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**Mina**
Guest
Ich würde nach wie vor (habe mich hier im Forum eh schon mehrmals kritisch geäußert) auch anderen raten, "achtsam" Achtsamkeitsübungen zu machen, auf seine Beschwerden zu hören und notfalls eben einfach andere Meditationen versuchen (es gibt ja ein sehr breites Spektrum) oder auch einfach Übungen aus der Psychotherapie (die sind teilweise sowieso den Meditationen sehr ähnlich, nur mMn gerade bei Menschen, denen es nicht so gut geht, oft besser geeignet).gerade gelesen - was meint Ihr?
Achtsamkeitsübungen sollen den Geist beruhigen und Stress lindern. Eine Studie zeigt nun, wie oft Meditierende auch negative Effekte erleben.
https://www.spektrum.de/news/medita...ifications&utm_campaign=cleverpush-1621498218
Achtsamkeitsmeditationen finde ich dann mitunter kontraproduktiv, wenn es mit Personen gemacht wird, die ohnehin schon zu sehr in sich reinhören oder dementsprechende Ängste besitzen (zB Sozialphobiker, Emetophobiker, Hypochonder, u.ä.) und ich finds umso absurder, wie unkritisch diese Meditation offenbar selbst in der Therapie mittlerweile manchmal eingesetzt wird.
Einem Traumatisierten, der gerade kurz vor einem Flashback ist, zu erklären, er solle mal die Augen schließen und schön in sich reinhören - nun ja, viel Spaß im Flashback. Psychotherapeutisch angebrachter wäre es da, die Achtsamkeit desjenigen nach außen zu richten (Welche Farbe hat der Stuhl, auf dem du sitzt, hörst du draußen Straßenlärm, kannst du mir 3 grüne Dinge hier im Raum nennen, etc.) oder vielleicht (!) noch auf die Atmung, außer es führt dann gleich zur Hyperventilation.
Eine andere Möglichkeit wären Phantasiereisen oder andere Imaginationen.
Andersrum könnte die Achtsamkeit natürlich wieder bei einem Traumatisierten klappen, wenn es darum geht, wieder ein Gefühl für den Körper zu bekommen (bei Missbrauchsopfern zum Beispiel) und eine liebevolle Beziehung zu sich selbst herzustellen. Wobei, wie im Artikel steht, möglicherweise auch da die Gefahren von Flashbacks gegeben sind, und ich denke, auch da kann eine Kombination mit Imaginationen helfen.
Aber ein In-sich-achtsam-Reinhören, und das womöglich auch noch als "Lösung für alles", finde ich bei manchen Symptomen einfach völlig verkehrt. Und ich bin froh, dass das auch endlich mal in den Medien vermehrt zur Sprache gebracht wird.