Liebe dich selbst und es ist ...

Die Frage die sich mir bei sowas natürlich stellt ist, warum suchen sich Frauen solche Männer überhaupt aus? Oder bleiben bei ihnen, kehren doch zu ihnen zurück, decken sie noch, zeigen Verständnis? Zumindest für eine Weile.

Was läuft da in einer Frau? Warum? Und wieso wird dem kein Einhalt geboten oder Hilfe gesucht? Oder erst recht spät. Würde ich wirklich gerne besser verstehen.

Hi Faydit,

Mein Arbeitstag beginnt um 9h00, darf jetzt nicht mehr privat surfen.
Nur soviel: ich hab ja vorher nicht gewusst wie die beiden so sind, haben sich von der Schokoladenseite gezeigt, heisse Liebeserklärungen gemacht wie nie einer sonst zuvor. Da sollte Mann/Frau hellhörig werden: wenn dein(e) Zukünftige(r) dir das Blaue vom Himmel verspricht ist was faul an der Sache.

Komme ein andermal darauf zurück, jetzt gehört meine Zeit meinem Arbeitgeber.

Tschüss,
Lele
 
Werbung:
Nur soviel: ich hab ja vorher nicht gewusst wie die beiden so sind, haben sich von der Schokoladenseite gezeigt, heisse Liebeserklärungen gemacht wie nie einer sonst zuvor. Da sollte Mann/Frau hellhörig werden: wenn dein(e) Zukünftige(r) dir das Blaue vom Himmel verspricht ist was faul an der Sache.

Ok.

Na gut, die erstmal auf wen reingefallen, dann kam die Wandlung-Version kann ich ja noch nachvollziehen. Erlebte ich in anderem Kontext auch schon selbst.

Was aber wenn man weiß wie der andere ist, und sich dennoch darauf einlässt? Läuft da dann sowas wie ein Retterprogramm? Glaubt man, man könnte den anderen da rausholen?

Inwieweit sind Partner in Beziehungen denn tatsächlich veränderbar? Das Spiel scheint ja auch durchaus beliebt zu sein. Wie kremple ich mein Gegenüber meinen Wunschvorstellungen gemäß um.
 
Die Frage die sich mir bei sowas natürlich stellt ist, warum suchen sich Frauen solche Männer überhaupt aus? Oder bleiben bei ihnen, kehren doch zu ihnen zurück, decken sie noch, zeigen Verständnis? Zumindest für eine Weile.

Was läuft da in einer Frau? Warum? Und wieso wird dem kein Einhalt geboten oder Hilfe gesucht? Oder erst recht spät. Würde ich wirklich gerne besser verstehen.

Ich kann dir nur erklären, was es bei mir war. Da genügt ja beinahe ein Wort.

Reinszenierung.

In frühester Kindheit in Strukturen er-zogen, deren Prinzip sich am besten so in Worte fassen läßt: was immer du tust oder bist, kann ganz falsch sein und dazu führen, daß du nicht (mehr) liebgehabt werden wirst - aber es wird dir niemals gesagt, was falsch gewesen sein könnte, denn daß du das nicht erahnst, zeigt doch genau, daß du ganz falsch bist.

In so etwas, konsequent eine ganze Jugend und vorher schon Kindheit praktiziert, bin ich großgeworden (und eben nicht erwachsen). Dazu passend die eigene Veranlagung, leicht formbar gewesen, ein friedfertiges, gutmütiges Kind. - Da müssen sich also, um nicht dran zu sterben, kindliche Überlebensstrategien entwickeln. Und die einzige Sicherheit, die entsteht, ist die Vertrautheit des (wenn auch in materiellen Wohlstand verpackten) Elends.

Und diese Vertrautheit (des Elends nämlich, die Begriffe verknüpfen sich im Unbewußten) wird wieder hergestellt, immer wieder. Es wurde von meinen selbstinstallierten Überlebensprogrammen vertrackterweise sichergestellt, daß immer wieder ein Mensch da war, der mir das furchtbar vertraute Gefühl gab, völlig falsch zu sein, nicht zu wissen, warum - und das aber geahnt haben zu sollen und deshalb noch falscher zu sein...

Aus dem Teufelskreis zu entrinnen, gelingt nur, wenn endlich bewußt wird, daß da ein Programm installiert ist, das nur zum Überleben taugt - und nicht zum Leben.

Kann dauern. - Die gute Nachricht: es ist nie zu spät.

Entronnene Grüße :)
Kinny
 
Ich schliesse mich dieser Meinung an.

Manche Gestörte bringen es fertig dass du dich auch noch schuldig fühlst, dabei bist DU der/die Geschädigte.

