Meditationstechniken

Lass die Dinge ohne Sprache sein.
Lass die Menschen ohne Sprache sein.
Lass Situationen ohne Sprache sein.

Du siehst einen Sonnenuntergang.
Du siehst die Sonne, du fühlst sie, und sofort verbalisierst du sie.
Du hast sofort das Wort "Sonnenuntergang" im Kopf.

Werde dir der Tatsache bewußt, dass der Sonnenuntergang nicht ein Wort ist.
Er ist eine Tatsache, eine Situation.
Der Verstand wandelt automatisch Erfahrungen in Wörter um.

Es gibt aber eine Lücke zwischen dem Sehen und dem Benennen im Kopf.
Schenke dieser Lücke mehr Aufmerksamkeit.
Meditation heißt, eine Situation, Dinge, Menschen ohne Wörter zu erleben.

Die Sprache wird dir von der Gesellschaft gegeben. Sie braucht die Sprache, aber die Existenz nicht.
Wenn du in der Gesellschaft bist, dann gebrauche den Mechanismus der Sprache - sonst versuche die Dinge ohne Wörter - direkt zu erleben.



:reden:
 
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Auch einfach lesen kann als Meditationstechnik genutzt werden.

Lese ein Buch und schaue Dir dabei zu, wie Du das Buch liest



:blume:
 
sam° ist das üblich das man sich immer etwas vorstellt bei der meditation ?

e skommen eh so viele sachen in kopf und dann auch noch bewußt hinlenken zu einer vorstellung "gedanken"

hm....weiß ned so recht ,gibts noch andere arten ausser vorstellungen ?
 
Hallo Sam!

danke für die super beiträge zum thema meditation. das hilft einem neuling doch sehr. :)
 
Hallo Anubis,

ja, es gibt noch was anderes!

weil:

nein, es ist nicht üblich sich etwas vorzustellen in der Meditation und die Meditationstechniken haben den Sinn von allen Vorstellungen wegzukommen.

Wenn Du in diesem Moment alle Deine Vorstellungen fallenlassen könntest - dann brauchst Du keine Meditationstechnik mehr.
Wenn Du alle Deine Vorstellungen fallengelassen hast - dann wirst Du auch die Meditationstechnik fallengelassen haben.


Auch bei den Meditationstechniken selbst, stellst Du Dir nicht etwas bestimmtes vor. Die Kerze, das Buch, der Sex, das Lauschen etc. dienen dazu, dass Dir bewußt wird, wenn Du nicht mehr bewußt bist - wenn Du wieder in Deinen Vorstellungen, Gedanken verstrickt bist.


Das Bewußtsein, von dem hier die Rede ist, ist nicht unser normales Alltagsbewußtsein, das größtenteils aus Gewohnheiten und Vorstellungen zusammen gesetzt ist. Bewußtsein = Selbst = Sein = Tao = Alles-Was-Ist = Seele = Einssein = das Unnennbare ...

Es stimmt was Du sagst, dass schon so viele Sachen im Kopf sind. Die Meditationstechniken wollen Dich nicht zu diesen Gedanken hinlenken, sondern Dich auf etwas hinweisen (und Dir einen möglichen Weg zeigen), dass über die Gedanken, Vorstellungen hinausgeht - zu einem "Zustand" wo Stille ist, jenseits aller Vorstellungen.


Alles Liebe Dir
sam
 
Hallo Sam,

Danke für Deine Meditationstipps!

Weißt Du dieser Zustand den Du beschreibst *Zeuge sein* halte ich für mich zum jetzigen Zeitpunkt nicht für erstrebenswert. Vermutlich wehrt sich das Ego, der Verstand. Ich frage mich die ganze Zeit *wo* bleibt da meine Lebendigkeit? Ich agiere lieber (reflektiere auch genug) als passiver Zuschauer von aufkommenden Gefühlen zu sein.
Ich sehe da keinen Vorteil mit dieser Haltung durch's Leben zu gehen. Das hat sowas Unbeteiligtes!?

Mal für ne Weile am Tag das Gedankenkarusell abzustellen und in einen anderen Bewußtseinszustand zu gehen O.K.

Larimar (die noch nie bewußt Meditation geübt hat)
 
Original geschrieben von sam°

- der Verstand hat davor Angst, dass Du meditierst:

Und weiters erzeugt der Verstand die Angst, dass mit Meditation - und schon gar mit Erleuchtung - das Leben quasi aus ist, ein "normales", weltliches Leben praktisch nicht mehr möglich ist. Das stimmt aber nicht.

