Macht der Lüge

Fragewurm

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Macht der Lüge


Auszug aus "Macht der Lüge" von Kardinal Christoph Schönborn, Zeitung Niederösterreich Heute vom 15. Jänner 2021.

Sturm auf das Kapitol - Sie waren Verführte, Belogene. Nichts rechtfertigt deren Gewalt. Noch weniger die Lügen, die zur Gewalt geführt haben. Soweit kommt es, wenn Wahrheit nicht mehr von Lügen unterschieden wird. Welche Warnung vor der Macht der Lüge!

Jesus Christus hat nie eine Kirche gegründet. Ihr Hauptakteur war Paulus, der Apostel den Jesus nie gesehen hat. Die antichristliche Politik wurde von Kaiser Konstantin aufgehoben. Zur Schlichtung der Konflikte unter den christlichen Bischöfen berief er im Jahr 325 n.Chr. das Konzil zu Nicäa ein. Auf Anordnung von Kaiser Konstantin, er war Bischof der Bischöfe, wurden die göttliche Trinität sowie das Glaubensbekenntnis festgelegt. Nicht Religion sondern die Stabilität im römischen Reich hatte bei ihm höchste Priorität. Der wichtigste Termin für die katholische Kirche war der 27. Februar 380 nach Christi. An diesem Tag unterzeichnete der oströmische Kaiser Theodosius I. in Thessaloniki in Gegenwart des weströmischen Kaisers Valentinian II. und dessen mitregierenden Halbbruder Gratian ein Dekret, mit dem das Christentum zur Staatsreligion erklärt wurde. Ab diesem Zeitpunkt wuchs ihr Macht- und Herrschaftsimperium rasant. Fundament dieser Religion sind taktisch konstruierte Dogmen und Glaubenssätze, die im Widerspruch zur Lehre von Jesus Christus stehen. Die historische Entwicklung der katholischen Kirche ist kein Kriminalroman, sondern grausame Realität, konträr jeder Humanität, Gerechtigkeit sowie Verachtung der Frau.

Provokation Dogmen und Glaubenssätze

Vatikanische Definition: Unter Dogma versteht man eine von Gott unmittelbar geoffenbarte Wahrheit, die vom kirchlichen Lehramt zu glauben vorgegeben wird. Ihre Anzahl ist 245. Davon sieben (Nr. 28, 29, 33, 239, 240, 120, 142) ausgewählt:

Gott ist unendlich gerecht, barmherzig und die absolut wohlwollende Güte.

Die Seelen derer, die im Zustand der persönlichen schweren Sünde sterben, gehen in die Hölle ein. Die Höllenstrafe dauert in alle Ewigkeit.

Ohne Glauben ist die Rechtfertigung eines Erwachsenen nicht möglich.

Der Papst ist, wenn er ex- cathedra spricht, unfehlbar.



Drei ausgewählte Glaubenssätze (RN 49, 85, 660) von rund 900:

Wer sagt, die Menschenvernunft sei so unabhängig, dass ihr der Glaube nicht von Gott befohlen werden könne, der sei ausgeschlossen (früher = verdammt).


Wer nicht die ganze kirchliche Überlieferung annimmt, die geschriebene wie die ungeschriebene, der sei ausgeschlossen.



Wer sagt in der katholischen Kirche sei die Buße nicht wirklich und eigentlich ein von Christus, unserem Herrn, eingesetztes Sakrament, um die Gläubigen, sooft sie nach der Taufe in Sünde fallen, mit Gott zu versöhnen, der sei ausgeschlossen.


Das Volksbegehren „Ethik für alle“ kommt, nachdem der österreichische Nationalrat im November die Einführung eines verpflichtenden Ethikunterrichts ab dem Schuljahr 2021/22 beschlossen hat – aber nur für jene Schülerinnen und Schüler, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen. Termin für die Eintragung ist vom 18. bis 25. Jänner 2021. Aufgefordert dazu sind alle verantwortungsbewussten Demokraten/innen, um der kirchlichen Willkür ein Ende zu bereiten. Den Initiator/en/innen von „Ethik für alle“ ist das ein Dorn im Auge: Ethikunterricht dürfe kein Ersatzfach für Religionsunterricht sein, argumentieren sie.

Wo bleibt in Sache Religion politische Pflicht und Verantwortung?
 
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