Ich würde mit den Leuten, die aus Todesangst ihr Land verlassen, nicht tauschen wollen, keine Frage.
Aber dennoch sollte man immer zwei Seiten betrachten und auch aussprechen dürfen.
Wir haben in unserer Stadt (lebe in DE) derzeit viele Asylbewerber, wie in vielen anderen Städten und Ländern auch.
Wir haben auch gemischte Erfahrungen gemacht, teilweise sehr gute mit freundlichen Menschen, die deutsch lernen, auf der Straße grüßen und sich anständig benehmen; teilweise aber auch sehr schlechte mit Kriminalität in alle Richtungen (Körperverletzung, sexueller Missbrauch, Raub) und auch jungen Leuten, die sich über "die dummen deutschen" lustig machen.
Viele Leute in meiner Gemeinde sind aufgrund der vorgefallenen Übergriffe verunsichert und haben Angst. Die offensichtlichen Schmarotzer tragen natürlich auch dazu bei, dass viele sagen "raus mit denen". Trotzdem wird immer noch viel gespendet, vor Weihnachten noch natürlich umso mehr. Auch ich habe gespendet, genauso meine Familie. Weil wir der Meinung sind, dass die "Korrekten" nichts dafür können, wenn sich andere derart aufführen.
Dennoch stellen sich auch mir immer wieder diverse Fragen dazu...
Nahezu 75% aller Flüchtlinge sind junge Männer zwischen 17-35. Wo ist der Rest? Dass die Eltern vielleicht nicht mitziehen, kann ich ja noch verstehen... Aber wo sind die jungen Frauen, Schwestern, wo sind die Kinder? Sind die nicht in Lebensgefahr?
Oder sollen die später alle nachträglich geholt werden und wo führt das dann hin?
Die meisten hier bei uns laufen nicht grad so rum, als wären sie bettelarm. Basecaps NY, Sneakers von Nike und Adidas und alle rennen mit Smartphones rum und telefonieren den halben Tag. Ich verstehe, dass sie Kontakt zu ihrer Heimat suchen. Aber wo verdammt haben die ein iPhone 6 her, das nicht mal ich als Vollzeit-Beschäftigte mir leiste

Pardon, aber es ist in meinen Augen nicht verwunderlich, wenn die Leute zweifeln und anfangen, sich Sorgen zu machen.
Offenbar wissen die ja ganz genau, in welchen Ländern sie mehr bekommen als ein Dach über dem Kopf und Versorgung.
Geht's dann wirklich noch ums "Überleben"? Spare ich das Geld, das ich irgendwie zusammen bekomme, nicht für meine Familie / meine Rückkehr o. ä.?
Versteh ich nicht ganz...
Mir tun Menschen leid, die ihre Heimat aus Todesangst hinter sich lassen. Dennoch kann die Lösung nicht so aussehen, die Länder mit Flüchtlingen zu überfluten, wo man schon gar nicht mehr weiß, wo man sie unterbringen soll und wie versorgen, wie finanzieren.
Bei uns gab es vor kurzem einen Aufstand, wo eine Gruppe junger Flüchtlinge aus Protest mit Selbstmord drohte. Forderung: keine Massenunterkünfte mehr. Kann ich alles verstehen, ich würde mir auch nicht mit 40-50 Frauen eine Schul-Sporthalle teilen wollen. Aber was erwartet man? Wohin denn mit den Massen? Woher soll man die Wohnungen nehmen, woher das Geld dafür? Und nochmal: was hat das noch mit "überleben wollen" zu tun?
Das sind Fragen, die ich mir stelle und eben nicht nur ich. Deswegen bin ich nicht rassistisch und hab auch nix mit PEGIDA am Hut.
Aber man sollte aussprechen dürfen, was einen sorgt oder ärgert, egal ob es dabei um einen Landsmann geht oder um einen Ausländer, um einen der gleichen Religion oder Kultur oder der einer anderen.