Nein. Das soziokulturelle Existenzminimum besitzt die Funktion, die Deckung der menschlichen Grundbedürfnisse zu gewährleisten (Wohnung, Nahrung usw.). Alles über darüber Hinausgehende muss sich ein Mensch mit Eigeninitiative erwirtschaften!
Dein Ansatz hat aber zwei gravierende Probleme:
1. Man muß definieren, was genau die Grundbedürfnisse sind und es muß sichergestellt sein, das diese Verallgemeinerung des Existenzminimums auch für alle Menschen ausreichen/gültig ist, die es betrifft. Dazu braucht man dann einen allwissenden Guru, den lieben Gott, eine wissenschaftliche Expertenkommission oder ein paar Beamte einer Statistikbehörde, die das garantiert verlässlich festlegen können. Schließlich darf dabei ja niemand benachteiligt werden, weil sonst maßen sich die Festleger ja an, andere Menschen (unwissentlich) als weniger wertvoll (z.B. als "unwertes Leben") anzusehen.
Mal ein Beispiel: Zum Beispiel sollte man bei Immigranten die Möglichkeit z.B. Kurse zur Verbesserung ihrer sprachlichen Fähigkeiten, nach deinem Ansatz, mit zu den Grundbedürfnissen rechnen, denn das schafft ja überhaupt ja erst die Vorraussetzungen, damit diese halbwegs gleichberechtigt (Gleichheitsgrundsatz) z.B. einer Lohnarbeit zur Erwirtschaftung eines Einkommens nachgeghen können. Einheimische hingegen brauchen das Geld dafür natürlich nicht, dafür aber sicher, je nach Fall, an anderer Stelle.
2. Wenn die universell definierten Grundbedürfnisse dann feststehen, setzt dein Ansatz schließlich Festpreise für diese Leistungen vorraus. Denn schließlich beschränken die kapitalistischen Marktprinzipien von Angebot und Nachfrage die Wahrnehmung bzw. Sicherstellung der Menschen mit dem Lebensnotwendigem! Weicht man auf Sachleistungen aus, werden noch massiver die Individual- und Freiheitsrechte eingeschränkt und es kommt zudem noch zu Marktverzerrungen. Man nehme z.B. nur mal die Problematik der "angemessenen" Wohnung, d.h. nicht zu groß, was ja noch OK ist, aber auch nicht zu teuer, was bereits, und zunehmend, z.B. in Berlin, zum Problem wird. So gibt es in Berlin, selbst in sehr schlechten und Randlagen, quasi keine Wohnungen mehr, die die Definition von "angemessen" erfüllen. Da darf man sich also zwischen der Beschränkung seiner Freizügigkeit oder dem leben auf der Straße entscheiden! Selbst wenn der Staat die "angemessene" Wohnung als quasi Sachmittel immer voll übernehmen würde, hat man das Problem der Preisschwankungen auch noch bei anderen Leistungen und so könnte am im Enddeffekt auch regional die Grenzen des fianziellen Existenzminimums erhöhen, was das Problem aber auch nicht lösen, sondern bestenfalls abmildern und zumindest viel Verwaltungsarbeit sparen würde.
Ich kann mir in der Tat nicht vorstellen, dass sich die Mehrheit der Deutschen mit dem finanziellen Niveau des Arbeitslosengeldes II arrangieren kann. Die meisten Leute möchten sich mehr erlauben, sich mehr Luxus leisten können.
Wie gesagt, deckt der Satz wie hoch er auch immer sein möge, stellenweise ja nicht mal die Grundbedürfnisse. Von Luxus braucht man da gra nicht erst zu reden. Naja, in der DDR konnte man nicht so frei reisen wie man wollte, wegen der Blockkonfrontation und jetzt kann man es nicht, weil einem das nötige Kleingeld fehlt. Nur so viel zur Realität bezüglich der Freiheitsrechte.
Um die demotivierenden Effekte aber so weit wie möglich zu minimieren, darf das bedingungslose Bürgergeld das Existenzminimum auch unter keinen Umständen überschreiten.
Das Existenzminimum funktioniert wie oben beschrieben, nur in der Theorie.
Ja, es ist fürwahr nicht sinnvoll, 1--Jobber in Unternehmen etc. zu beschäftigen. Das habe ich inzwischen anerkannt. Es gibt jedoch staatlich finanzierte Institutionen, die gemeinnützig aktiv sind und der Gesellschaft positive Dienste erweisen. Als Beispiel führte ich damals Sozialläden und Vergleichbares an. Hierbei werden keine regulären Arbeitsplätze vernichtet.
Ursprünglich waren die MAE-Stellen ja mal so gedacht, wie du es beschreibtst, aber selbst wenn diese Stellen grantiert und ausschließlich gemeinnützig sind, dann werden darurch im Endeffekt trotzdem reguläre Arbeitsstellen gefährdet. Gegenbeweis: Eine gemeinützige Stelle wird mit einem MAEler bestzt, damit sind die potenziell extern generierte Nachfrage nach der Dienstleistung für die eingerichtete 1--Stelle und externe Unternehmen bauen im Zuge von Auftragsmanges Arbeitsplätze ab.
Wer soll denn nun ganz konkret ein bedingungsloses Grundeinkommen von 1 000 pro Monat für jeden Menschen finanzieren? Die arbeitenden Steuerzahler? Das ist eine unwahrscheinlich kostenintensive Angelegenheit! Die Steuererhebungen müssten meines Erachtens drastisch erhöht werden. Das halte ich für unzumutbar, denn es käme vermutlich zu einer Restriktion von Kaufkraft und Nachfrage.
Der Betrag für das BDE sein mal aus oben aufgezeigten Gründen dahingestellt, das das ganze schon prinzipiell krankt. Das BDE soll aber so bemessen sein, das man mit ausreichendem Puffer noch halöbwegs vernüftig leben kann, wobei der Betrag im Idealfall noch an lokale Verhältnisse und individuelle Notwendigkeiten angepaßt werden sollte.
Die Kaufkraft wird auch ganz bestimmt nicht dadurch erhöht, indem man das Reallohnniveau immer weiter absenkt und das Lohndumpuing forciert! Da schießt sich der Kapitalismus nur selbst in den Fuß, aber scheinbar sind die in den Augen einfach zu groß, damit die Herrschaften von der herrschenden Klasse es trotzt der Unterstützung durch ihre neoliberalen Thinktanks wie die INSW, etc es überhaupt noch mitbekommen.
Naja, einem nackten Mann kann man schlecht noch in die Tasche greifen, aber das gibt es genügend Banken und Millardäre, die nicht wissen wo sie ihr Geld lassen sollen und teilweise den ganzen Tag damit beschäftigt sind, damit an den terminbörsen zu zocken. Da braucht man doch nur mal den Spitzensteuersatz der Einkommenssteuer von 43% konsequent anzuwenden und schon ist wieder ausreichend Geld da!
Selbstverständlich dürfen sie. Doch nicht alle psychiatrischen Erkrankungen werden auch diagnostisch eruiert. Bei der Etablierung des solidarischen Bürgergeldes müsste kein unerkannt Kranker Obdachlosigkeit und Existenzangst fürchten. =)
Klar, weil auch alle Mnschen finanziell den gleichen bedarf haben und es Festpreise für die Leistungen des Existenzminimums gilbt.

Außerdem wollte ich ja wissen, wie du den evtl. Mehrbedarf der unerkannt psychisch Kranken von dem der Normalbevölkerung abgrenzen willst.