Produktive Hartz-IV-Reform

Ne, nicht noch einmal, Du... Das steht nun in mindestens drei Threads... Meine Idee der Arbeitsangebote ist aber auch kritisiert worden mit dem Hinweis, es könnten reguläre Arbeitsplätze Geringqualifizierter verloren gehen, was ich akzeptiert habe.
Ich habe nicht alle von deinen Themen gelesen... Nur ich stell mir das halt ziemlich chaotisch vor wenn so viele Hartz 4 Empfänger auf einmal eine Arbeit kriegen sollten... Denn damit müssen dann ja auch alle anderen einverstanden sein... Und dass die das sind kann ich mir nicht wirklich vorstellen. Denn mehrheitlich werden Hartz 4 Empfänger ja leider immer noch als faule Schmarotzer gesehen... Deshalb glaub ich nicht dass man für die auf einmal so etwas tun würde. :/

Ja, und deshalb stellte ich damals die Grundsatzfrage bezüglich der Arbeitsunwilligkeit. Gibt es ein Recht darauf, dass diese staatlich finanziert (und gefördert?) wird (bedingungsloses Grundeinkommen) oder nicht? Falls man dies verneint, hätte man zumindest eine Basis für "mein" Modell.
Ja, gut, das sehe ich auch so, aber nur im Bezug auf die Leute die wirklich nur aus Faulheit nicht arbeiten. Bei denen krieg ich auch nen Hals, weil sie sich einen schönes Leben machen das von anderen finanziert wird und teilweise dann auchnoch über diese Leute herziehen. Zum Beispiel "Warum gehen die denn arbeiten das is doch Zeitverschwendung, die sind so doof!" <-Das habe ich wirklich schon zu hören gekriegt!
Also, wie gesagt, alle die aus Angst, wegen einer Krankheit oder dergleichen nicht arbeiten wollen werden da mal ausgenommen.

Das denke ich auch nicht und gerade deshalb wäre es doch sehr positiv, wenn man ihnen die Möglichkeit zum Arbeiten gibt, oder nicht?
Doch wäre es, nur leider wird das wahrscheinlich nicht passieren...

Ja, das ist bedauerlich.
Ja, ist es, allerdings. Ich kannte mal ein 18 jähriges Mädchen dass nicht genommen wurde weil es Mandy heißt. Sowas darf doch wirklich nicht wahr sein...
 
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Denn mehrheitlich werden Hartz 4 Empfänger ja leider immer noch als faule Schmarotzer gesehen... Deshalb glaub ich nicht dass man für die auf einmal so etwas tun würde. :/

Das Grunprinzip ist ziemlich einfach: Durch die Absenkung des Regelsatzes um 30% hätten die Arbeitslosen erhöhte monetäre Anreize, ein Arbeitsangebot anzunehmen, um damit diese Transfer-Reduktion auszugleichen. Die Arbeitsgelegenheiten würden von Unternehmen zur Verfügung gestellt, die den Erwerbslosen 1€ bis 2€ pro Stunde zahlen, während der Rest vom Staat getragen wird. Wer tatsächlich faul ist und trotz finanzieller Motivationen eine Arbeit ausschlägt, muss eben mit der 30%igen Kürzung leben.

Also, wie gesagt, alle die aus Angst, wegen einer Krankheit oder dergleichen nicht arbeiten wollen werden da mal ausgenommen.

Ich beziehe mich generell nur auf erwerbsfähige Menschen.


Doch wäre es, nur leider wird das wahrscheinlich nicht passieren...

Also, ich habe belegt, dass es sehr viele freie Stellen in Deutschland gibt und dass man noch viele weitere erschließen könnte, wollte man es.

Ja, ist es, allerdings. Ich kannte mal ein 18 jähriges Mädchen dass nicht genommen wurde weil es Mandy heißt. Sowas darf doch wirklich nicht wahr sein...

Stimmt, aber ich habe davon noch nie gehört.
 
Zu schämen braucht sich Alice94 deshalb nicht.

Aufgabe der Jobcenter ist es einen Job zu vermitteln oder zu zahlen und beides ist schwach.

