Langzeitarbeitslose = Sozialschmarotzer ?

Genau july, man darf ja den mund nicht zu weitr aufmachen, weil man ja nur ein lemming im system ist und man selber schuld ist, wenn man arbeiten geht.

ich will aber arbeiten (ich würd ausucken hätt ich keine maloche) aber ich bin nun mal so egositisch, das ich verdammt noch mal lieber mit meinem geld, dass ich verdiene genug habe und nicht noch mit dem, was mir sowieso zu wenig ist, leute unterstützen muss, die nicht arbeiten wollen, weil das system so grausam zu ihnen ist.
zu mir ist das system auch grausam, weil ich sozialabgaben tätigen muß für "schmarotzer" jeglicher art.
 
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zu mir ist das system auch grausam, weil ich sozialabgaben tätigen muß für "schmarotzer" jeglicher art.


Goalie, das Prinzip ist in sich grausam - zu jedem!

Wir haben da, als Gesellschaftsform, mal eine Biege genommen, die uns das Wichtigste genommen hat, was wir je hatten: Anspruch auf unsere Individualität und das Recht auf die freie Entfaltung unserer Persönlichkeit. Die steht zwar noch irgendwie vertrocknet im Grundgesetz, aber kaum einer hat je noch die Zeit, dieses Grundrecht in Anspruch zu nehmen.

Weil diese Gesellschaftsform nach der falschen Biege nun von jedem erwartet, dass er sich gleichschalten lässt....
Er MUSS tun, was er eigentlich gar nicht tun will.

Ich überlege mir manchmal, wie unsere Welt wohl aussähe, wenn Leonardo da Vinci, Goethe oder Schiller in einem solchen System eingebunden gewesen wären. Und wie unsere Welt wohl aussähe, wenn wir ALLE Leonardo da Vincis, Goethes und Schillers hätten kennenlernen dürfen - aber die durfte es nicht geben, weil sie ja dem Gesellschaftszwang von 60 Jahren Pflichtübung unterworfen sind...
Ich denke, wir haben unsere Welt selbst sehr, sehr arm gemacht.


Genau july, man darf ja den mund nicht zu weitr aufmachen, weil man ja nur ein lemming im system ist und man selber schuld ist, wenn man arbeiten geht.

Unsinn - man darf alles denken und sagen... man darf halt nur nicht davon ausgehen, dass die eigene Meinung zu einer Deinung wird..

ich will aber arbeiten (ich würd ausucken hätt ich keine maloche)

Das will eigentlich jeder, aber nicht jeder ist zur Fremdbestimmung geschaffen.
Ich habe so etwa 33 Jahre Arbeit hinter mich gebracht und habe davon jede einzelne Sekunde gehasst. Nicht wirklich die Arbeit als solche - hätte ich die Möglichkeit gehabt, sie frei und kreativ auszuüben, hätte ich sie wohl geliebt.

Gehasst habe ich die Tatsache, dass mir rechtmäßig ( wie kann so etwas nur sein??? ) jemand vorschreiben konnte, wann ich was wie und wo zu tun habe.. bis ich mich auch körperlich so runtergewirtschaftet hatte, dass es zum Glück nimmer weiter ging..

Meinetwegen bin ich nun ein Sozialschmarotzer, da für meine Pension nun andere arbeiten müssen, so wie ich für die Pension anderer gearbeitet habe - das tangiert mich nicht.
Ich schlafe nach wie vor höchstens 6 Stunden die Nacht, stehe werk- wie feiertags um spätestens 6 Uhr früh auf der Matte und habe endlich die Zeit, die Dinge zu tun, die mir persönlich wichtig sind.

Ich darf endlich, endlich wieder ein selbstbestimmter Mensch sein!!

Und ich werde mich niemals wieder fremdbestimmen lassen - solange auch nur noch ein Muskel in mir funktioniert und auf Protest gehen kann!!
Dieses Grundprinzip unserer Gesellschaft findet nicht mehr meine Unterstützung. Ich lasse mich nicht mehr zwingen zu Dingen, die ich nicht wirklich tun will, damit mir das ermöglicht wird, was selbstverständlich sein sollte: Einfach nach dem zu leben, nach dem ich leben will!!

