Ich gehe davon aus, dass Antibiotika anders eingeteilt werden muss in der Medikamentengruppe und strenger gehandhabt werden muss, ... . Dh. es braucht hier viel strengere Gesetze wie es auch in anderen Anwendungen der Fall ist, beispw. Betäubungsmitteln.
Betäubungsmittel sind mit Antibiotika nicht zu vergleichen. Die einen taugen als Rauschmittel, die anderen nicht.
Ich versuche jetzt doch mal mit Erklärung, auch wenn es aussichtslos sein wird.
Das Problem bei der Behandlung mit Antibiotika ist nicht die reine Menge, die verwendet wird sondern ein Problem entsteht, wenn es nicht gezielt verwendet wird.
Die Zeitreduzierung schützt den Patienten.
Wenn man davon ausgeht, dass das jeweils verwendete Antibiotikum bei erster SIngle-Shot-Gabe (so heißt das) 95 - 99% der problematischen Bakterien tötet, dann bleibt eben ein Bakterienkollektiv übrig, das sich weiter teilt. Und dieses wachsende Kollektiv ist eben nach z.B. 3h sehr deutlich kleiner, als nach 4h, wenn man bedenkt, dass das Wachstum exponentiell erfolgt.
(Das ist eine deutlich vereinfachte Erklärung, die nicht auf HWZ des verwendeten Antibiotikums und eine kontinuierliche Exposition mit Erregern Rücksicht nimmt. Aber das Prinzip wird so klar.)
Daher tötet man so einfach mehr von den problematischen Keimen, was die Situation des Patienten nachweislich verbessert und das Risiko einer Infektion messbar reduziert.
Man hat das ja nicht geändert, weil man gerade Lust dazu hatte.
Konkrete Therapieempfehlungen sind nicht Sache des Gesetzgebers und würden nicht zu einer Besserung der Situation der Patienten beitragen.
Da gibt es auch deutlich bessere Konzepte, die sich in anderen Ländern als praktikabel erwiesen haben, wie etwa konsequentes Patientenscreening, das auch in Deutschland an immer mehr Kliniken stattfindet.
Wir drücken den Patienten am Tag der Aufnahme bei uns 'nen Wisch in die Hand, den die ausfüllen dürfen und nehmen an Hand der Antworten eine Risikoabschätzung vor (ob der Patient gefährliche Erreger schon mitbringt).
Andere wandern automatisch in eine hohe Risikogruppe. Bspw. Patienten, die aus Pflegeheimen kommen. Die werden dann vorsorglich isoliert und gelten als infektiös, bis wir das Gegenteil beweisen können.
Das kostet meinen Arbeitgeber übrigens eine ganze Menge Geld und erfolgt freiwillig... so von wegen Geldgeilheit usw.
Solches Vorgehen reduziert aber die Keimausbreitung deutlich effektiver, als eine Antibiotikatherapie, die sich nicht am Zustand des Patienten orientiert sondern aus ideologischen Gründen auf Sparflamme verläuft. Die, die lange Zeit so gehandelt haben haben dadurch die größten Probleme bekommen inklusive der Schließung ganzer Stationen.