London: Europas am besten "überwachte" Stadt

panta rhei

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Ein Kumpel von mir war demletzt in London:

Ich war vor einigen Wochen geschäftlich für ein paar Tage in der britischen Hauptstadt London. Ich wusste von den weit über 4 Millionen Kameras im Land, ca. 20% sämtlicher Überwachungskameras die weltweit im Einsatz sind, aber wenn man es selbst sieht ist es einfach nur erschreckend.

Seit dem habe ich mich etwas mit sogenannten CCTV Systemen, Abkürzung für “Closed Circuit Television”, beschäftigt. Die Kameras sind digital vernetzt und computergesteuert. Über Gesichtserkennungssoftware kann eine Zielperson voll automatisch gesucht und anschließend verfolgt werden. Wenn also eine Behörde eine solche Überwachung veranlasst liegt nach kurzer Zeit ein umfassendes Protokoll über alle Bewegungen etc. vor. Die Datensammelwut kennt keine Grenzen! Jeden Tag wird der Durchschnittslondoner, der seinen Geschäften im Stadtzentrum nachgeht, von über 300 verschiedenen Kameras erfasst. Fahrkarten mit Magnetstreifen, üblicherweise per Kredit Karte bezahlt, die man beim Betreten und beim Verlassen einer Haltestelle einlesen lassen muss, macht es einem CCTV System vermutlich einfach ein „Ziel“ nach einer Subway fahrt wiederzufinden. Das orten und abhören von Mobiltelefonen rundet das ganze ab.

Auf etwa 11-12 Millionen Bürger, allein im Großraum London, kommen jährlich über 500.000 solcher Anträge auf Überwachung von Behörden und Geheimdiensten....
...Die erste Überwachungskamera wurde im Jahr 1985 im Seebad Bournemouth installiert, weitere folgten. Vor allem Anfang der Neunziger, als IRA-Terror die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzte, wurde das Überwachungssystem immer weiter ausgebaut. Die 7/7 Bombenanschläge im Jahr 2005 konnte damit zwar nicht verhindert werden, jedoch wurde der weitere extreme Ausbau des CCTV-Systems damit verargumentiert.

Aus meiner Sicht waren die 7/7 Anschläge für Tony Blair, dass, was 9/11 für George W. Bush war. Innenpolitisch wäre es für Tony Blair unmöglich gewesen mit seiner damaligen Agenda weiter zu regieren. Jedoch war die Anti-Kriegs Stimmung in der Bevölkerung nach den Anschlägen in London wie weggefegt und Tony durfte weiter machen.

Allein schon der Grund, dass die damalige Regierung so gestärkt aus den Vorfällen herausgegangen ist veranlasste mich dazu etwas genauer hinzusehen. Es lassen sich, ähnlich wie bei den Anschlägen in New York 2001, etliche Diskrepanzen zwischen der Offiziellen Version und den alternativen Medien finden. Ob hier ein weiterer Fall von staatlich gesponsertem Terrorismus vorliegt, muss aber jeder für sich selbst heraus finden.

http://mutzurwahrheit.wordpress.com/2008/10/31/der-uberwachungsstaat-gleich-um-die-ecke/

So sieht ein Polizeistaat aus.

dafür muss es dort sehr sicher sein. nicht wahr?
seit 2005 baut london sein überwachungsnetz intensiv aus. die (er)folge?

laut einer studie aus 2007 ist london die gefährlichste stadt europas

Kriminalität in Europa
Tatort London

Englands Hauptstadt ist laut einer neuen Studie die gefährlichste Stadt Europas - andere Metropolen schneiden deutlich besser ab.
Von Wolfgang Koydl

Wer regelmäßig die Zeitungen in London mit ihren Berichten über Morde, Überfälle und Einbrüche liest, der hatte den Verdacht ja schon lange. Doch nun ist es gleichsam amtlich: Englands Hauptstadt ist mit der höchsten Kriminalitätsrate die gefährlichste Stadt Europas, und das ganze Vereinigte Königreich nimmt in dieser Statistik einen nicht weniger betrüblichen zweiten Platz ein. Nur in Irland sind die Chancen, Opfer eines Verbrechens zu werden, noch höher als auf der Nachbarinsel.

http://www.sueddeutsche.de/panorama/artikel/98/100997/

Zugleich wurde eine Erhebung bekannt, wonach in Großbritannien an jedem Tag durchschnittlich fast 60 Menschen Stichwunden erleiden oder mit vorgehaltenem Messer ausgeraubt werden.

Im vergangenen Jahr seien danach mehr als 20.000 schwere Verbrechen mit Messern begangen worden, berichtete die Zeitung "Sunday Telegraph". Dabei sei die Zahl derartiger Straftaten von Quartal zu Quartal gewachsen, "womit die Angst verstärkt wird, dass dieses Problem immer schlimmer wird". Allein in London wurden seit Jahresbeginn 20 Jugendliche bei Angriffen mit Messern getötet.

http://www.oe24.at/zeitung/welt/weltchronik/Schocktherapie_fuer_Messerstecher_in_London_331266.ece

ein gutes beispiel dafür, dass mehr überwachung nicht mehr sicherheit bedeutet, sondern kontraproduktiv wirkt.

man braucht kaum erwähnen, das london aussagt die "offizielle" kriminalität sinkt seit 2005 beständig...

für mich ein weiterer klarer hinweis das die überwachung nicht, wie uns immer erzählt wird, unserer sicherheit dient sondern andere hintergründe hat.

mit schäuble, unserem frontbulldackel, an der spitze dürfte es kaum zu übersehen sein, das deutschland sich auf dem selben weg befindet wie england und eigtl. die komplette "zivilisierte welt"...
 
