Ich glaube, das wird diesmal etwas schwere Kost. Mal sehen
Alles was zählt ist dein bewußt werden. Dein bewußt werden.
Warum? Wer sagt das? Warum glaubst du das so und nicht anders? Was ist dein Vorteil dabei? Ist eine Ansicht, und was, wenn's nicht darum geht? Worum geht's dabei also tatsächlich?
Wenn es tatsächlich lediglich darum ginge, so wäre Spiritualität und Esoterik einer der übelsten Egotrips, oder könnte man das noch anders auch sehen? Hauptsache ich komme weiter, hinter mir die Sintflut? Mitunter habe ich hier auch tatsächlich genau diesen Eindruck.
So nun bleiben wir aber einmal dabei, jetzt bist du bewusst, und was dann? Was hast du dann davon? Oder andere davon dass du bewusst geworden bist, oder das zumindest glaubst? Braucht die Welt noch mehr selbsternannte Gurus, Lehrer, Meister, die irgendeine Jüngerschar anziehen, deren erste Aufgabe es ist, ihren eigenen Verstand, ihre Kritikfähigkeit, ihre Reflexionsbereitschaft an der Kassa abzugeben und sich dem Meister im wahrsten Sinne des Wortes blind zu unterwerfen? Geht's also um Macht über andere, um Überlegenheit? Oder worum sonst?
Sich etwas bewusst machen, bewusst werden hat aber auch üblicher Weise ein Gegenüber. Wessen, worüber willst du dir also bewusst werden?
Könnte natürlich auch noch anders sein, was wenn nun du längst bewusst bist, es aber dir nicht bewusst ist, weil einiges möglicher Weise eben schief gelaufen ist. Dann wäre der Weg zum Bewusst Sein vielleicht ganz einfach der, einmal den Müll der sich bis dahin angesammelt hat, endlich einmal zu entsorgen, vor die Türe zu stellen.
Nur, wie kommt jemand an den ran, wenn er den Müll möglicher Weise für das hält, das ihn selbst ausmacht, womit er sich selbst identifiziert, und wenn er zugleich das, was ihn hätte ausmachen können, irgendwo im Keller als wertlos abgestellt hat, und sogar den Kellerschlüssel weggeworfen hat. Wann ist jemand tatsächlich bewusst, wann nicht?
Auch wenn es so ist in der welt wie du beschrieben hast, dann ist das doch nur die masse.
Wie trennt man eine Teilmenge einer Masse von der Gesamtmenge selbst? Nur die Masse? Also geht's wirklich um eine Art elitäres sich Drüberstellen? Ich bin besser als ihr?
Alles was eine Masse mitunter tut, ist in jedem von uns, sogar äußerst nahe an der Oberfläche. Es benötigt lediglich einiger destabilisierender Faktoren, und all das kann bei jedem einzelnen zum Vorschein kommen. Monster in Tarnung. So lange die Tarnung, Täuschung, durchaus auch Selbsttäuschung funktioniert. Was sie innerhalb eines stabilen sozialen Kontexts großteils auch üblicher Weise tun wird, von diversen Ausnahmen abgesehen. Aber wehe wenn diese Struktur, die ja selbst eigentlich eine Illusion ist, in sich zusammenbricht, instabil wird.
Ich gebe es ganz ehrlich zu, ich mag Menschen nicht besonders, habe mit den meisten eher so meine Probleme. Dummer Weise bin ich aber nun selbst auch ein Mensch.
Natürlich ist man dann mitunter versucht, sich sozusagen einfach drüber zu stellen, das seid ihr, das ich bin ich. Aber, kann, sollte man es sich tatsächlich so einfach machen?
Ich könnte es eigentlich viel leichter als du, wenn du das allerdings machst, so frage ich mich, wie ist das mit deiner All-Liebe dann in Einklang zu bringen? Wo ist die dann in dem Fall?
All-Liebe, Liebe zu allem, aber nicht zu Menschen, nicht zur Masse? Tut mir ja leid, aber ich sehe da doch gewisse Widersprüche die sich nicht wirklich auflösen lassen, meiner Ansicht nach.
Aber in dieser masse gibt es einzelne , die sich unterscheiden , die man nicht mehr zu dieser masse zählen kann. So war es doch schon immer in der welt. Es sind nicht alle Jesus e oder buddhas oder sokrate, das sind einzelne menschen die einfach ihren weg de s bewusst wewrdens gehen. So muß man es auch machen, what else to do ?
Jesus wurde gekreuzigt, Buddha starb an einer Fischvergiftung, die ausgerechnet von einem Mahl verursacht wurde, das sein Lieblingsjünger für ihn zubereitet hatte, Sokrates wurde von der regierenden demokratischen Klasse/Masse zum Tod verurteilt. Bewusstwerdung, das sich Herausheben aus dieser Masse scheint als eine gewisse Tendenz zu haben, zumindest auf etwas spektakulärere, oder zumindest ungewöhnlichere Art, aber dennoch ebenso tödlich zu enden wie jedes andere Leben auch. (Die Wiederauferstehung von Jesus klammere ich einmal aus, das wäre ein anderes Thema.)
Natürlich gibt und gab es auch andere große Geister, die die Welt bewegten, etwas veränderten, bewirkten, keine Frage, und jeder von ihnen auf seine Art einzigartig, eben nicht (nur) Teil der Masse. Oft genug jedoch auch, weil eben die Masse

ihnen, oder ihren Ideen, Gedankengängen, Lösungen erstmal gar nicht folgen konnten, im Krieg, Widerstreit, Konflikt mit dieser Masse.
