Protokoll eines Erstarrten

@Garfield

Ja, dasselbe hat mir auch ein Tibetischer Arzt erklärt. Er wollte den Wind runterfahren, musste aber zunächst am Feuer arbeiten. Denn das sei auch zu stark in mir vorhanden. Leider ist eine merhmonatige Therapie, die er mir verordnete, nicht angeschlagen. Schließlich sprach er von Besetzung und davon, ich müsse eine Divination bei einem uralten Lama in den Bergen des Himalayas durchführen. Das ist selbst mir zu extrem.

Der praktische Umgang, den du mir empfielst, habe ich lange ausprobiert. Eine tibetische Nonne, mit der ich mal im Kontakt stand, hat mir das auch geraten. Sie sagte ferner, ich solle fett essen, damit ich zunähme und ein ordentliches Körpergewicht entwickele, um mich besser fühlen zu können. Erst, wenn man etwas richtig habe, könne man es auch wieder los lassen.

Ich erinnere mich daran, dass es etwas geholfen hat. Aber die Kontraktion ist immer und dauernd da. Und sie fühlt sich wie ein Signal an, mich um meine Tiefen zu kümmern, anstatt davon abzulenken.

Und ja, es war unverantwortlich.


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Nein, auf keinen Fall drauf hören!!!!! Das ist KEIN Signal, das ist die Krankeit, die macht, dass sich das so anfühlt, das ist eine Wind-generierte Missempfindung. Das ist genau das, was du nicht tun darfst mit so einer Problematik.

Es ist die Art deiner eigenen geistigen Aktivität, die "Wind" auf so ungute Art lenkt. Du erzeugst die Spannung selbst mit der Art wie du deinen Geist ausrichtest. Und die von deiner Denkweise generierte Spannungen im Windsystem sorgen für die Missempfindungen, auch für "übernatürliche" Erlebnisse. Du musst deine Denkweise und Einstellung deinem Geist gegenüber so verändern, dass du aufhörst ihn so ins Chaos zu manipulieren.

Du musst dir dein Wind-System und dein Denken so vorstellen, dass dein Denken der Reiter ist und das Windsystem das Reitpferd. Deswegen auch die Windpferd-Gebetsfahnen im tibetischen Buddhismus. Wenn du nicht reiten kannst und dem mit den Zügeln im Maul hängst, dem Pferd mit deinem Gewicht in den Rücken fällst und ihm noch Sporen in die Seiten hakst, dann kreierst du etwas, das nach einer Weile nicht mehr kontrollierbar oder lenkbar ist und dich ggf runterbuckelt oder mit dir durchgeht.
Genau das machst du. Wenn du damit aufhörst wird sich auch die ganze Wind-Symptomatik bessern. Du musst nicht "mehr" machen sondern weniger. Aufhören deinen eigenen Geist so unter Druck zu setzen, weil das bringt das Windsystem zum Entgleisen.

Das Problem ist, Wind folgt der Aufmerksamkeit des Geistes. Wenn Wind dir Missempfindungen bereitet, körperlicher oder mentaler Art und du richtest deine mentale Aufmerksamkeit darauf und auf die Stelle, dann lenkst du durch diese Aufmerksamkeit mehr Wind an diese Stelle und das Problem wird schlimmer. Was es auch schlimmer macht ist deine Aufmerksamkeit auf geistige Prozesse zu richten die von der Windkrankheit beeinflusst sind, auch das verschlimmert den ungesunden Prozess, das ist der Grund, warum du Gartenarbeit machen solltest, aber auf keinen Fall meditieren.
Das ist eine "denke nicht an den rosa Elefanten" Problematik, weil es so verdammt schwer ist, solche Empfindungen zu haben und sie nicht zu beachten. "Normale" gesunde Menschen fühlen die Existenz ihres Windsystems nicht und das ist auch gut so, da musst du wieder hinkommen.

Deswegen ist eben Ablenkung wichtig, die kein Potential hat Windprobleme zu verstärken und die sich nicht damit beschäftigt.

Die muss ein paar Kriterien erfüllen. Die Ablenkung deiner Wahl darf nicht zu viel Aufregung beinhalten. Sie darf nicht zu viel Konzentration erfordern, da langes konzentrieren Windprobleme verursacht. Und du solltest nicht deine ganze Zeit alleine verbringen. Keine stressige Arbeit. Kein Bungee-Springen oder sowas. Natur ist besser als drinnen hocken. Alles was man so generell als "gesund" betrachtet hilft, also gutes Essen, heiss baden mit einem schönen Entspannungsbad, eine gute Zeit mit Freunden verbringen, leichte körperliche Aktivität, schöne Dinge, Interessen nachgehen, kreativ sein, aber alles immer schön ohne Druck oder Leistungsanspruch.


