ich habe so etwas Tolles über "Loslassen" gelesen, es ist bildlich beschrieben:
Ureinwohner fangen Affen, indem sie eine Kokosnuss aushöhlen, ein Affen-Leckerli reinstecken und gut sichtbar auf einem Baum aufhängen.
Der Affe erkennt sofort "Leckerli!!!!!!", stürzt sich zur Kokosnuss, greift rein, umschließt das Leckerli mit der Hand ..... und ist gefangen. Er bräuchte nur die Hand aufmachen und wieder rauszuziehen, aber der Affe schafft es nicht und ist gefangen. Eine einzige Handbewegung würde ihm Freiheit versprechen.
Im Grunde genommen geht es beim Loslassen um Freiheit, dass die Seele wieder "atmen" kann, dass man glücklich ist.
Alles, was man freiläßt, kommt wieder zu uns zurück. Das Festhalten verursacht Schmerzen. Ich habe bis vor kurzem das Loslassen nur im Kopf gelebt und vom Herz her überhaupt nicht verstanden. Das Leben hat mir gezeigt, wie man es erlernen kann.
Mein Sohn zieht jetzt zum Vater, sein ganzes Leben lang waren wir miteinander verbunden, ich war noch nie von meinem Sohn getrennt (ist 11 Jahre alt). Die ersten Gedanken bei mir: Mein Ex nimmt mir mein Kind weg, kommt gar nicht in Frage. 3 Monate später: Wenn mein Sohn den Alltag beim Vater erlebt, dann hat er einen Vergleich. 6 Monate später: Ich werde immer eine unsichtbare Verbindung zu meinem Sohn haben, wir sind zwar räumlich getrennt, aber vom Herzen her verbunden. Niemand kann diese Liebe wegnehmen.
Es gehört zu den Erfahrungen, die sich mein Kind für sein Leben ausgesucht hat. Ich kann sie für ihn nicht machen, ich kann nur eines machen:
Wie ein Leuchtturm ich selbst sein, meinem Sohn die Gewißheit geben, dass ich ihn liebe und auf das Leben vertrauen. Nichts passiert sinnlos und ohne Grund. Ich nehme die Situation jetzt an und vertraue darauf, dass alles nach einem größeren Plan geschieht.
Viele liebe Grüsse
Ingrid