Mein erster fester Freund war physisch gewalttätig, war durch ihn mehrere Male im Frauenhaus bis ich ihn los war (2 Tage, 3 Wochen, 8 Monate).

Mein erster Mann war psychisch gewalttätig, das ist subtiler, da kannste nicht mal kurz weglaufen, es ist kein Beweis da u. schämen tust du dich auch weil du nicht paroli bieten kannst.

Mein jetziger Mann ist seeehr lieb, ich aber auch mit ihm, u. wir haben beide unsere Macken. Verdient habe ich ihn nicht, da hat wer im Himmel od. sonstwo es gut mit uns gemeint.

Sich selbst lieben u. daher JEDEN in diese Liebe (als Lebenspartner) einschliessen können ist meines Erachtens Gutmenschengerede und Wunschdenken.

Wünsche euch allen hier einen schönen Tag,
Lele

Die seelische Gewalt kann jemand dauernd schädigen, weil Menschen das Selbstbewusstsein verlieren und dadurch erniedrigt werden, ... .
Solche Menschen können wenn sie es nicht lösen können Langzeitschäden haben und Ihr ganzes Leben beeinflusst sich durch das.
Das Schlimmste ist, wenn Kinder so geprägt werden und dadurch Ihr Leben schon früh negativ beeinflusst wird und sich dann so fortsetzt.
Selbstliebe ist ein ausblenden von vielen Dingen, denn man überspielt viel damit und setzt sich nicht mehr mit sich selbst auseinander, die Selbstreflektion fehlt dann. Selbstbewusstsein ist deshalb viel wichtiger, dh. seines selbst bewusst werden, denn wenn man das kann, erkennt man es früher und besser und handelt konsequent, wenn man sieht, dass es nur noch weh tut und schadet in einer Beziehung, dann hat man auch den Mut es zu unterbinden. Der Mut ist wichtig den hat man am ehsten wenn man sich selbst bewusst wird, denn mit dem Mut hat man auch die Energie, etwas zu verändern und die Situation so umzuwandeln, dass es nachher wieder besser ist. Die Verletzungen erolgen ja meist über Jahre und beginnen subtil und mit der Zeit merkt es das (Opfer) gar nicht mehr, weil es sich daran gewöhnt hat, dh. das Opfer härtet sich ab und stumpft ab und sucht bei sich selbst, weshalb der Partner denn so mit ihm umgeht und es kann in schlimmen Abwärtsspiralen enden, die dann oft mit einem Gau enden, dh. eine Scheidung oder sogar je nach Charakter und Person mit Depressionen, Schlaflosigkeit oder auch Süchten, dh. Realitätsflucht und Wirklichkeitsflucht, weil sie das Umfeld nicht mehr ertragen.
lg
Cyrill
 
Nein, sie läßt sich nicht wiegen. Es kommt jeweils auf die Situation an.

Aber in langsam wachsender ERfahrung auf einschlägigem Selbsthilfe-Gebiet wage ich die folgenden Grund-Schlußfolgerungen aus dem, was ich lese und höre von vielen (viel zu vielen) Opfern partnerschaftlicher Gewalt. Psychische Gewalt ist schwerer erkennbar. Keine sichtbaren Verletzungen, die man einem Polizisten zeigen könnte im Bedarfsfall. Erklärungsnotstand, wenn der "Täter" es versteht, überall als Strahlemann dazustehen. Die Hiebe in die Seele gehen tiefer. Die Heilung braucht länger... und all das unsichtbar. "Was hast du denn, stell dich nicht so an..." bekommt das Opfer zu hören...

Deshalb meine Einschätzung. Gestützt durch eigene bittere Erfahrung. Die blauen Flecken der Schläge, die der Partner mir angedeihen ließ, sind verheilt, und die Sache ist verabschiedet. Die seelischen Schatten, die er und der Psycho-Gewalt-"Freund" mir zufügten, durch Worte, die wie Keulen waren, sind lebendig, nach wie vor - und Gegenstand täglicher Arbeit, um sie endgültig zu verabschieden. (Ich hätte es nicht geglaubt - aber ich erlebe es.)

Gruß
Kinny

ich bleibe dennoch bei meinem Nein.

körperliche und psychische Gewalt gehen in persönlichen Beziehungen Hand in Hand, und ich halte es für müßig, das auseinanderdividieren zu wollen.

Aussagen wie *die blauen Flecke sind verheilt....das andere war/ist schlimmer*, halte ich für eine gänzlich unangebrachte Bagatellisierung physischer Gewalt, da Menschen, die z.B. Opfer einer Gewalttat wurden (sei es eine Vergewaltigung, ein Überfall, Kriegserlebnisse etc.) oft Jahrzehnte mit den Folgen kämpfen und leiden.

