meine Oma stirbt grade..

Hallo zaubermaus82,

mein Vater hat vor 1,5 Jahren erfahren.. dass er Lungenkrebs hat.

Seit kurzer Zeit, ist er austherapiert (keine Chemo und dergleichen)
Nun bekommt er seit 2 Wochen zusätzlich "künstliche" Nahrung (Natrium.. Kalium.. Kalzium.. ganzen Vitamine... Ei, Fleischergänzung uvm).

Erst ist gerade mal 57 Jahre alt.

Der Arzt dachte eigentlich vor einer Woche schon.. es wäre "vorbei".

Er ist nur noch im Bett gelegen.. musste gewaschen werden. Hat nicht´s mehr gegessen. Extrem wenig getrunken.. teilweise (oder garnicht) war er nicht bei sich. Hat nur geschlafen. Letzten Freitag dachte ich.. als ich bis halb 1 in der Nacht bei ihm war.. er stirbt...

Naja.. aber dennoch.. oh wunder.. geht es ihm den "Umständen" besser.

Seit ein paar Tage isst er wieder was, trinkt was. Gestern hat er es sogar geschafft, dass er sich selber wäscht.

Was deine Oma braucht sind Menschen die bei ihr sind.

Ich besuche meinem Papa jeden Tag.. und das ungefähr 5 Stunden. Je nachdem (Arbeiten muss man auch..) Rede mit ihm über das Leben und den Tod.. auch darüber, dass ich traurig bin. Gebe ihm jedes mal wenn ich gehe ein Bussal und sage ihm, dass ich ihn sehr sehr lieb habe.

Die Phyche, spielt auch eine wichtige Rolle..

Darum würde ich sagen.. fahr zu deiner Oma. Red mit ihr. Red wenn es sein muss, wie ich 2 Stunden vom Essen. Du glaubst garnicht wieviel ich vom essen geredet habe.. dann meinte er mal.. mhm wär nicht schlecht. Jeden Tag bring ich ihm was mit. Nun ist er brav Obst, süßes, und die Mahlzeiten vom Krankenhaus. Keine großen Portion... aber trotzdem. Ich sitze neben ihn und trinke sehr oft.. dadurch wird er daran erinnert zu trinken.. und greift selber öfters zum Wasser.

Ich "weiß" natürlich.. dass es nur noch eine Frage der Zeit ist.. Stunden... Tage.. Wochen.. Heuer höchst wahrscheinlich noch, dass er von mir gehen wird.

Ich weiß wie schlimm es ist.. aber mir hilft es wahnsinnig bei ihm zu sein.. kleine "Fortschritte" mit ihm zu erleben.. mit ihm über den Tod zu reden..

JETZT lebt deine Oma noch... 100 km ist weit.. ja.. aber wenn du frei hast oder so.. fahr zu ihr. Sei bei ihr... lache auch neben ihr. Es ist schwer.. ich weiß... aber wenn du die Kraft dazu hast.. oder für sie hast, sei bei ihr.

Und das Schicksal .. wird entscheiden.. ob wird dabei sein sollen / dürfen.. wenn der Tag kommt.....

*ich drück dich*

Waldfee

P.S. Sag ihr alles noch, was du ihr zu sagen hast.. drück sie.. knuddle sie.. sag ihr dass du sie lieb hast. Vor allem.. dass sie NICHT alleine ist.
 