Auch ist der Bedürftige schon lange kein Kunde mehr (wie es sein soll) sondern ein Bittsteller oder Bettler und den bürokratischen Schikanen der Schreibtischtäter ausgesetzt.

Für mich ist es erstaunlich, das sich Menschen, welche ja vorher eine Hang zur Humanität im Sozialbereich hatten (u. a. Sozialwesen studierten), sich für eine solch moralisch dreckige Arbeit zur Verfügung stellen und zu charakterlosen Instrumenten zugunsten einer manipulierten Statistik werden, um der ungläubigen Öffentlichkeit angebliche Erfolge zu präsentieren. Die Seele der Bundesarbeitsministerin von der Leyen (voher eine gute Frau) hat sich voller Sünden verfinstert. In Interviews (vgl. diese Woche auf ARD) hat sie objektiv keine Argumente mehr sondern verteidigt nur noch ihre Mogelpackungen.

Was die jetzige Bundesregierung aus dem Gesetz gemacht hat, ist eine Aushöhlung dessen und widerspricht dem Geist der Agenta 2010 gemäß ihren Gründern.

Natürlich kann man nun sagen, wir haben doch die Gerichte. Die Sozialgerichte (Richter werden schließlich aus der Staatskasse bezahlt und sind schon allein deshalb abhängig) sind heutzutage mit dubiosen Gestalten besetzt, die in der Regel alle Klagen abweisen (denn dort zählt auch vorwiegend die Statistik bezüglich abgelehnter Klagen + einstweiligen Anordnungen, mehr als der Mensch). Eine Schande, das Bedürftige überhaupt vor einem Gericht klagen müssen, um nicht zu verhungern.
 
Ich erzähl dir mal, was geändert gehört.
Die angebotenen, oft auch unzumutbaren Arbeitsstellen.
Ich kannte eine die in der IT Branche Arbeit suchte.
Das AMS schickte ihm einen Stellenvorschlag als Telefonistin.
Sie rief dort an, es handelte sich um (abgemildert gesprochen) um eine Flirtline (natürlich wird per Zeit/Anruf bezahlt)
Das AMS hat überhaupt keine Ahnung welche Stellen es wirklich vermittelt. Ich wenn man es venünftig formuliert kann einem das AMS sogar eine Stelle als Auftragskiller vermitteln.
Das AMS in Österreich vermittelt Stellen die auf einige Monate befristet sind.
Der Haken an der Sache ist derjenige, dass das AMS dem Arbeitgeber für diese Zeit die Hälfte des Lohnes der angestellten Person zahlt, SOWIE sämtliche Lohnnebenkosten.
Ja das stimmt, und als Steuerzahler schon gefragt ob es notwendig ist künstliche Arbeitslose zu züchten.
Der Arbeitgeber hat so für den Arbeitnehmer gerade mal ein viertel dessen zu bezahlten was er normalerweise für diesen Arbeitnehmer bezahlen müsste.
Was ergibt sich daraus???
Der Arbeitnehmer wird nach Ende der Befristung NICHT übernommen sondern rausgeschmissen, und der ARbeitnehmer nimmt sich den nächsten Arbeitslosen dessen halbes Gehalt und Nebenkosten das AMS (und somit der Staat) zahlt.
Da kommt es auch darauf an ob der Arbeitnehmer den Job überhaupt wollte, in der situation war ich nämlich auch und ich wäre übernommen worden habe aber abgelehnt. Ich kenne aber auch einen Fall wo ein Langzeitarbeitsloser genug von der Arbeitslosigkeit und der Untätigkeit des AMS hatte, das er sich ehrenamtlich betätigte. Auf die rotzfreche Aussage der AMS Beamten "Aber da verdienen sie ja nichts" hat er gemeint... ich verdiene Erfahrung und wenn sie wollen das ich Geld verdiene dürfen sie mir ruhig helfen einen Job zu finden den ich auch ausführen will.
(btw ich suche für meinen Garten jemanden. Zahle ein heißen Euro die Std. dafür....erklärt sich jemand dazu bereit? Du vielleicht Alice?)
Ich würds auch ehrenamtlich machen ;)
 
Das Grunprinzip ist ziemlich einfach: Durch die Absenkung des Regelsatzes um 30% hätten die Arbeitslosen erhöhte monetäre Anreize, ein Arbeitsangebot anzunehmen, um damit diese Transfer-Reduktion auszugleichen.

