Mutter Teresa - der Todesengel von Kalkutta

du drehst dich bei deiner antwort im kreis, ohne einen schritt rauszumachen.
klar, alles bedingt sich. das ist nichts neues.
ich bin nunmal stoikerin, und am praktischen loesen interessiert...
und da koenten wir uns treffen, spraechen wir nicht aneinander vorbei...

Bevor es eine Lösung geben kann, muss doch erst mal erkannt werden, was überhaupt die Ursache des Problems ist. All die praktischen Lösungen und großen Taten die so viele so beeindrucken muss man doch nur mal an dem Phänomen Zeit messen. Welche praktischen Lösungen der Vergangenheit hatten denn wirklich Bestand? Immer nur die, die eine Veränderung, eine Öffnung im Denken mit sich brachten. Etwa Martin Luther King und die Rechte der Schwarzen in den USA. All die Firmen, und Banken die die Politik aber gerade gerettet hat, oder Griechenland... auf lange Sicht keine Lösung, Teil des Problems. Demokratie in den Irak oder Afghanistan bringen... keine Chance. Nicht mehr Ausbeuten wäre genug. Dasselbe auf nationaler Ebene. All die Hilfsprogramme die immer mehr kosten, stehen in keinem Verhältnis zu der Ausbeutung die auf anderen Ebenen läuft und akzeptiert und verschleiert wird.

Wenn Du also praktische Lösungen willst, musst Du Dir zuerst ein Bild darüber machen wo es überhaupt anzusetzen gilt. Und äußere Lösungen sind im besten Fall Ausdruck von den eigentlichen inneren Lösungen, sehr oft sind sie aber sogar Teil des Problems weil sie es Verschleiern.
 
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fällt das nicht unter dogma?
wo in diesem satz würdest du das dogma sehen?
es ist kein "muss", kein "du sollst" und auch ansonsten nichts in dem satz, das es als pflicht bezeichnet. einfach nur ein angebot.

und wie weit soll der blick auf das was unmittelbar vor dir liegt gehen?
gibts da genaue angaben?
möglicherweise wird von selbstbestimmtheit und eigenen entscheidungen ausgegangen ... so ganz anders wie die üblichen vorschriften, die man sonst überall findet.
schaut der psychotherapeut zu weit?
wie kommen jetzt psychotherapeutInnen ins spiel?

:)
 
fällt das nicht unter dogma?
Ob es ein Dogma ist oder nicht hat erst mal nichts mit der Aussage zu tun, sondern eher damit wie man damit umgeht. Wenn man der Ansicht ist, etwas ist ausschließlich wahr und gleichzeitig begrenzend, ist es ein Dogma. Im Grunde ist jede Aussage erst einmal Überzeugung und tendenziell auch Dogma.

und wie weit soll der blick auf das was unmittelbar vor dir liegt gehen?
gibts da genaue angaben?
Es geht dabei vor allem um das Erkennen der Verbindung vom eigenen Inneren zu dem was man im Außen wahrnimmt, zu erkennen dass all das mit einem selbst zu tun hat und zu verstehen, warum man etwas Bedeutung beimisst oder nicht. Im Grunde ist damit bewusstes Wahrnehmen gemeint, was wiederum bedeutet: Immer jetzt... das was jetzt "vor Dir liegt"... das was jetzt Bedeutung für Dich hat. Das können auch die Menschen in Indien sein. Aber es geht eben wirklich auch darum zu erkennen, warum das so ist, wo die Verbindung ist. Denn es gibt immer eine Verbindung zu einem selbst, immer ein selbstbezogenes Motiv. Das ist auch dann der Fall wenn man helfen will und auch hilfreich ist. Wer das aber übersieht oder übersehen will, Selbstlosigkeit vorgibt, während die egoistischen Motive ein Eigenleben entwickeln, wird sich mehr und mehr in Unaufrichtigkeit und Scheinhandlungen verstricken. Wer aufrichtig zuerst einmal den eigenen und normalen Egoismus erkennt, der kann auch erkennen, dass das eigene Wohl nicht im Gegensatz zum Wohl anderer steht.