Ich stelle meinen Willen nicht mehr dazu zur Verfügung, dass er nach den Interessen anderer gebrochen werden kann. Ich bestimme selbst die Regeln für mein eigenes Leben.
Niemals wieder stellt mich jemand ein oder an und kann mit Fug und Recht erwarten, dass ich "funktioniere", wie er es will..

Ok.. ich mag da in meinem Freiheitsdrang extrem sein, aber ich bin sicher nicht einzig in diesem System, von dem ich behaupte, dass es einfach todkrank ist...

aber ich bin nun mal so egositisch, das ich verdammt noch mal lieber mit meinem geld, dass ich verdiene genug habe und nicht noch mit dem, was mir sowieso zu wenig ist, leute unterstützen muss, die nicht arbeiten wollen, weil das system so grausam zu ihnen ist.

Ich gebe dir insofern Recht, als dass auch ich nicht geneigt wäre, jemanden finanziell zu unterstützen, der seine Lebenszeit zu nichts weiter nützt als auf der Couch zu liegen und sich das Bier in den Hals zu schütten...

Aber jeder, der seine Zeit dazu nutzt, seinen ganz eigenen, produktiven, einmaligen und unvergleichlichen Lebensplan zu erfüllen, der ihm als Mensch zusteht - der hat mein volles Verständnis und auch meine Unterstützung.

zu mir ist das system auch grausam, weil ich sozialabgaben tätigen muß für "schmarotzer" jeglicher art.

Ich hoffe, ich konnte mich ein wenig verständlicher machen, glaube aber nicht wirklich daran..
Euer beider Wut kommt daher, denke ich, dass andere den Mut haben, sich der Grausamkeit dieses Systems zu entziehen, es nicht durch aktive Mitarbeit an ihm auch noch zu unterstützen und somit zu stärken.

Gruß von Rita
 
Vielleicht bin ich der einzige Mensch, dem es ermöglicht wurde seine Kreativität im Beruf auszuleben, ich arbeite manchmal tage und nächte durch über wochen hinweg mit vielleicht 3 stunden schlaf pro nacht. und das mach ich für mich, und für meine kunden, die sich auf mich verlassen.
und dieses geld, will ich mir nicht von faulen deppen, die dann noch über leute lästern, die arbeiten wegnehmen lassen, das ist dann meins. ich egoschwein. ich zahle auch meine pension selber, weil private pensionsversicherung (ist ja nicht zu erwarten, dss in 20 - 30 jahren noch ein groschen pension gezahlt wird) ich zahle meinen krankenhausaufenthalt selber (krankenzusatzversicherung privat), ioch bezahle meine brillle, die ich für meinen job brauche selber, weil die 2.- die ich pro glas dazubekomme von der krankenkasse, darauf kann ich auch spucken. also kann ich verdammt noch einmal verlangen, dass die leute auch für ihr wohlergehen arbeien gehen. sogar die steinzeitmenschen haben den beruf der jäger und sammler gehabt, damit sie was zum fressen aufm tisch haben. das war schon immer so, will ich essen muss ich was dafür tun.
und nicht will ich essen, sollen die anderen dafür was tun, damit ich leben kann wie gott in frankreich.
da stinkt das system gewaltig. nicht darin, dass die leute "gezwungen" sind für ihr essen und ihre wohnung zu arbeiten, sondern, dass die leute gezwungen werden für andere das essen aufn tisch zu stellen.
 