Tut mir leid, dass ich dir keine einfachere Lösung für das Problem anbieten kann. Ich kenne die Problematik bis zum Erbrechen und bin selber noch alles andere als frei davon.
 
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Ich erinnere mich daran, dass es etwas geholfen hat. Aber die Kontraktion ist immer und dauernd da. Und sie fühlt sich wie ein Signal an, mich um meine Tiefen zu kümmern, anstatt davon abzulenken..


Auf keinen Fall!!!!!

Das ist wie bei Psychotherapie. Es gibt aufdeckende tiefenpsychologische Therapieverfahren zB für Traumaopfer, aber die sind nur bei einigermassen stabilen Patienten angemessen und auch nur sehr dosiert. Bist du nicht stabil genug wird es deine Probleme verschlimmern, nicht verbessern.

Die wirkliche "Tiefe" des Geistes zeigt sich in Zufriedenheit, Wohlbefinden, einem Gefühl von Zuwendung zu anderen Lebewesen. Fühlt sich ausgesprochen normal, entspannt und alltäglich an.

Emotionale Ausnahmezustände, irgendwelche bizarre, extreme Wahrnehmungen sind keine "Tiefe", sie sind Abgründe. Da gibt es den Spruch, wenn man zu lange in den Abgrund starrt, dann starrt der Abgrund zurück. Das sind Dinge, mit denen man sich nicht zu viel beschäftigen sollte, in deinem derzeitigen Zustand solltest du dich garnicht damit beschäftigen, weil der Abgrund bei dir schon über das Zurückstarren hinaus ist und dich halb verschluckt hat. Und das einzige, was du im Abgrund finden wirst ist Wahnsinn, das kann ich dir aus eigener Erfahrung berichten. Und ja, der Abgrund hat eine betörende Faszination, ungefähr so wie die Geschichten von den Sirenen, die Seeleute mit ihrem Gesang ins Verderben locken. Glaub mir, das willst du NICHT und das löst KEINES deiner Probleme.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Waldkraut

Ich hatte eine Partnerin bis letztes Jahr. Allerdings ist mein Sexualleben durch meine chronische Harnwegsinfektion sehr problematisch. Sex tut mir meistens weh. Aber einsam, das bin ich...

@Garfield

Das stimmt, was du sagst. Es löst starke Gefühle in mir aus. Ich kann allein durch Beobachtung Spannungen in meinem Körper generieren. Achte ich auf meine linke Schulter, wandert sie hoch. Achte ich auf die rechte, tut sie es. Es ist wie ein "Wundschauen". Und da meine Grundenergie Angst ist, ist mein Schauen angstaufgeladen, also kritisch und wundmachend. Du hast da sehr Recht. Ich kehre wohl wieder dahin zurück. Das wird schwer, weil ich mich schlecht ablenken kann. Konzentration ist ohnehin schwierig. Aber in den Wald gehe ich gerne. Oh mann...

@Heugelische Ente

Ich schreibe gerne und viel Gedichte. Vielleicht deshalb das Poetische?
 
Und da meine Grundenergie Angst ist, ist mein Schauen angstaufgeladen, also kritisch und wundmachend. Du hast da sehr Recht. Ich kehre wohl wieder dahin zurück. Das wird schwer, weil ich mich schlecht ablenken kann. Konzentration ist ohnehin schwierig. Aber in den Wald gehe ich gerne. Oh mann...



Es gibt genau zwei Grundemotionen die Windprobleme am Laufen halten weil sie im Geist Spannung erzeugen. Begehren und Aversion. Dazu gesellt sich Unwissenheit, die dafür sorgt, dass du nicht verstehst, was da passiert. Das sind die drei grundlegenden Arten von ungesunden mentalen Aktivität. Kennst du ja aus deinem Kontakt mit dem Buddhismus sicherlich.

Angst ist etwas, das bei allen Menschen mentale Probleme antreibt. Erst kommt die Unwissenheit, die an sich tut noch nicht weh, aber daraus entsteht Unsicherheit, die generiert Angst, und Angst generiert Aggressivitiät. Schau dir die Welt an, an allen Ecken und Enden ist das leidvolle Resultat davon zu sehen.

Ich muss jetzt weg, antworte dir später heute Abend nochmal im Detail.
 
