DruideMerlin
Sehr aktives Mitglied
Ich fasse zusammen:
Matthäus erzählt die Geburtsgeschichte aus Betlehem. Weiter berichtet er von den Weisen aus dem Morgenland und von einem Kind, das einmal der König der Juden sei. Ja und so flüchtet dort die Familie Josephs nach Ägypten. So ist da auch von einem Kindermord des Herodes die Rede. Ach ja, fasst hätte ich es vergessen, dass diese Weisen symbolische Bezüge zum Alten Testament sind.
Lukas erzählt nun auch die Geburtsgeschichte aus Betlehem. Nur zu den Weisen aus dem Morgenland schweigt er, so auch zum Kindermord. So flüchtet die Familie nach der Geburt Jesus, nicht nach Ägypten, sondern kehrt schlicht und einfach nach Nazareth zurück. Ja und so wird der Säugling Jesus im Tempel in Jerusalem Gott vorgestellt:
Lukas 2[21] Und da acht Tage um waren, dass das Kind beschnitten würde, da ward sein Name Jesus ...
Die Schreiber von Markus und Johannes schweigen zu alledem.
So nun kann sich ein jeder selbst seine Meinung bilden, ob das die breite Meinung der jüdischen Bevölkerung widerspiegeln könnte? Welches Klientel der Heidenchristen kann ein Interesse an einem König haben? Ja und wer dürfte sich wohl eher nach einem Heiland sehnen?
Man sollte da einfach einmal in die Apokryphen oder in die Evangelien schauen, die nicht im Kanon aufgenommen wurden. Nicht, dass ich da etwas Epochales zu Jesus vermute, sondern die Bedürfnisse der Seele, Sehnsüchte und Hoffnungen der Gläubigen.
Dort werden dann auch die Fragen aufgenommen, die man in den Schriften vergessen hatte zu beantworten. Etwas, das wichtig ist, damit die Seele ihre Ruhe finden kann. Deshalb ist dort nicht von irdischen Königen die Rede, sondern von dem, was die Menschen berührt und bewegt.
So ist das auch bei den Briefen aus der apostolischen Zeit. Ich wüsste jetzt im Augenblick nicht, in welchem dieser Briefe etwas von einer Sehnsucht nach einem irdischen König stünde? Sagte nicht auch Jesus: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt!“
Merlin
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