FIWA
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Ganz so einfach ist es nun auch nicht.
Armut wird laut OECD im Verhältnis zum mittleren Einkommen definiert.
Die finanziellen Mittel, die laut dieser Definition in D als Armut gelten, würden in vielen Regionen der Welt bereits als Reichtum angesehen werden.
Nur mal so zur Verdeutlicheung:
2,5 Milliarden Menschen weltweit leben von weniger als 2 Dollar am Tag.
Jede einzelne Minute verhungern im Schnitt 11 Kinder auf der Welt.
(Quelle:globalincome.org)
Natürlich gibt es auch hier enorme soziale Ungerechtigkeit, nur, wenn man einmal bereit ist über den eigenen, engen Tellerrand zu schauen, bleibt das, wie Lichtpriester schon anführte, immer noch ein Jammern auf allerhöchstem Niveau.
Vergleiche mit Armutsländern sind Blödsinn.
Arm ist hier in Deutschland jemand, bei dem aufgrund seiner Einkünfte nichts mehr zu holen ist. Die Pfändungsgrenze, wer darunter liegt, ist zahlungsunfähig.
Hartz4 liegt weit darunter, Menschen, die sich nur knapp noch das Leben erlauben können. Eben durch feste Fixkosten, die ständig steigen, teilweise enorm.
Ein Ausstieg, wenn keine Arbeit da ist, ist da kaum möglich, denn das bedeutet Straße und für die meisten dann das Ende.
Dazukommend haben viele Schulden, wo sich etwas Neues einbürgert, der Zugriff unterhalb dieser Freigrenzen. Rückzahlungen aus Sozialgeldern. Dieses wurde durch Gesetze im SGB erleichtert. Rückzahlungen aus Leistungen aus dem SGB von 10 %, bzw. 5 % vom Sozialleistungsbezug!
Also ein staatlich zugelassener Eingriff unterhalb der rechtlich gegebenen Pfändungsmöglichkeit. Diese Möglichkeit wird mittlerweile generell genutzt und damit Schuldner genötigt unterhalb der Pfändungsgrenze trotzdem zu zahlen.
Soll und darf eigentlich gar nicht so sein, wird aber so praktiziert.
Genauso Gelegenheitsarbeiten, befristet. Bei Arbeitsaufnahme, werden sofort Leistungen eingestellt und dadurch fehlt generell die Versorgung für 1 Monat. Diesen Verlust, weil ja Zahlung erst rückwirkend kommt, was man aber nicht rückwirkend aufbrauchen kann !!!! kann man dann mit Krediten durch die Leistungsträger komprimieren, die man als Kredite zurückzahlen muss. Reicht aber das Einkommen nicht dafür aus, bzw. Die Arbeitsgelegenheit ist nur für ein halbes Jahr, laufen Schulden auf, nur wegen eines Überlebens.
Passiert so etwas mit Gelegenheitsarbeiten jedes halbes Jahr, wachsen die Schulden, nur alleinig, weil immer ein Monat überbrückt werden muss.
Das sind die Probleme der meisten im unteren Bereich, zum einen Schulden und dazu die staatlich gemachten Schulden durch die Regelungen bei Arbeitsaufnahmen, die teilweise nur ein halbes Jahr stattfinden.
So etwas führt im Endeffekt ins vollkommene Aus, weil durch Schulden nicht einmal mehr der Hartz4-Satz bleibt, der eigentlich nicht pfändbar ist, durch den Staat aber sehr wohl reduziert werden kann.
Und genau damit, ist in einem kapitalistischen System auf Dauer für viele keine Überlebenschance mehr gegeben. Wir haben mittlerweile eine Armut unterhalb der Armutsgrenze.
Daher, nichts vergleichbar, erst recht nicht mit anderen Ländern.