Organspende

Ich hatte 1984 einen schweren Motorradunfall. Ein Autofahrer nahm uns die Vorfahrt. Ich wurde im Krankenhaus gut versorgt. Nein, keine Organspende. Als Dank für die Blutspenden wäre ich gerne bereit gewesen Organspender zu werden. Aber leider erfuhr ich, dass Ärzte in der Klinik gegen Geld Organe gegeben haben. Das hat mich sehr schockiert. Nun bin ich nicht mehr bereit dazu. Meiner Schwester würde ich jederzeit eine Niere spenden, aber da ich befürchten muss, dass nur der Reiche Organspende bekommt, habe ich das Vertrauen verloren.
 
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Was du hier alles erzählst, darum geht es überhaupt nicht, es geht darum, dass ein Herz noch durchblutet sein muss, damit es weiter verwendet werden kann und jedes andere Organ auch, ansonsten hat der Verwesungsprozess bereits angefangen.
Du brauchst mir nichts schön zu reden.
Wenn man das Herz als erstes entnimmt, können die anderen Organe mit den dementsprechenden Maschinen trotzdem noch durchblutet werden. Weil - wie schon so oft geschrieben - das Blut auch ohne Herz sondern mit externer Hilfe im Körper zirkulieren kann.

Auf gut deutsch: Herz macht letzten Zucker -> Herz kommt raus -> Blut rennt mit Maschine brav weiter durch Körper und versorgt Organe
 
„… Ich gab den Kampf um meinen Sohn auf, weil der Arzt sagte, Christian sei tot. Eine ungeheuerliche Situation: Ich wende mich von meinem Kind ab, das warm ist, lebendig aussieht und behandelt wird wie ein Lebender, weil der Arzt sagt, mein Kind ist tot …“

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Mit einigen Monaten Verspätung noch ein weiterer Fall als Video, ab Minute 8:11 fand ich es wirklich bedenklich:

 
Zitat

"
KAO ist eine Initiative, gegründet von Eltern, die ihre verunglückten Kinder zur Organspende freigegeben haben, ohne die Hintergründe zu diesem Zeitpunkt genau genug zu kennen. Erst nachdem unsere Kinder beerdigt waren, haben wir begriffen, wozu wir ja gesagt hatten. Wir haben begriffen, dass lebende Organe nicht von Menschen entnommen werden können, die so tot sind, wie wir es uns vorgestellt hatten. Wir haben unsere Entscheidung daher bitter bereut. Durch unsere Zustimmung waren unsere Kinder in ihrem Sterbeprozess, in dem sie unserer besonderen Liebe bedurften, ungeschützt allein gelassen und einer Organentnahme überantwortet, die uns hinterher wie das Ausschlachten eines Autowracks erschien.


In dieser Situation haben wir uns entschlossen, durch Aufklärung dazu beizutragen, dass andere Eltern unter ähnlichen Umständen davor bewahrt werden, unvorbereitet wie wir mit der Frage der Organspende konfrontiert zu werden."
https://www.youtube.com/channel/UC6jDGMbGVMUms7larxB1gyg/about

Hört sich m.E. nicht sehr neutral an.
 
Was hilft eine Erweiterung wenn du umgebracht wirst dabei?

Wenn mein Körper ausgedient hat und mein Bewusstsein faktisch nicht mehr existiert, kann es mir ehrlich gesagt egal sein. Ich würde eh sterben, und wenn nicht, als Gemüse weiterleben. Das Risiko will ich nicht, auch kein monatelanges dahinvegetieren, bis Organ für Organ versagt.
Das hat auch nichts damit zu tun, Aufmerksamkeit zu erhaschen, dann würde ich meinen Körper wohl eher "Körperwelten" spenden. Dann habe ich so richtig was davon....

Warum wehrst du dich gegen diese Erkenntnis?

Ich wehre mich nicht, ich rede auch nur für mich alleine. Logischerweise, ist nicht jeder Sterbevorgang gleich. Man kann halt auch plötzlich aus dem Leben befördert werden, ohne irgendein (seelischen)Prozess.

Wenn du das (mit der Organspende) für dich anders entschieden hast, ist es genau richtig so, unbedingt. Ich kritisiere das keinenfalls. Jeder sollte das Recht haben, so sterben (und im besten Fall, leben) zu können, wie er das will. Und da hat sich niemand einzumischen.
Ich frage mich deshalb andersherum, warum du dich so sehr dagegen wehrst, auch das andere zu akzeptieren, bzw was willst du da retten?

Ich habe mehrfach nach neutralen und vor allen seriösen Quellen gefragt, oder sie zumindest erwähnt. Aber niemand hat dies tatsächlich bringen können. Lediglich hoch emotionale Berichte, von übergriffigen Ärzten und schockierten Eltern, die sich nicht ordentlich verabschieden konnten, oder einfach nicht ausreichend aufgeklärt wurden. Das erzeugt Schwere und Misstrauen, was auch nicht sonderlich gerecht ist. Jenen gegenüber die sich mit diesen Fragen beschäftigen.
 
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Und ich geh mal davon aus, dann man auch über die Risiken aufgeklärt wird von Seiten der Medizin.
Nein.
Schlicht und ergreifend Nein.
Bestätigen Angehörige immer wieder mal
Die Menschen, die auf ein Spenderorgan angewiesen sind, wollen damit auch nicht ihr Leben optimieren, sondern einfach überleben. Darüber sollte man vielleicht auch mal nachdenken.
Wie kommst du auf die Idee, ich hätte darüber noch nicht nachgedacht?
Ich sehe das nur offensichtlich grundlegend anders als du

Dieses krampfhafte Klammern ans Leben einerseits und
andererseits d
as Leben möglichst bald auslöschen und ausweiden wollen, das ist ein derart respektloses Denken und Empfinden zu Leben, Sterben und Tod, was mir schlicht zutiefst zuwider ist

Da du darüber wohl viel nachgedacht hast und dich sehr intensiv damit beschäftigt hast--- können wir uns die "Hirntod-Debatte" ja glücklicherweise sparen

Und nein, ich möchte kein Spenderorgan
Auch ganz sicher nicht, wenn ich todkrank bin

Ich schleich mich dann erst mal wieder...
:escape:
 
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