Der Glaube, jemand würde es sich auf Kosten anderer gut gehen lassen ist z.B. auch nur Schein. Der reiche Westen, der die armen Drittweltländer ausbeutet erweckt diesen Eindruck. In Wirklichkeit geht es "uns" aber gar nicht wirklich besser. Diese Auswüchse sind ebenfalls Symptome des kranken Denkens unter dem sogar vor allem die westlichen Gesellschaften leiden.

schaut der psychotherapeut zu weit?
Was zu weit ist, ist immer eine individuelle Frage. Aber man erkennt das "zu weit" ganz klar daran dass es ineffektiv ist. Jesus sagte doch einen guten Satz, ich glaube "An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen." ... Und genau darum geht es und am Ergebnis ist wirklich vieles erkennbar. Und daran kann man auch in sehr sehr vielen Bereichen erkennen, dass "wir" bisher extrem wenig wirkliche Lösungen anzubieten haben. Und das liegt daran, dass es kaum Menschen gibt die tatsächlich das sind, was ich mit geistig gesund meine. Nicht zu verwechseln mit dem wie dieser Begriff sonst oft gebraucht wird... krassen psychischen Krankheiten. Aber es ist sogar Teil der Krankheit, dass sie übersehen wird, dass es normal erscheint wie es ist. Kaum jemand beschäftigt sich mit dem was ihm am nächsten ist und überprüft erst einmal DAS: Sein eigenes Denken... und wie es funktioniert, wohin es führt, was es bewirkt. Kaum jemand ist sich dessen bewusst, wie zwanghaft das oft abläuft und wie automatisch und fremdbestimmt. Insofern könnte so gut wie jeder einen guten Psychotherapeuten brauchen....
 
wo in diesem satz würdest du das dogma sehen?
es ist kein "muss", kein "du sollst" und auch ansonsten nichts in dem satz, das es als pflicht bezeichnet. einfach nur ein angebot.

habs in die richtung gefärbt gelesen.

der condemn hat mir das schön aufgeschlüsselt.
danke dafür.
mit dem text kann ich mich gut anfreunden.

:)
 
Aber es geht eben wirklich auch darum zu erkennen, warum das so ist, wo die Verbindung ist. Denn es gibt immer eine Verbindung zu einem selbst, immer ein selbstbezogenes Motiv. Das ist auch dann der Fall wenn man helfen will und auch hilfreich ist. Wer das aber übersieht oder übersehen will, Selbstlosigkeit vorgibt, während die egoistischen Motive ein Eigenleben entwickeln, wird sich mehr und mehr in Unaufrichtigkeit und Scheinhandlungen verstricken. Wer aufrichtig zuerst einmal den eigenen und normalen Egoismus erkennt, der kann auch erkennen, dass das eigene Wohl nicht im Gegensatz zum Wohl anderer steht.

:thumbup:
 
wie es auch geht.......?

und vieleicht auch etwas besser

ist dieser erste bericht eines mit mir gut befreundeten jungen kinderarztes, aus deutschland,
der in den slums von kalkutta unter argen bedingungen versucht hat im team
diesen mittellosen menschen dort zu helfen und wirklich gute arbeit leistet und linderung bringt.

ein tropfen auf den heissen stein.

mit seiner erlaubnis poste ich dieses mal.




