Ist die Frage, ob da wirklich was
transportiert wird, im Sinne einer Übertragung und nicht das 'trans-'ohnehin da ist.
Ich fühle mich hier an die Gummihand-Illusion bzw. das Gummihand-Experiment erinnert.
Sehr eindrücklich ist die sogenannte Gummihand-Illusion: Eine Hand-Attrappe wird vor einer Versuchsperson auf den Tisch gelegt, deren entsprechende eigene Hand abgedeckt ist. Wenn man in gleichbleibendem Rhythmus die verborgene echte Hand und die Gummihand mit einem Stäbchen streichelt, erlebt der Proband nach einer gewissen Zeit die künstliche Hand, die er vor sich sieht, als seine eigene. Er fühlt das Streicheln in dieser Hand und entwickelt in seiner Vorstellung sogar einen vollständigen virtuellen Arm, der seine Schulter mit der vor ihm liegenden Handattrappe verbindet. Ein Experiment, das der Autor ausdrücklich für die Nachahmung zu Hause empfiehlt »zum Beispiel mit einem ausgestopften Spülhandschuh«. Neurowissenschaftlich erklärt Metzinger das, was dabei passiert, so: Just in dem Moment, in dem man die Gummihand als Teil des eigenen Körpers erlebt, findet im Gehirn »eine Verschmelzung taktiler und visueller rezeptiver Felder« statt, und dies spiegelt sich »in der Aktivierung von Nervenzellen im prämotorischen Kortex« wider. Philosophisch gesprochen wird ein Gefühl von »Meinigkeit« erzeugt, substanzieller Bestandteil eines bewussten Ichgefühls.
http://www.zeit.de/2010/02/L-S-Metzinger