meine Oma stirbt grade..

Liebe Ramona!
Es tut mir unendlich leid, dass Du gerade in einer so traurigen Situation steckst!
Aber auch wenn Du nicht körperlich bei Deiner Oma sein kannst: denk an sie, Deine Gedanken erreichen sie!
Sag ihr alles, was Dir wichtig ist und verabschiede Dich von ihr! Glaub mir, sie spürt das, bekommt es auf einer anderen "Ebene" mit!
Und auch Deine Trauer ist völlig gesund, normal und wichtig! - Solange Du trotzdem Abschied nehmen und Deine Omi los lassen und ihr von Herzen das für sie Beste wünschen kannst!
Und versuch es einmal so zu sehen: Du hast die Chance Abschied zu nehmen! Und das ist auf einer Seite auch ein Geschenk!
Weisst Du, meine geliebte Oma, mein Vater wie auch mein Bruder sind erst nach ihrem Tod gefunden worden, und ich konnte somit erst im Nachhinein Abschied nehmen.
Daraus habe ich für mich gelernt!
Meine "letzte" Oma ist auch sehr alt und krank und lebt im Pflegeheim. Sie erkennt uns nicht mehr und baut auch sichtlich ab.
Aber ich verabschiede mich schon seit geraumer Zeit und habe ihr bereits gesagt ( und es auch so gemeint). dass ich ihr ihren Frieden gönnen werde und sie gehen darf, wenn sie möchte.
Ähnlich bei meiner Tochter und meiner Mutter.
Als meine Tochter im sterben lag und die Ärzte mir nur lapidar sagten, ich möge mir keine Hoffnung mehr machen, war ich erst völlig verzweifelt und auch fast zerstört.
Zu einem Zeitpunkt, an dem ich bis dahin Spiritualität und Alles, was dazu gehört, gekonnt verleugnet/ignoriert habe.
Aber als dann mein geliebtes Kind auf der Kinderintensivstation lag, kämpfte, und vor Schmerzen brüllte, da hielt ich es nicht mehr aus, sie halten zu wollen!
Ich gab sie frei und überließ ihr die Entscheidung, ob sie weiter leben wolle, oder gehen wolle!
Sie entschied sich fürs Leben, - aber es war ihre freie Entscheidung!

So. Und nun bin ich völlig abgeschweift! *sorry*

Was ich Dir sagen möchte: es ist relativ unwichtig, ob Du ständig bei Deiner geliebten Oma am Bett sitzen kannst oder nicht!
Wichtig sind Deine Gedanken an sie! Wenn Du so intensiv und lieb an sie denkst, dass Du fast greifbar bei ihr bist: dann BIST Du bei ihr!!!
Und sie spürt es....
Auch wenn sie es nicht zeigen kann.

Ach, Ramona! Ich drück Dich einfach mal gaaaanz lieb und wünsch Dir viel Stärke, innere Kraft und Freiheit, Deine geliebte Oma von Herzen zu verabschieden!
 
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Hallo Ramona,
irgendwann ist für jeden die Zeit gekommen in die andere Welt hinüber zu schreiten. Der Tod ist nichts schlimmes, sondern vielmehr der Anfang von etwas Neuen.

Wie Du schon selbst gemerkt hast, mag Deine liebe Oma so nicht weiterleben. Dein Gefühl trügt da sicherlich nicht. Wo Du Dich hingegen irrst ist, dass Du Dir Vorwürfe machen musst oder gar Angst zu haben. Das ist absolut überflüssig, denn Du bist ein guter Mensch. Es ist auch kein Zeichen von Liebe sich Vorwürfe zu machen, Du quälst Dich nur selbst damit und Deiner Oma hilft es auch nicht.

So wie Du das beschreibst liebt Ihr beide Euch sehr, das ist wunderbar! Jedoch musst Du Deine Oma loslassen, damit Sie diese Welt friedlich verlassen kann. Besuch Sie noch einmal oder so oft Du magst und verabschiede Dich von ihr oder falls Du nicht physisch bei ihr sein kannst ist das auch nicht so schlimm, tu es im Geiste. Drück sie noch einmal ganz fest und sag ihr alles was Dir auf dem Herzen liegt und lass dann los. Du brauchst keine Angst zu haben, dass Du Sie so "abstoßen" könntest, vielmehr erleichterst Du ihr so den Abschied. Wenn Du magst, bitte Gott darum Dir und Deiner Oma beizustehen und Deiner Oma die letzten Momente so angenehm wie möglich zu machen:)

Denk immer daran: deine Oma wird in Deinem Herzen stets bei Dir sein.:liebe1:

Ich wünsche Dir und Deiner Oma alles Gute und Liebe auf Dieser Welt!
 
