DruideMerlin
Sehr aktives Mitglied
Nun, ich verstehe darunter halt den sinnlichen Draht ihn die transzendente Welt. Canneln ist lediglich ein Modewort für etwas, das schon seit alters her praktiziert wird.Ja, aber das ist nicht das, was ich unter Channeln verstehe. Channeln bedeutet, dass ein Medium Kontakt mit Jenseitigen aufnimmt und eine Pflanze würde man dann channeln, wenn man Kontakt mit ihr aufnimmt, nachdem sie gestorben ist.
Eine Seherin oder Seher kann auch über das Medium Karten, Runen, Pendel usw. eine Verbindung in die Anderswelt aufbauen. Sehende waren ja in der Vergangenheit Frauen oder Männer, die in bestimmten Schwellenzeiten in diese Anderswelt übertreten konnten. Ein Relikt aus diesen Zeiten sind die Hexen in der Walpurgisnacht zum 1. Mai.
Dass verschieden Pflanzen in dieser Vorstellungswelt schon immer von besonderer Bedeutung waren, wird sich kaum leugnen lassen. So war auch die Alraune nicht nur in unserem Kulturkreis mit einem Geheimnis umgeben, sondern auch bei den Ägyptern, Israeliten usw.
Bei den Kelten und den Germanen spielten Bäume eine zentrale Rolle, so zum Beispiel der Weltenbaum Yggdrasil oder Irminsul, der ja unter einem anderen Namen überall in den alten Religionen auftaucht. Bei den Sumerern war es der Hullupu-Baum im Garten Eden, der dann auch Pate für die Geschichte von Adam und Eva stand. Bäume, die eine Verbindung vom Weltlichen zum Göttlichen herstellten.
Ich denke schon, dass wir da den Faden zur Pflanzenwelt verloren haben. Ja und so behandeln wir auch unsere Flora, von der wir ganz existenziell abhängig sind. Ich möchte mir jedenfalls einen transzendent Garten Eden ohne Pflanzen nicht vorstellen. Es hat ja seinen Grund, warum mancher in einem Friedwald seine ewige Ruhe finden möchte. Es gab in unserem Kulturkreis einmal den schönen Brauch, dem Verstorbenen einen Baumsamen unter Zunge zu legen, damit aus ihm ein Baum werden könne.
Wenn wir Blumen auf das Grab unserer Lieben pflanzen, nehmen wir da nicht auch eine geistige und seelische Verbindung mit ihnen auf? Das wäre doch auch ein guter Augenblick, bei dem die Zurückgebliebenen jene Fragen stellen können, die sie nicht zur Ruhe kommen lassen? Wir sollten nicht vergessen, dass schon das rechte Tun zu einem meditativen Zustand führen kann.
Bei den alten Ägyptern wachte die Seele Ka an der Seite des Verstorbenen, so konnten dann auch die Angehörigen mit ihm noch in Verbindung treten. Die Seelen Ba und Ach machten sich hingegen auf die Reise durch das Totenreich. So gesehen wäre es also leicht die Seele Ka zu fragen, aber manchem fällt es halt schwer die Stimmen der Seelen zu verstehen, deshalb finde ich es auch legitim auf die Hilfe anderer zu bauen.
Merlin