Hier hat eine Bewertung, was schlimmer ist, einfach nichts zu suchen.

Die kann man zwar für sich selber treffen, aber eben nicht verallgemeinern.

Gruß
Nizuz
 
Deshalb verwundert es nicht, dass viele Menschen auch psychisch leiden in Beziehungen, weil sie missbraucht werden, dh. hat aber oft subtil angefangen und es wird immer schlimmer, ... . Es ist eine Übernahme des Anderen indem er Macht auslöst.
Das kann beispw. sein, dass jemand mit schlechten Gewissen arbeitet, ... .
Indem er bewusst anfängt die Verantwortung für das nicht funktionieren (dem Opfer) abzuschieben, in dem Sinne, würdest Du dies und jenes machen oder mehr machen etc. dann wäre die Beziehung besser. Das kann unter anderem anfangen mit der Arbeitsteilung, dass sich der stärkere Part drückt und sich zurücklehnt aber dem Gegenüber projiziert, dass er überfordert ist, der schwächere Part übernimmt somit immer mehr und ist am Schluss derjenige der für alles sorgt. Diese Varianten gehen oft über Jahre, denn es kann sich einschleichen und wird immer schlimmer, weil eine Seite sich abstumpft, der (Täter) wird dann immer stärker wirken müssen, damit er Macht ausüben kann und ua. wird Liebe an Bedingungen geknüpft, hier kann es sehr wüste und leidvolle Szenarien geben, dass kann soweit gehen, bis sich ein Part so erniedrigt, dass er sich sogar selbst aufgeben will, dh. tragischerweise sogar suicid geben kann, weil sie sich gefangen fühlen durch die Bindung zum Partner.
Oder auch es kann so enden, dass die Personen Süchten verfallen, wie Medikamenten, die das bewusst sein dämpfen oder eben auch Alkohol ist hier oft ein Mittel wo genommen wird, weil leicht erhältlich, der Abwärtsspirale dreht sich dann immer weiter, bist zum dem Punkt, wo es einen Knall gibt. Der Knall kann eine Trennung sein, die dann oft vom Täter eingereicht wird, oder auch das durch das Leiden, das Umfeld aufmerksam wird, dh. die Leute müssen in Behandlung, weil sie den Alltag nicht mehr meistern können und somit kann dann (oft nur) mit fremder Hilfe was verändert werden.
Das Opfer sieht es dann oft aber auch nicht ein, denn für das Opfer ist es ja die Verlustangst und trotzt leiden noch das Allerschlimmste, wenn es verlassen wird.
Das heisst das Ganze kann passieren, wenn Liebe an Bedingungen gebunden werden.
lg
Cyrill
 
Ich kann dir nur erklären, was es bei mir war. Da genügt ja beinahe ein Wort.

Reinszenierung.

In frühester Kindheit in Strukturen er-zogen, deren Prinzip sich am besten so in Worte fassen läßt: was immer du tust oder bist, kann ganz falsch sein und dazu führen, daß du nicht (mehr) liebgehabt werden wirst - aber es wird dir niemals gesagt, was falsch gewesen sein könnte, denn daß du das nicht erahnst, zeigt doch genau, daß du ganz falsch bist.

Das mag wohl eine der ganz wesentlichen Aspekte dabei sein. Man glaubt, dem eigenen familiären Alptraum zu entrinnen und landet doch wieder in einer Art Wiederholung unter anderen Vorzeichen.

Ist ja aber, ganz wertfrei gesehen, auch ganz schön arg, dass man dem erstmal so gar nicht zu entkommen scheint. Und so geshen den "Müll" der eigenen ohenhin mitunter leidigen Kindheit nochmal serviert bekommt.
Quasi die Erziehungsfehler von daheim.

Und diese Vertrautheit (des Elends nämlich, die Begriffe verknüpfen sich im Unbewußten) wird wieder hergestellt, immer wieder. Es wurde von meinen selbstinstallierten Überlebensprogrammen vertrackterweise sichergestellt, daß immer wieder ein Mensch da war, der mir das furchtbar vertraute Gefühl gab, völlig falsch zu sein, nicht zu wissen, warum - und das aber geahnt haben zu sollen und deshalb noch falscher zu sein...

Ist mir ja durchaus auch bekannt, sowas. Und täglich grüßt das Murmeltier. Wie wahr!

Aus dem Teufelskreis zu entrinnen, gelingt nur, wenn endlich bewußt wird, daß da ein Programm installiert ist, das nur zum Überleben taugt - und nicht zum Leben.

Kann dauern. - Die gute Nachricht: es ist nie zu spät.

