.............So lange eine Partei nicht in Regierungsverantwortung ist, bleibt nicht viel anderes übrig, als sich die Absichtserklärungen vorzunehmen, und die sind in Programmen - die nicht zwangsläufig mit Wahlprogrammen übereinstimmen - niedergelegt.
Programme werden immer so forumliert werden, dass sie juristisch nicht anfechtbar sind.
Verbal kann man die Grenzen auch mal gut ausreizen - mit dem geschriebenen Wort (das nicht zurückgenommen werden kann, das nicht relativiert und verharmlost (oder umgedeutet) werden kann, wird das nicht gemacht.
Und eine Methode radikaler politischer Richtungen (rechts wie links) ist:
Dinge sagen, die Grenzen überschreiten - so lange, bis die Bevölkerung dagegen gelichgültig geworden ist.
Juristisch alles ausreizen was geht, um auch Gesetze noch letztlich sogar vielleicht auszuhebeln (kann man gut bei Trump beobachten).
Absichten verschleiern - nur Dinge sagen, die von der Bevölkerung angenommen werden kann (da aber möglichst Aggressionspotential zu schüren), aber gezielt, um damit den Absichten (die nicht offen gesagt werden) zu erreichen.
An welchen Punkten kann man ansetzen, um die AfD - und andere Parteien - kritisieren? Zum Beispiel daran, dass sowohl die AfD als auch die anderen Parteien eines gemeinsam haben: Sie betonen das Nationale. Die einen, weil sie dieses Nationale bewahren wollen, die anderen, die so tun, als spiele die Nationalität keine Rolle. Was dabei untergeht: Welcher Nation man zugehört, bestimmt größtenteils der Ort der Geburt.
Die Betonung des Nationalen hat m. E. einmal die gezielte Absicht, Europa zu schwächen. Ob die radikalen Partein denken, dass Einzelstaaten wirtschaftlich auf dem Welthandel Bestand haben können, oder ob gezielt ein Land (eine Nation) in den Rachen eines grösseren Landes geworfen werden soll (Russland, China.....)
Der andere Grund ist eine Ursache, die zu lange von den bürgelrichen Parteien (zu denen die AfD f. mich nicht gehört, nur zur Klarheit) ignoriert wurde, und die nun von radikalen Partein genutzt wird:
Die Weltwirtschaft, die Wirtschaft usneres und anderer Nationen ändert sich rapide. Die Weltpoliti verschiebt sich grad und wir wissen noch nicht, wohin das führen wird.
Frauen- und Männerbilder ändern sich derartig, dass klare geschlechtliche Identitäten nicht mehr zwingend gegeben sind.
Digitale Technologien werden in unser aller Leben einen Platz einehen, den sich noch niemand wirklich vorstellen kann.
Das hat zur Folge, dass viele Menschen verunsichert sind. Niemand mag Umbrüche, jeder will, was er kennt, behalten. Nur wird das eben nicht gehen.
Diese Verunsicherung wird jetzt genutzt, um Unzufriedenheiten, Zorn und langjährige Benachteiligungen jetzt politisch genutzt werden, um die bürgerlichen Parteien (die gewaltige Versäumnisse vorzuweisen haben!) auszuhebeln.
Was erst recht untergeht bei dieser Fixierung auf das Nationale ("unsere Nation" oder "Willkommenskultur") ist, dass es innerhalb einer Bevölkerung viele Unterschiede gibt, wie etwa die Tatsache, dass die Mehrzahl der Bürger Lohnarbeit verrichten muss oder gar keine Arbeit hat, sich irgendwie durchs Leben schlägt und eine Minderheit davon profitiert. Da ist wenig gleich und gemeinsam und die Beschwörung des Nationalen gaukelt ein "Wir-Gefühl" vor, das nicht existiert. Ausradiert wird damit, dass sowohl diejenigen, die die AfD wählen als auch diejenigen, die diese Wähler beschimpfen, durchaus Gemeinsamkeiten haben, nämlich die Sorge um den Arbeitsplatz und damit die Existenz. Ergeben könnte sich daraus die Erkenntnis, dass es nach wie vor Klassen gibt und diese sich nach wie vor bekämpfen.
Interessant ist, dass sie, der AfD vorstehen, die "Denker" dieser Partei, gar nicht benachteiligt sind. Sie sind priviligiert.
Aber: sie nutzen die Unzufriedenheit der "einfachen" Leute für sich!!
Sekten arbeiten genau so.
Dieser Klassenkampf ist kein Geheimnis: „Es herrscht Klassenkrieg, richtig, aber es ist meine Klasse, die Klasse der Reichen, die Krieg führt, und wir gewinnen". (Warren Buffet)
Das Problem ist, dass es keine Klassen mehr gibt.
Es gab zu meiner Kinder- und Jugendzeit noch Ober schicht, obere, mittlere und untere Mittelschicht, Unterschicht.
Das war klar definiert - und von unten nach oben gab es klare Neidstrukturen.
Es gibt keine Oberschicht mehr in dem, Sinn, wie ich sie kannte (gebildete, politisch interessierte Mesnchen, mit Allgemeinbildung, gut situiert und mit Geld).
die Unterschicht, das waren die Arbeiter. Angestellte waren Mittelschicht, je nach Position, Bildung und Geld (und Herkunft), Beamte waren obere Mittelschicht oder Oberschicht.
So können wir nicht mehr rechnen.
Wir haben nur noch "Reiche" und "Arme". Und die "Armen" (in Anführungszeichen, weil Armut in unseren Breitengraden durchaus zu handeln ist - weiss ich aus Erfahrung).
Das sind aber keine Klassen...... Das sind Fronten.....