Betreff: 1. rundmail
Datum: 17.02.2007 12:59:51


liebe freunde,

nach 7 tagen (und 423 bildern) in indien muss ich sagen, dass ich mich hier schon wieder ein bisschen zuhause fuehle. zwar ist kalkutta anders als das indien, was ich dachte zu kennen und auch anders als alle anderen orte, die ich bisher bereist habe aber dennoch laesst diese metropole einen quasi in sich versinken.

die gegensaetze in kalkutta sind einfach krass und die armut heftig und immer und ueberall praesent. menschen liegen, waschen und leben auf der strasse, auf und an bahngleisen oder aber unter bruecken. wenn die mesnchen glueck (!?) haben, leben sie in einer huette und zwar mit 10-15 leuten auf ca. 12-15 qm. das spektrum der erkrankungen ist entsprechend und so finden sich vor allem die krankheiten der armen wie tuberkulose, infektionskrankheiten und mangelernaehrung. was die tuberkulose betrifft, scheint dies hier eine wahre seuche zu sein. so findet sich hier tuberkulose in jeglicher auspraegung und an/in jedem erdenklichen ort des koerpers (hirn, wirbelsaeule, becken, fuss, haut, abdomen...). der krasseste fall (bisher) ist ein 5y alter junge, der heute morgen eine tuberkulose der wirbelsaeule (mit riesigem senkungsabszess) und beginnender querschnittslaehmung diagnostiziert bekommen hat. bei ihm sind direkt 2 wirbelkoerper von der tb zerfressen... ansonsten habe ich heute bei der visite in einer der kliniken, in die wir ueberweisen, einen kachektischen (10kg) 6jaehrigen mit tb-bedingter meningitis gesehen. der junge vegetiert nur noch vor sich hin und wir mental und motorisch ws sein lebenlang beeintraechtigt bleiben (und das unter den lebensbedingungen hier ohne ausreichende hilfsmittel bzw. reha- / foerderungsmoeglichkeiten).

wenn man das leid und die not sieht, relativiert sich doch so einiges... wenn ich daran denke, dass jetzt gerade an diesem wochenende in deutschland karneval gefeiert wird, its das irgendwie sletsam, ja gar sureal.......

Betreff: 2. rundmail
Datum: 25.02.2007 11:55:10

liebe freunde,

2 wochen sind vergangen und die ersten 1600 patienten sind versorgt (von unserem 2er-team).
was mir in dieser zeit mehr und mehr auffaellt sind depressive stoerungen gerade unter der armen bevoelkerung, die haeufig zu einer somatiserung fuehren und entsprechend schwierg von anderen erkrankungen abzugrenznen sind (gerade wenn man nur 3-4 minuten fuer jeden patienten zu verfuegung hat). Diese stoerungen sind bereits schon im jugen alter deutlich sichtbar, insbesondere bei den vielen kindern und jugendlichen, die nicht zur schule gehen. verstaendlich wird dieser umstand, wenn man hier einmal sogenannte home visits mitmacht. dabei besucht man bestimmete patienten in ihrem zuhause und muss sehen, wie eine familie mit 7-10 menschen auf 7 oder 8 qm lebt. ich konnte es kaum glauben, bis ich es gestern mit meinen augen gesehen habe. manche dieser zimmer haben neben ihrere geringen groesse zudem noch nicht einmal putz an den waenden und sind feucht (weil kueche, bad und schlafen in einem zimmer). im schlimmsten fall aber haben sie noch nicht einmal ein fenster und so sitzt die familie die meiste zeit bei kuenstlichem licht, auf engstem raum! es sit somit also kein wunder, dass viele menschen in der folge depressiv werden, sich ansteckende erkrankungen wie ein lauffeuer ausbreiten und viele kinder und frauen (ein grossteil im slum ist muslimisch und damit groesstenteils verschleiert) an rachitis erkranken (alles natuerlich auch in rahmen der mangelernaehrung).

