Projektion gibt es nicht?

  • Ersteller Ersteller SPIRIT1964
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Es geht um die Frage ob es Projektion und Verdrängung gibt oder nicht!
Für mich gibt es beides.:)

Eine Geschichte: Mit 25 Jahren entdeckt man sein altes Tagebuch aus Jugendjahren wieder und findet dort einen Eintrag in welchem man nur ganz knapp und dank schnellem Eingreifen eines anderen einer Vergewaltigung entkam. Plötzlich steht das ganze Geschehen wieder vor dem inneren Auge, an das man bis dahin nicht mehr gedacht hat, es war völlig aus dem Bewusstsein verschwunden, nun ist es wieder da.

WIE nennst du das?
Die Frage geht zwar nicht an mich, aber ich will gerne meine Ansicht darstellen.
Psychisches gilt für mich erst dann als bewußt, wenn es mit dem Ich in Beziehung steht.
Fehlt diese Beziehung zum Ich, so ist es unbewußt.
Um bei Deinem Beispiel zu bleiben:
Hat man z.B. vor Jahren ein Erlebnis gehabt & es vergessen, so bin ich mir sicher, daß das Unbewußte hiervon weiß.
Es ist eine Art "Speicher", welcher alles in Form von Bildern bewahrt.
Waren die Ereignisse schmerzhaft oder gar traumatisch, so kann es geschehen, daß diese Ereignisse von Ich, bzw. vom Bewußtsein, absichtlich ins Unbewußte verdrängt werden.
Sinn dieser Verdrängung ist aus Sicht des Ich, bzw. des Bewußtseins, die Vermeidung von Schmerz, da ein Wiedererinnern der verdrängten Inhalte die gleichen emotionalen Gefühle zur Folge hätte.
M.E. ein natürlicher Abwehrmechanismus der verhindert, daß die gleichen schmerzlichen Ereignisse wieder ins Bewußtsein treten.
 
96 Prozent der Seelenheiler glauben an die Existenz der Verdrängung. Dass es sie wirklich gibt, ist niemals nachgewiesen worden. Das wirkliche Leben spricht dagegen, wie das Beispiel der posttraumatischen Bewusstseinsstörung (PTSS) zeigt.

Nettes Beispiel. Nur völlig daneben gegriffen.
Warum kommen die Bilder denn immer und immer wieder hoch?
Weil man versucht sie zu verdrängen!
Erst wenn man bereit ist wirklich hinzuschauen, besteht die Möglichkeit die Dinge aufzuarbeiten, die Einstellung dazu zu korrigieren.
Die Bilder verschwinden damit nicht, aber der Schrecken den sie auslösen, sowie alle dranhängenden Konditionierungen werden erkannt und können dadurch verändert werden.

Ein seriöser Therapeut wird niemals versuchen dir einzureden, dass dies alles nur Hirngespinste sind!
 
Für mich gibt es beides.:)
Die Frage geht zwar nicht an mich, aber ich will gerne meine Ansicht darstellen.
Psychisches gilt für mich erst dann als bewußt, wenn es mit dem Ich in Beziehung steht.
Fehlt diese Beziehung zum Ich, so ist es unbewußt.
Um bei Deinem Beispiel zu bleiben:
Hat man z.B. vor Jahren ein Erlebnis gehabt & es vergessen, so bin ich mir sicher, daß das Unbewußte hiervon weiß.
Es ist eine Art "Speicher", welcher alles in Form von Bildern bewahrt.
Waren die Ereignisse schmerzhaft oder gar traumatisch, so kann es geschehen, daß diese Ereignisse von Ich, bzw. vom Bewußtsein, absichtlich ins Unbewußte verdrängt werden.
Sinn dieser Verdrängung ist aus Sicht des Ich, bzw. des Bewußtseins, die Vermeidung von Schmerz, da ein Wiedererinnern der verdrängten Inhalte die gleichen emotionalen Gefühle zur Folge hätte.
M.E. ein natürlicher Abwehrmechanismus der verhindert, daß die gleichen schmerzlichen Ereignisse wieder ins Bewußtsein treten.

Ja und dieser natürliche Abwehrmechanismus nennt sich heutzutage nunmal "Verdrängung".
Und es ist nunmal Fakt, dass alles Verdrängte unbewusst wirkt, unbewusste Reaktionen auslöst, die man sich selbst nicht erklären kann usw... und das so lange bis man bereit ist bewusst hinzuschauen.
 
Ja und dieser natürliche Abwehrmechanismus nennt sich heutzutage nunmal "Verdrängung".
Und es ist nunmal Fakt, dass alles Verdrängte unbewusst wirkt, unbewusste Reaktionen auslöst, die man sich selbst nicht erklären kann usw... und das so lange bis man bereit ist bewusst hinzuschauen.
Sehe ich ganz genau so.
 
wieder was gefunden ....

