Osho einmal anders gesehen

Hallo fckw,

da bin ich mir doch glatt selbst mit meinem Konzept auf den Leim gegangen :D
Es heißt ja nicht umsonst Form ist Leere und Leere ist Form.
Wo findet man nun Wahrheit?
Im beiden, im "ja" und "nein" und jenseits davon. Es ist ein und dasgleiche.
Wie schon gesagt, die Wahrheit in Worte fassen zu wollen, ist eine Verleumdung ihrerseits, denn dann würde man trennen. Wahrheit IST.

Grüße
Kronos
 
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Kronos schrieb:
Hallo fckw,

da bin ich mir doch glatt selbst mit meinem Konzept auf den Leim gegangen :D
Es heißt ja nicht umsonst Form ist Leere und Leere ist Form.
Wo findet man nun Wahrheit?
Im beiden, im "ja" und "nein" und jenseits davon. Es ist ein und dasgleiche.
Wie schon gesagt, die Wahrheit in Worte fassen zu wollen, ist eine Verleumdung ihrerseits, denn dann würde man trennen. Wahrheit IST.

Grüße
Kronos
Yep. Ich habe zuerst angestrengt versucht, das irgendwie zu verstehen. Mit Begriffen von "Dualität" und Münzen hantiert. Das ging auch ganz gut für viele Dinge, aber das Allerletzte konnte ich so nicht fassen. Es entzog sich widerspenstig meinen Versuchen, Begrifflichkeiten zu benutzen. Irgendwann war ich dann relativ frustriert und habe damit aufgehört, ohne das Gefühl einer Lösung. Vor kurzem habe ich D.T.Suzuki gelesen ("Leben aus Zen", nur bedingt weiterzuempfehlen, ist eher mühsam zu lesen, enthält aber sehr viel Erkenntnisreiches). Suzuki ging locker vom Hocker mit den verschiedensten Begriffen um. An einer Stelle wies er darauf hin, dass Begriffe wie "Buddha-Natur", "So-Sein", "Selbst-Natur", "Das UNBEWUSSTE" usw. alle letztlich dasselbe meinen würden, aber immer einen andern Blickwinkel betonen. Während des Lesens wurde mir so richtig klar, dass ich es nie werde vollständig fassen können, und jetzt muss ich das auch nicht mehr tun. (Buddhistisch gesprochen: Ich musste erst die Begierde verstehen zu wollen auslöschen.) Aber ich kann jetzt je nach Diskussionsgegenstand den Begriff wechseln, das ist ziemlich praktisch.
 
Viel Zeit hab ich (leider nicht) aber ein bischen schon..

@Kronos..ich weiß nicht was Du hast
mir gefällt das Münzbeispiel, gewöhn Dich einfach an den Gedanken, das eine Beschreibung nie das Geschehen selbst ist (gib den 100% Anspruch auf) Du kannst nur Dein Bestes tun..und ich find das Beispiel echt gut, das Geschehen kannst Du aber nicht erfassen, (das Tao das gesagt wird ist nicht das Tao) damit muss der, der über die Wahreit, den Prozess, das Geschehen; Gott, das Bewußtsein spricht einfach leben lernen
und das beste daraus machen :rolleyes:

@fckw
Begrifflichkeiten wechselseitig verwenden zu können, buddhistische taoistische, christliche Termini Ihrem ursprung und Ihrer Bedeutung nach austauschen zu können spricht schon für eine sehr große geisitige Unabhängigkeit/Freiheit
und das bringt mich schon wieder ins gerade behandelte Kapitel...
 
"Christentum Hinduismus, Buddhismus,Jainismus, Islam das alles sind Kulte, Ideologien, Dogmata (tote Systeme) Buddha war kein Buddhist, Jesus war kein Christ, er hat das Wort nie gehört. Wirklich religiöse (ich würde hier lieber spirituell sagen) sind nie dogmatisch gewesen, (haben sich keiner Religion Ihrer Zeit angeschlossen) Es gibt 300 Religionen auf der Welt (die eine Wahrheit beschreiben) das ist völlig absurd (besonders weil jede aufgrund der toten Struktur einen Absolutheitsanspruch erhebt SO, genau SO(!!) ist es, und nicht anders, DAS ist das absurde)"

Das Tao das beschreiben wird ist nicht das Tao..
dieser einfache Satz, wenn er verstanden wird, töten den Absolutheitsgedanken
läßt tote Strukturen einstürzen, Dogmata fallen
"sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund"
das beten die Christen
sie sagen:
"lass mich dies nur EINMAL erkennen, wahrnehmen und ich werde für immer geheilt sein"
sie wissen gar nicht was sie sagen..sie sprechen nach, lassen sich den Sinn dieses Satzes von einem Dogmatiker erklären

Osho schreibt weiter:
"Wissenschaft ist die Suche nach Wahrheit in der objektiven Welt und Religion ist die Suche nach Wahrheit in der subjektiven Welt.
Das Wort Religion ist unnötig.."

Ein BILD Gottes ist genau so unnötig wie ein BILD der Wahrheit.
Die Wahrheit ist kein Bild
Gott (der Ursprung)trägt keine Gestalt und kein Gesicht, Ihn zu einem Bild, zu machen ist unnötig.
"...Wissenschaft ist ein gutes Wort, den es bezeichnet die selbe Suche die in zwei verschiedenen Richtungen geführt wird"

Stell Dir eine Wissenschaft vor die 300 Wahrheiten lehrt, dann verstehst Du was ich unter absurd meine.
Wenn als diese Zweige sich als AUSDRUCKSFORM der EINEN Wahrheit verstehen, wird Koexistenz kein Problem sein, wenn sie sich als absolut verstehen, ist der Ansatz, der URSPRUNG dieses Weges niemals verstanden worden.
Wenn man alle Religionen den Begriff" Die Wissenschaft vom Bewusstsein nach Christus, nach Buddha, nach Lao Tse,.." nennen würde, man täte der Meschheit einen großen Gefallen. Man würde die Ketten lockern, die geistigen Ketten, die man versucht hat zu schmieden...

