PEGIDA

Wenn man Schranken und Mauern in seinem Kopf hochzieht bzw. pflegt, ja. Ansonsten besteht auch die Möglichkeit, diese Schranken abzubauen und ein Wir-Gefühl zu entwickeln. Wir sitzen alle in einem Boot, wir haben alle denselben Ursprung, wir haben alle ein Leben in Würde und Respekt verdient.

Würde und Respekt, sind die wirklich von den Einkünften abhängig?

Bei Rumänien habe ich gerade mal geguckt, wenn man den hiesigen Lebensstil in Bukarest führen will, muss man etwa 55% des hiesigen Einkommens aufwenden, die Mietpreise für eine vergleichbare Wohnung liegen dort bei 300,- Euro für eine 2-Zimmer-Wohnung in guter Lage. Grundlebensmittel sind dort noch einmal wesentlich günstiger.

Der Verdienst für jemanden, der seinen Beruf gelernt hat und somit qualifiziert ist, liegt bei etwa 800,- Euro für einen Vollzeitjob als Sekretärin. Mein Mann würde als Programmierer dort etwa 1.200,- bis 1.800,- Euro verdienen.

Davon gehen etwa 23% ab für Krankenversicherung, Steuern usw.

Nun, schau ich mal zurück, hat meine Familie, also meine Großeltern mit der Mutter meiner Großmutter und ihren beiden Kinder Anfang der 60er Jahre in einer 38 m² 1,5 Zimmer Wohnung gelebt (= fünf Menschen) . Zu den Kosten: http://www.das-waren-noch-zeiten.de/einkommen.htm

Die Miete der Wohnung betrug etwa 150 DM warm.

Die Kids waren noch klein, meine Urgroßmutter bezog eine sehr kleine Rente und nur mein Opa ging damals arbeiten, als Schlosser. Was er verdiente weiß ich nicht, darüber wurde nie gesprochen. Süßigkeiten und ein Leben, wo man sich an jeder Ecke Naschis und Kuchen kaufen konnte, war allerdings nicht möglich. Gereist wurde auch nicht. Auch nicht, sich modebewusst anzuziehen und einmal im Jahr den Kleiderschrankinhalt zu sanieren. Kleidung wurde nach tatsächlichem Bedarf gekauft, nicht nach Lust. Es wurde sehr sparsam mit dem Geld umgegangen.

In Rumänien scheinen mir die Menschen in etwa auf dem Niveau zu leben wie hier vor etwa 55-60 Jahren.

Lebte meine Familie damals würde- und respektlos?

LG
Any
 
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Gabi0405 schrieb:
Natürlich liegen da Welten zwischen - aber es liegen auch Welten in Bezug auf Lebenshaltungskosten und Konsumverhalten dazwischen.

Nicht immer. Kosovo hat den Euro als Landeswährung. Ein Arbeiter verdient dort durchschnittlich 300-350 Euro pro Monat, bei etwa 60 Arbeitsstunden pro Woche. Preise horrend, teilweise so hoch wie in Deutschland. Krankenversicherung Nix, nada. Muss selber bezahlt werden. Sozialhilfe 40 Euro pro Monat, aber nur, wenn derjenige nachweisen kann, dass er keine Verwandten im Ausland hat, die ihn unterstützen.
 
Anevay schrieb:
Würde und Respekt, sind die wirklich von den Einkünften abhängig?

Ja, mittlerweile schon. Dazu tragen auch Äusserungen wie z.B. "Na und?" bei.

Gabi0405 schrieb:
Das ist ja herzallerliebst gedacht. Aber mir hat das zu wenig Realitätsbezug.
Ich hab nun mal nicht mit allen Menschen der Welt ein Wir-Gefühl. Das sind für mich hohle Phrasen.

Macht nix, jeder hat seine ureigenste Einstellung. Abgesehen davon habe ich nicht von allen Menschen gesprochen. Aber ein Wir-Gefühl funktioniert ja nicht mal in Europa. Es endet genau dort, wo "Mensch" das Gefühl bekommt, etwas von seinem Besitz hergeben zu müssen. Und das kann auch beim Nachbarn sein.

Anevay schrieb:
Bei Rumänien habe ich gerade mal geguckt, wenn man den hiesigen Lebensstil in Bukarest führen will

Den hiesigen Lebensstil in Bukarest leben zu wollen, spiegelt mit Sicherheit nicht die Durchschnittsbevölkerung wider. Oder warum glaubst du, wandern so viele Rumänen Richtung Mitteleuropa?
 
