Aha, auch interessant zu lesen. Ich finde da so einiges recht widersprüchlich, einerseits auf Gesundheit und eine durchgeimpfte Bevölkerung Wert legen und dann illegal hergestellte Substanzen aus ungesicherter Quelle konsumieren (geht auch nicht anders), aber das wäre ja OT.
Wenn ich Drogen konsumierte (momentan hab ich weder Zeit noch Bedürfnis dazu), dann gefährde ich damit mich selbst, und da ich eine sehr fundierte Ausbildung in diese Richtung habe und mich nebenbei gut informiert hab, weiß ich auch, wie ich die Gefahren für mich klein halte. Andere Menschen werden nicht gefährdet.
Dass ich trotzdem auf die Volksgesundheit wert lege sieht man darin, dass ich nicht - wie andere Leute - ein pauschaler Legalisierungsbefürworter bin, weil ich weiß, dass die meisten Drogen aus gutem Grund illegal sind, weil viele Leute nicht damit umgehen können. Beispiel: So rund um mein 16. Lebensjahr bin ich zum ersten Mal mit Heroin in Kontakt gekommen. Ich habs ganz nett gefunden, hab die Erfahrung aber nur ein, zwei mal wiederholt und es dabei belassen. Der Freund von mir ist hängengeblieben, saß bis vor kurzem in der geschlossenen, hat mehrmals versucht sich umzubringen. Zwei andere sind gestorben. Die konnten nicht damit umgehen. Und weil es immer solche Leute geben wird, hat die Illegalität gewisser Drogen für mich immer eine Daseinsberechtigung.
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Anevay schrieb:
Aha. Und wieso impfen sich die Altruisten hier, die Impfen befürworten, sich nicht anständig durch? Zum Beispiel gegen Grippe?
Weil für jede einzelne Impfung eine Abwägung von Vor- und Nachteilen gemacht werden muss. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte mal Grippe hatte, vielleicht in der Grundschulzeit ein mal oder so. Ich brauche keine Grippeimpfung, weil die nur empfohlen wird, wenn man zu den gefährdeten Bevölkerungsgruppen gehört, also z.B. in einem Krankenhaus arbeitet oder besonders Krankheitsanfällig ist.
Anevay schrieb:
Eine Kombiimpfung gegen Hep A und B kosten den Endkunden um 200,- Euro. Ganz schöne Gewinnspanne, sage ich da mal. Wer streicht die ein?
Hep A und B sind ein denkbar schlechtes Beispiel für den Punkt, den ich illustrierte, denn bei denen steckt man sich ja nicht einfach so bei seinen Mitmenschen an, sondern eher durch Sex (B) oder verseuchtes Trinkwasser etc (A). Das heißt, das sind eher Impfungen, bei denen man für sich selbst verantwortlich ist (so wie Tetanus).
Mir geht es aber bei dieser Diskussion viel eher um die Impfungen, bei denen man sich "einfach so" anstecken kann. Und zum Rundumschlag-"cui bono"-Argument hat das RKI ja z.B. geschrieben:
"
Auch die Unternehmen in anderen Industriezweigen verdienen mit ihren Produkten Geld, das ist das Ziel aller Unternehmen. Allerdings dürften Medikamente für chronisch Kranke, die ein Leben lang genommen werden müssen, mehr Gewinn einbringen als Impfstoffe, die in der Regel nur wenige Male verabreicht werden. Den Umsätzen der Pharmaindustrie stehen auch oft beträchtliche Einsparungen gegenüber. So wurden in den alten Bundesländern zu Zeiten der Schluckimpfung für jede Mark, die in die Impfung floss, 90 Mark an Therapie- und Rehakosten gespart. Die heutige Impfung gegen Keuchhusten senkt die direkten Behandlungskosten um mehr als 200 Millionen Euro pro Jahr. Auch für die inzwischen generell empfohlene Impfung gegen Hepatitis B wurde errechnet, dass nach anfänglichen Zusatzkosten für die Krankenkassen das Gesundheitssystem langfristig entlastet wird."