Je selbstverständlicher die Frau ihren eigenen Weg geht, umso weniger weiß der Mann, wer er noch ist und wo sein Platz ist.
Ja, ich dachte mir schon, dass es genau dieser eine Satz ist, der mal eine Reaktion erzeugt (denn Gesprächspartner gibt es kaum).
Also, die armen weißen Männer regieren meines Wissen nach immer noch die Welt, haben das ganze Geld und bewegen es und damit die Welt.
Natürlich machen sie das, und zwar genau „immer noch“.
Das, was diese Frau da erzählt über Mann und Frau und alles anders und so... das ist der Blick in eine wünschenswerte Zukunft. Die ist aber, ich sagte es, nicht wirklich definiert. Wie auch?
Zum Vergleich:
Einige Menschen bauen sich ein Haus, erkennen dann so nach und nach Fehler und Mängel. Die werden korrigiert, indem man das Haus umbaut, erweitert, modernisiert ...
Es kommt der Tag, wo man erkennen muss, das Haus ist grundsätzlich so fehlerhaft, dass es nicht mehr zu retten ist. Es hilft nur abreißen und neu bauen.
Um diesen Schritt wirklich zu vollziehen, braucht es schon mal einen mentalen Anlauf. Einmal aber wird es vollbracht. Das Haus, das bisher ja durchaus Schutz bot, wird komplett abgerissen. Das fühlt sich erstmal an als dramatische Verschlechterung der Lebensumstände. Das alte, das Gewohnte ist weg und das Neue noch lange nicht sichtbar.
Wo stehen wir alle zusammen als Gesellschaft? Man schaue sich um... wer nicht mehr ganz jung ist, kann es vielleicht erkennen: Wir stehen an dem Punkt VOR dem Abriss des Alten. Die Notwendigkeit wurde erkannt, erste Schritte zum Abriss sind gegangen...!
Die Angst davor ist groß, greift aber allmählich um sich.
Das äußert sich gegenwärtig darin, dass wir von vergangenen schönen Zeiten träumen, wo die Welt noch in Ordnung schien. Das zeigt sich zum Beispiel an der Musik, die wir mehrheitlich hören (wollen). Die 80-er, die 80-er, die 80-er. Ganze Radiosender haben sich darauf spezialisiert, durchgängig diese Musik zu spielen. Wie das? Wo leben wir denn?