"""Der deutsche Psychologe und Soziologe Rolf Degen hält Psychotherapie für nutzlos. Bei Jugendlichen könnten sich nach einer Gruppentherapie unerwünschte Verhaltensweisen sogar verstärken.!!!
aus
http://bazonline.ch/leben/gesellsch...r-rueckfaellig/story/18494940?dossier_id=2191

Interessant, wenn nun also Psycho-Therapeuten aufgrund eines Buches von einem Menschen welcher Psychotherapie als Ganzes ablehnt eine "neue Therapieform" basteln, dann ist für mich tatsächlich alles gesagt.
 
Interessant, wenn nun also Psycho-Therapeuten aufgrund eines Buches von einem Menschen welcher Psychotherapie als Ganzes ablehnt eine "neue Therapieform" basteln, dann ist für mich tatsächlich alles gesagt.

1. Hat wirklich niemand die Links gelesen? Es gibt unendlich viele Veröffentlichungen der Widerlegungen - Degen hat sie populärwissenschaftlich in einem Buch zusammengefaßt, er selbst hat gar keine forschung betrieben!
2. Die "neue" Therapieform ist nicht aufgrund eines Buches entstanden, sie ist ab den 70er Jahren entstanden, als es so gut wie noch keine wirklich ernstzunehmende Psychotherapieerfolgsforschung gab - das kam alles erst in den 80er und 90er Jahren (ab 1994 wurde es im Rahmen der Planung des neuen Therapeutengesetzes dann richtig ernst)
3. Degen lehnt Psychotherapie nicht als ganzes ab, er räumt lediglich (überzogen, humorvoll bis zynisch) damit auf, was alles falsch gelaufen ist.

Wie man so seine Schlüsse ziehen kann (ohne Grundkenntnisse, nur auf der "gefühligen" Basis - auf der Basis von Küchtischpsychologie) - das wird hier erschreckend bis amüsant deutlich.
 
Wie man so seine Schlüsse ziehen kann (ohne Grundkenntnisse, nur auf der "gefühligen" Basis - auf der Basis von Küchtischpsychologie) - das wird hier erschreckend bis amüsant deutlich.
Wenn Du Dich hier über die Gefühle anderer Menschen stellst, sie abwertest, in dem Du immer & immer wieder das Wort "Küchenpsycholgie" verwendest, Dich dazu teilweise noch amüsierst, so zeigt mir persönlich das nicht gerade eine ernstzunehmende Person.
 
Wenn Du Dich hier über die Gefühle anderer Menschen stellst, sie abwertest, in dem Du immer & immer wieder das Wort "Küchenpsycholgie" verwendest, Dich dazu teilweise noch amüsierst, so zeigt mir persönlich das nicht gerade eine ernstzunehmende Person.
Erlebst du das so?
Warum?
Es wird hier massiv (und sehr unqualifiziert) auf verschiedenen Ebenen der Beruf des Psychotherapeuten angegriffen - das versuche ich klarzustellen.

Würde es Sinn machen, wenn man auf der gefühligen Ebene (ohne Grundkenntnisse) den Beruf des Buchhalters (die verrechnen sich doch sowieso immer, machen nur Kaffeepausen und außerdem kann sowas jeder), der Kellnerin (dazu braucht man kein Hirn, die legen es eh nur darauf an, nen reichen Mann abzuschleppen und haben sonst nix gelernt), der Ärztin (nur Techniker, aber vom Menschen haben sie keine Ahnung, sind nur von der Pharmaindustrie gesponsort), des KFZ-Mechanikers (die machen mehr kaputt als heile, damit sie mehr verdienen, sehen immer so dreckig aus und lügen eh nur) usw. kommentieren würde?
Sicherlich nicht.
Das wäre bestenfalls eine Lachnummer, es würde aber keiner ernst nehmen und man würde sich damit selbst ein Armutszeugnis ausstellen.

Also warum wird das so gern und mit absoluter Überzeugung mit dem Psychotherapeuten-Beruf gemacht?
 
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Ohne Projektion wäre Leben im Sinne von Kommunikation und Empathie gar nicht möglich, da der gesamte Prozess der Perzeption genau darauf basiert- ein Umstand, den zB. gerade die Werbeindustrie sich psychologisch zunutze macht.

Auch Projektion im psychologischen Sinne ist an sich unwiderlegbar, wenn gleich auch psychologische Konzepte, erst recht deren verlängerter Arm in esoterischen Konzepten widerlegbar sein mögen.