die tage in der ambulanz sind interessant aber auch schon ziemlich anstrengend, insbesondere wegen der grossen zahl an patienten, mit in der regel mehr als 3 symptomen. anders als in manila behandel ich hier in der hauptsache erwachsene patienten (60%, in manila 30%). das team ist allerdings sehr hilfreich und kann mir dann bei der schangeschaftsvorsorge auch mal den ein odere anderen tip geben : )

bloed sind die tage, wenn einem kinder (jetzt mehrere zwischen 4 und 7 jahren) vorgestellt werden, die nicht sprechen koennen und sonst auch verhaltensauffaellig sind. da es sich in diesen faellen haufig um eine geistige retardierung (mit teilweise auch koerperlichen behinderungen) handelt, wahrscheinlich im rahmen einer perinatalen komplikation, muss man dann als sozusagen erster behandelnder arzt der mutter erst einmal offenbaren, dass ihr kind wohl niemals so sein wird, wie die anderen kinder. das ist entsprechend hart, zumal die muetter viele jahre davon ausgegangen sind, dass bei ihrem kind ja sonst alles in ordnung sei. wenn man ihnen dann die prognose darstellt und ihnen ausser physiotherapie nicht viel bieten kann, wollen sie dies natuerlich nicht akzeptieren (zumal einige von ihnen uns als wunderheiler betrachten...).
tragisch, wenn auch anders, sind die patienten mit krebs hier, denen wir meist nur noch schmerz-medikamente durch ihre angehoerigen mitbringen lassen koennen, weil sie es selber nicht mehr in die ambulanz schaffen und in ihrer kleinen engen und dunklen huette auf den erloesenden tod warten. nur in seltenen faellen (kurativ) werden mittellose tumor-patienten hier operiert.

wie ihr seht, sind die probleme hier nach wie vor sehr facettenreich. aber auch, wenn man manch einmal das gefuehl hat, dass man hier doch nichts bewegen koennte, sind es genau in diesem moment die vielen strahlenden und dankbaren blicke der patienten, die einen wissen lassen, dass man auf dem richtigen weg ist!



:morgen:
 
Ich gehe davon aus, du bezeichnest dich selbst als "spirituellen Menschen", oder doch zumindest als "Suchender auf dem spirituellen Weg", so wie die meisten hier.

Lies dir mal deinen Text durch, Wort für Wort. Ersetze die Begriffe "Mutter Teresa", "sie" "ihre" etc. mit dem Namen eines Menschen den du sehr liebst und lies dann deinen Text noch einmal.

R.

Ich bin genauso spirituell oder unspirituell wie jeder andere.

Wozu sollte ich einen anderen Namen einsetzen? Was ist das für eine Logik? Das wäre so, als würde man die Verbrechen des Papstes erwähnen und dann einfach mit den Namen Jesus ersetzen!

Wie hier ja schon erwähnt wurde, ging das Geld an den dreckigen Vatikan durch Mutter Teresa´s Bettelei. Wieso ist nicht den geholfen worden, die es gebraucht hätten? Wieso hat wieder diese Mafia abkassiert?
Schon alleine ihre Aussage zu einer krebskranken Frau: "das ist der Kuss Jesu" zeigt ihre religiöse Verblödung ganz deutlich!
Man bekommt auch das Gefühl, daß sie die Armut bewusst geschürt hat,denn sonst hätte die Kirche viele ihrer Schäfchen verloren.
Dann ihr Willen, unbedingt heilig gesprochen zu werden, zeigt wie sehr es um ihre Selbstlosigkeit wirklich stand.
Die Schlussfolgerung daraus kann nur sein: Mutter Teresa war eine Kriminelle!

Übrigens könnte das ein Tipp für viele der hier aktiven User sein.
Seid ihr euch eurer Sprache und Ausdrucksweise, eurer Verachtung und verbaler Brutalität eigentlich bewusst?

Ich kann nur für mich sprechen und ich bin mir durchaus bewusst, wie ich was ausdrücke.
Gegenfrage: sind sich die Kirchenheinis bewusst, wieviel Leid, Verachtung und Brutalität sie unschuldigen Menschen angetan haben (und noch immer tun)?
War sich MT bewusst, daß sie eine krebskranken Frau noch frozzelt mit ihrem Jesus-Mist?
Sie erzählte den Menschen was von Jesus und Gott, hat aber selbst nicht daran geglaubt.
Nennen wir´s doch b eim Namen:


***Was du hier als "beim Namen nennen" bezeichnet hast, Cerion, ist eine Provokation, geeignet, um einen Streit vom Zaun zu brechen. Als solche ein Regelverstoß - und somit gelöscht. Ich bitte in Zukunft von derartigen Formulierungen abzusehen. Danke.

