Rassismus

  • Ersteller Ersteller SchattenElf
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Nein, das ist keine Verarsche. Was ist daran so schwer, einen Begriff umzuändern, der dann der Natur der Süßigkeit auch näher kommt. Muss man so unflexibel sein? Fällt ein Zacken aus der Krone, ein Wort umzuändern, weil es andere Menschen verletzt? :rolleyes:
Die Schokoküsse wurden wohl ab dem 19. Jahrhundert in Frankreich erstmals hergestellt und unter der Bezeichnung tête de nègre angeboten (Quelle).
Es hat mit Sicherheit seinen Ursprung im Kolonialismus.

Oh, ich korrigiere...
Bei Wikipedia heißt es, dass es die Schokoküsse schon vorher in Dänemark gab, aber unter anderem Namen.
 
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Noch nicht.
Aber das hat nichts zu bedeuten - was nicht ist, kann noch werden.
Gell? Siehe Mohrenkopf.:)
Es gibt in verschiedenen Kulturen Begriffe, die geächtet werden. Die Sprache unterlag schon immer irgendwelchen Wandlungen.
Es gab schon immer Völkergruppen, die mit der Bezeichnung ihrer Gruppe nicht zufrieden waren, daher meidet man sie (Eskimos -> Inuit, Lappen -> Sami, Zigeuner -> Roma ...)

Genau so, wie Begriffe der Un-Kultur des Nationalsozialismus entsprangen, entsprangen davor auch Begriffe des Kolonialismus.
Letzteres wurde aber nie wirklich aufgearbeitet.

Vielleicht ist es Zeit, sich verbal bewusster mit bestimmten Begriffen auseinanderzusetzen?
Mir fällt es zwar auch schwer, aber selbst an die neue Rechtschreibung habe ich mich letztlich gewöhnt ...

Daher geht es vielleicht auch einfach mal darum, sich mit der Wirkung der eigenen Sprache und mit der Herkunft bestimmter Begriffe zu beschäftigen?
Die Diskussion finde ich jedenfalls sinnstiftend.
Was bestimmte Verbote angeht, da bin ich hin- und hergerissen.
Die Entscheidung würde ich aber den Betroffenen überlassen wollen, also den Menschen, die sich wirklich angesprochen fühlen.

RND Interview Rassismus Sprache:
Kulturwissenschaftlerin: “Wir werden nicht sprachlos, nur weil wir rassistische Begriffe aufgeben”

Sprache:
Wir haben schwarze Menschen gefragt, was sie vom Begriff 'Mohrenkopf' halten

Ach ja, bei Ortsnamen würde ich es auf jeden Fall lassen wie es ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt in verschiedenen Kulturen Begriffe, die geächtet werden. Die Sprache unterlag schon immer irgendwelchen Wandlungen.
Es gab schon immer Völkergruppen, die mit der Bezeichnung ihrer Gruppe nicht zufrieden waren, daher meidet man sie (Eskimos -> Inuit, Lappen -> Sami, Zigeuner -> Roma ...)

Genau so, wie Begriffe der Un-Kultur des Nationalsozialismus entsprangen, entsprangen davor auch Begriffe des Kolonialismus.
Letzteres wurde aber nie wirklich aufgearbeitet.

Vielleicht ist es Zeit, sich verbal bewusster mit bestimmten Begriffen auseinanderzusetzen?
Mir fällt es zwar auch schwer, aber selbst an die neue Rechtschreibung habe ich mich letztlich gewöhnt ...

Daher geht es vielleicht auch einfach mal darum, sich mit der Wirkung der eigenen Sprache und mit der Herkunft bestimmter Begriffe zu beschäftigen?
Die Diskussion finde ich jedenfalls sinnstiftend.
Was bestimmte Verbote angeht, da bin ich hin- und hergerissen.
Die Entscheidung würde ich aber den Betroffenen überlassen wollen, also den Menschen, die sich wirklich angesprochen fühlen.

RND Interview Rassismus Sprache:
Kulturwissenschaftlerin: “Wir werden nicht sprachlos, nur weil wir rassistische Begriffe aufgeben”

Sprache:
Wir haben schwarze Menschen gefragt, was sie vom Begriff 'Mohrenkopf' halten

Ach ja, bei Ortsnamen würde ich es auf jeden Fall lassen wie es ist.

Newspeak, die neue, halboffizielle Sprache zur Beschönigung unangenehmer Wahrheiten und zur Leugnung von Tatsachen hat viele neue Begriffe gefunden.