Zuletzt bearbeitet:
Nicht immer. Kosovo hat den Euro als Landeswährung. Ein Arbeiter verdient dort durchschnittlich 300-350 Euro pro Monat, bei etwa 60 Arbeitsstunden pro Woche. Preise horrend, teilweise so hoch wie in Deutschland. Krankenversicherung Nix, nada. Muss selber bezahlt werden. Sozialhilfe 40 Euro pro Monat, aber nur, wenn derjenige nachweisen kann, dass er keine Verwandten im Ausland hat, die ihn unterstützen.

Da hast du jetzt aber wirklich das allerärmste Stück Land herausgesucht... die kriegen dort aus politischen Gründen nix gebacken, wolltest Du das etwa nicht erwähnen? Schon zu den Zeiten von Tito wurde diese Region stark vernachlässigt.

Lg
Any
 
Nicht immer. Kosovo hat den Euro als Landeswährung. Ein Arbeiter verdient dort durchschnittlich 300-350 Euro pro Monat, bei etwa 60 Arbeitsstunden pro Woche. Preise horrend, teilweise so hoch wie in Deutschland. Krankenversicherung Nix, nada. Muss selber bezahlt werden. Sozialhilfe 40 Euro pro Monat, aber nur, wenn derjenige nachweisen kann, dass er keine Verwandten im Ausland hat, die ihn unterstützen.



ich hoffe, du willst uns nicht weismachen, dass die leute von "pegida" deswegen auf die strasse gehen, weil harz4 empfänger unter die existenzminimum leben müssen... oder weil auch in D. armut herrscht?

shimon
 
Anevay schrieb:
Da hast du jetzt aber wirklich das allerärmste Stück Land herausgesucht... die kriegen dort aus politischen Gründen nix gebacken, wolltest Du das etwa nicht erwähnen? Schon zu den Zeiten von Tito wurde diese Region stark vernachlässigt.

Politik hin oder her, es geht um die Bevölkerung, um Menschen. So vernachlässigt wird die Region gar nicht. Meine heute erst gelesen zu haben, dass sie das höchste Wirtschaftswachstum haben. Allerdings..... was nützt das, wenn bei den Menschen nix ankommt?
 
Shimon1938 schrieb:
ich hoffe, du willst uns nicht weismachen, dass die leute von "pegida" deswegen auf die strasse gehen, weil harz4 empfänger unter die existenzminimum leben müssen... oder weil auch in D. armut herrscht?

Ich will niemandem was weismachen, jeder darf seine Meinung behalten. :)
 
Den hiesigen Lebensstil in Bukarest leben zu wollen, spiegelt mit Sicherheit nicht die Durchschnittsbevölkerung wider. Oder warum glaubst du, wandern so viele Rumänen Richtung Mitteleuropa?

Nö, aber ich habe dir aufgezeigt wie günstig der dort möglich wäre.

Und unser Lebensstil ist auch nicht erzwungener Maßen das Maß für alle, damit Würde und Respekt erhalten bleiben.

Mit etwas kluger Politik kann der Kosovo auch wieder saniert werden, tatsächlich wächst die Wirtschaft dort dank Investoren bereits. In Deutschland war auch nicht sofort nach 1949 alles rosa und bunt, das brauchte gut 20 Jahre, bis sich das Land vom Krieg erholt hatte.

Zudem, wieso auch immer, sind islamische Länder (Kosovo ist zu über 90% islamisch) häufig rückständig in ihrer Entwicklung. Wieso weiß ich auch nicht, aber wenn man sich die Verteilung von Religion anschaut weltweit, ist das schon auffällig. Außer natürlich die Ölstaaten, obwohl es dort dem Volk auch nicht gerade gut geht, dafür den Machtinhabern. Im Kosovo scheint man sich aber Mühe zu geben und Gesetze auch wirklich umzusetzen undvon religiösen Ideologien Abstand zu nehmen, schließlich kann man es sich dort definitiv nicht leisten 50% des vorhandenen Potentials brach liegen zu lassen. :)

LG
Any
 
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Politik hin oder her, es geht um die Bevölkerung, um Menschen. So vernachlässigt wird die Region gar nicht. Meine heute erst gelesen zu haben, dass sie das höchste Wirtschaftswachstum haben. Allerdings..... was nützt das, wenn bei den Menschen nix ankommt?



reden wir von "pegida" oder einfach von armut im EU???

es ist typisch: eine der köpfe von "pegida" ist zurückgetreten (oder "zurückgetreten worden"!) und die hiesigen "anhänger" finden das nicht mal erwähnenswert ...liest ihr euren überflüssigen beiträge so gerne???

shimon
 
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