Osho schreibt:
"Atheismus ist eine Reaktion auf Theismus, alles nur Reaktionen...
Man braucht an nichts zu glauben, das ist die Grundlage jeder Wissenschaft, das ist die wissenschaftliche Betrachtungsweise der Realität:
Glaube nicht sondern forsche!
Bleibe geistig offen! (daran fehlt es aber auch unserer obj.Wissenschaft)
Sei weder gläubig, noch ungläubig! Bleibe nur wach, untersuche alles und zeifle es immer an"

ich will das hervorheben
ZWEIFLE ES IMMER AN!!!!
warum glaubt Ihr heißt das Thomas Evangelium Thomas Evangelium?
Er war der Jünger der am tiefsten ging
was immer Jesus sagte er fragte nach
IMMER
er gab sich NIE zufrieden
erklär es mir!
ich will es auch verstehen!
Du kannst es mir nicht erklären, gut, dann sage mir was ich machen soll!

Versteht Ihr das?
Er wollte nicht Jesus, er wollte keine Figur, er wollte keinen Mittler,
ER WOLLTE die QUELLE. Er ruhte nicht eher bis er sie gefunden hatte!
Und darum ist das was er schrieb so wertvoll
er hatte es verstanden
und das war nur möglich, weil er zweifelte
er GLAUBTE NICHT, er wollte WISSEN
das ist der BESTE Ansatz, den es gibt
Überzeugt Euch selbst, blickt in Euer Innerstes, wir erzählen Euch von dieser Reise um Euch zu ermuntern
nichts anderes haben die Meister jemals getan

Osho weiter
"..bleibe nur wach, zweifle es immer an, bis Du an den Punkt kommst (und zwar DU; DU ALLEIN), wo jeder Zweifel ausgeschlossen ist:
Das ist die Wahrheit!
Man KANN!! sie nicht mehr anzweifeln. Sie haz mit Glauben (nichts) mehr zu tun. Sie ist etwas völlig anderes.
Du bist davon so überwältigt, das es unmöglich ist, es anzuzweifeln.
(ALLES IN DIR WEISS das es so ist, das es das ist, das es wahr ist)
Das ist Wissen. Dieses Wissen verwandelt einen Menschen. (Diese Verwandlung) ist das Ziel jedes menschl. Wachstums."
 
Hallo Regina,

das eine Beschreibung nie das Geschehen selbst ist (gib den 100% Anspruch auf)

Manchmal denk ich und denk ich und denk ich und kriege nicht mit, daß ich die ganze Zeit quasi in den Rückspiegel sehe (Retroperspektive).
Manchmal brauch einfach jemanden der sagt: "Jetzt ist aber schluß"
Danke:kiss4:

Osho weiter
"..bleibe nur wach, zweifle es immer an, bis Du an den Punkt kommst (und zwar DU; DU ALLEIN), wo jeder Zweifel ausgeschlossen ist:

dazu fällt mir nur folgendes ein:
"... weil man nämlich überhaupt nichts meinen soll, wenn die Möglichkeit besteht, nachzusehen, wie es sich verhält." (Konrad Lorenz)

Liebe Grüße
Kronos
 
Hallo Kronos :blume:

wenn ich vom Zweifeln spreche, spreche ich von:

(Musik/Text Geppert/Naidoo)
So viele Nächte lag ich wach
Meine Augen rot vom Weinen im Schlaf
Den Kelch mit Tränen aufgefüllt
Meine Wunden ins Leintuch eingehüllt

das sind die Zweifel, die ich meine, lyrisch wunderschön umgesetzt...
es geht nicht (in erster Linie) darum den Verstand zu befriedigen, es geht darum, sein Herz zu fühlen/füllen

Thomas macht dies zur Einleitung, nicht weil es die (zeitlich) ersten Worte sind, sondern weil es die WICHTIGSTEN Worte sind:
TE (1)
Dies sind die verborgenen Worte, die der lebendige Jesus sagte, und Didyomos Judas, Thomas schrieb sie auf:
Er sagte: Wer die Deutung dieser Worte findet, wird den Tod nicht schmecken
und er schreibt weiter
(TE 2)
Jesus sprach: wer sucht soll nicht aushören zu suchen, bis er (die Bedeutung dieser Worte in sich ) findet.
Und wenn er (die Bedeutung dieser Worte in sich) findet, wird er bestürzt sein (!).
Und wen er bestürzt ist (und nachdem er bestürzt war), wird er erstaunt sein (denn er wird die Perfektion der Schöpfung, die Ordnung, die die ganze Zeit DIREKT vor seinen Augen lag, zum ersten mal sehen/erfassen...das läßt einen Staunen wie ein kleines Kind)
Und er wird König sein über das All (Er wird von nun an EINS sein mit dieser Ordnung).

Das ZIEL jedes Meisters ist es den MEISTER im Schüler zu erwecken.
Einen selbsternannten Meister werden nur Schüler beglücken, keine (pot)Meister, die zweifeln.
Einen Meister werden diese Schüler entzücken, den sie sind wie das Senfkorn.
Sie werden die Wahrheit NEU aus sich hervorbringen:
genau das hat Thomas getan, und es ist heute unser Geschenk.
Sein Zweifel hat Früchte getragen und uns dieses Evangelium beschert.

Klaus Berger schreibt in seinem Buch "Jesus" als Kritik an das Thomas Evangelium:
Es berichte "nur" über seine Worte, nicht über seine Heilstaten.
Diese Geschichten sind wie Bilder und die Worte dieses Mannes die Worte eines Kindes, das darüber Klagt, das das Lehrbuch keine Bilder enthält, und es daher verwirft.

Der, der bei dem Lehrer innehält und nicht voranschreitet, kann das Licht nicht weitergeben. Das ist das traurige an allen Religionen.
Blinde führen Blinde.
Wie könnten sie auch zum Meister werden, wenn sie sich an den Lehrer gebunden fühlen?
Wie könnte die Wissenschaft voranschreiten, wenn nur gilt, was der Lehrer gesagt hat?
Wenn nicht SELBST geforscht werden darf, da dies Ketzertum ist, verwerflich, Sünde, gefährlich.

