Hier kommt die versprochene Geschichte, wie ich mit Manfred in Kontakt kam. Anmerken möchte ich, dass im Buch von Taisha Abelar beschrieben wird, dass Manfred den Körper eines Hundes benutzte, um mit ihr in Kontakt zu treten. Im hier beschriebenen Fall tat er das gleiche, nur nahm er den Körper eines jungen Mannes. (Übrigens war das Buch von Taisha Abelar noch nicht erschienen, als mir anno 1992 von diesem Erlebnis erzählt wurde.)
In diesem Buch verwende ich eine unkonventionelle Rechtschreibung, weil wir damals gerade diese Rechtschreibreform hatten, die mir viel zu kleinlich und kurzsichtig war, und ich ein paar Alternativen durchprobieren wollte.
(...)
Aber all dies war nicht sehr viel,
und erst zwei Jahre später lernte ich jemand kennen,
die mich in Beziehung zu einem nun wirklich interessanten Menschen brachte,
der auch danach für meinen Lebensweg bestimmend wurde.
Ir Name war Martha,
und das außerordentliche Wesen, mit dem sie mich in Kontakt brachte,
hieß Manfred.
Hir die Geschichte, wie die beiden sich trafen.
Es geschah sieben Jahre zuvor, in der Zona Rosa von Mexico City.
Ein junger Mann stellte sich vor das damals achtzehnjährige Mädchen
und sagte: "Nun sieh mich genau an."
Dann verwandelte er sein Aussehen und war kein Mensch mehr,
sondern eine Lichtkugel, die rechte Hälfte ockerfarben, und die linke schwarz.
Dann war er wieder ein Mann und fragte sie, was sie gesehen hätte.
Die geschockte junge Frau beschrieb die Vision.
Der Jüngling fiel daraufhin auf die Knie, dankte seinem Vater
und erklärte der verwirrten Martha, dass es für ihn ein Zeichen war,
dass sie ihn als Lichtkugel wahrnehmen hatte können
und dass er sie aus diesem Grund unterweisen würde.
Er nahm sie förmlich unter Beschlag,
sie durfte nicht mehr heim zu irer Mutter,
sondern wohnte von nun an bei ihm, in einer billigen Absteige.
Die folgenden drei Monate durfte sie von ihm Wunder lernen.
Er erzählte ir, dass er weiland auf Erden als Mensch gelebt hatte,
dann aber in die Sonne fuhr und dort weiterexistierte.
Später ging er in den Sirius, wo sich nun sein Hauptsitz befand.
Einige andere aus seiner Tradition, die schon älter waren,
erreichten noch entferntere Sterne,
während die jüngeren in der Sonne harrten,
um sich gemäß irer spirituellen Entwicklung weiterzubewegen.
Manchmal kam jemand von ihnen auf die Erde, um Nachfolger zu suchen,
wie er es gerade tat.
Dies war nicht gerade ein Honiglecken, da nach Manfreds Meinung
die meisten Leute heutzutage zu nicht viel taugten.
Sie waren dumm und ignorant und hatten kein Auge fürs Übersinnliche.
Wenn sie starben, dann musste ire Seele in die Erde oder in den Mond,
und nur den höchstentwickelten war es erlaubt,
das atomare Feuer der Sterne für ir weiteres Bewusstseinswachstum zu nutzen.
Es gab da ein paar Übungen,
um sich Energie von diesen wunderbaren Wesen zu holen.
Man wende das Antlitz in Richtung Sonne,
blinzle mit den Augen ganz wenig in ir Licht oder halte sie geschlossen,
und ziehe durch langsames Einatmen
ire Strahlung durch den Punkt zwischen den Augenbrauen in sich hinein,
führe sie behutsam hinter dem Gaumen hinab in den Körper,
bis zu einem Reservoir knapp unter dem Nabel.
Man stehe aufrecht oder liege auf dem Rücken.
Die Hände werden mit den Flächen nach vorn gehalten,
die vier Finger aneinandergelegt und der Daumen abgespreizt.
