Wer hat diese Studien in Auftrag gegeben?
Wer bezahlt diese?
Wer hat welches Interesse daran, wie die Ergebnisse diverser Studien aussehen sollen... auszusehen haben?
Das machen u.a. Mediziner, die an Homöopathie glauben, selber in der Hoffnung da ein positives Ergebnis herauszubekommen. Dementsprechend haben diese auch eher ein Interesse an einem positiven Ergebnis.
Ein schönes Beispiel ist Harald Walach - glühender Verehrer der Homöopathie und diverser weiterer "alternativer Heilmethoden" - der die sog. "Münchener Kopfschmerzstudie" geplant und mit-durchgeführt hat, um eben die homöopathische Behandlung bei Kopfschmerzen wissenschaftlich zu prüfen. Das Ergebnis war allerdings negativ - kein Unterschied zwischen Versuchs- und Kontrollgruppe feststellbar anhand der vor der Studie festzulegenden Kriterien. Das hat ihn so gewurmt, dass er nach diesem Ergebnis weiter in den Daten gewurschtelt hat um dann nachträglich neue Kriterien einzuführen, mit denen dann doch das Ergebnis positiv gewesen wäre. Nun ist es allerdings methodisch unsauber eben die Kriterien nachträglich so zu ändern - immerhin ist Herr Walach so ehrlich, dass er das auch so weiß und in seinen Artikeln über die Studie auch erklärt.
Daneben gibt es z.B. noch die Carstens-Stiftung, die sich die Förderung und Erforschung der "alternativen Heilmethoden", wie eben auch der Homöopathie, auf die Fahnen geschrieben hat.
Wie ehrlich geht es wirklich in diesem Bereich zu?
Mittels der Methodik können viele Wege der bewussten und auch unbewussten Verfälschung reduziert werden.
Uhh... sind solche Fragen denn erwünscht?
Natürlich sind solche Fragen erwünscht. Darum gibt es mittlerweile auch Richtlinien, dass Wissenschaftler mögliche Interessenkonflikte angeben, wenn sie eine Studie durchführen und die Ergebnisse veröffentlichen.
Können die Befragten darauf auch ehrliche Antworten geben... ohne um den heißen Brei herumzureden... wie es schon seit Jahrzenten und auch heute noch in der Politik, Wirtschaft und Wissenschaft geschieht?
Kannst Du auf diverse Fragen, die ich u.a. Dir schon gestellt habe, konkret und ehrlich antworten ohne schwammig um den heißen Brei zu reden?
Hier zum Beispiel: Wie soll es gehen, dass von homöopathischen Globuli irgendeine speziefische Wirkung ausgeht? Wie kann das funktionieren?
Immerhin ist die oben erwähnte Carstens-Stiftung so ehrlich zuzugeben, dass eine Wirkung von homöopathischen Globuli im Rahmen der Physik, Chemie etc. äußerst unplausibel ist, und dass die bisherigen positiven Studien-Ergebnisse entweder methodisch schlecht oder nicht reproduzierbar waren. Was sagst Du dazu? Ehrlich, konkret und logisch nachvollziehbar.
Um welche Methodik handelt es sich hierbei?
Kannst Du diese beschreiben?
Habe ich schon einige Male ausführlich gemacht hier im Forum. Gerne nochmal:
Bei der Fragestellung, ob eine Behandlung wirklich wirksam ist, eignet sich die Methodik der prospektiven radnomisierten doppelt-verblindeten (placebo-)kontrollierten Vergleichsstudien gut. Ich werde jetzt mal aufdröseln, was das genau heißt:
In einer Vergleichsstudie wird allgemein, wie der Name schon sagt, verglichen. Da werden also zwei Gruppen von Patienten verglichen - die einen bekommen die zu testende Behandlung, die anderen nicht. Die Gruppe, die die Behandlung erhält, ist die Versuchsgruppe, die andere Gruppe ist die Kontrollgruppe - darum heißt der Studientyp auch "kontrolliert". Wenn es sich um eine placebo-kontrollierte Studie handelt, bekommen die Patienten der Kontrollgruppe ein wirkungsloses Placebo. Andernfalls ist es möglich, dass die Kontrollgruppe mit einer alt-hergebrachten Methode behandelt wird. Die zu testende Methode muss sich also entweder gegenüber einem Placebo oder einer alt-hergebrachten Methode behaupten. Da wird dann geguckt, in welcher Gruppe die Erfolgsquote größer ist.
Doppelt verblindet bedeutet, dass weder die Patienten noch die Ärzte, die sie während der Studie untersuchen, wissen, wer zu welcher Gruppe gehört. Die Patienten bekommen halt ihre Mittel (oder Behandlung), was entweder das zu testende Mittel ist oder ein Placebo bzw. alt-hergebrachtes Mittel... sie wissen es aber nicht, was von dem beiden sie da bekommen. Ebensowenig die Ärzte, die den Gesundheitszustand der Patienten begutachten und beurteilen. Der Placebo-Effekt ist also in beiden Gruppen absolut gleich verteilt. Die eine Gruppe erlebt damit nicht mehr Linderung aus der Erwartung heraus als die andere Gruppe. Darüber hinaus können so weder die Patienten noch die beurteilenden Ärzte wissen, welche Antwort nun gut oder schlecht für des zu testende Verfahren im Studienergebnis ist. Unbewusste oder auch bewusste Beeinflussung des Studienergebnisses dahingehend, dass die Patienten der Versuchsgruppe besser beurteilt werden bzw. ihren Behandlungserfolg aufgrund der eigenen Erwartung anders beurteilen, ist damit ausgeschlossen.
Radnomisiert bedeutet, dass diese Gruppenaufteilung rein durch den Zufall - Münzwurf o.ä. - zu erfolgen hat. Damit wird vermieden dass die Ärzte, die die Aufteilung vornehmen, die Patienten mit z.B. leichteren Symptomen in die Versuchsgruppe stecken. Damit wird vermieden, dass also auch andere Einflussfaktoren auf den Behandlungserfolg auf beide Gruppen gleichmäßig verteilt werden.
Je nach Art der Behandlung bzw. schwere der Erkrankung, deren Behandlung getestet wird, müssen manchmal Abstriche in dieser Methodik gemacht werden - sei es aus ethischen Gründen oder aufgrund der praktischen Durchführbarkeit. Darüber hinaus ist es auch nicht sinnvoll immer sofort mit hochwerigen Studien anzufangen, so dass erste Tests auch methodisch unsauber sind. Studien zu neuen Behandlungs-Schemata gegen Krebs-Erkrankungen finden beispielsweise nicht verblindet statt und keinesfalls placebo-kontrolliert, sondern immer kontrolliert bzw. verglichen mit einer alt-hergebrachten Behandlung. Bei leichten Erkrankungen, bei denen die Homöopathie meistens zum Einsatz kommt, gibt es aber keinen ethischen Grund und auch keine Hindernisse der Durchführbarkeit, die zu Abstrichen in der Methodik führen würden (siehe z.B. oben erwähnte Münchener Kopfschmerzstudie).
PS: Ein Stichwort habe ich noch vergessen zu erklären: Prospektiv. Das bedeutet, dass die Kriterien anhand derer die Studie als positiv oder negativ bewertet wird, so weit wei möglich vorher festgelegt werden. Damit soll verhindert werden, dass im nachhinein in den Daten nach jedem Strohhalm gesucht wird, der das Ergebnis doch noch positiv macht. Das kann höchstens Anlass für eine neue Studie mit diesen neuen Kriterien sein, darf aber dann nicht der Endergebnis der alten Studie sein.