@zaubermaus

meine omi war immer sehr rüstig und hat für sich selbst gesorgt...plötzlich (für mich aus *heiterem* himmel) gings ihr nicht mehr gut - sie musste ins spital.

da ich seit der geburt meiner 2. tochter ein noch innigeres verhältnis zu ihr aufgebaut hatte, wars mir ein bedürfnis, so oft wie möglich, nach der firma, noch zu ihr ins spital zu fahren.

immer waren leute da, verwandte, fremde bei anderen patienten - es störte mich, ich wollte mit meiner omi allein sein, wollte ihr noch soviel sagen....
ich sass oft nur stumm beim bett - musste mit ansehen, wie es ihr einen tag schlecht ging, den nächsten tag wieder besser, usw. . nie wusste ich, wie gehts ihr heute, wieder besser und sie erkennt mich oder so schlecht, dass sie nur im bett liegt, und ich schon das schlimmste fürchten muss.

nach ca. 4 wochen spital kam ich in ihr zimmer - und da lag sie - körperlich sehr weit weg- aber!!! es war sonst niemand da. ich konnte mich zu ihr ans bett setzen, ihre hand halten, sie streicheln und ihr in gedanken sagen, wie lieb ich sie hab und dass sie nicht leiden soll... ich wollte sie schützen und beschützen ... und als ich ging - hab ich mich verabschiedet...
in dieser nacht ist sie von dieser welt gegangen und ich habe sehr darunter gelitten - aber ich weiss, dass das universum es so wollte - es war ihre zeit und ich durfte die letzten stunden mit ihr allein verbringen (obwohl ich diese möglichkeit sonst nie gehabt habe)...

und wenn ich jetzt an sie denke, dann zünd ich ein kerzerl an, fühl in mich hinein - dann weiss ich, sie ist da, bei mir und beschützt mich und dann spür ich sie auch...

ich wünsche dir viel kraft - und wenn du kannst, dann fahr nochmal hin - sag ihr in gedanken, dass du sie lieb hast, wenn du keine möglichkeit findest, sie zu besuchen, dann denk an sie - zünd dir ein kerzerl an oder such dir sonst ein ritual, wie du dich mit ihr verbinden kannst....sie hört dich schon....

ich umarm dich in gedanken
 
Hallo ihr Lieben

Vielen vielen Dank für die lieben Antworten. Ich muss das hier immer und immer wieder schreiben, denn ich wüsste nicht, was ich im Moment ohne eure tollen Beiträge machen würde.
Ich war am Wochenende bei ihr. Habe mir lange überlegt, was ich sagen oder tun würde und ich hatte gehofft, mich noch - wie iene Woche zuvor - mit ihr unterhalten zu können.
Doch am Samstag Morgen bekam sie Morphium gegen die Schmerzen. Anscheinend hat sich der Körper langsam durch den Nahrungsentzug verabschiedet oder ist gerade dabei. Sie ist nur noch Haut und Knochen und sie stöhnte die ganze Zeit. Viel sagte sie nicht und ich hatte das Gefühl sie sah durch mich hindurch und erkannte/sah mich nicht. Ich hielt iher Hand, streichelte sie am Kopf und flüsterte in ihr Ohr, dass ich sie lieb habe. Insgesamt war ich "nur" eine Stunde bei ihr und ich habe auch nicht viel gesagt. Aber ich hab an ihrem Bett geweint - obwohl ich das nicht wollte. Sie lag da, versuchte ständig im Trance-Zustand ihre Hände zum Gebet zu falten und sagte: Aua,... aua... AAAAAUUUUAAAA.
Mehr hat sie nicht gesagt. Vor einer Woche habe ich ihr erzählt, dass ich beim Radio moderiere und richtig Spaß daran gefunden habe. Sie meinte da völlig begeistert: "Ja??? Da hab ich jetzt richtig Respekt davor!"
So ist und war sie. Während meine Eltern oder Freunde immer tiefstapelten bei mir oder auch vieles in meinem Leben verteufelten, stand sie da und gab mir Rückhalt, Verständnis und bot mir Hilfe an. Die starke Oma, die niemals krank war, liegt nun im Bett betet und sagt nichts weiter als "Aua". Ich hab so Mitleid mit ihr und wenn ich könnte würde ich ihr die Schmerzen nehmen.
Es ist nicht fair. So viele Menschen sterben in jungen Jahren und dürfen das Leben nicht leben, das sie wollten und meine Oma darf nicht sterben. Mein Herz zerreisst, während ich das schreiben!!! Aber ich weiss keinen anderen Ausweg aus dem Elend, durch das sie gerade geht.