Wer in einem ESOTERISCHEN Forum nicht zumindest ETWAS poetisch schreibt, der kann nur zur Skeptiker Fraktion gehören.....:sneaky:
 
Das wird schwer, weil ich mich schlecht ablenken kann. Konzentration ist ohnehin schwierig. Aber in den Wald gehe ich gerne. Oh mann...



Das ist doch schon mal ein Anfang.

Und dann noch was. Ich denke, dass du einer seltsamen Idee darüber anhängst, was spirituell ist. Echte Spiritualität korrekt angewendet hat nur einen Zweck: Nämlich verwirrte, leidverursachende mentale Prozesse zur Ruhe zu bringen und abzubauen sodass in dem entspannten Zustand das natürlich vorhandene Gute im Menschen zum Vorschein kommen kann.
JEDE Aktivität, die diesen Vorgang unterstützt ist genuin spirituell. Ein Mensch hat vielleicht ein besonderes Problem mit Wut und Agitation, und demjenigen hilft es Shamata Meditation zu üben, um zur Ruhe zu kommen und diese heftigen emotionalen Impulse abzuschwächen. Das ist für diese Person spirituell wertvoll. Jemand anders macht sich schnell Sorgen und Rosenkranz beten hilft wieder zum Urvertrauen und Ruhe zurückzukehren. Das ist auch für diese Person spirituell wertvoll, es sind für diese Personen wirkungsvolle Gegenmittel gegen ihre persönlichen verwirrten Neigungen. Wenn du jetzt diese windverursachten Missempfindungen hast und einen Drang, dich mit mentalen Prozessen zu beschäftigen, die dir nicht gut tun, und sagen wir mal es tut dir gut, mit Freunden gemeinsam segeln zu gehen, die Gemeinschaft und die Natur zu geniessen, und das sorgt dafür, dass du dich entspannen kannst, dass diese destruktiven Impulse in deinem Geist zumindest zeitweise weniger werden und du dich zufriedener fühlst, dann ist das genauso spirituell wertvoll, wie die Meditation oder der Rosenkranz von den anderen beiden.

Das ist wie mit Medikamenten. Für verschiedene Arten von Krankheiten gibt es verschiedene Medikamente. Gegen die Lungenentzündung hilft ein Antiotikum, gegen Krebs die Chemotherapie. Eins davon ist nicht hochwertiger als das andere. Man sollte nicht den Fehler machen, ein ganz bestimmtes Medikament unbedingt haben zu wollen, nur weil man es "cooler" findet als die anderen. Wenn du eine Lungenentzündung hast und du aber dummerweise Chemotherapie cool findest, Antibiotika aber langweilig und doof, dann hast du ein Problem, weil selbst wenn du die Chemotherapie nimmst, sie dir nicht helfen wird, im Gegenteil, die Chemotherapie hat ja auch Nebenwirkungen, die dann noch zu deinem Problem dazukommen.

Eine gute Psychotherapie kann spirituell wertvoll sein, Gartenarbeit kann spirituell wertvoll sein, Meditation und Gebet kann spirituell wertvoll sein. Es ist immer eine Frage was für eine Person ganz individuell hilft vorhandenen leidverursachenden mentalen Prozesse zu verringern. Was einem persönlich nicht hilft um dem näher zu kommen trotzdem anzuwenden ist nicht spirituell.


Ich will dir auf keinen Fall die Spiritualität wegnehmen wenn ich dir sage, mach einen Bogen um Meditation. Was ich sagen will ist, Spiritualität ist so viel mehr und so viel subtiler als die banale Anwendung von psychoaktiven Konzentrationstechniken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und noch was, wenn du so einen Drang hast, Spiritualität in einen Art "Schneller-Höher-Weiter" Veranstaltung mit ehrgeizigen Zielen die du erreichen willst, besonderen Erfahrungen die du anstrebst etc, das funktioniert nicht.

Wenn du irgendeine Art von Erleuchtung oder einen "anderen Zustand" oder einen Status in einer Gemeinschaft erreichen willst, dann steht dir genau das im Weg dabei, wirklich spirituell zu sein. Greifen nach solchen Dingen macht es unmöglich, da irgendwo hinzukommen, das generiert nur mehr Samsara, da es Greifen, Manipulation und ein weltliches Ziel beinhaltet.

Du musst nichts anderes werden als das was du schon bist. Spiritualität ist ganz normal sein, nicht besonders sein. Auf einem Egotrip rumspacken kann in unserer Gesellschaft jeder, einfach zufrieden sein, einfach ganz normal sein, ohne ständig irgendeinen nutzlosen Schmarrn nachzulaufen, der einen dann auch nicht glücklich machen kann ist das Ziel.
 