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Hallo zaubermaus82,

P.S. Sag ihr alles noch, was du ihr zu sagen hast.. drück sie.. knuddle sie.. sag ihr dass du sie lieb hast. Vor allem.. dass sie NICHT alleine ist.


dem ist nichts hinzuzufügen.......

ich habe in den letzten jahren mann und kind begraben müssen und konnte mich leider von beiden nicht verabschieden, weil sie völlig unerwartet aus dem leben gerissen wurden!

liebe zaubermaus, ich wünsch dir viel kraft und drück dich :liebe1:

sandy
 
Sandyengel, erst einmal einen innigen Herzensgruß an dich..........
du mußt eine starke Seele sein, dass du dir sowas ausgesucht hast, für dieses Leben!!!:liebe1:

Zaubermaus, als meine Oma gehen wollte, fuhr ich sofort 560km und kam noch rechtzeitig an,
war grade 6 Wo vorher da gewesen, dann fiel sie auf die Knie, aus ihrem STuhl,
bis dahin war sie fit, geistig und zum großen Teil auch körperlich.
dann innerhalb von 2 Wo. ging sie richtig ein...das letzte was sie zu sich nahm,
waren ein paar Schlucke Bier. dass liebte sie so
Ich hatte ihr immer erzählt, von der reise, von den Engeln und vom Licht und das ihr lieber Mann sie erwarten würde und Oma ging genau mit dem glockenschlag punkt 12 mittags..............
es ist friedlich und wunderschön gewesen, und auch meine Freundin Eva, die mit 59 starb, ging trotz schrecklichem Krebsleiden, sehrsehr friedlich....
Zaubermaus, es ist kein Schreckem am Tod, es ist ein Wechsel...
sie wechseln nur die FOrm und uns gehts dann hier schlecht, ihnen nicht...
sie gehen ins Licht und es ist alles so leicht....
halte dir vielleicht das vor Augen, damit es leichter wird und ja, wie schon vorher jemand schrieb:
sag ihr alles, was du ihr noch sagen willst und wenn du es schweigend in dir drinnen tust, wie wird es mitbekommen!

vergegenwärtige dir die Engel, die um sie sind,
mach ein Fenster auf, laß Licht herein,
mach Kerzen an und sag ihr; wenn du soweit bist, dass sie gehen kann,
das DU sie losläßt, dass es gut ist und weine mit ihr.........
du hast/hattest eine Oma!!!
und sie bleibt deine Kraft im Rücken, deine weibliche Ahnin und in deinem Herzen, da lebt sie ohnehin ewig

wenn ich darf, umarme ich dich zart.........
und schenke dir Kraft und Liebe
antana
 
Hallo Zaubermaus !

Auch mein Mtgefühl sollst du haben.Ich wünsche dir von ganzem Herzen die Ruhe und die Kraft die du von nun an benödigst.Ich hoffe trotz allem das sich noch alles zum positiven wendet.Mach dir aber bitte keine Vorwürfe,ich denke nicht das deine Oma das möchte. Ich denke auch das wir uns irgendwann alle einmal wiedersehen werden,dann hoffentlich in einer schöneren und friedlicheren Welt.

Sei ganz lieb gegrüßt

Micha
 
Hallo ihr Lieben,

Ihr wisst gar nicht wieviel Kraft Ihr mir mit Euren lieben und aufbauenden Kommentaren und Einträgen gebt. Gerade weil ich noch nie einen Menschen an den Tod verloren habe ist es gräßlich zu sehen, wie ein Mensch, der mich mein Leben lang begleitet hat, sterben will. Sie isst ja nichts mehr. Es ist ihre Entscheidung, denn rein organisch ist sie kerngesund.
Wie einsam und wie lebensmüde muss man sein, um sich selbst so zu quälen und die Zeit, die noch da wäre, einfach nicht zu nutzen? Ich mache mir ernsthaft Vorwürfe, in der Vergangenheit nicht genug mit ihr unternommen zu haben. Ihr viel zu selten gesagt zu haben, dass ich sie lieb habe und brauche, denn (sie und meine beiden anderen Großeltern) ist einer der wenigen Menschen, der mir Kraft und Stütze war. Ohne sie fällt mein Leben zusammen wie ein Kartenhaus und davor habe ich Angst. Auch davor, dass ich dann auf mich alleine gestellt bin und langsam in das Erwachsenenleben entlassen werde. Mit ihr stirbt ein Stück meiner Kindheit. Und das Schlimmste ist: Ich bin ohnmächtig und kann ihr nicht helfen.
Ohnmacht ist schlimmer als jedes andere Gefühl dieser Erde. Danach kommt Angst und Verzweiflung.

