Über das Buch von Betty Mahmoody habe ich etwas ganz anderes geschrieben, als Du es nun darstellst. Ich kritisierte, dass sie Land und Leute falsch darstellte. Wie ihre Ehe und Ehekrise ablief, ist für Aussenstehende nicht objektiv nachzuvollziehen, ob das alles wirklich so war. Im Buch wurde die Geschichte auf jeden Fall so geschickt geschrieben, dass man am Anfang nicht merkte, dass die Ehe schon seit Jahren in den USA marode war und nicht erst im Iran kaputt ging. Aber damit rückt sie erst mehr als hundert Seiten später raus, als der Leser schon ganz auf ihrer Seite stand und das dann nicht mehr so wahrnahm. Und niemals hätte sie irgendein Interesse an seiner Kultur und seinem Land gezeigt, was ist das für eine angebliche Liebe? Wenn die Ehe schon so schlimm war, hätte sie nicht in den Iran fliegen sollen. Und sie ist allem dort von vornherein mit Ablehnung begegnet, das merken die Leute ihr gegenüber auch. Eine Ehekrise läuft nie nur von einer Seite alleine an, sondern es verursachen immer beide. Auch deshalb glaube ich ihr nicht so wirklich.
Die USA haben dort Krieg angefangen wegen des Öls und sie profitieren dort immer noch wunderbar von der destabilisierten Lage. Und Israel profitiert auch davon, wenn die Länder rundum in der Krise sind und nichts gegen Israel Unternehmen können. Wie ich schon sagte, eine gewollte Situation. Kein einziges Land, in denen die USA waren in den letzten Jahrzehnten, hat sich erholt, siehe Vietnam. Das Land ist immer noch schlimm dran. Obama kann noch so wenig Lust zeigen, sich damit zu befassen, die Republikaner ( das Kapital ) bestimmen, wo es lang geht.
Das Geld, das Kapital bestimmt alles, dem muss sich alles unterordnen, wer nicht mitmacht und selbstbestimmt handeln will, wird fertig gemacht. Die Moral ist nur das Deckmäntelchen. Ob ich jetzt pro-iranisch und/oder anti-westlich eingestellt bin, tut nichts zur Sache, so wie ich nicht objektiv sein kann, kannst Du das auch nicht. Ich kann aber einige Sachen besser beurteilen, weil ich beide Seiten kenne und Du nur eine.
Dass ich Iran verteidige, liegt nicht daran, dass ich die negativen Seiten nicht sehen will, das tue ich sehr wohl, doch ich halte es bei nur negativen Darstellungen und Behauptungen hier für wichtig, auch die positiven Seiten darzustellen, damit es nicht zu einseitig wird und man hier auch realisiert, dass dort nicht alles nur schlimm ist. Natürlich sind hier oder in den USA auch viele Vorzüge, ich würde es für meinen Sohn sehr begrüssen, wenn er dort hingeht und studieren kann. Genauso gut aber kann ich auch im Iran sein und vielleicht machen wir das auch bald, weil das Zwischenmenschliche stimmt. Hier in Deutschland oder im Westen ist der Vorteil die Freiheit.