NS-Traum

spiraltribe

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18. März 2004
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Ein seltsamer Traum. Ich weiche normalerweise dem Thema NS-Zeit aus, da ich es einfach nicht verkrafte.

Und nun träume ich davon.

Also, ich bin im Traum ca. mitte 30 und habe ein kleines Kind/Baby; Ich habe bei der Kindererziehung auch die unterstüztung einer älteren Frau, ev. meiner Mutter oder ähnliche Bezugsperson. Diese Frau badet mit meinem Kind (in meinem realen Badezimmer), da sie es nachher ins Bett bringen möchte, da ich weg muß, da meiner (jugend)Fußballmanschaft, deren Trainerin ich bin, ein wichtiges Match hat (ich gehe dirket vom Badezimmer durch eine Tür aufs Fußballfeld). Während dessen kommt ein mir total unsympathischer NS-Typ ins Badezimmer, der mich zur Frau haben will. Ich lasse ihn links liegen und gehe raus, zum Match.

Und nun bin ich plötzlich ein/e jugnetliche( Geschlechtsneutral,werde aber "er" in weitererfolge verwenden), der irgendwie auch zu diesem Familienband gehört. Ích bemerke die Anwesenheit dieses unangenehmen NS-Typen, bin jedoch mit irgendwas beschäftigt und lasse ihn links liegen. Möchte das Baby aus der Wanne nehmen (ich als Mutter bin draußen am Spielfeld, ich als "unterstüztender Jugendlicher" drinnen) und bemerke, das die alte Frau/Oma gestorben ist. Irgendwie gebe ich diesem Ns-Menschen schuld daran, er sagt zu mir sowas wie "Wenn du ihr es verräts, bist du dran" Ich nur "jaja, jetzt lass mich in Ruhe das Baby hinlegen"

Szenenwechsel - Ich, die Fußballtrainerin, sitze in irgend so einem halbdunklen Hotel-oder sonstigem Schlaf-Besuchzimmer. Dieser NS-Mann ist bei mri,w ri ahben geheiratet, mein Baby, meine Mama?, und dieser Jugendliche sind aus meinem Leben genommen worden, was mit ihnen passiert ist, weiß ich nicht, nur, das ich sie nie wieder sehen werde. Der Mann hat mich irgendwie dazu gezwungen, ihn zu heiraten, mich aus meinem Umfeld gelöst, mich von einer Lebensfreudigen, selbstbewußten Frau in ein Vorzeigeweibchen verwandelt. Ich habe eine deutliche Abneigung gegen ihn. Und ich bin schwanger von ihm, weiß nun nicht, ob ich dieses Leben auslöschen möchte, da es von ihm ist, sowenig Liebe da ist, oder ob ich die Vorgeschichte einfach vergessen soll, es als unschuldiges Wesen, das meinen Schutz und meine Obsorge braucht annehmen soll.

Reale Daten - ich bin noch nicht 30, bin verheiratet, habe ein Kind, bin zwar wegen meinem Mann umgezogen, liebe ihn und bin so glücklich wie noch nie in meinem Leben. Erst bei ihm habe ich gelernt, éine gleichberechtigte Partnerschaft zu führen.
 
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spiraltribe schrieb:
Ein seltsamer Traum. Ich weiche normalerweise dem Thema NS-Zeit aus, da ich es einfach nicht verkrafte.

Und nun träume ich davon.

Also, ich bin im Traum ca. mitte 30 und habe ein kleines Kind/Baby; Ich habe bei der Kindererziehung auch die unterstüztung einer älteren Frau, ev. meiner Mutter oder ähnliche Bezugsperson. Diese Frau badet mit meinem Kind (in meinem realen Badezimmer), da sie es nachher ins Bett bringen möchte, da ich weg muß, da meiner (jugend)Fußballmanschaft, deren Trainerin ich bin, ein wichtiges Match hat (ich gehe dirket vom Badezimmer durch eine Tür aufs Fußballfeld). Während dessen kommt ein mir total unsympathischer NS-Typ ins Badezimmer, der mich zur Frau haben will. Ich lasse ihn links liegen und gehe raus, zum Match.

