Meine Schwester und ich...

Werbung:
was findest Du an Hellinger nicht gut.?.



Hellinger behautet daß Opfer von sexuellem Kindesmissbrauch diesen selbst gewollt hätten. Ferner postuliert er ein patriarchalisch-autoritäres Gesellschaftsmodell das angeblich so von höheren Mächten gewollt sei. Ferner postuliert er daß der Aufsteller durch ein Aufstellungs-Energiefeld allwissend über die Vorgänge in den Familiensystemen die aufgestellt werden hätte und seine Interpretationen quasi unfehlbar sind.

Das sollte reichen um jeden Menschen der eine Aufstellung machen will und nicht bereits so einem kranken, menschenverachtenden Weltbild anhängt zu raten da einen Bogen drum machen.
 
Ich danke Euch beiden sehr für Eure Hilfe.

Da ich völlig neu bin, freue ich mich über jeden Denkanstoß.
Ob nun kritisch oder fürsprechend.
Es hilft mir auf jeden Fall, meine eigene Meinung zu bilden.


Seid lieb gegrüßt
Noni
 
Hallo Noni!

Lass dir keine grauen Haare darüber wachsen, dass es jemandem nach deiner Aufstellung schlecht gehen könnte - das ist nicht deine Verantwortung, sondern die Verantwortung des Aufstellungsleiters. Im Normalfall sollte jeder Darsteller sauber aus seiner Rolle ausgerollt sein. Schlimmstenfalls kann man schlechte Gefühle mit sich herumtragen, die sich aber innerhalb von ein paar Stunden neutralisieren ...

Hm ..., das ist natürlich auch eine Einstellung. Ich bin mir sicher, dass sich nachhaltige Erfahrungen nicht wieder nach paar Stunden neutralisieren. Man kann sich als Leiter oder einer der Beteiligten einer Familienaufstellung auch nicht aus der Verantwortung stehlen. Jeder, der in einer Therapie als Akteur mit eingebunden wird, trägt auch die Verantwortung für sein Tun. Wenn ich schon Sorge um das Seelenheil eines Beteiligten habe, nehme ich auch billigenden in Kauf, dass er eventuell zu schaden kommt. Ich bin der Meinung, dass mit Familienaufstellungen auch in die Persönlichkeit derer eingegriffen wird, die in diesen Aufstellung durch andere dargestellt werden.


Merlin
 
und seine Interpretationen quasi unfehlbar sind.

ich hab den Weg Hellingers von Beginn an mit verfolgt, da ich selbst auch diese Ausbildung gemacht habe und weis, dass er einiges verändert hatte und als ersten Irrtum bezeichnete wie z.B. den Ausschluss bei Mördern, es ist also nicht so, dass er immer auf derselben Interpretation sitzen blieb...ansonsten sind seine Ansichten auf Beobachtung in der Aufstellung zurück zu führen, die hat er nicht einfach erfunden, sondern zusammen getragen.

Hellinger ist ja nun nicht der einzige der dieser Ansicht ist, dass der Mensch alles selber wählt, aber er bietet Lösungen dazu an und diese sind bitter nötig in der heutigen Zeit, die gab es nämlich früher nicht.
Jeder Mensch lebt seine eigene Verantwortung, man kann sie auf niemanden abschieben und das schockiert natürlich, aber jeder kann es ausprobieren und danach selber beurteilen, oder neu beurteilen.
Es sollte nur nicht mit dem Gedanken einher gehen, dass jeder selber Schild ist und man nichts tun muss, jeder trägt zwar seine eigene Verantwortung für alles was ihm begegnet, aber das hat nicht mit Schuld zu tun, sondern mit Verstrickungen die es in Liebe zu lösen gilt.

Da gab es mal ein Video von ihm wo er Juden und die Täter zusammen aufstellte....
Es war sehr beeindruckend wie diese Menschen aufeinander reagiert hatten, da war Liebe und Vergebung das Thema, wie es immer ist, es geht um nichts anderes als um Liebe...und nur Liebe heilt.

Als Beispiel zum ansehen:

http://www.youtube.com/watch?v=dfCrCH1Bnp0


und bitte etwas nur beurteilen wenn man es selber mal ausprobiert hat, ansonsten sind das nur Gerüchte und Hören-Sagen und somit Klatsch...
 