Osho schreibt:
"Je mehr Verantwortung jeder einzelne für sein eigenes Wachstum übernimmt, desto schwieriger wird es für ihn, es noch lange aufzuschieben. Denn das heißt: wenn Du unglücklich bist, liegt es in Deiner Verantwortung. Wenn Du angespannt bist, bist Du verantwortlich. Wenn Du in Deinen Leiden schwelgst, bist DU der Grund dafür. Es gibt (in dieser Verantwortung) keinen Gott (der Dich bestraft und keinen Teufel, der Dich verführt)und keinen Priester, wo Du hingehen kannst. (Du kannst Dich immer nur NEU an DICH wenden)."

Es gibt kein Ritual das Dich von dieser Verantwortung entbindet. Du wirst Dich (zu Beginn) allein gelassen fühlen. Doch das ist erst der Beginn, in wahrheit machst Du Dich soeben frei.
Der Gefangene verläßt seine Höhle..er hat den Ausgang gefunden, doch bei diesen ersten Schritte fühlt er sich nicht frei, sondern allein gelassen.
Das Gefängnis war Ihm vertraut, die Freiheit nicht...

Osho weiter:
"Die Priester geben Dir immer wieder Opium (benebeln Deinen Geist, verleiten Dich diese Veratwortung abzugeben).
"sei unbesorgt, dies ist nur eine Prüfung Deines Glaubens..wenn Du Gott vertraust, still schweigst und geduldig bist, dann wird die Belohnung kommen..""

Das Opium ist gar nicht so sehr die Belohnung, es ist vielmehr das Abgeben der eigenen Verantwortung.

"wenn es keine Priester mehr gibt, (keine Mittler zwischen Dir und Deinem Selbst), verstehst Du (lernst Du) das Du für alles was Du bist verantwortlich bist (die Verantwortung trägst..und damit erkennst Du, dass Du Dich beständig im Kreis bewegst, nicht weiter kommst, ein Gefangener bist und in Dir wächst die Sehnsucht das zu ändern)
..genau das ist Meditation (Suche nach dem Selbst), es ist ein Zustand der das Gegenteil von (der befreit von) Unglück Leiden Qual und Angst.
Es ist der zustand in dem das Seien (das Bewußtseine von wer Du bist) aufblüht."

Das ist aber nicht möglich, wenn Du den Meister (oder Religionsstifter) nicht loslassen kannst

"Du allein bist genug, um den Sonnenaufgang zu sehen, Du brauchst niemanden, der Ihn für Dich interpretiert"

oder Dir darüber erzählt..Du sollst DEINEN SOMNNENAUFGANG sehen, das ist das Ziel, nicht das was hier in vielen Worten steht zu einem Sonnenaufgang zusammen zu fügen.
das sind nur die Hinweisschilder, weiter nichts..
 
ich habe nichts gegen Priester
ich habe nichts gegen Religionen
die meisten meiner besten Freunde fühle sich in Ihrem GLAUBEN wohl
gut
ich habe kein Problem damit
ich würde sie niemals ändern wollen
ich würde auch einen Priester nicht ändern wollen

Ich spreche die an, die Zweifel haben:

Alles was notwendig wäre
um dies alles zu ändern
und FRIEDEN zu finden
ist
ein einziger Schritt

sieh nach!
sieh nach warum Du zweifelst!
was Dir zusetzt!
wovor Du Angst hast!

sieh es Dir an
und es wird verschwinden

sieh es Dir nicht an
und es wird bleiben
egal
wie heftig Du dagegen ankämpfst
(ob im Inneren oder im Außen)


Osho schreibt:
"wenn Du in die Liebe hineinfällst, fällst Du an einen bestimmten Punkt, mit einem bestimmten Menschen, (durch eine bestimmte Begebenheit, durch einen besonderen Ort,) aber das ist nur der Anfang, nicht das Ende."

Der Zweifel (an Kulten, Ideologien, Dogmen) ist die Sehnsucht des Herzens die Wahrheit zu schauen, den Nebel zu lichten. Und indem Du nach Innen blickst, lichtet sich der Nebel, Schritt für Schritt. Dein Inneres führt Dich von Erkenntnis zu Erkenntnis, Deine Wahrnehmung über wer oder was Du bist erweitert sich.
Es wird Licht in Deinem Inneren, es wird Licht in Dir.

Osho schreibt:
"Wo ein einziger Liebender ist, kommt es der ganzen Welt zu gute"

Du liebst die Wahrheit?
Setze diese Liebe um und Du wirst zum Signalfeuer

"Es wird einen Mittelpunkt geben, wo der Stein fiel, wo die Welle entstanden ist und sich (nun) fortsetzt..
(aber diese Wellen werden den ganzen See durchdringen. Der ganze See wird von diesem Stein wissen, der ganze See hat diese Bewegung gefühlt)
..bis ans entfernteste Ufer.
Die Liebe kann nicht festgehalten werden"
(Die Sehnsucht auch nicht, nur abgetötet)

Angst läßt die Sehnsucht sterben.
Angst läßt die Liebe klein werden.
So wie in unserer Geschichte:
Die Nonne brannte täglich vor Ihrem goldenen Buddha Weihrauch ab,
aber da sie nicht wollte, dass Ihr Duft auch zu den anderen Statuen aufstieg,
brachte Sie einen Rauchfang an,
durch den der Rauch nur zu Ihrer Statue gelangte.
Dies schwärzte die Nase des goldenen Buddhas
und machte Ihn besonders häßlich.