Und nun bin ich plötzlich ein/e jugnetliche( Geschlechtsneutral,werde aber "er" in weitererfolge verwenden), der irgendwie auch zu diesem Familienband gehört. Ích bemerke die Anwesenheit dieses unangenehmen NS-Typen, bin jedoch mit irgendwas beschäftigt und lasse ihn links liegen. Möchte das Baby aus der Wanne nehmen (ich als Mutter bin draußen am Spielfeld, ich als "unterstüztender Jugendlicher" drinnen) und bemerke, das die alte Frau/Oma gestorben ist. Irgendwie gebe ich diesem Ns-Menschen schuld daran, er sagt zu mir sowas wie "Wenn du ihr es verräts, bist du dran" Ich nur "jaja, jetzt lass mich in Ruhe das Baby hinlegen"

Szenenwechsel - Ich, die Fußballtrainerin, sitze in irgend so einem halbdunklen Hotel-oder sonstigem Schlaf-Besuchzimmer. Dieser NS-Mann ist bei mri,w ri ahben geheiratet, mein Baby, meine Mama?, und dieser Jugendliche sind aus meinem Leben genommen worden, was mit ihnen passiert ist, weiß ich nicht, nur, das ich sie nie wieder sehen werde. Der Mann hat mich irgendwie dazu gezwungen, ihn zu heiraten, mich aus meinem Umfeld gelöst, mich von einer Lebensfreudigen, selbstbewußten Frau in ein Vorzeigeweibchen verwandelt. Ich habe eine deutliche Abneigung gegen ihn. Und ich bin schwanger von ihm, weiß nun nicht, ob ich dieses Leben auslöschen möchte, da es von ihm ist, sowenig Liebe da ist, oder ob ich die Vorgeschichte einfach vergessen soll, es als unschuldiges Wesen, das meinen Schutz und meine Obsorge braucht annehmen soll.

Reale Daten - ich bin noch nicht 30, bin verheiratet, habe ein Kind, bin zwar wegen meinem Mann umgezogen, liebe ihn und bin so glücklich wie noch nie in meinem Leben. Erst bei ihm habe ich gelernt, éine gleichberechtigte Partnerschaft zu führen.

Spontan wuerde ich sagen: ueberpruefe, ob Du wirklich gluecklich usw. bist, das der Traum das krasse Gegenstueck zu Deiner realen Situation anzeigt.

Vielleicht machst Du vor lauter gluecklichsein die Augen vor irgend etwas zu.

Im Moment komm ich nicht drauf, was hinter diesem Bild stecken koennte...

Vielleicht noch ne Frage: WAS fuer ein Problem hast Du mit der NS Zeit? Vielleicht finden wir so einen Zugang zu Deinem Traum.


lg
Chris
 
das ist alles sehr kompliziert.
also ich würde sagen, dass du mir irgendwas in dir unzufrieden bist.
war mal was in deiner schwangerschaft mit dir und deinem, sodass du das jetzt verarbeitest??
 
Goethe warnt seinen "Faust", er sei des Teufels, wenn er "zum Augenblick sagt: Verweile doch, du bist so schön!"

Und André Heller singt: "Misstraue der Idylle ... sie ist ein Mörderstück!"

Ich kann deinen Traum nicht ferndeuten, spiraltribe, das müssten wir in einem Gespräch tun, in dem eins zum anderen und vielleicht alles zusammen ein Stück weiter führt. Ich kann hier nur ein paar Gedanken dazu schreiben - entscheide selbst, was davon du nehmen möchtest (wenn überhaupt).

Zunächst ist es ein Traum, der über Generationen geht. Und es fällt mir auf, dass Du schon vor dem Traum feststellst, dass du die Beschäftigung mit der NS-Zeit nicht aushältst. Das hebt dich unter den vielen gleichgültigen Gleichaltrigen hervor ... kann aber auch darauf hindeuten, dass du vielleicht irgendeine unbewusste Verstrickung mit jener Zeit hast.

Ich erlebe es in Familienaufstellungen immer wieder, dass Kriegsschicksale über etliche Generationen hinweg systemisch auf heutiges Erleben übergreifen. Durch Hinschauen lassen sich solche Verstrickungen (er)lösen ... aber dafür muss erst einmal sichtbar werden, was gewesen ist und wie es sich mit heute verbindet. Das kann eine Aufstellung zeigen, das kann vielleicht auch ein Traum andeuten. Und wenn dir dein Traum diesen NS-Typen als eindeutige Negativ-Figur präsentiert, dann dürfte das wohl mit einer besonderen Sensibilität in diesem Bereich zusammenhängen.

