Anakra
Sehr aktives Mitglied
grml....
es mangelt nicht am können oder an der kreativität oder am geschickt
nicht dass ich zwei linke hände hätte
viele würden froh sein wenn sie nur ein viertel meiner praktischen fähigkeiten hätten
weil es eben modern ist vorm TV,console und co aufzuwachsen
doch die leute glauben immer ich mach alles um sonst und die wenigsten haben eine ahnung was es heißt mit den händen etwas zu machen ... das geht nicht auf heute auf morgen und was herauskommt ist alles andere als billig ...
und feilschen ... das ist so als wenn jemand versucht mich auszurauben...
ich hab da so eine devise entwickelt, sodass ich am liebsten den leuten alles schenken würde weil sies haben wollen und lasse sie dafür zusehen wie ausbeutung meinen hungertod versursacht! mein leben ein pädagogisches objekt
Das stimmt... ich mache unter anderem auch Webseiten und besonders da merke ich die Leute erwarten dass man mal eben von heute auf Morgen ein super großes Community Portal herbeizaubert und am liebsten wollen Sie dafür auch nichts zahlen.
Es fehlt einfach die Vorstellung davon was es heißt so etwas herzustellen.
Ich kann mir sehr gut Vorstellen dass dies auch bei anderen Sachen so der Fall ist. Ich male jetzt seit etwa einem Jahr mit Acryl und ich hätte vorher nie gedacht welcher Zeit und Arbeitsaufwand in so einem Bild steckt. Es kommt zwar auch auf die Art des Bildes drauf an also auch auf das Motiv und die Erfahrung des Künstlers aber trotzdem gehen da beim Malen unzählige Stunden bei drauf.
Ich weiß meine Bilder könnte ich sehr gut schon verkaufen (war schon lange vorher kreativ), aber ich wüsste gar nicht wie ich dafür Preise ansetzen kann, ich würde zwar die Materialkosten raus bekommen aber nie und nimmer die vielen Stunden an Arbeitszeit und wenn ich mir dann noch vorstelle dass auch Interesse an Auftragsarbeiten aufkommen kann... wie sollte ich da den Zeit- und Arbeitsaufwand einschätzen? oder die ungefähren Kosten? Kann ich nicht und ich weiß ja auch erst hinterher ob es dem Kunden gefallen würde... Zeitdruck mochte ich auch noch nie und von daher belasse ich es in diesem Bereich noch beim Hobby. Ich denke es würde mir die Freude nehmen wenn ich das auch noch gegen Bezahlung machen würde...zumindest momentan... vielleicht spricht da auch die Angst aus mir aber es gehört durchaus auch schon einiges dazu seine Werke auch für einen angemessenen Preis zu verkaufen und alles andere zerrt ohnehin am Selbstwert und Selbstbewusstsein.
Du schreibst jetzt schon seit dem ersten Beitrag in diesem Thread dass du Künstler bist, darf ich fragen was genau du machst oder gemacht hast?
Ich arbeite jetzt auch schon einige Jahre an mir, weißt du wie ich angefangen habe? einfach alles aufschreiben was passiert ist, wie man dsich da gefühlt hat und wie ich mich in dem Moment beim aufschreiben fühlte, eben alles was gerade in den Sinn kam.
Etwas dass ich vorher für gar nicht so schlimm gehalten habe war der Tod meiner Oma, erst beim aufschreiben wurde mir bewusst dass ich vorher noch gar nicht getrauert hatte und wie frisch manche Erinnerungen an Sie noch waren, es war zum Teil wirklich als wäre ich erst gestern noch da gewesen und das war auch so ein Punkt den ich einfach nicht verstehen konnte.
Ein anderes Thema war die Agressivität die ich meiner anderen Oma immer gegenüber verspürte, weil sie sich halt ständig in unser Leben drängte. Letztendlich wurde mir beim aufschreiben sehr sehr viel bewusst, auch dass ich zu dem Zeitpunkt meiner Oma schon ziemlich ähnlich war was ich natürlich auf gar keinen Fall wollte... ich hatte sehr viel Wut in mir und bin auch regelmäßig vor Wut geplatzt.