Dann wird die Lehre von Religionsgründern plötzlich häßlich
dann gibt es Hexenverbrennung, Ketzer, Selbstmordattentäter, Fanatismus
die Liebe wird abgetötet
wenn man die Sehnsucht nach der Wahrheit abtötet, tötet man die Liebe

Osho schreibt:
"Seht Euch Eure Krishnas an und Eure Buddhas und Mahavire, sie alle haben schwarze Nasen, (nicht der Lehre wegen) Euretwegen.
Euer Gebet (Eure Liebe) ist ein Besitzanspruch:
(Ihr beansprucht die Wahrheit für Euch. Und indem Ihr das tut, tötet Ihr die Liebe)
Die Jainas erlaubenkeinem Ihren Tempel zu betreten, der nicht Jaina ist, die Hindus sperren die Unberührbaren aus, der Kaste wegen, alle Tempel sind schwarz geworden, sie sind Besitz/Eigentum.
Sie sind nicht mehr (länger) Symbole der Jenseitigen Welt.

Osho erzählt:
"Ich wurde gebeten eine Kirche zu öffnen, sie stand seit 20 Jahren leer, es gab niemand der sich um sie kümmerte, die Kirche gehörte einer christl.Sekte.
Christen kamen zu mir und baten mich die Kirche zu öffnen.
Ich sagte: ok
Ich wurde vor ein Gericht zitiert, weil ich die Kirche geöffnet hatte.
Der Richter fragte mich: Warum haben sie diese Kirche geöffnet, sie gehört den Leuten nicht.
Ich sagte: Eine Kirche kann niemanden gehören. Der der betet, dem gehört sie.
Der Richter sagte: Lenken Sie nicht von dem Problem ab. Wir können hier nicht philosophieren, dies ist ein legales Problem.
Eine Kirche ein legales Problem?
(Die LIEBE zu Gott ein legales Problem?
Gott ein LEGALES Problem?
Sobald Glaube zum Besitz wird, wird er weltlich/häßlich/ein Problem)
Also sagte ich: ok, sie können sie wieder schließen, aber machen sie sich klar, das auf diese Art, die Religion (die Wahrheit, die Liebe) getötet und gemordet wird."
 
Regina.Svoboda schrieb:
Ich spreche die an, die Zweifel haben
Ja! Verdammt noch mal, jetzt seh ichs!

Ich hatte immer Zweifel. Ich schaute meine christlichen Eltern an - mein Vater ist Seelsorger, studierte Theologie - ich schaute sie an, und begriff nicht. Ich begreife heute noch nicht. Ich habe einmal ein Interview mit meinem Vater gehört, in dem er sagte: "Ich zweifle an vielem, aber an meinem Glauben zweifle ich nicht."

Wie kann er das sagen? Wie kann er sowas wirklich und wahrhaftig von sich geben? Jetzt versteh ich's, dank dir, Regina. Auch meine Mutter hat(te) Zweifel, sie zweifelt offenbar eher noch an ihrem Glauben als mein Vater. Aber sie macht dann immer irgendwo halt. Vermutlich aus Trägheit geht sie nicht weiter. Ebenso meine Schwester, so weit ich das sehen kann.

Ich glaube nicht an Gott oder eine Religion, ich glaube an den Zweifel. Ich habe die Vorstellung Gottes (entgegen den mir in einem christlichen Umfeld entgegengebrachten versteckten Widerständen) aufgeben müssen, weil sie sich nicht mit meinem Zweifel vertrug. Ich habe die ganze Religion aufgeben müssen, weil sie sich nicht mit meinem Zweifel vertrug.
Es scheint nur eine Minderheit der Menschen zu sein, die so konsequent an den Zweifel glaubt, dass sie bereit ist, jede (scheinbare) Wahrheit dafür zu opfern, um bloss zu WISSEN zu gelangen, welches Zweifel endgültig ausschliesst. Die Wissenschaftler sind nur wenig besser als die Gläubigen, auch unter ihnen ist es nur eine Minderheit, die wirklich zum WISSEN vordringen will. Keine Ahnung, wo das Motiv der andern liegt, Profilierungssucht womöglich, aber die grossen Wissenschaftler aller Zeiten waren immer ganz grosse Zweifler, es waren Pioniere und Entdecker, die alles Bekannte hinter sich liessen, nur weil sie WISSEN wollten, weil es ihnen mehr bedeutete, als alle jemals aufgestellten Konzepte und Theorien.

Ich sehe das ja jetzt auch in meiner Studienabschlussarbeit: Ich schreibe ein Programm, welches französische Texte verarbeitet und das sprachliche Niveau feststellt, welches der Schreiber hat. Dabei benutzen wir die pure Rechenkraft von modernsten Computern, wir benutzen ein Volltextlexikon der fanzösischen Sprache (mehr als 300'000 Wörter!), wir benutzen die raffiniertesten Algorithmen und Kenntnisse über Grammatik und Syntax - und sind immer noch langsam bei der Verarbeitung. Warum? Weil der Ansatz der falsche ist (was mir schon im voraus klar war, aber momentan ist die Wissenschaft nicht so weit, um bessere Ansätze zu liefern, und auch die falschen Ansätze haben ihre Berechtigung und liefern u.U. wichtige Resultate).
Aber ich habe bisher nicht verstehen können, wie mein betreuender Professor so stur an diesen merkwürdigen Ansätzen festhält, die doch so offensichtlich dem zuwiderlaufen, wie der Mensch Sprache "verarbeitet" oder mit Sprache umgeht. Kein Mensch dieser Erde besitzt ein Volltextlexikon aller Wörter in seinem Kopf und kann sich trotzdem wunderbar verständigen oder Gedichte schreiben oder Texte interpretieren. Bis jetzt wissen wir einfach nicht, wie der Mensch mit Sprache tatsächlich umgeht, es ist uns einfach nicht richtig bekannt. (Neuere Ansätze aus Künstliche Intelligenz und Neurologie könnten ev. weiterhelfen). Jetzt ist mir klar: Der Mann ist KEIN Zweifler. Der Mann ist zwar Wissenschaftler, aber er ist keiner der Zweifler, sonst könnte er seine Ansätze gar nicht mit der gleichen Blauäugigkeit weiterverfolgen.

