Jedenfalls werde ich mich jetzt etwas näher mit der These befassen, dass Antikolonialismus und Nationalsozialismus wesensverwandt seien. Ich habe noch nirgendwo, nicht einmal in rechtsextremer Literatur, so viel NS-Apologetik vorgefunden wie in dem, was sich heutzutage als Antirassismus präsentiert. Da gehe ich nicht nur nicht mit, sondern da verweigere ich auch die Debatte (= dauerhaft Ignore). Und damit ist hier Ende.
Ende November 1939, also fast drei Monate nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, veröffentlichte das in London ansässige
International African Service Bureau (IASB), eine Interessenvertretung schwarzer, sozialistischer und panafrikanischer Aktivist*innen, einen Artikel in der britischen Wochenzeitung
New Leader.
(...)
auf die Bemühungen der britischen Regierung ein, nach dem Ersten Weltkrieg ein weiteres Mal militärische Truppen aus den Kolonien für die Verteidigung des British Empire gegen Nazi-Deutschland auszuheben. Das IASB lehnte die britischen Bestrebungen rundherum ab und begründete dies unter anderem damit,
„that the Africans have as much freedom and liberty in their own countries as the Jews enjoy in Hitler’s Germany“. Ein Empire, das seine Untertanen genauso behandele wie NS-Deutschland die Juden, sei es nicht wert, verteidigt zu werden. Sie hielten zudem fest, dass
(....)
Afrikaner, Inder, Westinder und andere farbige Rassen aufgerufen – und in den französischen Kolonien auf brutalste Weise zwangsverpflichtet – werden, um als Kanonenfutter für den blutigen Holocaust zu dienen, der die Welt im Blut zu ertränken und Elend, Ruin und Verwüstung ungeahnten Ausmaßes zu bringen droht.
Antikoloniale und panafrikanische Politiker sowie politische Aktivist*innen in Großbritannien haben in den späten 1930er Jahren den Nationalsozialismus mit dem Kolonialismus verglichen – und sich dabei gleichzeitig mit den bedrohten Juden und Jüdinnen in Deutschland solidarisiert.
geschichtedergegenwart.ch
Sprich: Nicht der Antikolonialismus entspricht dem Nationalsozialismus,
@Oldfred, sondern heute wie damals schauts so:
"Die Tyranneien des Nationalsozialismus lehnen sich so eng an die des Imperialismus an, dass man sich letzteren zum Vorbild genommen haben könnte. In bestimmten Aspekten werden sie unter dem Nationalsozialismus gründlicher, kontinuierlicher und grausamer angewandt, aber die Methoden der Diktatur sind, wo immer sie angewandt werden, die gleichen. […] DIE NAZIS IN DEUTSCHLAND BETRACHTEN SICH SELBST ALS EINE HERRENRASSE UND BEHANDELN VOR ALLEM DIE JUDEN, ALS WÄREN SIE UNTERMENSCHLICHE TIERE. DAS IST AUCH DIE HALTUNG DER WEIßEN „SAHIBS“
GEGENÜBER DEN FARBIGEN VÖLKERN.“ (Großbuchstaben im Original).
Antikoloniale und panafrikanische Politiker sowie politische Aktivist*innen in Großbritannien haben in den späten 1930er Jahren den Nationalsozialismus mit dem Kolonialismus verglichen – und sich dabei gleichzeitig mit den bedrohten Juden und Jüdinnen in Deutschland solidarisiert.
geschichtedergegenwart.ch