Rankommen, entschärfen, darin liegt ja meist die Schwierigkeit. Weil eben so viel, von dem man glaubt, es wäre wichtig, relevant, oder würde einen selbst ausmachen, davorsteht, im Weg steht. Man, die eigenen Programme einem selbst.
Und natürlich jede Menge Angst. Was kommt danach, was geht überhaupt ohne all das? Wer, was bleibt denn dann noch übrig?

Dafür kann es "dahinter" wirklich sehr schön werden. Mitunter. Zum Glück!

Danke!
 
Die Täter sind oft der Selbstliebe verfallen, weil sie sich selbst verherrlichen und nicht erkennen und alles ausblenden, denn Selbstliebe ist gelebter Egoismus in einer Beziehung, denn der mächtigere Part erkennt es vieleicht auch nicht und macht es unbewusst, dass er beeinflusst und das beginnt am Anfang immer sehr subtil, dh. kleine Dinge und es steigert sich dann rein über Jahre hinweg und es wird immer schlimmer, weil beide blind sind, dh. der einte Part vor Selbstliebe und der andere Part von angeblicher Liebe. Dh. die Erhöhung des Täters durch sich selbst bewirkt oft, dass sich solche Szenarien wie ich geschrieben habe ereignen können, der (Täter) sieht nur sich selbst und das Opfer nur den Täter und es tut alles um dem Täter zu gefalllen und wird somit abhängig vom Täter, der macht es vieleicht unbewusst oder bewusst je nach Charakter und es wird somit einer daran zerbrechen, während der Täter noch die Aufmerksamkeit des Opfers braucht und es immer so macht, dass das Opfer denkt es müsse es noch besser machen und noch mehr machen, damit es dem Täter gefällt, dh. die Liebe ist dann abhängig gemacht durch Bedingungen,
in dem Sinne ich liebe Dich, aber, ... .
Oder wir hätten viel mehr Zeit füreinander, würdest Du, ... .
Wenn solche Dinge in Beziehungen sind, dann ist vorsicht geboten und ein gutes hinschauen kann nötig sein, denn hier fangen die Bedingungen für die Liebe an, der Täter wird es abhängig machen von den Bedingungen, die er so setzt, dass man sie nie auf Dauer erreichen kann, das Opfer tut alles um die Bedingungen zu erfüllen, denn alles wird dann an die Bedingungen verknüpft, ... . Läuft dieses Szenarium ein Weilchen, wird sich schnell ein Ungleichgewicht einstellen mit einer massiven Machtverschiebung folgend in einer Beziehung, die im schlimmsten Falle übel enden kann.
lg
Cyrill
 
Hier hat eine Bewertung, was schlimmer ist, einfach nichts zu suchen.

Die kann man zwar für sich selber treffen, aber eben nicht verallgemeinern.

Aus genau diesem Grund habe ich in meiner Erläuterung für mich selbst getroffen.

Deshalb meine Einschätzung. Gestützt durch eigene bittere Erfahrung. Die blauen Flecken der Schläge, die der Partner mir angedeihen ließ, sind verheilt, und die Sache ist verabschiedet. Die seelischen Schatten, die er und der Psycho-Gewalt-"Freund" mir zufügten, durch Worte, die wie Keulen waren, sind lebendig, nach wie vor - und Gegenstand täglicher Arbeit, um sie endgültig zu verabschieden. (Ich hätte es nicht geglaubt - aber ich erlebe es.)

Und wenn ich darauf hinweise, psychische ist schwerer zu erkennen und nachzuweisen, bagatellisiert das ganz sicher nicht die Prügel und Würgegriffe, die ich an mir begehen ließ. Und schon gar nicht bagatellisiere ich körperliche Folgeschäden in Extremfällen. Im Gegenteil.

Gruß
Kinny
 
Werbung:
Aussagen wie *die blauen Flecke sind verheilt....das andere war/ist schlimmer*, halte ich für eine gänzlich unangebrachte Bagatellisierung physischer Gewalt, da Menschen, die z.B. Opfer einer Gewalttat wurden (sei es eine Vergewaltigung, ein Überfall, Kriegserlebnisse etc.) oft Jahrzehnte mit den Folgen kämpfen und leiden.

Aber auch bei derartigen Geschehnissen sind nunmal die psychischen Folgeschäden die relevanteren als die physischen. Und schwerer heilbar, therapierbar, zumeist jedenfalls, würde ich meinen.

Vor allem verändern sie eben grundlegend das eigene Weltbild. Zerstören eine vorher zumindest so empfundene Sicherheit. Und sowas, ein zerbrochenes Vertrauen in sich selbst, in andere wiederherzustellen, ist nicht so einfach.
 
Zurück
Oben