Rolf Pfeifer, ein recht berühmter Mann in der Forschung der künstlichen Intelligenz und schönerweise mein Professor in diesem Fach, meinte, er habe die Ansätze der "Old AI" gar nie erst richtig gelernt, er habe sich diese Mühe immer gespart, weil sie so offensichtlich ungenügend seien neben den wundervoll eleganten Ansätzen, die die "New AI" zu bieten hat.

Ein Zweifler ist einer, der neue Wege geht, weil ihn die alten nicht befriedigen können.

Jetzt ist es mir endlich klar: Ich brauche gar niemanden anzusprechen, der nicht zu dieser Minderheit gehört. Ich brauche mich nur um diese Minderheit zu kümmern, aber das mit ganzem Herzen. Die Zweifler sind die, die meine Unterstützung brauchen, die ich ansprechen kann und will, weil ich selbst schon immer einer von ihnen gewesen bin. Es sind die, die sich nicht mit einer Antwort abspeisen lassen wollen, so lange sie sie nicht verstehen können. Es sind die, die misstrauisch werden, wenn ihnen andere erzählen, sie hätten nach langem Suchen endlich die Wahrheit gefunden. Es sind die, die sich immer ein bisschen neben den Schuhen fühlen, weil die Wahrheiten, die ihnen diese Welt aufdrängen will, einfach irgendwie nie passen, und sei es auch nur so ein klitzekleines Gefühl am Rande des Bewusstseins.
Regina hat hier einmal (ich glaube in diesem Thread) ein Bild zu Osho verlinkt (hier auch die restlichen Bilder), und dieses Bild zeigt einen Menschen, der vom Zweifel so zerfressen ist, dass er dabei beinahe draufgeht.

Diese Menschen bedürfen meiner Aufmerksamkeit, denn sie haben es besonders schwer. Alle um sie herum geben ihnen platte Allgemeinplätze, geben ihnen Glaubensgrundsätze, geben ihnen dies und das, statt dass sie ihnen zeigen, wie sie zum Wissen vorstossen können. Ich habe es an mir selbst beobachtet. Nie sagte jemand zu mir: "Dein Zweifel ist gut, bleibe dabei! Höre niemals auf zu zweifeln, bis du endgültig und mit absoluter Sicherheit weisst. Ich kann dir die Wahrheit nicht geben, aber ich kann dir zeigen, was du zu tun hast, um sie selbst zu finden. Dann wirst du von meiner Wahrheit unabhängig sein." Nein, ganz im Gegenteil. Zweifler werden bei uns belächelt, als verrückt abgetan, als Spinner und Aussenseiter. Sie sind so naiv, an den einfachsten und offensichtlichsten Dingen zu zweifeln. Sie hören sogar dann nicht auf zu fragen, wenn alle nach Hause gehen wollen, weil sie satt und schläfrig sind.
Ich erinnere mich, wie meine Eltern einst zu mir sagten: "Du wirst in deinem Leben an einen Punkt kommen, an welchem du nicht mehr weiter weisst, und dort wird sich das, was wir dir durch die christliche Lehre weitergeben, als Halt erweisen."
Sie haben bis jetzt Unrecht behalten. Niemals hat mir das Christentum irgendwas gegeben. Stur wie ein Esel bin ich bei meinem Zweifel geblieben, ich konnte ja gar nicht anders. Aber das war schon schlimm! Ich wusste echt nicht, ob ich nicht schief gewickelt bin. Wenn alle um dich herum mit roten Hüten rumlaufen, und niemand kann dir sagen, wieso, dann wirst du dein Hinterletztes geben, um selbst an einen roten Hut zu gelangen, auch wenn rote Hüte absolut verrückt, absolut überflüssig und Quatsch sind. Die eigenen Eltern tragen rote Hüte!
Das ist übrigens auch ein Punkt, den ich an ihnen nie werde akzeptieren können: Diese latent christliche Erziehung. Ich bin nicht länger wütend auf sie, dazu hätte ich gar kein Recht, aber ich musste sie mit dieser Wut konfrontieren. Ich musste es ihnen sagen, erst seitdem geht es mir gut in dieser Beziehung. Trotzdem werde ich nie einverstanden sein damit, was sie getan haben. In diesem Spannungsverhältnis aber kann ich leben. Es ist in Ordnung so.

Trotzdem ist es eine Schande und ein Armutszeugnis, dass, wenn du ein Zweifler bist, dir alle um dich herum dauernd sagen: Dein Zweifel ist falsch. Auch wenn sie es nicht sagen, dann drücken sie es durch ihr Handeln, ihr Denken und ihre Taten überall aus. Es braucht eine unheimlich grosse innere Kraft, um hier nicht krank zu werden, um sich nicht krank machen zu lassen, sondern immer weiter zu zweifeln, bis endlich der Moment einsetzt, wo der Zweifel sich gegen sich selbst richtet (weil sonst nichts mehr da ist). Wenn das geschieht, dann geht die Post erst so richtig ab. Selbst-Dekonstruktion - dagegen sind die Nihilisten mit ihrem ewigen Gejammere nur ein lahmer Witz, nur eine dümmliche Lügenstory! Wären sie konsequent, so wären sie keine Nihilisten, sondern Zweifler. Am Ende der Selbst-Dekonstruktion steht: Wissen.

Noch im gleichen Moment, in dem ich die Leere an mir erfuhr, wusste ich sofort, dass dies das Ende aller Versuche war, etwas verstehen zu wollen. Ich hatte Wissen gewonnen, und jetzt bin ich nur noch daran, dieses Wissen auch zu integrieren, in den Alltag umzusetzen, es in allen Details zu verstehen usw. (Abgesehen davon, dass ich immer wieder in alte Verhaltensmuster zurückfiel, auch jetzt noch immer zurückfalle. Der entscheidende Punkt ist überschritten.)