Im Leben verfolgt, verteufelt, und nach dem Leben auf irgendein Podest gestellt, wobei sich in dem Fall eben die Masse, die diesen Leuten das Leben schwer machte, sich posthum genau des Umstandes brüstet, dass diese Einzelnen ja Teil ihrer Masse, Nation, Stadt, whatever gewesen waren. Ganz Salzburg ist eine riesengroße Mozartkugel. Das ist dann in etwa das was übrig bleibt...
Es mag so aussehen, von aussen, das diese "besonderen" menschen anders wären , eine "herausragende rolle" wie du es nennst spielen. Aber das sieht nur so aus -- in wirklichkeit werden sie zu dem Ganzen. Sie vereinen sich mit dem was ist. Das ist ein paradoxum. Denn die masse ist getrennt vom Ganzen.
Das klingt natürlich erstmal verlockend, nur, mal angenommen, es wäre doch nicht so? Was treibet denn eine Masse an? Etwas anderes als den Einzelnen? Die Masse ist doch eine Art Superorganismus aus lauter einzelnen Wesen.
Wie kann etwas innerhalb eines Ganzen von diesem getrennt sein? Wenn ein Wespenschwarm einen anderen angreift und vernichtet, ist er dann vom Ganzen getrennt, und erst wieder mit ihm verbunden, wenn er wieder friedlich in seinen Bau zurückgekehrt ist? Wenn ein Wolfsrudel seine Beute reißt, ist es dann vom Ganzen getrennt? War der SS-Mann in Auschwitz bei seiner "Arbeit" vom Ganzen getrennt, aber wenn er zu seiner Frau und seinen Kindern heimkehrte und ein braver Familienvater war, mit dem Ganzen wieder verbunden?
Mir ist schon klar, wie du das meinst. Nur, machen wir es uns diesbezüglich nicht zu einfach? Eine Masse scheint nach anderen Mustern, Strukturen zu funktionieren als ein Einzelner. Aber sind diese Muster, Strukturen, Dynamiken nun getrennter von Ganzen oder sogar womöglich wesentlich stärker mit diesem verbunden?
Womit man allerdings, wenn man sich das aus derartigen Perspektiven anzusehen versucht, Probleme bekommt, dürfte der Bereich sein, den man einmal ganz wertfrei als menschliche, oder abendländische Ethik oder zivilisierte soziale Normen bezeichnen könnte. Denn damit kollidieren diese Dynamiken und ihre mitunter äußerst destruktiven Aktionen. Vielleicht stimmt also an unserer Ethik, unseren Wertvorstellungen etwas nicht, an dem was wir üblicher Weise als Menschlichkeit definieren. Wann ist ein Mensch ein Mensch, wann nicht? Als Einzelner ist er es, in der Masse nicht, oder ist's umgekehrt?
Dir kommt es vor , dass dieser zustand nicht mit der welt vereinbar ist , dass kann ich gut verstehen, aber genau das ist das paradoxon was ich meine .
Entschuldige, aber die masse ist unbewußt....wenn du dich von der masse abhebst, bewußter wirst, dann --logisch fühlst du dich nicht in der Masse (zuhause) .
Siehe oben. Auf den ersten Blick klingt es durchaus plausibel. Nun wird aber jeder von uns selbst zum Großteil von seinem Unterbewusstsein gesteuert, in einigem absolut, der ganze Organismus, Herzschlag, Atmung funktioniert ja nicht willentlich, nicht bewusst, sondern sozusagen automatisch, mitunter sind bewusste Beeinflussungen, wie bei der (Art der) Atmung möglich, oder durch mehr oder weniger Bewegung, Training, aber dennoch übernimmt das Wachbewusstsein nur bedingt die Kontrolle, Steuerung.
Das heißt allerdings umgekehrt, auch das Unbewusste, Unterbewusste agiert bewusst, mit Absicht, Intention, Ziel, uns selbst ist das allerdings nicht bewusst, oft und in vielem auch gar nicht direkt zugänglich.
Ich würde als gerade dem Unbewussten viel eher eine Verbindung zu und mit dem Ganzen zuordnen, auch so etwas wie eine, möglicher Weise sogar wesentlich größere Intelligenz als dem - zumindest durchschnittlichen - Wachbewusstsein.
Ich versuche es einmal anders zu formulieren. Wenn man nun von einem gesamten, sozusagen homogenen Ganzen ausgeht, in dem nicht dennoch ebenfalls diverse unterschiedliche Kräfte oder Parteien am Werk sind (was wieder ein anderes Thema wäre), so müsste meiner Ansicht nach gerade das Unbewusste ständig mit diesem Ganzen verbunden sein. So wie dein Google- und facebook-Konto mit allen anderen Seiten, die du aufrufst. Es agiert, arbeitet im Hintergrund, für dich selbst unsichtbar, unbewusst, also für dein eigenes Wachbewusstsein, deine eigene Wahrnehmung - zumindest weitgehend - unbewusst.
Was aber hieße, nicht das Unbewusste selbst wäre das tatsächliche Problem, sondern, und da haben wir gleich noch ein Paradoxon, die Unbewusstheit des eigenen Wachbewusstseins. Nochmal in anderen Worten, die fehlende, unterbrochene, gestörte, beschädigte Verbindung zwischen Unbewussten, Unterbewusstsein und Wachbewusstsein, könnte man sagen.
Dies wäre der sozusagen Funktionsaufbau eines Durchschnittsmenschen in Falle eines Einzelindividuums.
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