Bisher war es ja so, dass diese Begrifflichkeiten meistens widerstandslos hingenommen wurden. Nicht viele haben sie verwendet oder verwenden sie, aber es wurde schulterzuckend zur Kenntnis genommen und zum Alltag übergegangen. Spinnereien eben! Zwar lästig, aber harmlos, kann man beruhigt belächeln.
Egal, ob es ums Gendern geht und aus Schülern plötzlich Schüler*innen werden oder ob man statt Studenten Studierende sagt. Es kratzt niemanden, weil es – außer für die Verfechter – keine Rolle spielt.

Aber beim Rassismusthema nehmen diese bisher harmlosen Spinnereien fast schon autoritäre Züge an. Und dieser Punkt stört mich an der Debatte. Mir kommt es irgendwie so vor, als ob man einem Kind einen Sprachfehler oder ein „verbotenes“ Wort abgewöhnen möchte.

Sprachgebrauch vorzuschreiben ist ein zweischneidiges Schwert. Sprache hat nämlich viel mit Individualität und Freiheit zu tun. Bereits sehr kleine Eingriffe können als starke Einschnitte gesehen werden.

Übrigens ich sage noch immer Eskimo und nicht Inuit und Lappländer statt Sami.
Wiki hat mir erlaubt, das auch weiterhin zu sagen :D

Und wieder konnte ich mir einen kleinen Lacher nicht verkneifen. Ähnlich wie bei @Siriuskind Vergleich mit der Straßenverkehrsordnung bringst du in dem Zusammenhang die neue Rechtschreibung ins Spiel.
;)
 
Newspeak, die neue, halboffizielle Sprache zur Beschönigung unangenehmer Wahrheiten und zur Leugnung von Tatsachen hat viele neue Begriffe gefunden.

Bisher war es ja so, dass diese Begrifflichkeiten meistens widerstandslos hingenommen wurden. Nicht viele haben sie verwendet oder verwenden sie, aber es wurde schulterzuckend zur Kenntnis genommen und zum Alltag übergegangen. Spinnereien eben! Zwar lästig, aber harmlos, kann man beruhigt belächeln.
Egal, ob es ums Gendern geht und aus Schülern plötzlich Schüler*innen werden oder ob man statt Studenten Studierende sagt. Es kratzt niemanden, weil es – außer für die Verfechter – keine Rolle spielt.

Aber beim Rassismusthema nehmen diese bisher harmlosen Spinnereien fast schon autoritäre Züge an. Und dieser Punkt stört mich an der Debatte. Mir kommt es irgendwie so vor, als ob man einem Kind einen Sprachfehler oder ein „verbotenes“ Wort abgewöhnen möchte.
Nun, wenn man wie ein kleines Kind denkt und empfindet, fühlt man sich natürlich auch irgendwie bevormundet ... ;)

Keine Frage, ich sage nicht, dass man alles mitmachen und alle möglichen Verbote tolerieren muss.
Ich halte aber den bewussten Umgang damit für sehr wichtig.

Sprachgebrauch vorzuschreiben ist ein zweischneidiges Schwert.
Sprache hat nämlich viel mit Individualität und Freiheit zu tun. Bereits sehr kleine Eingriffe können als starke Einschnitte gesehen werden.
Und dennoch ist Sprache ein Medium, das - je nach der Verwendung bestimmter Begriffe - verbindend oder trennend sein kann, zumal sie letztlich dazu dient, den Austausch mit anderen zu ermöglichen!
Individualität und die persönliche Freiheit spielen sprachlich übrigens nur dann die wichtigste Rolle, wenn man Selbstgespräche oder/und ein Tagebuch führt.

Jedes Wort, das man einem anderen gegenüber äußert, hat eine gewisse Wirkung.
Als Kind mag es legitim sein, so zu reden, wie einem der Schnabel gewachsen ist, ist man erwachsen, wird man so oder so bestimmte Konsequenzen bei der Benutzung bestimmter Begrifflichkeiten zu spüren bekommen.

Übrigens ich sage noch immer Eskimo und nicht Inuit und Lappländer statt Sami.
Wiki hat mir erlaubt, das auch weiterhin zu sagen :D
Das sagt natürlich schon auch etwas über Deine Einstellung genau diesen Gruppen gegenüber aus.

Und wieder konnte ich mir einen kleinen Lacher nicht verkneifen. Ähnlich wie bei @Siriuskind Vergleich mit der Straßenverkehrsordnung bringst du in dem Zusammenhang die neue Rechtschreibung ins Spiel.
;)
Und wie soll ich das jetzt verstehen?
 
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