Das ist der Punkt, weshalb ich vorsichtig bin, was Magie betrifft.
Denn es bringt mir wohl wenig, wenn etwas Anderes als der "wahre Wille" sich verwirklicht.
"Bedenke, was du dir wünschest, es könnte dir gewährt werden."
Daher wende ich mich an die Instanz in mir, die den wahren Willen (oder vielleicht göttlichen Willen) in mir zum Ausdruck bringen kann.
Es ist dann wie eine Art Autopilot, der mich dorthin führt, was dem wahren Willen entspricht.
Es ist nicht immer das, was mich im Moment zufrieden macht, was mich wirklich weiter bringt (das ist wohl klar).
Ritual ist alles, was sich an diese innere Instanz wendet. Das kann ein immer wiederkehrender Gedanke sein, das können bestimmte Momente sein, in denen meine Aufmerksamkeit besonders wach ist, und in denen ich immer bewusster Verbindung/Öffnung herstellen kann, das kann so vieles sein.
Der Autopilot ist das Gegenteil davon, sich einfach treiben zu lassen. Es bedarf Aufmerksamkeit, Beobachtung, Erkennen. Es ist bewusstes Vertrauen, Tun ist gleichsam geschehen lassen. Geist und Körper sind dann Kanal und ausführendes Instrument.
Letztlich kommt man immer an, ist alles im "wahren Willen" enthalten. Aber es gibt die Möglichkeit, ständig mit voller Wucht gegen Wände zu rennen und durch Leid zu lernen, oder die Möglichkeit, immer mehr zu gleiten und zu fließen.
Das heißt nicht, dass man nicht neugierig sein kann, ausprobieren kann, Wege erkundet, sich Landschaften erschließt. Die Wege offenbaren sich im Gehen, sind neu und doch schon da.
Manchmal manifestiert sich das auf seltsame Weise. So bin ich durch einen Wald gegangen, und auf einmal war der Wald anders, eine andere Zeit, eine andere Sonne, Wege waren verschwunden, andere da.
Dann war alles wieder wie vorher (nein, ich hatte keinen im Tee
).
Spannende Sachen, sowas.
