guybrush
Aktives Mitglied
Ich orientiere mich an allem, was praxisnah ist. Um praxisnah zu sein, muss man etwas messen oder beobachten können. Modelle, die auf Annahmen bzw. Einzelerfahrungen aufbauen, die so wiederum auf Pseudobeobachtungen + induktiver Logik basieren ("ich hab Globuli geschluckt und mein Kopfweh ist weg. Also wirkt Homöopathie"), sind für mich nicht interessant.
Kurz: Ich leb mein Leben nach Hard Facts. Dort, wo's keine Hard Facts gibt, arbeite ich mit Logik. Mit dieser Logik argumentiere ich hier übrigens auch.
Kommt drauf an ob das für dich reicht, den "Überblick verloren" zu haben.
Nein. Eher ein Mangel an Überzeugungs- bzw. Argumentationskraft der "anderen". Die Modelle der Esoteriker sind teilweise enorm primitiv und mit Logikfehlern übersät, dass jeder, der sich kurz mit Philosophie (Naturwissenschaften und Hausverstand schaden auch nicht) beschäftigt hat schon formale Fehler entdecken kann. Solche Modelle kann ich für mich abhaken.
Was Wissenschaftler tun ist folgendes:
Sie eignen sich ein stark ausgeprägtes Fachwissen über eine Thematik an. Wenn sie dann in die Forschung gehen, beschäftigen sie sich sehr tiefgehend mit einer bestimmten Sache. Und irgendwann kann es passieren, dass sie durch neue Messungen/Beobachtungen und kreatives Denken zu dem Schluss kommen, dass da etwas ist, was so noch nicht erklärt ist. Dann arbeiten sie an einem Modell, das hieb- und stichfest ist und werfen es in die wissenschaftliche Gesellschaft. Wenn das Modell stehenbleibt, passt's. Wenn nicht - dann nicht.
Was machen im Gegensatz dazu Esoteriker?
Sie arbeiten zuerst auf Basis von Assoziationen und vagem Allgemeinwissen. Sie machen, wie die Wissenschaftler, Beobachtungen und stellen Modelle auf. Wo liegen die Unterschiede?
a) den Esoterikern fehlt zumeist das Fachwissen zur Thematik (z.B. bei Homöopathie der Umstand, dass man etwas nicht unendlich oft "potenzieren" kann und noch Ursubstanz drin hat)
b) Ihre Beobachtungen sind nicht allgemeiner Natur; es sind Einzelerfahrungen, meist sogar subjektive Einzelerfahrungen, und somit nicht wirklich verwertbar.
c) durch das mangelnde Wissen sind die Ableitungen, die sie von Dingen machen, oft falsch.
Wissenschaftler beobachten zuerst, und dann machen sie Theorien.
Esoteriker bauen sich farbenfrohe, ausgefeilte Theorien auf auf Basis von Daten, die es so (gemessen) nicht gibt (super Beispiel dafür: Chakren).
Achja? Interessant, das hab ich ja noch nie gehört. Zum Beispiel?
Ich weiß, dass die QM und die RT sich widersprechen, aber dass sich die QM in sich widerspricht hab ich so noch nie mitbekommen.
Kurz gesagt: So gross ist der Unterschied zwischen Esoterikern u. Wissenschaftlern gar nicht. Den beide nähren sich zum Grossteil von Theorien.
Beide sind dogmatisch u. leben streng nach dem, was man zu einem Zeitpunkt erkannt hat .. bis eine andere Erkenntnis das Gelehrte wieder ablöst.
Der einzige Unterschied, den ich zwischen Esoterikern u. Wissenschaftlern sehe, ist der, das sich Esoteriker an Dinge halten, die nicht erklärbar sind u. somit freien Spielraum für Phantasien öffnen, während sich Wissenschaftler nur an das Erklärbare halten u. somit selten grossen Phantasien nachhängen.
Blöd ist halt nur, weil Wissenschaftler zum Grossteil eben alles das ausschliessen, was nicht erklärbar, nicht sichtbar ist.