Liebe Gida,
ich bin neu in dieser Runde und diese Thematik interessiert mich sehr. Es gibt so oft Dinge zwischen Himmel und Erde, die man bis heute noch nicht erklären kann. Menschen die man gerade kennenlernt, sie haben noch kein Wort gesprochen - aber - in weniger als zwei Sekunden sagt die innere Stimme: "Sehr nett, mag ich, könnte eine wunderbare Freundschaft werden oder gab es schon einmal schönes Erlebnis mit dieser Person, kommt mir irgendwie bekannt vor aber ich weiß nicht woher ?" - Oder -: "Mag ich nicht, weder den Gesichtsausdruck, noch die Gestik, arrogant - vieleicht geschult aber dumm -, die Person ängstigt mich, diese Person will ich nicht näher kennenlernen !" Es gibt soviele Gefühle und innere Eingebungen in allen Lebenssituationen.
Ich hatte im Jahre 2002 ein Nahtoderlebnis:
An einem nassen Herbstag sattelte ich mein Pferd, sein Name war Wum (Stockmaß 1,89m). Ich kaufte ihn im Jahr 1999. Wum war ein ausrangiertes Springpferd und sehr schnell. Ich wollte nicht springen; ich wollte mit ihm durch den Wald reiten, in der Natur meine innere Ruhe finden und mich an der Natur erfreuen. Im gleichen Stall standen auch die Pferde und Pony's von anderen Reitern und Reiterinnen.
Drei junge Mädchen ritten mit mir aus. Wir befanden uns auf einem sehr matschigen und unebenen Weg der Richtung Wald führte. Ein Mädchen sagte: "Komm, laß uns einen Zahn zulegen, ich will schneller !"
Ich sagte: "Nein nicht hier, der Weg ist dafür nicht unbedingt geeignet. Im Wald können wir das gerne tun, aber ich möchte gerne noch etwas leben. Du kennst Wum, der kann sehr schnell sein !"
Sie sagte zu aber plötzlich gab sie Gas: "Mein Pferd ist mir durchgegangen !", sagte sie nur. Der Herdentrieb setzte ein und alle Pferde gingen über in den Jagdgalopp. Wum ging in rasendem Tempo durch !
Plötzlich blieb er unvermittelt stehen; ich wackelte in meinem Sattel und versuchte wieder Halt zu finden, als Wum unvermittelt mit seinen Hinterläufen hoch ging, weil er im Matsch des Weges etwas gerutscht war.
4 Tage später (Koma) wachte ich im Krankenhaus wieder auf. Ich wurde zurückgeholt, sagte man mir - und - es wäre beinahe für immer zu spät gewesen (Schädelhirntrauma 3. Grades).
Und doch, als ich aufwachte dachte ich nur - wo bist Du denn hier - warum bis du nicht dort geblieben in dieser wunderschönen Welt ?!
Ich erinnerte mich an das was ich erlebte und sah:
Ein wunderschönes Gebilde, regenbogenfarben, spiralförmig sich nach ohen hin ausbreitend, etwa wie eine Windhose - nur viel schöner -, war direkt vor meinen Augen. Ich ging näher heran um es mit Andacht zu betrachten und wurde ganz sanft in sein Inneres hinein gezogen. Ich fuhr immer weiter aufwärts, ich hatte keine Angst und fühlte mich gut aufgehoben.
Plötzlich saß ich inmitten einer wunderschönen Wiese, mit tausenden von bunten Blumen, die Grashalme waren lang. Der Himmel war ein angenehmes helles, warmes Licht. Eine Sonne sah ich aber nicht. Hinter mir waren die Bäume eines Laubwaldes, rechts neben mir ein anmutiges Gebirge mit Nadelbäumen, links neben mir nur wunderschöne bunte Blumen und Sträucher und vor mir war ein Sandstrand, davor ein Ozean. Ich wollte aufstehen und zum Strand gehen, plötzlich sah ich mich im Sand sitzen - ohne gegangen zu sein -. Ich war glücklich, innerlich völlig befriedigt und endlich frei.
Ganz in diesem Glücksgefühl versunken hörte ich eine Männerstimme die im rheinischen Dialekt zu mir sprach: "Na, geht es dir gut ?" Ich schaute nach rechts, sah einen netten jungen Mann und fragte: "Wer bist Du ?" ; "Kennst du mich nicht mehr ?", sagte er. Dann erzählte er mir Dinge wie: "Weißt Du Püppi, als deine Mutter noch klein war konnte ich nicht der Vater sein, den sich ein kleines Mädchen gewünscht hätte. Lange Zeit war ich Soldat. Deine Mutter hatte noch zwei Schwestern. Eines unserer Mädchen ist an Diphterie gestorben, wir waren sehr, sehr traurig. Das andere Töchterchen wollte mit deiner Omi zusammen am siedend heißen Waschkessel mitwaschen, die Kleidchen für ihre Puppe. Sie war noch so klein, sie verlor das Gleichgewicht und stürzte in den Waschkessel und verbrühte. Deine Mami war dann das einzige Kind, das uns nicht genommen wurde. Nach deiner Mami bekamen Omi und ich noch ein Kind. Der Arzt machte Fehler, die Nabelschnur wickelte sich während der Geburt um den Hals des Babies, Hildelore bekam zu wenig Sauerstoff und wurde schwerst geistig behindert geboren. Dann hat deine Mami dich auf die Welt gebracht. Und du weißt, ich habe dich unendlich geliebt und wollte dir der beste Opi werden den die Welt je gesehen hat."
Ich fragte: "Du bist Opa Robert ? Als du gestorben bist warst du doch viel älter und jetzt siehst du aus wie Mitte 20. Ich verstehe nicht ?!" Daraufhin antwortete er: "Hier - in dieser Welt - gibt es keine Zeit und keine Gebrechen, hier kannst du jede Gestalt annehmen die du willst." Ich grübelte. Plötzlich ging ein alter Greis am Strand entlang, schaute mir in Gesicht, lächelte fröhlich und winkte mir zu. Ich fragte verdutzt: "Das war doch mein Opa Otto. Ich habe ihn genau erkannt. Warum war er alt und du nicht ?"
Opa Robert antwortete: "Hättest Du ihn auch erkannt wenn er jung gewesen wäre, er hat ja nicht mir dir gesprochen. Wenn Du ihn nicht mehr siehst, sieht er wieder ganz anders aus. So- mein Kind, es wird Zeit das wieder zurückkehrst. Deine Zeit ist noch nicht gekommen und deine Aufgabe auf der Welt ist noch nicht abgeschlossen. Welche das ist darf ich dir nicht sagen und wie lange sie dauert weiß ich nicht. Ich schaue einmal kurz hoch und viel Zeit auf der Erde mag dabei vergangen sein. Hier gibt es keine Zeit. Aber wenn du einmal kommen wirst, werde ich hier auf die warten und mich um dich kümmern."
Plötzlich war ich im Krankenhaus.
Ich habe vielleicht heute noch Angst vor einem schmerzhaften dahinsiechen während des Sterbens, aber Furcht vor dem Tod habe ich nicht mehr.
Vielleicht könnt Ihr etwas damit anfangen. Ganz viele liebe Grüße, Emotiana.