Hellinger ist ja nun nicht der einzige der dieser Ansicht ist,.



Sorry, aber ich stamme hier eher aus der Ecke der indischen Philosophien wo Karma (auch aus früheren Leben) als Ursache für soziale Beziehungen und ihre Entwicklungen angenommen wird.

Und wenn man davon ausgeht ist dieser ganze Sippen- und Ahnenkram und eine angeblich existierende festgefügte Hierarchie in sozialen Bezeihungen mit dem Hellinger operiert einfach nur Bullshit. Ob hierzulande nun 3, 57 oder 2903 Leute der Ansicht Hellingers zustimmen ist mir dabei ziemlich egal. Es haben früher auch sehr viele Leute geglaubt daß die Sonne sich um die Erde dreht. Es haben auch viele Leute geglaubt daß Juden minderwertig und gefährlich sind. Daß eine Ansicht viele Anhänger hat besagt nicht unbedingt etwas über ihre inhaltliche Wahrheit.
 
Sorry, aber ich stamme hier eher aus der Ecke der indischen Philosophien wo Karma (auch aus früheren Leben) als Ursache für soziale Beziehungen und ihre Entwicklungen angenommen wird.

Halten wir fest:

-Karma ist der Glaube an die Gültigkeit eines Ursache-Wirkungs-Prinzips als Gesetzmäßigkeit und
-Karma zwingt uns 'selbstgeschaffene' Probleme zu lösen, indem es uns immer wieder inkarnieren lässt.

Was für eine triste Aussicht immer wieder in demselben Rad des Schicksals als Lebensschule gefangen zu sein und es nie verlassen zu können, da neue Taten neue Ursachen setzen, usw.! Da scheint es doch wesentlich einfacher zu sein, diesem absolut zur Auflösung des Schicksals untauglichen Konzept ein anderes Konzept entgegen zu setzen. Tauschen wir das Konzept einfach aus und schon ändern wir unser Karma.
Wie wäre es damit: Wir ersetzen den Begriff des Karma als ein lebloses Konstrukt (sterile Ursache-Wirkungs-Kette) durch die Vorstellung, dass unser Karma ein Produkt der Summe der Ereignisse und inneren Entscheidungen im Leben unserer Vorfahren ist, das uns in unserem Leben bei der Entwicklung hilft, indem es unser Leben bestimmt, bzw. das der Erkenntnis durch uns und damit seiner Auflösung, da Würdigung, harrt. Damit wäre es unsere Aufgabe, uns mit den Handlungen unserer Ahnen auseinander zu setzen, denn von den Ahnen wird es uns geschickt. Und wenn wir es schaffen, das Leben unserer Ahnen zu würdigen, kehrt die Bestimmung zu den Ahnen auch wieder zurück und wir sind frei davon. Auch in diesem Fall hat jeder seine persönliche Geschichte, die man sich bewusst machen muss, wenn man von ihr frei werden will. Hilfreich beim 'Aufdröseln' des Familienfadens bzw. der Entdeckung der persönlichen Geschichte ist u.a. das Familienstellen nach Hellinger und für leichtere Fälle auch mein Buch "Die Richtung der Kraft - Familienrepräsentation mit Tarot & Tarot. Der Schlüssel zur Magie" (Kindle eBook). Auch als Printversion verfügbar.

In diesem Sinne
Eure MM:D
 
-Karma ist der Glaube an die Gültigkeit eines Ursache-Wirkungs-Prinzips als Gesetzmäßigkeit und
-Karma zwingt uns 'selbstgeschaffene' Probleme zu lösen, indem es uns immer wieder inkarnieren lässt.



Das bedeutet schlicht und ergreifend daß ich nicht von irgendwelchen Ahnen ein Karma, Schicksal etc übernehmen kann, über die Funktion von sozialer, psychologischer Prägung und dem Erleiden dysfunktionaler Elternschaft hinaus.

Auch in einer Familie ist jeder karmisch gesehen absolut eigenständig, wenn auch evtl karmisch verstrickt aus Begegnungen in früheren Leben.
 