Die beiden Zeigefinger und die Daumen berühren einander an den Spitzen,
sodass als Öffnung ein gleichseitiges Dreieck entsteht.
Dieses, ein Symbol für gewisse Kräfte des Universums,
wird vor den Körper gehalten, entweder vor die Stirn, vors Herz, oder sonstwo.
Dann atmet man langsam ein
und zieht durch diese Öffnung Energie des Kosmos in sich hinein.
Beim Ausatmen streicht man sich mit den Daumen und den Zeigefingern
über die betreffenden Körperstellen und löst die Hände voneinander.
Man halte die entspannten Hände mit den Handflächen zueinander,
ein wenig voneinander entfernt, irgendwo vor dem Körper, im Sitzen.
Dann konzentriere man sich und bewege sie fast unmerklich zusammen und auseinander.
Dabei fühlt man eine Verbindung zwischen ihnen,
als ob sie wie Magneten aneinanderhängen.
Man kann das Gleiche auch mit einer Hand an anderen Körperstellen praktizieren.
Er war schon ein außergewöhnliches Wesen, dieser Manfred.
Wenn er seine Zöglingin nicht gerade mit leuchtend roten Augen schockierte,
so tat er dies mit anderen durch sein unvergleichliches Verhalten.
Später erklärte er dann Martha,
dass er mit dem einen grob umgehen musste und mit dem anderen sanft,
weil sie es jeweils so benötigten.
Eigentlich war er immer jemand anders.
Zum Beispiel gab's da einen Studenten der Luftfahrt,
den er durch seine immensen Kenntnisse der Flugzeuge des Ersten Weltkriegs verblüffte.
Zu Martha meinte er nur,
dass er mal Manfred von Richthofen gewesen sei, der Rote Baron.
Und einmal erwähnte er, dass Deutschland und Mexiko
seine Lieblingsländer sind, was heißen könnte,
dass es dort besonders steil zugeht, oder aber auch,
dass er seine Freundin nur beeindrucken wollte,
denn sie hatte einen deutschen Vater und eine mexikanische Mutter.
Eine andere seiner Spezialitäten war es, dass er immer genug Geld hatte,
auch wenn er nie etwas arbeitete.
Entweder fand er ein paar Scheine auf der Straße,
oder es wurde ihm ein irrsinnig hohes Wechselgeld herausgegeben,
man vergaß zu kassieren oder es passierte sonstwas.
Und so lebte sie glücklich an seiner Seite,
er machte auch unheimlich wilden Sex mit ir, verzauberte ir Leben,
bis er sich verabschiedete.
Nach dem Gruß lag er noch immer an irer Seite,
und sie verstand nicht ganz, was sein Adieu bedeutete.
Erst als sie bemerkte, dass er nun offensichtlich ein ganz normaler Mann war,
ohne die geringste Spur von etwas Übernatürlichem zu besitzen,
wurde ir langsam bewusst, dass es sich so verhalten hatte,
dass ein Durchschnittsmensch von einem höheren Wesen besessen wurde,
damit dieses mit ir in Kontakt treten konnte.
Der Mann, der zufällig ebenfalls Manfred hieß,
konnte sich an nichts mehr erinnern und ging zu seiner Familie,
wo Martha weitere drei Monate bei ihm lebte.
Sie wurde dort aber derart mies behandelt,
dass sie es schließlich nicht mehr aushielt, von ihm floh
und wieder zu irer Mutter zurückkehrte.
Bis sie mich kennenlernte, hatte sie kaum jemals über diese Begegnung gesprochen,
aus Angst, für verrückt gehalten zu werden.
Bei mir konnte sie auf Verständnis hoffen,
und die Sache entwickelte sich so weit,
dass ich Manfred und seine Gefährten
als undefinierbare Präsenzen wahrnehmen konnte.
Offensichtlich waren sie immer in irer Nähe gewesen,
auch wenn Martha sie zeitweilig zu verdrängen suchte.
Uns später brauchte ich dann niemand mehr,
um selber von Manfred Wunder vermittelt zu bekommen,
auch wenn es Jahre dauerte, bis er sich bei mir meldete.
(to be continued)