Problem ist, so viele Arbeitsstellen gibt es nicht. Der Anreiz zB einen 400 Euro Job anzunehmen besteht bereits jetzt, da 100 Euro plus ein prozentualer Anteil der restlichen 400 Euro behalten werden darf.

Daß das nicht massenhaft getan wird liegt daran daß diese 400 Euro Jobs schlicht und ergreifend nicht vorhanden sind.


Ähnlich steht es mit regulären versicherungspflichtigen Arbeitsstellen. Die Arbeitslosen sind jetzt bereits nach ziemlich kurzer Zeit verpflichtet jedliche solche anzunehmen. Daß immer noch so viele Menschen keinen Job haben liegt daran daß die entsprechenden Stellen ganz einfach nicht vorhanden sind.

Ich wohne in einer Grossstadt mit einer angeblich relativ geringen Arbeitslosigkeit und ich kenne trotzdem so einige Leute die trotz ernsthaften Bemühungen keine Stellen finden, und das sind zT Leute aus dem Büro oder Handwerk wo man meinen würde, da müsste man ja locker was finden.


Mal wieder eine deiner "tollen" Therien die einfach nur für die Tonne sind, aber du betest sie wieder und wieder runter wie jemand der offenbar nicht genug Hirn hat einfach mal ein paar arbeitslose Menschen zu fragen nach deren Erfahrungen bei der Stellensuche. Sie wird aber durch Wiederholung auch nicht besser oder wahrer.
 
Ja, super Alice, es ist bestimmt toll für Hartz 4 Empfänger wenn ihr Einkommen um 30 % gekürzt wird. Aber egal, du hast ja eh total viel Ahnung davon wie schwer es sowieso schon ist mit dem wenigen Hartz 4 Gehalt zu leben, geschweige denn wenn es dann noch um 30 % gekürzt wird. Das hast du ja alles schon selber durchgemacht und musstest damit klarkommen, deswegen weißt du das auch. Du weißt allgemein alles besser als die anderen :)

Nein, Alice weiss das nicht und sie kann es auch nicht nachvollziehen. (ich weiss, dass Du - o0ODalyO0o das weisst). Und weil sie es nicht weiss und jegliche persönliche Erfahrung als wertlos betrachtet, kann sie auch den Menschen, die das wissen, nicht wirklich zuhören. Denn Theorie scheint für sie alles zu sein - und praktische Erfahrung hat (für sie) gar keine Relevanz.
 
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Naja, ich weiß nicht...ich dachte zuerst auch immer, wenn man denen die Kohle kürzt, dann ist das ein höherer Anreiz, dass die arbeiten wollen....
doch dann lass sie einfach "krank" werden und dann kann da wohl keiner was machen. Oder sie haben Rücken. Oder oder oder.
Leute, die definitiv nicht arbeiten wollen, werden immer irgendwo welche Lücken finden, um sich durchzumogeln.
Vielleicht müsste man da wirklich gnadenlos-radikal sein, doch das hat dann nichts mehr mit Prinzipien eines Sozialstaates zu tun...

Hier in der Schweiz wird einem z.B. genau vorgerechnet, wie lange er arbeitslos sein "kann", ohne - ich sags jetzt mal so - Schlimmeres zu befürchten. Und ich kenn genügend, die dann, weil eben keine Lust, eine Arbeit annehmen und "plötzlich" nach 2,3 Monaten oder so einen "Arbeitsunfall" haben und dann in die Invalidenversicherung fallen. Ein einfaches Spiel gegen die Zeit. Lassen sich dann alle möglichen Maßnahmen oder Ausbildungen zahlen und bekommen trotzdem ihr Geld. Vielleicht noch als Zuckerl einen Sprachkurs bezahlt....haben mir auch schon Kursteilnehmer berichtet.
Sind dann zurück in ihr Heimatland und haben gut vom Invalidengeld aus der Schweiz gelebt.

Sozialschmarotzer und absolute Arbeitsverweigerer wirds immer geben.
 

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