Das Kind, die alte Frau, du selbst als "Trainerin" auf dem Spielfeld... darin sehe ich die gleiche Person - dich - unter verschiedenen Aspekten. Ein Reinigungs-Ritual... die weise Alte und das unschuldige Kind... eine harmonische Szene, auch noch, als die/der Fußball spielende Jugendliche und das mütterliche Eltern-Ich auftreten ... und dann der Einbruch dieser finsteren Macht, die dich in Beschlag und Besitz nimmt. Wofür immer dieser NSler stehen mag, der dein weiteres Leben freudlos werden und dich an seinem Sinn zweifeln lässt ... ich halte das am ehesten für einen Traum, der warnen möchte. Keinen, der etwas über deine konkrete Lebenssituation aussagt. Eher könnte es eine Warnung sein vor dem Schatten, vor etwas Dunklem, Unbewussten in dir, das in die Idylle einbricht.

Ich denke, es ist die Aufforderung, dass du dich mit deinem Schatten auseinandersetzt. Ein erster Schritt könnte sein, dich NS-Themen nicht mehr zu entziehen, dich vielleicht sogar bewusst damit auseinander zu setzen. Ein zweiter könnte Recherche in deiner eigenen Familie sein: Was haben deine Vorfahren - wohl die Großeltern und/oder Urgroßeltern - damals gemacht? Oder unterlassen? Gibt es aus der damaligen Zeit ein schweres Schicksal in deiner Familie, das ausgeblendet oder nicht ordentlich gewürdigt wurde?

Wenn sich da etwas zu bewegen beginnt, kannst du dir überlegen, wie du weiter damit umgehst. Es gibt ja einige Möglichkeiten, solche systemischen Verstrickungen zu (er)lösen.

Auf keinen Fall würde ich mich durch diesen Traum dazu bringen lassen, an deiner Beziehung zu zweifeln zu beginnen oder den Traum(un)typen mit deinem Mann in Beziehung zu bringen oder so... nimm die Verankerung in deinem Lebensglück lieber als guten Boden, auf dem du auch das vielleicht Furcht Erregende anschauen und zum Hilfreichen wenden kannst. Nicht Wegschauen von allem Bedrohlichen und aufrecht erhalten einer Scheinidylle erhält dein Lebensglück, sondern Vertrauen in das, was dich trägt, worin du geborgen bist. Dann kannst du allem ins Antlitz schauen...

Alles Liebe, Jake
 
die NS ist etwas negatives. deine angst wurde in diesem traum von der ns verkörpert. das hat nichts mit der wirklichen ns zu tun. die ns ist ein thema, dass du aus persönlichen gründen beiseite geschoben. jeder schmerz, der ausgelöst wird durch ereignisse (von heute oder aus der geschichte), ist dein eigener schmerz. und ich glaube, das machst du dir jetzt langsam bewusst.

gruss
mina
 
Danke vielmals, an alle, die ihr etwas dazu geschrieben habt. Jeder einzelne von euch hat mir einen wichtigen Hinweis geliefert.

Ich hab jetzt viel geschrieben - aber das ist wohl nur Ablenkung und unwichtig, deshalb habe ich es wieder gelöscht.

Die Quintessenz: Das weibliche Prinzip ist in Harmonie - von Geburt bis zum Tod kommt alles vor und lebt in Harmonie miteinander. Das Auftreten des männlichen Prinzips(mit den Attributen der Tyrannei) wird als störend wahrgenommen. Tritt unerwünscht in "heilige weibliche Hallen" ein. Möchte an dieser Harmonie teilhaben. Wird jedoch abgelehnt, zurückgewiesen. Nimmt sich mit nun zer-störender Kraft, was es möchte.

Sowohl meine innere männliche Seite ist davon betroffen, als auch natürlich meine Projektion nach aussen.

Mein Vater war ein unberechenbarer, cholerischer Tyran. Natürlich nicht nur böse, er konnte sehr lieb sein, aber manchmal war plötzlich dieser "böse Vater" da.

Der Vater ist das erste männliche Wesen in der Wahrnehmung. Diese Erfahrung ist zumeist prägend.

Die Aufgabe: Mehr Facetten des männlichen Prinzips zu entdecken und mich mit diesem aussöhnen.

Männlich und Weiblich, Yin und Yang, Animus und Anima in Einklang zu bringen.