Dein gesamter Beitrag ist grenzwertig, um es nett auszudrücken.
Gruß
Kinny ***
 
Ich sagte ja worum es mir geht: Ich versuche lediglich zu erkennen, wie verschiedene Dynamiken ablaufen, die oft mit moralischem Schein als Fassade und im Hintergrund aber mit Dogmen, Macht, Finanzen zu tun haben. Ich glaube insgesamt nicht wirklich, dass man überhaupt anderen Menschen wirklich helfen kann, sondern bin der Meinung, dass es vor allem darum geht selbst geistig gesund zu werden. Denn im Grunde würde es reichen, wenn man keinen Schaden anrichtet, einfach nur vernünftig und fair mit denen umgeht die man vor sich hat.

Wie gesagt... Ich bin der Ansicht, dass es vor allem erst einmal um geistige Gesundheit geht. Und da kann ich ja wohl nur bei mir selbst anfangen... und aus anderem und von anderen lernen, auch indem ich erkenne was alles falsch läuft, Ausdruck des Gegenteils ist.

Lieber Condemn!

Jetzt habe ich Zeit, auf Deinen Beitrag näher einzugehen, ich hoffe, Ihr nehmt Euch auch die Zeit, mein Posting zu lesen, denn es wird länger...

Sonntag nachmittag. Ein Haustier wird auf der Straße angefahren, der Fahrer fährt weiter, der nächste auch...erst eine Frau bleibt stehen und bringt das angefahrene Tier auf den "sicheren" Gehsteig, sonst würden die nachfolgenden Autos drüberfahren.

Ein Mann kommt aus der Hauseinfahrt, sieht das vermeintlich tote Haustier und bemerkt, dass es noch lebt. Er packt es kurzerhand in sein Auto und führt es in die nächste Tierklinik, nicht wissend, wer der Besitzer ist, wohl aber wissend, dass er die Kosten für die Behandlung im Extremfall dann tragen wird müssen.

Das ist die Geschichte. Nun ein Szenario dazu:

Ein anderer Autofahrer bleibt stehen und filmt alles. Er filmt das verletzte Tier, den Mann, der zu dem Tier läuft. Helfen kann er dem Tier nicht, denn er muss ja filmen.:rolleyes:

Er sieht eine Nachbarin des Mannes, geht zu ihr und befragt sie über den Mann. Sie meint, er wäre sicher ein schlechter Mensch, denn als er sie neulich mit der schweren Einkaufstasche gesehen hätte, hatte er sie nicht für sie getragen, obwohl man doch sehen müsste, dass sie hohe Stöckelschuhe angehabt hatte und wegen ihrer Korpulenz mit der Luft kämpfen würde. Dass er kein "Guter" sei, das wüssten auch alle anderen Nachbarn und ihre Verwandten, die könnten das auch bestätigen.

Und außerdem würde gemunkelt, er wäre ein Kommunist/Kapitalist/Verbrecher oder sonstwas...

Der Filmende ist zufrieden, er hat sogar aufgenommen, dass das Tier sichtlich Schmerzen hatte, als er es ins Auto gelegt hat. Hätte man doch viel besser machen können, so ein Tierquäler. Er grinst, super, genau das hat er in der Kamera - in Großaufnahme, herrlich.

Er stellt das Video auf youtube ein. Hohe Zugriffszahlen sind ihm sicher, denn hier gibts Zündstoff, weil auf jemanden draufgehauen werden kann.

