Du hast (vor allem) den ersten Link entweder nicht gelesen, oder gelesen aber nicht verstanden - beides spricht nicht für Dich.
http://www.dhs.de/fileadmin/user_upload/pdf/Broschueren/Suchtmed_Reihe_5_Medikamente.pdf
„Sucht“ ist ein Begriff, der bei vielen Menschen Abwehr auslöst. Daran hat auch
die höchstrichterliche Feststellung aus dem Jahr 1968, dass Alkohol-, Medikamenten- und Drogenabhängigkeit Krankheiten sind, kaum etwas verändert."
1.1 Missbrauch versus Abhängigkeit
Die Übergänge zwischen bestimmungsgemäßem Gebrauch von Medikamenten, Nebenwirkungen im Verlauf, Missbrauch und Abhängigkeit sind fließend. Dabei werden vor allem die Begriffe Missbrauch und Abhängigkeit nicht immer gemäß definierter Diagnosekriterien verwendet. Bei Substanzen, die eine körperliche Ab- hängigkeit hervorrufen können, muss zwischen einem Missbrauch und einer Ab- hängigkeit unterschieden werden. Bei Substanzen, die keine körperliche Abhän- gigkeit zur Folge haben können, ist nur ein Missbrauch möglich.
Von einem Medikamentenmissbrauch gemäß ICD-10 wird gesprochen, wenn eine Substanz nicht mehr bestimmungsgemäß eingenommen und der Konsum fort- gesetzt wird – trotz psychischer, körperlicher oder sozialer Folgeschäden (Dilling, Freyberger, 1999). Eine Abhängigkeit ist dann entstanden, wenn bestimmte Krite- rien nach ICD-10 (s. Kapitel 1.3) erfüllt sind.
1.3 Diagnosekriterien gemäß ICD-10
Die Abhängigkeit wird gemäß ICD anhand von sechs Kriterien definiert, von denen mindestens drei innerhalb des zurückliegenden Jahres erfüllt gewesen sein müssen. Diese Kriterien sind:
- ▶ starker Wunsch und/oder Zwang, das Medikament zu konsumieren;
- ▶ verminderte Kontrollfähigkeit bezüglich des Beginns, der Menge und/oder
der Beendigung der Einnahme;
- ▶ körperliche Entzugssymptome;
- ▶ Toleranzentwicklung (Wirkverlust) bzw. Dosissteigerung;
- ▶ erhöhter Zeitaufwand, um die Substanz zu beschaffen oder sich von den Folgen des Konsums zu erholen, verbunden mit der Vernachlässigung anderer Interessen;
- ▶ fortgesetzter Konsum trotz Folgeschäden.
1.4 Niedrigdosisabhängigkeit
Vielfach werden die Kriterien bei einer Langzeiteinnahme von Medikamenten nicht erfüllt. Denn die durch den Arzt verschriebene Menge reicht nicht aus, um die Do- sis zu steigern. Die kontrollierte Abgabe verhindert also den Kontrollverlust und begrenzt den Zeitaufwand, der nötig ist, um die Substanz zu beschaffen und sich von den Auswirkungen des Konsums zu erholen. Um die Problematik eines Lang- zeitkonsums im Niedrigdosisbereich zu etikettieren, wurde der Begriff der „Low Dose Dependency“ („Niedrigdosisabhängigkeit“) in die wissenschaftliche Diskus- sion eingeführt.
Gerade in Abschnitt 1.5 (
Abhängigkeit auf Rezept) wird auch die Rolle der ÄrztInnen und ApothekerInnen in Bezug auf Niedrigdosisabhängigkeit beleuchtet. Was Du aber nicht wissen kannst, da Du den Bericht ja entweder nicht gelesen, oder nicht verstanden hast.
Schade eigentlich, Deine unreflektierte Abwertung verblendet Dich so, dass Du Dein eigenes Meinen und Dafürhalten für einen Tatsachenbericht hältst.