Das aufschreiben hat schon sehr geholfen und nachdem ich dann noch zuhause ausgezogen bin und - weit weg - von dem ganzen alten Trubel war wurde nur alles noch viel besser weil ich mich selbst dadurch noch viel besser kennen lernen konnte.
Es kam und es kommt immer noch gelegentlich etwas altes und unverarbeitetes hoch aber nach den letzten Jahren die wirklich auch große Krisen beinhaltet haben weiß ich dass es nicht weiter nach unten geht, ich war am boden... und an der tiefsten Stelle hatte ich einen Traum den man mit der Tarotkarte 14 Mäßigkeit gleichsetzen kann (Banzhaf beschreibt das sehr schön in "Tarot und der Lebensweg des Menschen") der traum war sehr intensiv und um es nicht zu lang zu machen hier nur die kurzform: es hieß da wären Aliens und ich durfte mit einer gruppe anderer dahin, da war eine art provisorischer fahrstuhl aus holz und seilen und wir fuhren stundenlang mit dem ding nach unten, wir waren schon kurz vor der bewusstlosigkeit als wir unten ankamen. Diese Aliens waren so karoförmig, hellgelb und sie legten sich auf die leute, es leuchtete hell azurblau und die menschen wurden dabei geheilt. Sie konnten die Menschen auch verändern, aber sie sahen danach merkwürdig aus irgendwie spielzeugähnlich ...ich wollte das nicht und als es dann wieder nach oben gehen sollte wachte ich auf. In dem Moment wusste ich jetzt ist die Krise vorbei und es geht nur noch bergauf und genau so war es auch. Wie weggeblasen waren alle Probleme.... alles fügte sich wie von Zauberhand nachdem Wochenlang alles schief lief und immer schlimmer zu werden schien.
Der Traum hat mir aber noch etwas gezeigt, nämlich dass es wirklich Kräfte gibt die uns auch auffangen und die für uns da sind auch wenn wir die die allergrößte Zeit überhaupt nicht bemerken. Den Begriff Gott mag ich nicht wirklich, da mir damit zuviele verschiedene Gedanken verknüpft sind die auch missverständlich aufgefasst werden können... deswegen will ich es dabei belassen zu sagen dass es da irgendeine Form von Kräften gibt die sehr gut darauf aufpassen dass wir in irgendeiner Art und Weise das richtige für die gerade anstehenden Erfahrungen machen.
Mit das wichtigste was ich auf meinem Weg gelernt habe ist dass alles gesehen werden will. Negative Gefühle sind einfach nur Gefühle die aus irgendeinem Grund die falsche Abzweigung erwischt haben, aber schaut man sie sich an, verarbeitet sie und nimmt sie dadurch wieder zu sich in die arme, also versöhnt sich mit diesen Gefühlen dann wird man umso reicher, entfaltet dabei noch viel mehr seines eigenen Potentials.
Es wird immer unbewusste Inhalte und unbeachtete Gefühle geben, aber was sich gerade bemerkbar macht will gesehen werden und dann sollten wir uns die Zeit nehmen es auch zu beachten. Darin lag ein wesentlicher Schlüssel auf meinem Weg frei zu werden von depressiven Gefühlen/Gedanken und Ängsten. Mein Weg ist noch lang, aber ich habe auch schon viel freigelegt was viel zu lange verschüttet war. Vor der Krise mit dem Traum wusste ich z.B. gar nicht mehr was echte Freude ist, erst danach konnte diese sich wieder entfalten, denn auch wenn ich mich nicht an derartig freudige Momente in meiner Kindheit erinnere nehme ich doch mal an dass es sie gegeben hat...schließlich bleibt uns meist ohnehin nur das negative in Erinnerung.
Lieben Gruß,
Katja