Ein Zeuge ist ein Mensch, der am Leben teilnimmt UND dennoch aufmerksam bleibt. Ein Zeuge entflieht nicht dem Leben, sondern er lebt es wesentlich totaler, leidenschaftlicher und bleibt dennoch im Kern ein Beobachter und vergißt nie: "ich bin Bewußtsein"

Hallo Larimar,

ja, wie Du selbst schon sagst; Du gehst einem Trick des Verstandes auf den Leim.

Vorweg: Es geht bei Meditation nicht darum, dass Gedankenkarusell abzustellen - dies wäre eine bloße Verdrängung der Gedanken - sondern darum, den Gedanken bewußt und mit Abstand zuzuschauen - und daraus ergibt sich dann irgendwann eine Gedankenstille und ein anderer Bewußtseinszustand.

Sumsi's Tipp und link folgend, möchte ich noch folgendes sagen:

Wir leben heute ein unnatürliches Leben. Wir fühlen uns durch einen Spannungszustand lebendig. Doch diese Spannung entsteht durch das Hin und Her zwischen dem, was die wir gelernt bekommen haben und die Gesellschaft von uns verlangt und dem, was in unserem Inneren wirklich ist.

Wir müssen unsere normalen - intuitiven - authentischen Impulse, Gedanken, Instinkte, Gefühle, Körperbefindlichkeiten immer mehr negieren und verdrängen. Dadurch werden wir körperlich und/oder seelisch krank, fühlen uns energielos, haben Angst, haben Schmerzen, das Gefühl der Sinnlosigkeit und so weiter.

Wir kennen aber nicht mehr und vielleicht noch nichts Anderes. Deshalb bekommen wir noch mehr Angst, wenn wir "Meditation" hören und verharren - trotz des latenten Gefühls der Unzufriedenheit - beim Alten, vermeintlich vertrauten Vergangenem.

Deshalb - weil wir es noch nicht kennen - kann auch die "Leere" (das ist nur ein Wort dafür, weil es eigentlich kein Wort dafür gibt) ohne diesem Spannungsgefühl, wenn Du mit Meditation beginnst, etwas erschreckend sein.

Ich habe gesehen, dass Du schon einiges ausprobiert hast - und ich habe den Eindruck, dass von vielen Dingen einfach "die Schnauze voll hast". Und das ist ein gutes Zeichen. Denn, wenn Du schon viele verschiedene Dinge intensiv probiert hast und trotzdem noch diese Unzufriedenheit spürst - dann hast Du Dich noch nicht mit einer simplen Zufriedenheit abgefunden - sondern bist schon auf der Suche nach dem wirklichen Glück, der Glückseligkeit.


Durch Meditation soll weder, die äussere Welt negiert werden, noch die Innere Welt ignoriert werden. Denn sonst wärst Du wieder nur ein "halber" Mensch, und ein halber Mensch kann nie wirklich glücklich sein.


Mit Meditation wirst Du nicht passiv, sondern Du bist aktiv und passiv zugleich. Du lebst intensiver, weil Du nichts mehr (oder immer weniger) in Deinem Leben verdrängt hast, was Dich zuvor in Deiner Lebendigkeit eingeschränkt hat.


Du solltest es wirklich einmal mit Meditation versuchen. Lass meine Worte - denen Du jetzt vielleicht nur glauben oder misstrauen kannst - zu Deiner Erfahrung werden.



Alles Liebe Dir
sam
 
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Hi Sam,

Larimar kapiert es nicht womöglich bin ich zu *beschränkt*!?
:(

Die erste Hälfte meines Lebens habe ich verdrängt, mich angepaßt ectr. wurde Krank usw.
Anschließend begann ich mich auf die Suche nach mir selber zu machen um sowas wie *Identität* zu finden. Wer bin ich????
Ich habe erst wieder mühsam gelernt Gefühle wahrzunehmen und zuzulassen, auszudrücken. Darüber identifiziere ich mich jetzt hauptsächlich über das was ich fühle das ist womöglich falsch.
Mein Weg bis dato ist möglichst mich zu leben und auszudrücken.

Wenn ich das nun so handhabe wie von Dir beschrieben dann blick ich's ehrlich gesagt gar nicht mehr. Es scheint mir eher ein Rückschritt und die Verwirrung ist komplett.

Ja ich bin zum Teil abgenervt und auch von der vielen Theorie und Kopflastigen Diskussion hier.
Mir ist nach *fließen* lassen.

Liebe Grüße

Larimar
 
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