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Mipa
Guest
Hallo Eva-Maria
Das ist sehr schön gesagt und genauso ist es.
Manchmal ist es so, dass dieses von allen seiten berührt sein, alle grenzen verwischt. Ich habe manchmal schwierigkeiten mit positionen, standpunkten und definitionen und sitze oft irgendwie dazwischen. Wie die liebe hat auch die wahrheit unendlich viele gesichter.
Ich verstehe dich. Ich habe einst ein ziel definiert und den weg darauf ausgelegt und es war (in meinen augen) falsch. Ich würde einen weg deshalb nicht mehr als zielführend oder vom weg wegführend definieren, weil ich den weg somit an einem ‚endpunkt‘ aufhänge, den es im grunde zu erreichen gilt, weil der weg sonst keinen sinn macht. Wenn ich das ‚ziel‘ offen lasse, habe ich augen dafür, was am wegrand alles liegt. Es lässt zu, den fokus leichter zu wechseln
Das heisst nun nicht, dass es da nicht noch etwas gibt, was ich sehr gerne verwirklichen würde. Ich definiere es aber für mich nicht mehr als ziel, sondern als weg, auf dem dann alles möglich sein darf und kann.
Du könntest mir jetzt antworten, dass ich mich so vor einer enttäuschung schützen möchte. Das mag sein, andrerseits berücksichtigt es aber all die wunder, die einem begegnen und ev. ein (ursprüngliches) ziel obsolet machen. So kann der, der suizid begehen will, plötzlich seine meinung ändern oder der bergsteiger loslassen, weil er seines lebens im grunde überdrüssig ist.
Ich kann nicht für andere reden und schon gar nicht in das wahrnehmen und erleben eines andern hineinsehen, höchstens vermutungen anstellen. Dieses er-leben wird auch von mensch zu mensch ganz unterschiedlich verlaufen. Es finden vermutlich während des ganzen lebens auch prozesse der zu- und abwendung statt, während der zeit man auch fleissig an seinem innern baut, vielleicht ohne sich dessen bewusst zu sein und seine gebäude immer wieder zerstört, sich allenfalls mit einem dann zufrieden gibt oder es aufgibt. Jeder kann, ja muss das selber für sich regeln. Urteilen kann kein anderer darüber, wie auch?
Das ist richtig, wir drücken es nur verschieden aus. Für mich ist es ein bewusstwerden, dem keine distanz zugrundeliegt, dafür aber einen schleier hebt oder einen punkt vertieft. Das bedeutet, dass ich kein ziel habe. Das lüften des schleiers ergibt sich quasi nebenher.
Ich bin nicht ordentlich und auch nicht strukturiert, zumindest nicht in meinem inneren erleben. Schreiben ordnet für mich, es ist eine gute übung.
So sehe ich das auch.
Ok, ich verstehe. Ja, diese ganzen entwicklungsphasen finden statt, ob ich will oder nicht.
Mir fällt allerdings auf, dass sich nicht alle menschen - neben den fragen zu diesen üblichen phasen – diese zusätzlichen fragen stellen. Sie scheinen ja nicht immer von allgemeinem und brennendem interesse zu sein, so zumindest meine erfahrung….
Ich finde die fragen um die linearität, bzw. parallelität der zeit sehr spannend. Gibt’s nicht nur das jetzt? Ist die zukunft nicht einfach das jetzt der nächsten minute? Läuft deshalb vergangeheit, gegenwart und zukunft nicht eher parallel?
Ok, ich denke darüber nach.
Das erleben: Baum und schmetterling – beides.
Danke dir für den interessanten austausch.
Ja, ist doch völlig ok. Die Wahrheit gleicht einem Brillianten mit 64 Facetten, und von jeder Seite sieht sie wieder anders aus. Dennoch kann man von einem Brillianten von jeder Seite berührt sein.
Das ist sehr schön gesagt und genauso ist es.
Manchmal ist es so, dass dieses von allen seiten berührt sein, alle grenzen verwischt. Ich habe manchmal schwierigkeiten mit positionen, standpunkten und definitionen und sitze oft irgendwie dazwischen. Wie die liebe hat auch die wahrheit unendlich viele gesichter.
falsch und richtig sind kontextabhängig definiert, das heißt aber nicht, dass es sie nicht gibt. ich beschreibe Wege lieber als zielführend oder als vom Ziel wegführend, und damit sind sie zielabhängig definiert.
Wer an einer hohen Felswand hochgeklettert ist, kann noch höher klettern oder sich herunterfallen lassen. Es hängt eben davon ab, was "richtig" oder zielführend ist, was sein Ziel ist. Ist er Bergsteiger, wäre es richtig, mit sicherem Halt weiterzuklettern oder wieder runterzuklettern, wohin er eben gerade unterwegs ist. Ist er Selbstmörder, wäre es richtig, loszulassen.
