Nach deiner Definition ist dann jeder Mensch ein Idealist, denn jeder folgt, in großer Nartürlichkeit, seinen Idealen.
Der Knackpunkt dabei ist, mit welchen Mitteln diese Ideale verwirklicht werden. Bei der RAF waren es terroristische Mittel und die Nazis verfolgten ihre Ideologie mit Waffen und Gaskammern.
Ideologien, die zu Lasten und auf Kosten anderer Menschen mit Gewalt durchgesetzt werden, können nicht mit der Aussage: "In erster Linie waren es Idealisten" entschuldigt werden.
Wenn ich das Wort "Idealist" benutze, dann niemals als Entschuldigung, nur als Erklärung. Ich halte Idealismus fast immer für destruktiv, denn fast immer zeigte er sich letztlich so dass eine Minderheit an Personen zu wissen glaubte, was für eine Mehrheit richtig sei, die dann mit Gewalt und unter Opfern in diese Vorgaben gedrängt wurden. Mir ist eine nüchterne Art die Dinge zu sehen lieber. Und ich würde z.B. behaupten ein Gandhi oder ein Martin Luther King, obwohl sie natürlich Idealisten waren, waren in ihrem Denken weit klarer und nüchterner als etwa ein Hitler, der mit seinen Größenwahn-Idealen und romantisierten Vorstellungen rein vom Denken her eben tatsächlich alles mit sich bringt was ein träumerischer Idealist "braucht". Und das ist bei einem Baader nicht anders gewesen. Das sind Träumer (gewesen). Gibts heute auch noch jede Menge...
Oder nimm Obama... ist er ein Idealist? Ich würde sagen nein, denn seine tollen Reden und sein "Yes we can" und "Change" sind Mittel zum Zweck, nicht tatsächliche Ziele, Propaganda und nicht tatsächliche politische Ideale. Dabei wird er von vielen als Idealist gesehen im Sinne von "Er will das richtige, aber die Welt lässt ihn nicht..."
Und ja... im Grunde ist jeder eine Art Idealist, jeder folgt gewissen Idealen. Allerdings ist eben genau da der Unterschied ob ich erkenne: Das sind meine Ideale und andere müssen die nicht teilen, oder ob ich sage: Ich weiß wie auch für andere wie es laufen sollte....
Man kann für jedes Detail eine übergeornetes Prinzip finden. Man kann aber auch zunächst mal das Detail genau beleuchten?
Es geht nie ohne Kontext. Das Detail verliert ohne Kontext seine Bedeutung, bzw. erschließt sich die Bedeutung nicht. Wie weit das geht ist wieder eine andere Frage. Überall im Forum stellt sich ja ständig die Frage ab wann die Grenze zum OT überschritten ist. Aber bei politischen Themen z.B. braucht es für eine Einordnung immer auch den Blick auf das ganze Drumherum. Der 2 Weltkrieg und Hitler z.B. ist ein Thema bei dem es m.A.n. zu vielen falschen Schlüssen kommt, weil die gesamten Umstände zu sehr außen vorgelassen werden. Auch die Islam-Debatte und der Krieg gegen den vermeintlichen Terror werden zu verengt und dann verzerrt gesehen. Dafür gibt es viele Beispiele.