Ich hätte heute vor meiner Rückfahrt noch einmal bei ihr vorbeischauen können, aber ich konnte nicht. Jetzt habe ich fast ein schlechtes Gewissen, dass ich es nicht mehr geschafft habe. Aber ich hatte gestern in dieser Stunde das Gefühl ihr LebWohl gesagt zu haben. Woher wisst ihr alle, dass sie es mitbekommt? Wieso schreibt ihr mir, dass ich mich auch in Gedanken verabschieden könne und sie spüre, dass ich es tue?

Gestern an ihrem Bett hatte ich für einen kleinen Moment das Gefühl ein rießen Egoist zu sein. Ich versuchte sie loszulassen und spürte, dass ich es nicht konnte. Und dann sah ich sie, hörte sie und dachte mir: Niemals wollte sie so leben oder in so einer Situation landen und anstatt mich zu verabschieden und sie loszulassen, halte ich sie fest und bin so egoistisch, weil ICH Angst habe, sie zu verlieren. Jahrelang war sie für mich da und hat sich in den Hintergrund gestellt. Ist es dann nicht jetzt an mir mich auch einmal in den Hintergrund zu stellen und sie gehen zu lassen?
Ich habe es versucht - so gut ich kann - aber ich fürchte, es wird noch eine schlimme Woche werden und ich habe noch immer Angst vor dem Anruf.
 
@zaubermaus

ich kann dir nur sagen, wie ich es -damals - als meine omi starb, empfunden hatte...
im spital wusst ichs nicht - aber danach - jetzt, weiss ich, dass sie mich hörte und spürte, und dass sie da ist bei mir - wenn ich an sie denke ...

es war sicherlich gut, dass du bei ihr warst, dass es diese möglichkeit gab für dich, doch am wochenende zu ihr zu fahren und bei ihr zu sein...

ich drück dich ganz fest und wünsche dir viel kraft...
 
Danke sternchen!

Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als dass sie weiss, wie sehr ich sie geliebt und geschätzt habe! Wenn man lebt und der Tod so fern ist vergisst man sehr oft, wie wichtig es ist, Worte zu nutzen und den Menschen im eigenen Umfeld zu sagen, dass man sie liebt und wie wertvoll sie für einen selbst sind.
Und dann kommt der Tag, an dem sie gehen und man hat das Gefühl etwas verpasst zu haben, noch so vieles sagen zu wollen und es einfach nicht mehr zu können. Oh mensch - wieso tut das Leben uns nur so weh.
 
Gestern Abend um Sieben ist sie eingeschlafen. Anscheinend wars n richtiger Kampf. Wenn man an Gott glaubt, dann ist doch das friedliche Einschlafen Pflicht, oder? Ich kenn mich da leider nicht genug aus.
Ich bin überfordert. Samstag soll die Beerdigung sein.
 
Ich schick dir einen Engel, der dich hält und tröstet.........
deine Oma ist jetzt frei..vielleicht siehst du sie, oder spürst sie,
ich hab neulich gelesen, sie sollen 40 Tage noch sehr gut erreichbar sein.

ich umarme dich und werde an euch denken
antana
 
hallo Zaubermaus,

mein herzliches Beileid!

Übrigens ist es vermutlich keine Pflicht, friedlich zu sterben. Das Sterben ist genauso individuell wie das Leben.

:liebe1:
 
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liebe zaubermaus

mein herzliches beileid, ich umarme dich ganz doll...:umarmen:

deine oma wird immer bei dir sein - es ist nur der körper, der gegangen ist ... ihre seele lebt weiter :engel:

lass sie ins licht gehen - bitte.....

:blume:
 
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