Ich verstehe dich. Ich habe einst ein ziel definiert und den weg darauf ausgelegt und es war (in meinen augen) falsch. Ich würde einen weg deshalb nicht mehr als zielführend oder vom weg wegführend definieren, weil ich den weg somit an einem ‚endpunkt‘ aufhänge, den es im grunde zu erreichen gilt, weil der weg sonst keinen sinn macht. Wenn ich das ‚ziel‘ offen lasse, habe ich augen dafür, was am wegrand alles liegt. Es lässt zu, den fokus leichter zu wechseln
Das heisst nun nicht, dass es da nicht noch etwas gibt, was ich sehr gerne verwirklichen würde. Ich definiere es aber für mich nicht mehr als ziel, sondern als weg, auf dem dann alles möglich sein darf und kann.
Du könntest mir jetzt antworten, dass ich mich so vor einer enttäuschung schützen möchte. Das mag sein, andrerseits berücksichtigt es aber all die wunder, die einem begegnen und ev. ein (ursprüngliches) ziel obsolet machen. So kann der, der suizid begehen will, plötzlich seine meinung ändern oder der bergsteiger loslassen, weil er seines lebens im grunde überdrüssig ist.
naja, er ist in allem. Und doch gibt es Menschen, die ihn in sich erleben oder nicht erleben, oder besonders intensiv erleben. Wenn es ums Näherkommen geht, geht es ums er-leben.![]()
Ich kann nicht für andere reden und schon gar nicht in das wahrnehmen und erleben eines andern hineinsehen, höchstens vermutungen anstellen. Dieses er-leben wird auch von mensch zu mensch ganz unterschiedlich verlaufen. Es finden vermutlich während des ganzen lebens auch prozesse der zu- und abwendung statt, während der zeit man auch fleissig an seinem innern baut, vielleicht ohne sich dessen bewusst zu sein und seine gebäude immer wieder zerstört, sich allenfalls mit einem dann zufrieden gibt oder es aufgibt. Jeder kann, ja muss das selber für sich regeln. Urteilen kann kein anderer darüber, wie auch?
Ja.ok, dann ist das im Moment keine Frage für dich.
wenn du dich kennenlernst, gelangst du doch auch wohin, nämlich in einen anderen Zustand, in eine Ebene, auf der Selbsterkenntnis möglich ist.
Das ist richtig, wir drücken es nur verschieden aus. Für mich ist es ein bewusstwerden, dem keine distanz zugrundeliegt, dafür aber einen schleier hebt oder einen punkt vertieft. Das bedeutet, dass ich kein ziel habe. Das lüften des schleiers ergibt sich quasi nebenher.
Ich betrachte die Dinge der Ordnung halber gerne in Ebenen, so wie man einen Text betrachten kann, auf Wortebene, Satzebene, Abschnittebene, Inhaltsebene, Anspruchsebene, Autorebene, zeitgeschichtliche Ebene. Ich will auch nicht irgendwo hingelangen, die Ebenen sind doch schon im Text da, aber ich möchte sie kennenlernen.
Ich bin nicht ordentlich und auch nicht strukturiert, zumindest nicht in meinem inneren erleben. Schreiben ordnet für mich, es ist eine gute übung.
So sehe ich das auch.
chrchr?wären wieder andere Ebenen, chrchr![]()
Dem Leben ist es recht egal, ob du die Absicht hast, Stadien oder Ebenen zu durchlaufen. Du hast schon verschiedene Ebenen durchlaufen, die Ebene des Babys, des Kleinkindes, des Mädchens, der Jugendlichen, der jungen Erwachsenen, der Mutter. Auf kultureller Ebene die des Unkundigen, des ABC-Schützen, des Schülers, eventuell des Auszubildenden, eventuell des Praktizierenden, eventuell des Lehrenden.
Wie du das nennst, ist auch egal.
Die Zeit läuft, und du läufst mit. Davon gehe ich jedenfalls aus, wenn du mit überzeitlichem Bewusstsein nichts anfangen kannst.
Ok, ich verstehe. Ja, diese ganzen entwicklungsphasen finden statt, ob ich will oder nicht.
Mir fällt allerdings auf, dass sich nicht alle menschen - neben den fragen zu diesen üblichen phasen – diese zusätzlichen fragen stellen. Sie scheinen ja nicht immer von allgemeinem und brennendem interesse zu sein, so zumindest meine erfahrung….
Ich finde die fragen um die linearität, bzw. parallelität der zeit sehr spannend. Gibt’s nicht nur das jetzt? Ist die zukunft nicht einfach das jetzt der nächsten minute? Läuft deshalb vergangeheit, gegenwart und zukunft nicht eher parallel?
es soll nichts bedeuten, es war nur ein Ausdruck, der eine Sichtweise beschreibt. Wenn du magst, kannst du dir mal vorstellen, dass die Zeit lediglich eine Raumdimension ist, genauso wie Breite, Höhe, Tiefe. Wie sieht dein Leben als 4D-Figur aus? Wenn du es wirklich erfassen kannst, springt das Bewusstsein in die Überzeitlichkeit.
Ok, ich denke darüber nach.
wie ist denn dein Ziel oder auch dein Erleben von "bewusster werden"? Ist das ganz linear, also so langsam wachsend wie ein Baum, oder gibt es da auch Sprünge, wie bei der Entwicklung eines Schmetterlings?
Das erleben: Baum und schmetterling – beides.
Danke dir für den interessanten austausch.
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