Aber einsam, das bin ich...



Okay, wir brauchen eine Strategie um das zu ändern. Du kommst hier doch ganz sympatisch, kommunikativ und intelligent rüber, ich gehe nicht davon aus, dass du so unmöglich bist, dass du dir alle Leute aus dem Leben graulst.


Das beste um unter Leute zu kommen sind irgendwelche Interessen oder Hobbies die du hast. Was gäbe es denn da bei dir und welche Möglichkeiten bietet dein Wohnort?
 
Okay, wir brauchen eine Strategie um das zu ändern. Du kommst hier doch ganz sympatisch, kommunikativ und intelligent rüber, ich gehe nicht davon aus, dass du so unmöglich bist, dass du dir alle Leute aus dem Leben graulst.


Das beste um unter Leute zu kommen sind irgendwelche Interessen oder Hobbies die du hast. Was gäbe es denn da bei dir und welche Möglichkeiten bietet dein Wohnort?


In der Tat habe ich einen Bekanntenkreis und Hobbys, die z.T. eingeschlafen sind. Vor einiger Zeit habe ich die Studentenstadt, in der ich lange lebte, studierte und arbeitete, verlassen und lebe seither abgeschieden auf dem Land im Haus meiner Mutter. Hier sind kaum Menschen, geschweige denn Urbanität. Ich habe kein Auto, kann also nicht gut irgendwo hin kommen, wo was los ist.

Ich habe 20 Jahre Tischtennis gespielt, was zuletzt aufgrund der Symptome nur noch unangenehm war. Bei Schach ist es ähnlich. Ich hatte eine ganz gute Zeit in einer Samba-Band. Ferner habe ich eine Achtsamkeitsgruppe gegründet und begleitet. Das ist nicht mehr drin. Schließlich war ich Mitgründer eines Literaturkreises, bei dem es mir zuletzt unfassbar elend ging. Will sagen, dort waren die Symptome massiv ausgeprägt.

Um auf einen deiner früheren Posts bezug zu nehmen:

Ich bin so verkrampft und verspannt, dass ich kaum wüsste, was mir Spaß machen könnte. Das einzige, was mich intensiv ablenkte, war stundenlanges Computerspielen. Dadurch scheinen meine Augen aber schlechter geworden zu sein. Außerdem fühle ich mich danach gereizt, da ich meine, meine Zeit verschwendet zu haben. Ich wünsche mir auch einen Job, in dem ich bestenfalls in freier Natur anpacken könnte. Das würde mich grounden.

Die Einsamkeit ist aber vor allem innen. Auch unter Menschen fühle ich mich einsam. Da ich nicht mehr richtig genießen kann, habe ich viele Freundschaften eingefroren. Es ist zum Mäusemelken.
 
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In der Tat habe ich einen Bekanntenkreis und Hobbys, die z.T. eingeschlafen sind. Vor einiger Zeit habe ich die Studentenstadt, in der ich lange lebte, studierte und arbeitete, verlassen und lebe seither abgeschieden auf dem Land im Haus meiner Mutter. Hier sind kaum Menschen, geschweige denn Urbanität. Ich habe kein Auto, kann also nicht gut irgendwo hin kommen, wo was los ist.

Ich habe 20 Jahre Tischtennis gespielt, was zuletzt aufgrund der Symptome nur noch unangenehm war. Bei Schach ist es ähnlich. Ich hatte eine ganz gute Zeit in einer Samba-Band. Ferner habe ich eine Achtsamkeitsgruppe gegründet und begleitet. Das ist nicht mehr drin. Schließlich war ich Mitgründer eines Literaturkreises, bei dem es mir zuletzt unfassbar elend ging. Will sagen, dort waren die Symptome massiv ausgeprägt.

Um auf einen deiner früheren Posts bezug zu nehmen:

Ich bin so verkrampft und verspannt, dass ich kaum wüsste, was mir Spaß machen könnte. Das einzige, was mich intensiv ablenkte, war stundenlanges Computerspielen. Dadurch scheinen meine Augen aber schlechter geworden zu sein. Außerdem fühle ich mich danach gereizt, da ich meine, meine Zeit verschwendet zu haben. Ich wünsche mir auch einen Job, in dem ich bestenfalls in freier Natur anpacken könnte. Das würde mich grounden.

Die Einsamkeit ist aber vor allem innen. Auch unter Menschen fühle ich mich einsam. Da ich nicht mehr richtig genießen kann, habe ich viele Freundschaften eingefroren. Es ist zum Mäusemelken.

