Das große Problem ist doch, dass die Ignoranz der etablierten Parteien erst das Vakuum schufen dass die AfD dann nutzte. Man sollte sich mal erinnern: Die AfD startete als Partei mit dem Fokus auf wirtschaftliche Fragen, wurde gegründet von Ökonomen die den Rettungs-Wahnsinn der Banken so nicht akzeptieren wollten und schon sehr früh sagten, dass das mit dem Euro so nicht funktionieren könne. Die große Ironie war: Obwohl die nicht rechts waren wurden sie von den Mainstream-Medien sofort in die rechte Ecke gestellt. Im weiteren Verlauf konnte die AfD sich kaum retten, weil sie tatsächlich von Rechten überrannt wurde und irgendwann sind mehr und mehr der Ökonomen ausgetreten. Zuerst der Gründer Lucke, dann sogar noch seine Nachfolgerin Petry. Beiden wurde die Partei zu extrem.
Wie konnte es dazu kommen? Die AfD hat sich sehr schnell vom Euro-Thema weg auf das Flüchtlings-Thema konzentriert und die Erfolge dieser Partei basieren auf der Ignoranz er anderen Parteien und auch der Medien die aus eigenen Fehlern absolut nichts lernten sondern voller Selbstgerechtigkeit wieder jeden in die rechte Ecke stellten der das Thema Flüchtlinge nicht so rosarot sah. Die AfD musste nichts tun außer den Finger immer wieder in die Wunde zu legen und die Arme auszubreiten.
Warum ich da auf die Geschichte verweise ist sehr einfach: Man sollte hier nicht Ursache und Wirkung verwechseln. Die AfD ist ein Symptom wie Trump, wie der Brexit, wie die stärker werdenden extremen Parteien in anderen EU-Ländern - etwa Italien. Die Ursachen dafür liegen viel tiefer und wer da noch mit simplen Vorschlägen wie "die muss man isolieren" und der Moralkeule und simplen rechts-links-Schema kommt, hat die Augen fest zugedrückt.
Die wirklichen Ursachen liegen im Übrigen nicht bei den Flüchtlingen und es ist nicht wahr das auf einmal ganz viele Menschen zu Ausländerfeinden oder gar zu Nazis wurden. Das stimmt einfach nicht. Die Ursachen sind wirtschaftlicher Natur, sind in dem extremen Ungleichgewicht der Vermögensverhältnisse und der Chancen-Ungleichheit begründet. Und da wäre auch der Ansatzpunkt, aber genau jene die so gerne mit dem Finger auf andere zeigen und sie in die rechte Ecke schieben, allen voran unsere Mainstream-Medien, tun verdammt viel um den Status Quo zu verteidigen und Sand in die Augen derer zu streuen die sich zumindest moralisch auf der richtigen Seite fühlen während nur sehr wenige fähig sind dieses scheiß Spiel zu durchschauen und Entwicklungen vorherzusehen.
Weißt Du wer einer davon ist? Lafontaine... auch seine Frau Sarah Wageknecht. Und interessanterweise passiert mit denen dann genau dasselbe: Alle rechts. Oder nimm Dirk Müller, den kontroversen Aktien-Guru. Vor kurzem erst wurde er auf schändlichste Art und Weise in die rechte Ecke gestellt - ist ein interessanter Text:
Dirk Müller: Journalistischer Rufmord in der Süddeutschen Zeitung
https://paulschreyer.wordpress.com/...tischer-rufmord-in-der-sueddeutschen-zeitung/
Der Witz ist ja, dass der rechten Seite beständig vorgeworfen wird zu simple Antworten auf komplexe Probleme zu servieren um damit Wähler zu fangen. Stimmt auch. Das Problem dabei ist aber: Die andere Seite ist kein Stück besser sondern nur geschickter die eigene Ignoranz auch noch moralisch anzustreichen, und dabei andere, einschließlich all jener die sich tatsächlich Sorgen machen und auch Grund dazu haben, zu verurteilen.