Wie wäre es damit: Wir ersetzen den Begriff des Karma als ein lebloses Konstrukt (sterile Ursache-Wirkungs-Kette) durch die Vorstellung, dass unser Karma ein Produkt der Summe der Ereignisse und inneren Entscheidungen im Leben unserer Vorfahren ist, das uns in unserem Leben bei der Entwicklung hilft, indem es unser Leben bestimmt, bzw. das der Erkenntnis durch uns und damit seiner Auflösung, da Würdigung, harrt.
Wie wäre es damit: Wir betrachten jedes Konzept von "Karma" als Konstrukt ... und wenn ich dann mit anderen über Karma reden möchte, habe ich die Wahl, entweder die mehr oder weniger gängigen Konstrukte zu übernehmen, sprich: zu glauben, oder mit potenziellen Gesprächspartnern in Austausch zu treten und einander zu beschreiben, was man jeweils mit "Karma" meint.

Ich verstehe unter Karma die systemischen Muster und Strukturen, in denen ich lebe bzw. in die ich hineingeboren wurde und die ich in der Entwicklung meines Lebens laufend modifiziere, egal, ob ich etwas tue oder lasse. In diesem Sinne schaffe ich also laufend Karma, zugleich spielt sich das in vorgefundenen "karmischen" (oder systemischen) Mustern/Strukturen ab. Kausalitätsmodelle gehören nicht hierher ... systemische Entwicklungen sind durch beliebig komplexe Wechselwirkungen definiert und nicht durch kausale Einbahnstraßen.

Zu den Systemen, in denen ich lebe, gehört auch mein Herkunftssystem, und so erstaunlich es auf den ersten Blick anmuten mag: Auch da reichen die Wechselwirkungen durchaus auch in Vergangenes hinein. Weil es ja auch die Vergangenheit ja nur als Konstrukt gibt, als eine Vorstellung von systemischen Mustern, die sich über meine Fokussierung konkretisieren und verdichten ... und mit geänderter Fokussierung ändert sich aus mein Konstrukt des Herkunftssystems. Ja freilich, Ahnen haben Anteil an meinen karmischen Musterbildungen ... welcher Anteil das ist und welche Wechselwirkungen ich da erfahre/beobachte, hängt eng mit meinem Blick auf diese Musterbildungen zusammen.

Damit wäre es unsere Aufgabe, uns mit den Handlungen unserer Ahnen auseinander zu setzen, denn von den Ahnen wird es uns geschickt.Und wenn wir es schaffen, das Leben unserer Ahnen zu würdigen, kehrt die Bestimmung zu den Ahnen auch wieder zurück und wir sind frei davon.
Ich bezweifle sehr, dass irgendwelche Ahnen mir irgendwas geschickt haben ... die hatten mich sich selbst genug zu tun und ganz bestimmt keine Absichten, für irgendwen in ferner Zukunft Aufgaben zu basteln, an denen der dann reifen oder zerbrechen kann. Meine Ahnen haben ihr Leben gelebt, vieles unter großen Schwierigkeiten gelebt, manches in ihrem Leben ist gelungen, manches ist nicht gelungen, ist offen geblieben ... und mit all dem gehören sie zu den weiteren systemischen Zwiebelschichten meines Lebens, gerade auch mit den offen gebliebenen Dingen, die man auch unter dem Aspekt des Ausgleichs über Generationen hinweg betrachten kann (und auch diese Sichtweise ist ein Konstrukt; ich finde: ein nützliches). Das kann ich mir dann anschauen und es würdigen – und ich stimme zu: Systematische Aufstellungsarbeit (nach meinem Geschmack eher nicht nach Hellinger) kann da gut Ordnungen schaffen in diesen systemischen Mustern/Strukturen ... zum einen, weil da viel Erhellendes sichtbar werden kann in der aufstellenden Verkörperung, wenn das System der aufstellenden Runde mit dem System des aufzustellenden Fokus in Wechselwirkung tritt, vieles auftauchen und geschärft werden kann aus dem systemischen Unbewussten – und zum anderen, weil so eine Aufstellung, wenn sie gut begleitet ist, das "Nehmen und Würdigen" der Ahnenthemen, die Integration der systemischen Generationenmuster in sinnvollen Ritualen zum Erlebnis machen kann, das tiefer und gesamthafter wirkt als eine rein verbale/mentale Bearbeitung der Thematik. Da kommt dann viel "Karma" in Bewegung ... mit guten Auswirkungen auf jenes Karma, das ich lebend unausweichlich schaffe.
 
Werbung:
Zurück
Oben