Der Fall wird nicht politisiert, er IST hochpolitisch. Um von seinem Totalversagen bei Covid-19, und so ziemlich jedem anderen Thema abzulenken, hetzt Donald Trump seit Wochen in unfassbarer Art und Weise gegen die Demokraten. Laut ihm wollen die zusammen mit Antifa, Black Lives Matter und anderen Mächten der Hölle, die Vereinigten Staaten in Schutt und Asche legen. Nun fangen seine Anhänger damit an, zur Waffe zu greifen, um das zu verhindern, was jetzt zu zwei Toten geführt hat. Politischer geht es kaum, finde ich.
Ich würde Biden wählen (den ich für alt, aber "normal" halte, was jetzt sicher die bessere Idee ist), und Trumps Korruption, Lügen und Inkompetenz sind untragbar, aber ich bin niemand, der denkt, dass es politisch korrekt ist sich soweit wie möglich auf die andere Seite (was auch immer das dann wird) zu stellen. Dort sind auch gefährliche Gruppen unterwegs, und würde es sich beim republikanischen Kandidaten um jemanden wie McCain handeln, könnten mich diese Unruhen und absurde Ideen wie die gewünschte Abschaffung der Polizei durchaus motivieren, denjenigen zu wählen (ist sehr hypothetisch und kann ich jetzt nicht sicher sagen). Ich bin froh nicht in den USA zu leben, weil ich immer weniger rationale Positionen auf allen Seiten sehe. Ereignisse in den USA sind allerdings für die ganze Welt relevant, denn sie sind immer noch eine Supermacht...
Was in diesen Videoschnipseln zu sehen ist, kann man auch ganz anders deuten. Da haben Leute versucht, einen potentiellen Terroristen oder Amokläufer - es wäre ja nicht der erste - zu entwaffnen, und einige von ihnen bezahlten das mit ihrer Gesundheit oder gar ihrem Leben.
Warum nennst du diese Menschen eigentlich "Rioter", also Randalierer, wie kommst du zu dieser Einordnung?
Wir sehen in den Videos, dass er kein Amokläufer/Terrorist ist, weil er sich nicht wie einer verhält. Er schießt nur in größter Not, nachdem er jeweils vor den Angreifern flüchtet, und stoppt (keine Schüsse mehr) sobald die Situation unter Kontrolle ist. "Potentieller Amokläufer" wäre sowieso Unwort des Jahres. Du kannst nicht jemanden attackieren, weil er ein "potentieller Amokläufer" sein könnte. Und das hat sich auch nicht bestätigt, es war im Gegenteil Selbstverteidigung.
An der angeblich noblen Motivation einen "potentiellen Amokläufer" zu stoppen, kann man bei den Vorstrafen der Getöteten auch stark zweifeln. Aber es würde so oder so nicht funktionieren. Ein Mitglied einer Bürgermiliz, dass da mit einer Waffe steht kann nicht angegriffen werden, ohne dass man sich damit nicht selbst zum gewalttätigen Straftäter macht, und Selbstverteidigung dagegen legitim. Der Schütze durfte zurecht vermuten, dass er sich in Lebensgefahr befindet.
Randalierer? Siehe hier:
https://www.nationalreview.com/news...illion-in-damage-to-city-property-in-kenosha/
Sich ein Sturmgewehr umzuhängen und zu einer Demo zu gehen, um dort Polizei zu spielen, ist eine recht eigenwillige Art, einer Konfrontation aus dem Weg zu gehen.
Ich denke nicht, dass es Bürgermilizen geben sollte, aber andererseits war deren Präsenz offenbar nicht ohne Grundlage (siehe Schäden). Bürger durften sich da hinstellen um Gebäude, Geschäfte usw. zu schützen, und Waffen tragen durften sie auch.
Aus meiner Sicht ist das die Aufgabe der Polizei, aber es war eben nicht verboten. Die Videos demonstrieren, wer da eskaliert hat, und dadurch war es dann Selbstverteidigung.
Es wäre sogar noch Selbstverteidigung, wenn es nicht erlaubt gewesen wäre eine Waffe mit sich zu führen, da man auch eine illegale Waffe einsetzen darf, sofern das eigene Leben in Gefahr ist. Beispiel: Frau wird überfallen, führt aber eine illegale Pistole mit sich, und setzt diese gegen den sexuell motivierten Angreifer ein. Ändert nichts daran, dass sie sich verteidigt und nicht etwa angegriffen hat.