Die ganzen Geschichten von Euch haben mir Mut gegeben. Das Leben geht weiter. Es tut mir leid und weh lesen zu müssen, wie schlimm es der Tod und das Leben mit euch gemeint hat. Und auch wenn man vor vielem im Leben weglaufen kann - soviel weiss ich jetzt - vor dem Tod kann man niemals weglaufen.

Fühlt euch alle gedrückt und vielen herzlichen Dank für all die warmherzigen Beiträge.

Hier in meiner Studistadt kann und konnte ich leider einige Termine nicht absagen und muss nun hier bleiben. Natürlich kreisen meine Gedanken nur um sie und die Stimmung zu Hause und natürlich mache ich mir Gedanken, ob ich es später nicht vielleicht bereue, sie nicht durch das Leben in den Tod begleitet zu haben. Im Moment scheint es ihr ein wenig besser zu gehen. Aber selbst das ist nur auf Zeit und verlängert die "Leidenszeit" um wenige Tage.

Ich hoffe ich kann hier weiter schreiben, denn es wird für mich ein sehr harter und steiniger Weg.

Vielen Dank und ganz liebe Grüße
Ramona
 
liebe, liebe Ramona,

ein schöner Trost, dass du durch die WOrte hier doch Kraft gewinnst,.
Weißt du, meine liebe Großmami wurde fast 96 und ich hatte immer Angst davor dass sie geht.....weil:
sie war der einzige Mensch in meinem Leben, der mich bedingungslos akzeptierte. bis man 2,. Mann kam.
Meinen Eltern war ich nie recht, meine Schwester redet mit mir nicht, weil ich so "anders " bin, aber die Oma
die liebte mich, egal wie ich kam, ob als antana, Leela oder in grün oder pink, sie war sofort nah bei mir, leuchtete in mein Herz und gab mir als einzigstes Wesen das Gefühl:
du machst das alles ganz toll!

da sie immer weit weg wohnte, sahen wir uns auch nicht sehr oft, so 2-3 mal im Jahr. Dennoch war und ist ein starkes BAnd da.
als sie dann ging, Zuhause, saßen meine Mama und ich uns gegenüber, hielten uns an den Händen und begleiteten Oma nach Hause....sie lag dann noch 8 Stunden in dem Zimmer, so war das Vorschrift und sie verfiel zusehends, nicht mehr meine Oma, die Seele war weg.

Ich machte einige Zeit drauf ein Familienstellen und konnte endlich endlich weinen und dort sagte ich auch: ich wollte immer ,dass du meine Mama gewesen wärst....ich konnte loslassen, hatte dann monatelang keinen Kontakt zu meiner Mutter, das ging von ihr aus...
und ich fühlte meine Oma hinter mir im RÜcken, an meiner Seite,
sie ist meine Vorfahrin, meine Ahnin, sie steht als starke Kraft in meinem Rücken und ich fühle das.
Ich fühle die Linie, die Stärke, gerade heute hat mich Melodie daran erinnert:liebe1: und es ist, als sei sie gar nicht weg.
ich kann mit ihr Kontakt aufnehmen und fühle mich nach wie vor von ihr geliebt und geborgen
liebe Zaubermaus, hab keine Angst, der TOd ist nicht das ,was du denkst, es ist ein Übergang......wir hätten es ja auch damals, ganz ganz damals anders planen können, aber wir haben es nun mal so gewählt.
doch jetzt, sieh darüber hinaus, stell dich dem Übergang, schaus dir an, es ist so friedlich
und sie ist doch klug, deine Oma, sie mag nicht mehr, es ist ihre Zeit und sie geht nun, indem sie nicht mehr isst....weil es eben so ist..........

ich stell dir einen Raum der Liebe auf, mit einem Bach und schönen Bäumen, einer bunten Blumenwiese, sie steht am Anfang des Regenbogens, über den deine Omi gehen wird und du kannst einfach voller Liebe zusehen und sie loslassen........in dem Raum der Liebe fällt es dir leicht und leichter, Ramona, und ich versprech es dir: du siehst sie auch wieder!!!!

antana
 
Hallo Zaubermaus.

