"Rechtes Gedankengut nimmt zu"

Das kann so nicht stimmen, sonst hätte das kollektive Bewusstsein all der vielen todgeweihten Juden usw. in der Shoa einen deutlich spürbaren Einfluß auf die Täter gehabt. Eine Überzeugung ist zu wenig, es braucht solide Empirie.

Nicht auf die Täter. Auf Alle!
Auch die Täter hatten Einfluss - nicht nur auf die KZ-Insassen.
Abe rdie Weisse Rose und andere Heldenmütige hatten eben auch Einfluss.....
 
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Beides. Heute sagt man nicht mehr moralisch, sondern ethisch.

Du vermischst juristische und moralische Verurteilung in Deinem Beispiel mit dem Kindsmörder. Denn dabei geht es ja ganz klar um etwas das strafrechtlich relevant ist, gleichzeitig wieder um etwas das nicht kollektiv ist.

Rassismus und Antisemitismus können natürlich strafrechtlich relevant sein wenn es um Volksverhetzung oder sogar physische Angriffe geht, aber das allermeiste ist strafrechtlich nicht relevant. Daher fällt das weg.

Worauf ich hinaus will ist: Was bringt moralische Verurteilung?

Außerdem, eine Verständnisfrage: Warum sagt "man" "heute" nicht mehr moralisch sondern ethisch?
 
Abe rdie Weisse Rose und andere Heldenmütige hatten eben auch Einfluss.....

... aber sie konnten die Shoa dadurch nicht abwenden, d. h. Deine Methode ist nicht effizient, um solche Geschehnisse zu verhindern, also ist es besser, den Täter einzusperren, um die Gesellschaft vor ihm zu schützen. Ebenso müssen antisemitische und menschenverachtende Tendenzen bekämpft werden, bevor aus Worten Taten werden (wobei einige schon längst tätlich wurden). Worte sind Auslösetaten.
 
... aber sie konnten die Shoa dadurch nicht abwenden, d. h. Deine Methode ist nicht effizient, um solche Geschehnisse zu verhindern, also ist es besser, den Täter einzusperren, um die Gesellschaft vor ihm zu schützen. Ebenso müssen antisemitische und menschenverachtende Tendenzen bekämpft werden, bevor aus Worten Taten werden (wobei einige schon längst tätlich wurden). Worte sind Auslösetaten.
Ja, sicher müssen Täter eingesperrt werden, ist doch gar keine Frage. Verbrechen müssen juristisch verfolgt werden.
Nur muss auch untersucht werden (und wird nicht, zumindest nicht, dass es relevant wäre als Ergebnis), wie Verbrechen zustande kommen, und die Vorbedingungen ausgeschlossen werden.....
immer noch haben wir Armut unter Kindern, haben wir eie grundlegend missbräuchliche Gesellschaft, die diverse Arten von Missbrauch/Gewalt ermöglicht, u.v.m..........
Und ich sagte nicht, dass mein Ansatz schnell geht. Der dauert mein Leben lang.....und darüber hinaus, wenn ich Glück habe...
Mehr kann ich nicht tun.
 
schön geschrieben :thumbup:
auch wenn es leider eine wunschvorstellung bleiben wird..
die menschen lassen sich nicht unter einen hut bringen...jeder trägt sein säckchen mit sich..die meisten haben völlig unterschiedliche lebenserfahrungen und dadurch auch andere meinungen...
nicht mal kriege können wir derzeit abwenden..ein armutszeugnis für die gesamte menschheit..
wir werden alle geprägt durch unser leben..egal ob es nun beeinflussung von aussen ist oder die selbserkenntnis die man erfahren hat..
aber schön wenn du diese überzeugung hast..auch wenn sie nicht logisch klingt..:)

Das 2.Mal, wo ich Dir zustimmen kann (das 1.Mal war es die direkte Demokratie nach dem Vorbild der Schweiz).

Klingt für mich auch nach einer eher himmlischen Vision.
 
Worauf ich hinaus will ist: Was bringt moralische Verurteilung?

Außerdem, eine Verständnisfrage: Warum sagt "man" "heute" nicht mehr moralisch sondern ethisch?

Moral ist hier unpassend, da zu wenig zeitlos. Es geht nicht nur um juristische Verurteilung, sondern auch juridische Regeln. Ohne juridisches Grundempfinden kann ein Rechtsstaat sonst bald zum Unrechtsstaat werden, wie schon einmal geschehen in D.
 
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Moral ist hier unpassend, da zu wenig zeitlos.
Grundlegend geht es dabei immer um Ansichten bzw. Meinungen. Ethik ist vereinfacht gesagt die Theorie der Moral, während letztere praktischeren Bezug hat. Verurteilen ist praktisch und daher passt "moralisch" besser. Und politische Ansichten sind ja sehr zeitabhängig. Vieles was wir heute als unmoralisch empfinden war früher vollkommen normal. Einiges womit wir heute kein Problem haben wird in Zukunft möglicherweise ähnlich verdammt werden wie z.B. die Sklaverei oder auch Antisemitismus etc.

Es geht nicht nur um juristische Verurteilung, sondern auch juridische Regeln. Ohne juridisches Grundempfinden kann ein Rechtsstaat sonst bald zum Unrechtsstaat werden, wie schon einmal geschehen in D.

Geht es Dir nur um Handlungen die strafrechtlich relevant sind?
 
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