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Och die Überwachung bringt eine Menge.
Geld für gewisse Firmen.

Da sämtliche Überwachung (als "Garantie" für spätere(!) Aufklärung und Strafe) vollkommener Bullshit ist, bei Terroristen, die gar nicht überleben wollen, das scheint keiner begreifen zu wollen. Das sind menschliche Einwegbomben, die wollen nicht fliehen oder überleben. Ist ja schön das man deren Weg zum Tatort nachträglich verfolgen kann aber verhindern? Verhindern kann auch Vollüberwachung nichts.

Als vollkomene Entlarvung die nicht gesunkene Kriminalitätsrate zeigt meines Erachtens nach nur, das man Kriminalität nicht mit Gewalt und Überwachung "bekämpfen" kann sondern vielleicht mal den Menschen eine (eventuell auch zweite) Chance auf ein angenehmes Leben geben sollte, das sie dann eben nicht mehr so leicht riskieren wollen.

Hierzulande ist des Dank lebenslanger Akte doch ohnehin so, das, wer EINMAL verzweifelt genug war, Mist zu bauen, nie wieder im Leben eine Chance hat.
Und da wundert man sich über die hohe Rückfallquote?
 
Also ich muss sagen, als ich in London war, fand ich es super sicher. Ich hatte keine Angst um 2 Uhr Nachts auf den Strassen zu gehen, kein Kravall. War ganz ok.
Es ist schon etwas suspekt, dass manche unofizielle Zahlen haben, wo nehmen sie die her?
 
Es ist schon etwas suspekt, dass manche unofizielle Zahlen haben, wo nehmen sie die her?

Die europaweit von einer Behörde der Vereinten Nationen durchgeführte Studie hat amtliche Zahlen von Ministerien und Polizeistellen bewusst außer Acht gelassen und stattdessen Bürger befragt, ob sie in den vergangenen zwölf Monaten Opfer einer kriminellen Tat geworden sind.

http://www.sueddeutsche.de/panorama/artikel/98/100997/

mir sind oftmals die offiziellen zahlen suspekt und ich frage mich:" wo haben sie denn die nun schon wieder hergezaubert...?" ;)
 
Hallo VENDETTA
So eine extreme Überwachung schafft neue Probleme. Ich glaube auch das sowas irgendwie krank macht. Möglich, das es auch bestimmte Menschen aggressiv macht. Ich frage mich die ganze Zeit, warum gibt es in London so viele Verbrechen.
Im übrigen möchte ich mich für den Link,mutzurwahrheit, bedanken. Waren jede menge gute Infos dabei.
jora
 
es ist ja auch so, dass du die ganzen kameras im normalen alltag nicht wahr nimmst. denn sie sind ja dort platziert wo der blick höchstens unbewusst hingeht.
aber wenn ich durch stuttgarts innenstadt spaziere und bewusst nach kameras ausschau halte, dann entdecke ich mehr als genug.
 
Kameras an allen Ecken, biometrische Pässe, bargeldlose Zahlung per Karte, erste Versuche mit elektronischen Implantaten, mit deren Hilfe es noch einfacher wird, zu kaufen und sich zweifelsfrei auszuweisen, Handys, die auch im ausgeschalteten Zustand jederzeit geortet werden können, Studenten, die vor lauter Praktika nicht mehr zum Nachdenken kommen, und dazu furchtbar böse "Terroristen, die sowas von im Verborgenen operieren, dass jederzeit höchste Alarmstimmung herrschen muss", brandgefährliche "rechts- und linksradikale Verschwörungen, die durch eine noch nie zuvor dagewesene Radikalisierung weiter Teile des Volkes immer größer und stärker werden", sowie populärer Gedankenschwachsinn à la "Wer nichts zu verbergen hat, besteht nicht auf Privatsphäre" scheinen eindeutig zu zeigen, wohin der Weg der westlichen Demokratien führt. Wenn's hilft.

lg Nehemoth
 
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Also ich muss sagen, als ich in London war, fand ich es super sicher. Ich hatte keine Angst um 2 Uhr Nachts auf den Strassen zu gehen, kein Kravall. War ganz ok.
Das erinnert mich an die Aussage meines Grossvaters der sagte, im Dritten Reich hätte eine Frau nachts um 3 in den Städten keine Angst gebraucht zu haben vergewaltigt zu werden.

Der Preis dafür musste im Endeffekt bekanntlich teuer gezahlt werden.

Die Frage ist doch immer: Welchen Preis ist man bereit für die persönliche Sicherheit zu zahlen?

Auch den der Freiheit? :confused:
 
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