Tarbagan
Sehr aktives Mitglied
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So weit, so klar. Aber da gibt es für mich gleich mehrere Ansatzpunkte, hier die Interpretation infrage zu stellen:Alice schrieb:Ich habe gerade einen entsprechenden Link dazu gefunden: "Eine Analyse ergab, daß ein Impuls, der von einem Axon zum Bouton weitergeleitet wird, mit einer durchschnittlichen Wahrscheinlichkeit von sehr niedrigen 25 % eine Freisetzung auslöst. Für diesen Wahrscheinlichkeitsprozeß entwickelten die beiden eine quantenphysikalische Beschreibung." (Quelle: http://www.datadiwan.de/netzwerk/ind...n/he_001d_.htm).
Wie du hoffentlich weißt kommt ein Aktionspotential selten allein. Sie treten meist in schneller Abfolge hintereinander ein, und die Frequenz der Abfolge übermittelt die Stärke des Signals (da ja zwei Aktionspotentiale immer gleich "stark" sind). Ich hab mal eben ne passende Grafik ergoogled.
Wie kommt es vom AP im Terminal zu einer Exocytose? Das AP öffnet im Terminal Ca2+-Kanäle, durch die geringe innere Konzentration von Ca2+ (aufrecht erhalten durch die Calciumpumpe) strömt das Zeug ins Cytosol und löst dort ab einer Konzentration von 0.5 µM durch die Aktivierung von speziellen Proteinen (SNAREs) die Exocytose aus. Dieser Mechanismus erlaubt also logischerweise das einfache "Addieren" von Wahrscheinlichkeiten. Das heißt wenn mehrere APs hintereinanderkommen, wird die Ca2+-Konzentration weiter erhöht und somit die Wahrscheinlichkeit immer weiter erhöht.
Außerdem, das möchte ich noch betonen, ist die Wahrscheinlichkeit ja egal. Slebst wenn wir nur von isolierten APs ausgehen (was in der Praxis selten der Fall ist), dann löst noch immer eines von vier APs eine Exocytose aus. Da unser Gehirn ja ganz augenscheinlich relativ gut funktioniert, scheint das, ganz neutral betrachtet und nach Okhams Razor gedacht, genug zu sein - denn wir haben ja keinen Grund anzunehmen, dass es nicht genug sei, oder?
Bottom Line: Diese 25%-Wahrscheinlichkeit ist in keiner Weise ein Faktum, welches ein quantenphysikalisches Erklärungsmodell, für welches es keinerlei Beweise gibt, logisch bedingt.
Was dieser Absatz aussagt stimmt imho. Was du daraus für unser Justizsystem ableitest, stimmt aber nicht. Selbst wenn wir alle determiniert sind, darf man nicht vergessen, dass äußere Umstände auch Faktoren dieser Determinierung sind. Die Androhung einer Gefängnisstrafe ist also sehr wohl gerechtfertigt, da sie einen negativen Anreiz in diesem Spiel der Umstände bietet.Alice schrieb:"Singer fordert auch, dass die von ihm behauptete Nichtexistenz von Willensfreiheit Konsequenzen für unsere Konzeptionen von Schuld und Strafe haben müsse. Wenn naturwissenschaftlich gesehen niemand frei entscheiden könne, sei es nicht sinnvoll, Personen für ihr Tun verantwortlich zu machen. Gesellschaftlich untragbare Personen müssten 'weggesperrt' und 'bestimmten Erziehungsprogrammen' so weiter wörtlich 'unterworfen' werden."
Unsere Justiz verfolgt nicht das Ziel, Übeltätern die "gerechte Strafe" zuzuführen, sondern sie verfolgt das Ziel, unsere Gesellschaft möglichst effizient am Laufen zu halten.
Ignorier den Troll oder benutz das "Beitrag melden"-Fläggchen, wenn du dich zuunrecht beleidigt fühlst.@Moderator
Muss ich mich hier beleidigen lassen?!
Andererseits: Wir sind in einem Esoterikforum. Dass hier Leute zu plärren und treten beginnen, sobald man den "Geist" als Funktion der Materie zu behandeln beginnt, sollte dich nicht wundern, und keinen weiteren Kommentar wert sein, sofern sie sich nicht ausdrücken können wie erwachsene Menschen.