Alle andern dürfen gerne tun und lassen, was sie wollen, so lange sie mich nicht weiter belästigen. Ich verspreche, ich werde sie auch nicht belästigen.
 
fckw schrieb:
Alle andern dürfen gerne tun und lassen, was sie wollen, so lange sie mich nicht weiter belästigen. Ich verspreche, ich werde sie auch nicht belästigen.
Sie werden Dich weiter belästigen. Weiter und weiter. Und immer weiter.
(Was hilft - um nicht RoNig zu werden, nicht fckwig X-(n+paarJahre) -, ist ein tiefes Verstehen und ein Blick hinter die Fassade, IN deren Leid. Also eigentlich ins eigene Leid; denn wir kennen es ja genau so.)








Aber die noch viel schlimmere Nachricht ist, f.: Du wirst Dich (wieder) selbst belästigen.
Du wirst mit dem Zweifel aufhören wollen/und vom alten Leid (wieder) attracted sein, in dem Moment DU DICH VERLIEBST.
 
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Hallo Augen!

@fckw
Sehr nette Geschichte..ich mein das mit Deinen Eltern (g*)
Deine (noch immer fühlbare Wut) hat mich an mich selbst erinnert.
Ich habe das (gleichfalls zornig) Gott vorgetragen..und weißt DU was er geantwortet hat:

"War das nicht ein schönes Geschenk?"

ich musste einen Moment Luft holen, so verblüfft war ich,
dann holte ich wieder Luft
und dann verstand ich es
je dogmatischer Deine Umwelt, um so mehr weckt sie Dich auf, schürt den Zweifel..man will das eine ( an Dir) erreichen und bewirkt (in Dir) genau das andere

Im Buch liest sich das so:
Es war ein langer Weg, bis ich mich auf Dich einlassen konnte.

Ich weiß. Deine Seele weiß aber wer oder was ich bin und Dein Geist hat das nicht zur Gänze vergessen,
weil er sich vage daran erinnert, wer oder was Du selbst bist.

Ja. Ich habe einen echten Kampf gegen alle Konventionen geführt.

So könnte man es ausdrücken.

Ich habe vieles abgelehnt, was man mir beibringen wollte.
Ich wußte nicht wer oder was Du bist, aber ich hatte ein gutes Gefühl dafür, was Du NICHT bist.
Von daher konnte ich es einfach nicht annehmen, dass Du ein strafender, rachsüchtiger Gott sein sollst.

Du hast es angenommen, aber Du warst nicht bereit, es zu akzeptieren.

Ja, und ich erinnere mich noch gut an den Vorfall, der mir klar machte, wie sehr ich all das ablehnte,
was Du angeblich sein solltest.
Ich möchte diese Episode aus meinem Leben kurz schildern:

Ich besuchte damals die zweite Klasse Volksschule, die zu einem Kloster gehörte.
Seid ich denken kann, liebe ich Pferde.
Ich liebte sie also auch damals schon und wir hörten gerade im Religionsunterricht die Geschichte von Moses
und dem Auszug aus Ägypten.
Moses teilte das Meer und als es sich hinter Ihm schloss, ertranken Reiter und Pferde der Verfolger.
Wir sollten etwas von der Geschichte als Zeichnung festhalten und so zeichnete ich die Pferde,
wie sie in den Fluten ertranken.
Ich war bekümmert und bedrückt, denn vor meinen Augen sah ich nur Ihr Leid.
Was kümmerte mich Moses? Mich interessierte auch nicht sein „auserwähltes“ Volk.
Warum sollte irgend jemand oder etwas von Gott bevorzugt werden?
Ich sah nur die Tiere, die ich schon immer geliebt hatte, und ich sah sie sterben.
Und als ob diese Geschichte nicht schon schlimm genug wäre, mußten wir auch noch ein Lied anstimmen!

„Großer Gott wie mächtig ist er, Rosse und Reiter versenkt er im Meer.“

Das war einfach zu viel!
Plötzlich wurde mir bewußt, dass nicht Moses, SONDERN DU, die Pferde auf dem Gewissen hattest!
Das du die Feinde von Moses tötest, (wie man es sinnvoller weise Kindern bereits im zarten Alter erzählt), konnte ich ja gerade noch akzeptieren, aber dass Du unschuldige Pferde tötest, dass war entschieden zu viel!

Sagte ich nicht, ich habe Euch allen nur Engel gesandt?

Du meinst, Du wolltest, dass ich Dich für so lange Zeit hass-liebte?

Du hättest ohne diesem zwiespältigen Gefühl, nie versucht, die Wahrheit über mich herauszufinden.



Ich habe die Vorstellung Gottes (entgegen den mir in einem christlichen Umfeld entgegengebrachten versteckten Widerständen) aufgeben müssen, weil sie sich nicht mit meinem Zweifel vertrug.
und weiter


Also gut. Das Maß war voll!
Ich verkündete mit sieben Jahren jeden, der es hören wollte, dass ich nicht an Dich glaubte.
Das verschaffte mir für kurze Zeit ein richtiges Hochgefühl!
Wieder war es mein Bruder, der dieses Gefühl der Befreiung beendete.

Als ich Ihm meine neue Wahrheit kundtat, sah er mich nur mit großen, staunenden Augen an
und fragte tief erschüttert: „Wenn Du nicht an Gott glaubst, AN WAS GLAUBST DU DANN?“

