Mhm, ich kann dich da schon verstehen. Ich habe selbst Psychologie studiert und warte gerade auf meinen Diplomprüfungstermin, kenne einige Therapierichtungen und mir ist das meiste da zu verkopft, um nachhaltig was bewirken zu können. (ist aber halt meine Wahrnehmung, es gibt viele Psychologen und Therapeuten, die anders denken, auch viele psychologische und therapeutische Schulen, die sehr kognitiv vorgehen ... aber es gibt auch andere).
Es nutzt meiner Meinung nach nichts, wenn der Verstand alles versteht, und durch eine Therapie oder Beratung noch zusätzlich genährt wird, und eigentlich die Gefühle (oder vielleicht Körperstellen), vielleicht Chaos, etc. geradezu schreit danach, auch beachtet zu werden.
Wenn ich dich, Sonnenkind, aber richtig einschätze ... wobei ich mich da natürlich auch total irren kann ... habe ich den Eindruck, dass du im Augenblick, was deine "Probleme" angeht, auch ein recht verstandesorientierter Mensch bist, also viel darüber nachdenkst, was da gerade los ist, warum es nichts bringt, was anders sein müsste, etc..
Die Fragen jetzt sind gar nicht so sehr zum öffentlichen Beantworten gedacht, sondern mehr nur für dich.
Wie stehst du deinen Gefühlen gegenüber?
Hast du das "Gefühl", dass du dich mit deinen Gefühlen, etc. besser auskennen müsstest, damit es besser werden kann?
Hast du (vielleicht "nur" subtil) Angst, mit deinen Gefühlen in Kontakt zu kommen?
Zu dem Punkt, ob Psychologen, Therapeuten, etc. selbst das erlebt haben müssen ... das glaube ich nicht, denn jeder Mensch ist anders und jede Situation, auch wenn sie unter dem gleichen Wort beschrieben wird, ist trotzdem so unterschiedlich, weil die daran beteiligten Menschen so unterschiedlich sind.
Die Gefahr, dass jemand dann glaubt, dass er, nur weil er das selbst erlebt hat, weiß, wie dem anderen zumute ist, und was da jetzt gerade abläuft und ihm das dann "überstülpt", ist da meiner Erfahrung nach sehr groß.
Was meiner Meinung nach aber supersuperwichtig ist bei Menschen in solchen Beruf(ung)en - und da ist es dann egal, ob sie das schon selbst erlebt haben oder nicht - ist, dass sie offen dem individuellen Menschen sind, nicht mit einem bestimmten Denkmuster an Probleme drangehen, sondern sich individuell auf das einstellen, was gerade im Augenblick da ist. Wenn man erkennt (und das ganzheitlich und nicht nur mit dem Verstand), was das ist, dann ist schon ein großer Schritt getan.
Alles Liebe dir!