Wenn mir jetzt noch jemand sagen kann, wie, ist ja alles geritzt.Kann ja nicht so schwer sein, oder? :rolleyes:

Ein Ansatz ist ja schon da - ich sehe wenigstens, dass mein männliches Prinzip alleine und verlassen in ein rundherum harmonisches Frauendasein reinkommt und sich einsam fühlt, teilhaben möchte, jedoch zurückgewiesen wird. Irgendwie tut es mir ja leid. Aber Mit-leid ist wohl der falsche Ansatz....

hmm, erinnere ich mich richtig, geht es nicht in "Die Wolfsfrau" um die innere Hochzeit von Anima und Animus?
Vielleicht sollte ich mir dieses Buch noch mal zu Gemüte führen....

vlg
andrea
 
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spiraltribe schrieb:
Danke vielmals, an alle, die ihr etwas dazu geschrieben habt. Jeder einzelne von euch hat mir einen wichtigen Hinweis geliefert.

Ich hab jetzt viel geschrieben - aber das ist wohl nur Ablenkung und unwichtig, deshalb habe ich es wieder gelöscht.

Die Quintessenz: Das weibliche Prinzip ist in Harmonie - von Geburt bis zum Tod kommt alles vor und lebt in Harmonie miteinander. Das Auftreten des männlichen Prinzips(mit den Attributen der Tyrannei) wird als störend wahrgenommen. Tritt unerwünscht in "heilige weibliche Hallen" ein. Möchte an dieser Harmonie teilhaben. Wird jedoch abgelehnt, zurückgewiesen. Nimmt sich mit nun zer-störender Kraft, was es möchte.

Sowohl meine innere männliche Seite ist davon betroffen, als auch natürlich meine Projektion nach aussen.

Mein Vater war ein unberechenbarer, cholerischer Tyran. Natürlich nicht nur böse, er konnte sehr lieb sein, aber manchmal war plötzlich dieser "böse Vater" da.

Der Vater ist das erste männliche Wesen in der Wahrnehmung. Diese Erfahrung ist zumeist prägend.

Die Aufgabe: Mehr Facetten des männlichen Prinzips zu entdecken und mich mit diesem aussöhnen.

Männlich und Weiblich, Yin und Yang, Animus und Anima in Einklang zu bringen.

Wenn mir jetzt noch jemand sagen kann, wie, ist ja alles geritzt.Kann ja nicht so schwer sein, oder? :rolleyes:

Ein Ansatz ist ja schon da - ich sehe wenigstens, dass mein männliches Prinzip alleine und verlassen in ein rundherum harmonisches Frauendasein reinkommt und sich einsam fühlt, teilhaben möchte, jedoch zurückgewiesen wird. Irgendwie tut es mir ja leid. Aber Mit-leid ist wohl der falsche Ansatz....

hmm, erinnere ich mich richtig, geht es nicht in "Die Wolfsfrau" um die innere Hochzeit von Anima und Animus?
Vielleicht sollte ich mir dieses Buch noch mal zu Gemüte führen....

vlg
andrea


Ich finds immer wieder klasse, was Traumbilder an Gefuehlen und Gedanken hervorrufen, allein dadurch, dass man sich mit den Bildern beschaeftigt.

Dein Animus-Aspekt hatte ich in meiner Frage, was Du fuer ein Problem mit der NS Zeit hast, angesprochen.

Jetzt, wo Du sagtest, dass Dein Vater ein cholerischer Typ war, schaut es so aus, als ob Du das Maennliche in negativer Weise kennengelernt hast.
Dein Harmoniebeduerfnis definierst Du mit Vermeidung von Negativem. Ich hatte gerade eben in einem anderen Psoting ueber dieses Thema gesprochen. Ich zitiere mich hier nochmal:

Viele verwechseln Harmonie mit Vermeidung von Leid und Unanehmlichkeiten, Gleichschaltung, Konfliktvermeidung. Dem ist NICHT so. Man kann eine unharmonische Situation nicht durch Konflilktvermeidung harmonisch machen.

Harmonie bedeutet das Fliessen der Gegensaetze und NICHT deren Vermeidung.

Wie Du es konkret anpacken kannst? Anschauen! Nicht die Augen davor verschliessen. Das Maennliche ist nicht nur negativ, genauso wenig wie das Weibliche nur positiv ist. Alles hat zwei Seiten. Wenn Du gegen etwas bist, so erzeugst Du Widerstand, nicht Harmonie.


lg
Chris
 
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