Seine Erschütterung zu fühlen, machte mir erst die Tragweite meiner Aussage bewusst.
Dies ist alles was ich bin.
Oder
Ist dies alles was ich bin?
Das erste war die Feststellung des Atheisten, das zweite, die Frage des Gottsuchenden.
Da ich aber fühlte, dass dies nicht alles war, was ich bin, mußte ich mich erneut auf die Suche begeben.
Auf die Suche nach einem Gott, von dem ich zwar zu wissen glaubte, wie er nicht sein konnte,
von dem ich aber nicht die geringste Ahnung hatte, wer oder was er war.
.....
Inzwischen ging mein „Kampf“ mit Gott weiter.
Gott, den ich oft hassen wollte und es nicht konnte,
Gott, den ich so oft lieben wollte und es gleichfalls nicht konnte.
Obwohl ich häufiger Zorn empfand, als den Wunsch Ihn zu lieben, konnte ich doch nie ohne Ihn sein.
... die Frage blieb:
Wer oder was war Gott?
Auf diese Frage fehlte mir nach wie vor jede Antwort.
..
Ein Schlüsselbuch für meinen Weg sollte Capras Buch „Das Tao der Physik“ werden.
In diesem Werk fand ich meinen ersten Hinweis auf esoterische Literatur.
Genauer gesagt, auf die Bücher von Jane Roberts und „Das Seth Material“.
Ich war, gelinde ausgedrückt, ...erstaunt.
Kurze Zeit später sah ich „zufällig“ das Seth Material und lies es links liegen.
Ich sah immer wieder Seth Bücher und ignorierte sie.
Die häufigen „Zufälle“ ließen mich aber schließlich kapitulieren.
„Zufällig“ war gerade die Taschenbuchedition erschienen und der Buchhändler Libro preiste
„Gespräche mit Seth“ in einem Verkaufsständer mit anderen an.
Ich kaufte das Buch.
Was hatte ich zu verlieren?
Es kostete mich so viel Überwindung ein esoterisches Buch zu kaufen, dass ich es beim Kauf selbst gar nicht begutachtete.
Ich schob es in meine Tasche und kramte es erst Wochen später wieder daraus hervor.
Ich war zwanzig und hatte soeben meine erste esoterische Literatur gekauft.

Seth veränderte (für mich) alles.

Mein Leben hatte sich zwar äußerlich nicht gewandelt, doch meine VORSTELLUNG von der Welt
änderte sich radikal.
Viele Fragen fügten sich wie Puzzleteile ineinander und formten sich zu einem Bild:
dem Bild der wahren Realität.
Plötzlich ergaben Gefühle, Tatsachen, Begebenheiten einen Sinn!
Doch es brauchte JAHRE, bis die Erkenntnis zu einer Akzeptanz wurde
und ich bin eben erst dabei, diese Akzeptanz in die Realität umzusetzen.


Du meinst, es fiel Dir schwer, die Wirklichkeit als Wahrheit anzuerkennen?

Sehr schwer! Wir sollten uns selbst unsere Realität erschaffen?
Wir waren selber Schuld an unserem Unglück?!
Es gab nicht länger einen Teufel oder Gott, dem wir die Schuld geben konnten?
Irgendwie fühlte ich mich alleine, im Stich gelassen.

Erkläre mir das.

Ich wollte die Verantwortung für mein Leben nicht selbst übernehmen!
Ich wollte diese Verantwortung dem Schicksal oder Gott aufbürden.
Nur einem nicht: mir selber.

Willst Du damit sagen ein richtender, strafender Gott, wäre Dir lieber gewesen?

Ja! Wenn Du es genau wissen willst: ja!
Es wäre mir viel lieber gewesen.
Es wäre heute noch manchmal Balsam für meinen Seelenfrieden.

Erklär mir das.

Es wurde uns beigebracht, dass Deine Bestrafung, uns von der Verantwortung befreit!
Wir müssen „nur“ Buße tun, in die Hölle wandern oder irgendeine Strafe ertragen.
Aber wenn sie vorüber ist, die Strafe, ist alles wieder gut!
Wir haben gebüßt und müssen uns der eigentlichen Verantwortung nicht mehr stellen.
Du siehst die Menschen WOLLEN einen richtenden, einen strafenden Gott.
Und der Gedanke, daß Du das NICHT bist, macht sie, je nach Veranlagung, wütend oder ängstlich.
Sie bekommen Angst, denn wenn es nichts gibt, dass es wieder gut macht, was dann?
Dann müssen sie zurückkehren zu Ihrem Schmerz und Ihrem Selbsthaß und all dessen,
was sie sich selbst oder anderen nicht vergeben können, um es SELBER zu heilen.

Ja. Und sie müssen lernen zu vergeben und zu lieben.
Sie wachsen und so soll es sein.

Aber es ist nicht leicht.

Nein, denn sie müssen Ihr vergangenes Selbst annehmen und lieben, um es heilen zu können.

Du meinst vergangenes Selbst, gegenwärtiges Selbst und zukünftiges Selbst ist nicht das selbe?

Nein. Ihr erschafft Euch Augenblick für Augenblick neu.

Ich bin verwirrt. Ich sehe mich aufgespittert in zehntausende und mehr.

Dann denkst Du in zeitlichen Dimensionen. Du mußt versuchen das zu transzendieren:
Der göttliche Augenblick, der sich ständig wandelt.

Aber wo kann ich mich da noch selber finden?

Das ist die göttliche Dichotomie, die an die Grenzen Deines linearen Denkens stößt.
Verstehe, dass das Denken als Werkzeug erschaffen wurde.
Es hat keine Wirklichkeit, es erschafft Wirklichkeit.
Die Wirklichkeit ist SEIN, der Augenblick.
Es gibt keine andere Wirklichkeit.
Wenn Du das verstehst, verstehst Du Gott.

Aber ich fühle, es ist in Wahrheit noch komplexer, noch vielschichtiger.

Ja. Eine Dimension ohne Ende, eine Welt ohne Ende; denn jede Entscheidung, die Du triffst,
geschieht und geschieht auch nicht. Im selben Augenblick. Wäre nicht beides „Wirklichkeit“,
gäbe es gar keine Grundlage für eine Entscheidung.
Beide Vorstellungen werden gedanklich real, doch nur eine wirst Du verwirklichen, lässt sie für Dich
Realität werden.
Jede Möglichkeit wird wahrgenommen, alles IST, auch wenn es Deinem Gewahrsein nach nicht ist.

Daher tragen wir auch für unsere Gedanken Verantwortung?

Ja und nein. Ihr sollt wissen, dass Eure Gedanken Realitäten erschaffen.
Trotzdem werdet Ihr nur soweit für Eure Gedanken Verantwortung tragen,
wie sie Eure wahrnehmbare Wirklichkeit beeinflussen.
Ein Kind, das einen Kurzschluß auslöst, ist für die TAT verantwortlich,
nicht für den Stromausfall in der ganzen Stadt.
Du solltest also keine Angst vor Gedanken entwickeln, sondern nur bewusst entscheiden,
ob es das ist, was Du ausdrücken möchtest, oder nicht.