Ni Hao^^

Im Umgang mit Dharma Angst braucht es eine gewisse Milde. Wenn die Sonne ganz tief steht, erscheinen die Schatten viel größer und unheimlicher, als sie es wirklich sind.

Buddhafamilien gibt es recht viele und nicht bei allen steht das Leid so zentral im Mittelpunkt des Lebens.
In der 28. Generation der Buddhanachfolge, hat Bodhidarma Shakyamuni oder auch Ta Mo genannt, das Shaolinkloster begründet.

Wir sprechen hier von Chan- (gespr. wie Zahn) Buddhismus, dem Vorläufer des in Japan weiterentwickelten Zen.

Zu Anfangs werden die Formen geübt und der Körper trainiert, dann wird Geist und Faust synchronisziert und zuletzt erfolgt jede Bewegung aus dem Geist.
Auch steht die Entfaltung gewisser Tugenden auf dem Programm, wie zb. Mut und Selbstüberwindung, denn die braucht es, wenn man sieht wozu Shaolinmönche fähig sind und keiner der Meister ist vom Himmel gefallen.

Die spirituelle Praxis dient im wesentlichen einer Sache: Ein glückliches und zufriedenes Leben zu führen, im Hier und Jetzt.

Du erweckst den Eindruck eines ausgebrannten Skilehrers, der Tagein- und Tagaus seine Gäste hat, denen er Skifahren beibringt, professionell kundenfreundlich, ohne selbst dabei noch irgendeine Freude zu empfinden. Er würde gern ganz was anderes machen, weiß aber nicht was, also lässt er die Dinge schleifen, so wie sie sind.

Du steuerst langsam, aber kontinuierlich auf deinen spirituellen Tod zu und es wird das beste sein, was dir im Leben noch geschehen mag.

Ta Mo ist nicht vor 1500Jahren einfach so aufgetaucht und hat gesagt da bin ich. Er hat 9 Jahre in einer kleinen Höhle oberhalb des Klosters meditiert, ehe er seine Erleuchtung gefunden hat.

Irgendwie scheint es sich in der Praxis durchgesetzt zu haben, daß gewisse Ziele, die es unbedingt? zu erreichen gilt (Erleuchtung, Nirvana & Co.) so unnahbar fern erscheinen, daß der kleine Mensch resigniert wegen Unerreichbarkeit dann aufgibt und wenn er in dieser Stunde seine wahre Größe sieht, scheisst er sich ins Hemd und läuft davon...das nennt man dann Dharma-Angst :)

Tatsächlich aber entscheidest du, wie du leben möchtest, mit all den Dingen die passieren- sie geschehen nicht dir, sie geschehen.

Ich glaube jene tibetische Nonne hatte wohl Recht. Du hast deinen Tiefpunkt noch nicht erreicht, an dem es dir so richtig dreckig geht, denn erst dann wirst du selbst etwas verändern (müssen).
Die Intention, dein Posting zu verfassen, um Gleichgesinnte zu finden mag ja als entlastend gedacht sein...das geteilte Leid und so...aber es verändert nichts an der Situation.

Es macht wenig Sinn jemandem, der auf Selbstzerstörung programmiert ist, gesundheitsfördernden Rat zu geben und von daher kann ich auch nur raten, den Zerfall zu beschleunigen.

Die Natur ist ein wundervoller Lehrer. Bevor es Tempel und Klöster gab, suchten alle alten Meister ihre Unterweisung in abgeschiedener Natur.
Vielleicht wäre das etwas für dich - es kostet dich auch nichts, ausser eine gewisse Selbstüberwindung.

Nimm dir die Zeit...ein paar Tage bis zu einer Woche...du brauchst sauberes Wasser, Nüsse, Trockenfrüchte, nur ganz wenig und minimal ausgerüstet, kein Zelt, Schlafplatz vor der Dämmerung einrichten und bitte um Einsicht, warum, weshalb wieso...den Wald, die Tiere, die Geister des Waldes, den Himmel und die Erde...sprich offen und lausche.

Du hast zwar als Einzelwesen meditiert, wirst aber möglicherweise zur Erkenntnis gelangen, daß du kein Einzelwesen bist, niemals.
Erscheint dir dies zu mühsam oder sinnlos, lass es weiterschleifen...auch dieser Zustand wird vergänglich sein und das ist auch das einzige, was man über Leid und Freude in der Welt wissen muß - alles ist vergänglich.

Geh sterben :)

Ich sage dir: Es ist erhaben, ein Wohnzimmer in Mutter Naturs Schoß zu haben xD
 
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