Ich erlebe im Moment das gleiche wie du, nur mit meiner Mutter.

Sie stirbt mir ganz langsam unter den Händen weg.

Ich pflege sie.

Ich kann dir nicht meine ganzen Ängste, Gefühle und alles beschreiben,

ich habe irgendwann angefangen,..Abschied zu nehmen,

Ich lasse sie in Ruhe, in ihre neue Welt gehen.

Ich will sie nicht jetzt mit meiner Trauer bedrücken.

Sie soll immer eine lächelnde Tochter sehen, die fröhlich, und positiv spricht.

Dann, so hoffe ich, wird sie und ich diesen Weg leichter gehen können.

Verabschiede dich für dich selbst von deiner Oma.

Vielleicht ein kleines Ritual,? Räucherwerk,..ein zwei Teelichter, sprich mit ihr im Geiste,..lass sie gehen..es ist nie für immer.


Du schaffst das bestimmt.

Ich will es auch schaffen

Marion
 
Hallo Zaubermaus,

sei fest gedrückt.

Dein Schmerz ist so stark zu spüren, das hat mich sehr berührt.
Ich glaube dir, dass es sehr weh tut.

Ich denke, dass wir Menschen ein innerliches Wissen haben, wann unsere Zeit gekommen ist. Bei meiner Oma war es auch so, dass sie irgendwann einfach nicht mehr essen und trinken wollte und sich immer mehr in ihre eigene Welt zurückzog. Ich habe mal gelesen, dass es Naturvölker gibt, bei denen sich die "Alten", wenn sie spüren, dass ihre Zeit zum sterben gekommen ist, sich zurückziehen um in Ruhe diesen letzten irdischen Weg zu gehen.

Wenn du nicht mehr die Möglichkeit hast, deine Oma zu besuchen, dann denk ganz fest an sie, sprich in Gedanken mit ihr, aber lass ihre Seele in Frieden ziehen, wenn es soweit ist.

Liebe Grüße
Gabi
 
Hallo, meine Liebe!

Sei ganz lieb umarmt. Du brauchst keine Angst zu haben, denn denn es ist "nur" der Körper deiner lieben Oma, der stirbt. Jeder Mensch hat immer mindestens einen Engel bei sich und dieser bzw. mehrere Engel werden deine Oma in die andere Welt, die wir oft spüren aber nicht sehen können, hinübergeleiten. Die Engel warten darauf, dass du sie für dich und deine Oma bittest und sie werden dir sofort behilflich sein, die Situation mitzutragen. Ich merke, dass auch meine Oma oft bei mir ist, auch wenn sie schon lange tot ist. Wenn du unsicher bist, denke einfach an Gott, Engel oder an was immer du auch glaubst. Dann wirst du sicherer werden. Alles alles Liebe für dich!
 
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Lass Dich umarmen Zaubermaus:liebe1: ,

Fahr zu Deiner Oma, setze Dich an ihr Bett und halte ihre Hand.
Sie hört Dich und glaube mir, sie wird sich freuen, wenn sie Deine Anwesenheit spürt.
Sag ihr alles, was Du ihr sagen möchtest, dann steht nichts ungesagtes zwischen Euch.

Der Tod ist der Übergang in eine andere Welt, ihn zu akzeptieren ist nicht einfach, doch Du wirst erkennen, dass deine Omi immer bei Dir sein wird.
Es ist die Liebe, die Euch verbindet.

Ich wünsche Dir die Kraft und den Mut diese , für Dich schwere Zeit, zu durchleben.:liebe1:
 
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