Und wozu das ganze Vergnügen?

Damit Du und alle meine Kinder lernen SCHÖPFER zu sein.
Ihr SEID es, da Ihr ein Teil von mir seid und wisst es nicht. Von daher lernt Ihr es.

Welche Rolle spielen Vorahnungen?

Vorahnungen KANN es überhaupt nur deshalb geben, weil die ganze Landschaft existiert.
Dein Selbst, dass diese Erfahrung gemacht hat, warnt Dich davor oder fordert Dich auf,
auf diesem Weg weiter zu gehen.
Das ist Deine Seele, die alles überblickt; die multidimensional ist, frei von Zeit, zeitlos.
Deine Seele, als jener Teil von mir, der Dir am nächsten ist,
denn wisse: in Wahrheit sind wir eins.

Wie kann ich Du sein und gleichzeitig nicht Du sein?
Solche Aussagen erschrecken mich, weil sie mir das Gefühl vermitteln,
wenn man sich Dir zuwendet, verliert man sich.

Ihr seid meine Kinder.
Ich habe Euch aus mir heraus erschaffen, um zu erfahren, wer oder was ich bin.
Ich bin das Herz, das in Deiner Brust schlägt.
Ich bin das Blut, das durch Deine Adern rauscht.
Ich bin der Atemzug Deiner Lunge.
Ich bin die Hand, die sich hebt, wenn das Dein Wunsch ist.
Ich erhalte Dich am Leben, den Du könntest nicht SEIN, wenn ich es nicht täte.
Augenblick für Augenblick bin ich Deine Lebenserhaltung.
Nichts existiert außerhalb von mir.
Ich bin alles, was existiert.
Wie könnte es also sein, dass ich Deine Individualität auflösen möchte,
wenn ich Dir doch meine Macht Augenblick für Augenblick übergebe,
damit Du Dich Selbst erfahren kannst?
Wisse, Dich in Deiner Individualität wachsen zu sehen, ist das ZIEL dieses Spiels.
Deine Selbsterfahrung ist der Grund, warum Du hier bist.
Du warst, bist und wirst ewig sein, weil Du ein Teil Gottes bist.
Nichts kann oder wird Dich je vernichten.
Du magst Deine Form ändern, aber nicht was Du bist.
Denke nach wie Du Individualität definierst!
Dem Ausdruck zu geben und zu werden, wer oder was Du bist.
Und das ist GENAU DAS, was wir hier tun.

Wir?

Ja, natürlich, denn wie ich Dir bereits gesagt habe, existiert nichts außerhalb von mir.
Nichts kann sein, wo ich nicht bin, nichts kann existieren, wenn ich es nicht erschaffe.

Also würde ich nicht existieren, wenn Du mich nicht erschaffst?

Du bist ein Teil von mir. Du bist mein Leib.
Du kannst nie nicht existieren. Der Tod ist eine Illusion.

Und ich werde mir selbst als mein selbst immer bewusst sein?

Ja. Außer dort, wo Du es nicht bist. Alles geschieht gleichzeitig.
Du bist mit Deinem Werkzeug Denken in der Linearität von Raum und Zeit gefangen,
wo entweder etwas so ist oder nicht ist. Doch es gibt nur den göttlichen Augenblick der sich ständig wandelt.
Ich bin das alles. Das Alpha und das Omega. Das Obere und das Untere, das Zuerst und das Zuletzt.
Das kannst Du nur im SEIEN, nicht im Denken erfahren.
Daher kannst Du mich nicht finden, sondern nur erfahren.

Und man kann Dich nicht erfahren, wenn man Dich fürchtet?

Man kann mich nicht als das erfahren, was ich bin.
Ihr erschafft Euch dann Eure eigene Vorstellung von mir.

Was Du aber nicht bist.

Wisse ich bin ALLES,
ABER ÜBER ALLEM STEHT DIE LIEBE.
SIE IST DER UMFASSENSTE AUSDRUCK MEINER SELBST.

Du meinst, wir könnten Dich auch als rachsüchtigen Gott erfahren, wenn wir uns dafür entscheiden?

Nichts existiert außerhalb von mir.
Wo die Vorstellung existiert, existiere auch ich.
Ihr könntet Euch gar keinen rachsüchtigen Gott ohne meine Hilfe vorstellen, weil ich ALLES bin.
Aber wisse: über allem steht die Liebe, sie ist der umfassenste Ausdruck meiner selbst.
Im Reich der Trennung erfahrt Ihr die Seienszustände in Abwesenheit der Liebe.
Das ist nicht Realität.
Das ist Illusion, weil Liebe der Stoff ist, aus der Eure Welt erschaffen wurde.
Da Ihr aber ERFAHREN wollt, was Liebe ist, weil Ihr ERFAHREN wollt, wer Ihr selbst seid,
wurde diese Illusion erschaffen.

Und unser Weg, den wir wählen, um herauszufinden, dass wir Liebe oder ein Teil Gottes sind,
definiert unsere Individualität?
...wenn wir davon ausgehen, dass wir ALLE Liebe sind und Liebe sich von Liebe nicht unterscheidet.

Du sprichst in meinem Namen.

Also ist der Unterschied zwischen allem was existiert eine Wahl?

So ist es. Meine Schöpfung ist frei.



Dies sind Niederschrifte aus der Zeit VOR meiner Selbsterfahrung. Heute gibt es solche Dialogen nicht mehr, sie sind nicht mehr notwendig..

Ich will Dir nur sagen:
Sei Deinen Eltern dankbar, sie haben Dich auf den Weg geschickt.
Wären Sie nicht (genau so) gewesen, wer weiss ob Du so konsequent das Zweifeln gelernt hättest.

Und das bringt uns direkt zum nächsten Kapitel

"Der Gebende sollte dankbar sein"
 
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