Ein KleinKind, das im entsprechenden Kulturkreis zu sieht, wie ein korpulenter, bärtiger Mann mit auffallend roten Haaren eins seiner Familienmitglieder vergewaltigt wird lernen, dass korpulente, rothaarige und bärtige Männer "gefährlich" sind und, dass es angebracht ist, auf diese mit Argwohn zu reagieren und zwar im selben Reizreaktionsschema, wie es lernte, dass man problemlos in einen Apfel beisst um diesen zu essen und ganz laut "ih...aaahhh.. eine Spinne!" kreischt, sofern gerade eine über den Weg läuft. Die gesammelte "Empfindungsmotorik" ist erlernt und zwar zum Grossteil (von natürlichen Anlagen eben abgesehen) durch den Akt der Projektion, auch wenn es im Detail anders benannt sein mag bzw. die Spuren längst von genau diesem Akt wegführen hin zu einer Realität der Übereinkunft, die dann nicht mehr "projiziiert" würde sondern eben sowas wie eine faktische, objektive Realität darstellte. Was wie gesagt auch Sinn der Sache ist und überhaupt zB. Sprachentwicklung erst möglich macht.

Zurück zum Beispiel...

Der tiefenpsychologische/analytische Ansatz wäre in so einem Fall nun zu sehen, wann wo und wie es in diesem Menschen zu einer derartigen Bewertung gekommen ist- wozu es überhaupt nötig wäre zunächst zu eruieren, dass es je dazu kam, was mitunter schwer genug bis unmöglich ist. Und was die moderne Psychologie einer Psychologie der alten Garde wohl vorwirft, nämlich, dass dieses Postulat zunächst gesetzt ist und sich im Folgenden die gesamte Therapie um genau dieses Postulat praktisch am möglicherweise tatsächlichen Bedarf des Patienten vorbei dreht.

Der neuere Ansatz, soweit ich das verstanden habe entbehrt nach Möglichkeit einer derartigen Bewertung der Sachlage sondern sucht einen direkten weniger leidvollen Umgang des Patienten mit seiner Situation. Ich denke, dass diesem Ansatz auch der moderne Begriff des Triggerns gedankt ist, wobei, wie gesagt Ziel der Therapie ist, mit den Triggern umgehen zu lernen statt die primäre Entstehungsursache dafür zu suchen und finden, und dann auch noch in sich, sprich im Patienten.

Da geht also eine Patientin zum Analytiker mit dem Umstand, auf ihren neuen Chef nicht klarzukommen, sie bekäme Alpträume, diffuse Angstzustände, würde sich wehrlos, hilflos empfinden, sobald er auch nur den Raum betritt.... nach Jahren der Therapie und diesbezüglicher Ursachenforschung steht fest, dass sie als Kind eben jenes beschriebene Erlebnis hatte und der Chef nur daher so bedrohlich wirke, weil er genau jene Eigenschaften der äusseren Merkmale vertrete (Korpulent, rothaarig, bärtig).... Die Entstehung des Triggers ist ausgemacht und jetzt wäre der erneuerte Umgang mit diesem Trigger zu erlernen, praktisch umzuprogrammieren.

Der neue Ansatz spart sich die scheints sehr anstregende aber auch ggf. fehleranfällige Ursachenforschung: Die Patientin in diesem Fall noch Aspekte ihrer persönlichen Geschichte sind Gegenstand der Therapie im Sinne einer ersten Ursache mit einer damit einhergehenden grossen Verantwortlichkeit sondern vielmehr würde auf die Dynamik zwischen Chef... ggf... weiterer Autoritätspersonen wie Vater..., Kollegen usw., das gesamte soziale Umfeld eingegangen und Techniken entwickelt, mit dieser Störung umzugehen in Form dessen, diese zb. zu kommunizieren und die Umgebung um besondere Rücksicht zu bitten, sich entsprechende Auszeiten zu nehmen oder durch kreative Imaginationen eigene Befindlichkeit umzustrukturieren usw... was sich für mich einfach nach Verhaltenstherapie anhört.... (wenn ich das überhaupt richtig verstanden habe).

In meinen Augen ist Kern einer tiefenpsychologischen Therapie die Selbsterkenntnis, die als heilsam postuliert ist.... Kern einer moderneren (systemischen?) Therapie ist Umgang und Einbindung einer Störung auf eine Weise, dass sowenig Reibungsfläche wie möglich bleibt und ein weniger leidvolles bis angenehmes Leben möglich ist.

Was ich mich dann frage ist, wie das eine das andere von sich weisen will und sich dann noch Therapie nennt? Allerdings gehe ich davon aus, dass es diese strikte Trennung eh nur konzeptionell und theoretisch gibt, ganz praktisch, therapeutisch geht das wohl Hand in Hand. :)
 
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