Jemand stellt das Video in ein Esoterikforum, es bilden sich überall im Netz Gruppen, die über den Mann herziehen. Seine politische Ausrichtung wird diskutiert, seine Religion zerrissen, zum Schluss kommt heraus: Der Mann hat völlig egoistisch gehandelt und eigentlich sollte er hinter Gitter, weil er sicher ein Schädling der Gesellschaft ist.

Ein Autofahrer meldet sich, der auch vorbeigefahren ist (zum Helfen hatte er leider auch keine Zeit, dafür nachher fürs Forum...) und meint, man dürfe halt ins Karma des anderen nicht eingreifen. Eine Riesendiskussion entwickelt sich - wieder ist der Helfer letztendlich der, auf den alle draufhauen.

Condemn, ich sag Dir jetzt was: Meine Katze hat überlebt. Dank eines selbstlosen Helfers, dessen Religion/politische Einstellung/Privatsphäre mir völlig wurscht sein kann.

Und ich denke mir, in Indien wird ein Sterbender, der nur die Wahl hat zwischen Tod auf der Straße und Hunden, die an ihm knabbern, wenn er bereits zu schwach ist, sie zu verjagen und einem Sterbeheim mit Sicherheit vor diesem Schicksal - nicht lange überlegen, ob dieses Sterbeheim nun einen Christus oder einen lila Gockelhahn als obersten Boss hat. Es ist:

Völlig wurscht.

Genauso wurscht, wie es meiner Katze sein kann, welche Gesinnung ihr Retter hatte. Er hats einfach GETAN.

Und das ist der springende Punkt, Condemn.

Ihr könnt hier - wie in dem Beispiel mit der Katze im Forum - endlos über Sinn und Unsinn der Gesellschaft, des Denkens, des Proporzes oder sonstwas diskutieren, es zählt, was getan wird. Und MT hat getan, Punkt.

Weisst Du, ich bin arbeite privat auch an einem Projekt, das mit dem Thema im weitesten Sinne zu tun hat. Freiwillig und gratis - und Du ahnst nicht, mit welchen haarsträubenden und absurden Vorwürfen ich deshalb schon konfrontiert wurde.

Und interessanterweise ausnahmslos von Menschen, die niemals auch nur einen Funken Hilfe leisten würden, wenn kein Bares dafür rollt. Diejenigen, die selbst bereit sind/wären zu helfen, kritisieren nicht.

Lieber Troubleshooter!

Danke für Deinen Bericht, ich finde ihn sehr konstruktiv und es freut mich, das zu lesen.

Darf ich eine Wette mit Dir abschließen?

In 10, 20 oder 30 Jahren wird es auf youtube ein Video geben, das diese Hilfe in einem völlig anderen Licht erscheinen lassen wird. Es werden in dieser Zeit immer wieder Fehler passieren, wie überall anders auch. Es wird viel aufgedeckt werden, das Stoff für wilde und verurteilende Diskussionen in Foren liefern wird.;)

Ich denke, alles, das sich einmal institutionalisiert hat, wird anfällig für Fehler. Korruption, Bevorzugung...alles Themen, die irgendwann auftauchen...genauso wie bei MT.

So, ich hoffe, Ihr habt bis hierher gelesen, entschuldigt meine langen Ausschweifungen.

Liebe Grüße
Suena
 
Hi Suena!

Ich verstehe schon worauf Du hinaus willst. Ich finde trotzdem, dass es absolut Sinn macht dieses System so zu sehen wie es eben offensichtlich ist. Und dazu gehört eben auch, dass da nicht unbedingt die menschenfreundlichste Pflege stattfindet, weit unter dem was selbst ohne die Millionen auf dem Konto möglich wäre.

Abgesehen davon, es geht ja nicht mal um Heilung, sondern es handelt sich ja um Sterbehäuser. Das kritisiere ich auch absolut nicht, aber umso mehr kritisiere ich dann, dass diesen Menschen Schmerzmittel verwehrt wird.

Dann gehört dazu nicht nur der Glauben, sondern ein großer Hang zum Missionieren, was für mich ein großer Unterschied ist.

Ich hab auch ein Szenario:

Wenn mein Arzt ein Scientologe aber eben ein sehr guter Arzt ist, soll mir das egal sein. Wenn er mich aber bei jedem Termin mit seiner Sekte nervt, ist es mir nicht mehr ganz so egal, aber möglicherweise nehme ich das trotzdem in Kauf. Wenn er zudem aber noch ein schlechter Arzt ist, dann wars das. Und wenn er zudem noch Fotos mit mir und anderen Leidenden macht, große Reden für Scientology hält und um Geldspenden bittet, die mir und den anderen Patienten zu Gute kommen sollen, dann aber bei Scientology landen, ist das ein verlogenes und heuchlerisches System.

Nur... Sicher... mir als Patient mag es auf diese Weise immer noch besser gehen als wenn ich gar keinen Arzt hätte. Das ändert aber nichts daran, dass das System korrupt ist und genau dem Prinzip folgt, das ja soviel Unheil anrichtet. Denn Armut und Krankheit, schlechte Gesundheitsversorgung und Hunger sind ja letztlich "Verteilungsprobleme". Es ist ja nicht so dass zu wenig existiert, sondern dass das was da ist sehr ungleich verteilt ist. Und die katholische Kirche ist viel viel reicher als viele Länder. Nur der Vatikan ist reicher als es manche Länder sind. Und das ist nicht gerade ehrlich erworbenes Geld. Würde die katholische Kirche ihr Geld wirklich hilfreich einsetzen, und da gehts ganz klar um die Quanität, würden sehr viele Menschen ja nicht mal krank und/oder müssten hungern. Aber: Der Vatikan ist eine politische Macht die es zu erhalten gilt, in Verbindung mit religiösen Dogmen. Und das Geld sichert den Einfluss den er hat. Und das war/ist beim System Mutter Teresa nicht anders... Die Frau war vielmehr Politikerin und Missionarin als das sie Pflegerin war.
 
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Lieber Condemn!

Im Prinzip bin ich einverstanden mit Deinem Szenario, das trifft es gleich-gültig wie "meines". Wir können es nebeneinander stehen lassen, denke ich.

Ein Punkt fällt mir jedoch noch dabei auf, der der Casus Knacktus bei Deinem Szenario für mich ist: Der Vergleich, dass der Arzt ein schlechter Arzt ist und mit Dir Werbung macht - um das beurteilen zu können, muss man die Zustände in Indien miteinbeziehen. Sicher - aus westlicher Sicht heraus hatte MT "gar nichts" getan. Setzt man jedoch voraus, dass die Slumbewohner gar nichts hätten, ist das, was sie getan hat, auf alle Fälle eine Verbesserung (auch wenn sie von unserer Warte her das eben nicht ist).

MT war keine Ärztin, sie hat das getan, was ihr persönlich möglich war - und es war mehr, als viele andere getan hätten.

Ich denke, es wäre vielleicht ein gangbarer Weg, das zu würdigen, was sie versucht hat - ob es wirklich zielführend und in dem Sinne "gut" war, kann man dahingestellt lassen.

Wenn die Kirche Spendengelder einstreift, sie zweckentfremdet verwendet werden - das steht auf einem anderen Blatt. Das aufzuzeigen und als Info zu verbreiten finde ich völlig richtig.

Ich denke, das Thema ist insoferne schwierig, weil es mehrere Problematiken innehat. Vielleicht müsste man das eine (humanitäre) Thema vom anderen (Korruptions-) Thema trennen.

Letztendlich sehe ich, dass hier jede Meinung für sich berechtigt ist. Jede bezieht sich auf einen speziellen Aspekt beim Riesen-Thema MT.

Ist halt wie der berühmte Elefant, der vier Beine hat und jeder hält sich an "seinem" an.:rolleyes:

Liebe Grüße
Suena
 
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