goalie schrieb:
Vielleicht bin ich der einzige Mensch, dem es ermöglicht wurde seine Kreativität im Beruf auszuleben, ich arbeite manchmal tage und nächte durch über wochen hinweg mit vielleicht 3 stunden schlaf pro nacht. und das mach ich für mich, und für meine kunden, die sich auf mich verlassen.
und dieses geld, will ich mir nicht von faulen deppen, die dann noch über leute lästern, die arbeiten wegnehmen lassen, das ist dann meins. ich egoschwein. ich zahle auch meine pension selber, weil private pensionsversicherung (ist ja nicht zu erwarten, dss in 20 - 30 jahren noch ein groschen pension gezahlt wird) ich zahle meinen krankenhausaufenthalt selber (krankenzusatzversicherung privat), ioch bezahle meine brillle, die ich für meinen job brauche selber, weil die 2.- die ich pro glas dazubekomme von der krankenkasse, darauf kann ich auch spucken. also kann ich verdammt noch einmal verlangen, dass die leute auch für ihr wohlergehen arbeien gehen. sogar die steinzeitmenschen haben den beruf der jäger und sammler gehabt, damit sie was zum fressen aufm tisch haben. das war schon immer so, will ich essen muss ich was dafür tun.
und nicht will ich essen, sollen die anderen dafür was tun, damit ich leben kann wie gott in frankreich.
da stinkt das system gewaltig. nicht darin, dass die leute "gezwungen" sind für ihr essen und ihre wohnung zu arbeiten, sondern, dass die leute gezwungen werden für andere das essen aufn tisch zu stellen.

Hallo Goalie

Bitte nicht persönlich nehmen,aber Du bist gerade ein sehr schönes Beispiel für das Spiegelgesetz...

Lg;Yamina:)
 
und dieses geld, will ich mir nicht von faulen deppen, die dann noch über leute lästern, die arbeiten wegnehmen lassen, das ist dann meins. ich egoschwein.

Schade.... warum sachlich argumentieren und auf wen anderen eingehen, wenn´s mit Wut und Polemik auch geht...

Gruß von Rita
 
sorry, bin gerade etwas aufgebracht, soll ja mal vorkommen, aber die arbeitslosen, die du beschreibst rita, die kenne ich nicht. das sind meist jene menschen, die eh brav arbeiten und sparen um sich dann, wenn sie eh schon "fertig" sind ihre träume in der pension zu erfüllen.

ich kenne nur jene arbeitslosen, die sich schön brav von vater stat aushalten lassen. ich habs halt überzogen beschrieben, weil ich das so krass finde. ich habe diesbezüglich so eine wut auf jene menschen.

ich hab mir meine ausbildung nach der matura zum großteil sleber finanziert, bzw. mit einem kredit an dem ich jetzt noch herumnage, und mit so nebenjobs und so, und dann war ich mit der ausbildung fertig und hatte 2 monate keine arbeit gefunden, und da hab ich mich in der schlange angestellt am ams und habe gesagt, ich wäre jetzt da und will arbeitslosengeld, weil ich ja arbeitslos bin. da haben sie mich ausgelacht und ohne einen groschen fortgeschickt. dann bin ich zum sozialamt gegangen, dort hab ich wieder meine geschichte mit den schulden und keine arbeit und so vorgetragen, dort habe sie mich noch mehr ausgelacht. dann bin ich wieder aufs ams und hab gesagt, gut, dann gebts mir einen job als verkäuferin oder putzfrau, ich brauch kohle um meine miete zu bezahlen, dann habens dort gesagt, um gottes himmels willen machens das net, da könnens nie wieder fuß fassen in ihrem erlernten beruf. und ausserdem sinds überqualifiziert.

also, wo ist da die soziale gerechtigkeit, das frag ich mich! da wirst immer weggeschickt und kannst schaun wost die kohle herkriegst. und dann vermittelns dir nicht mal einen job. aber hauptsache jene, die nicht arbeiten wollen kriegen die kohle in den po gesteckt.
 
@ RitaMaria

So wie du heute lebst,verdankst du es der Gesellschaft die dich zu einer Beamtin gemacht hat (du warst doch Beamtin,oder?) und nach 33 Berufsjahren in Pension gehen konntest.
Der nicht-Beamte,also der Arbeiter kann dies leider nicht.
Und wenn er nach nur 33 Berufsjahren in Rente geht,dann bekommt er zuwenig Rente um davon zu leben.
Als Beamtin hattest du es da besser.

Leonardo da Vinci,Goethe und Schiller haben in einer Zeit gelebt wo es z.T. noch grausame Todesstrafen gab und viele Kriege.
Sie waren Menschen dieser Zeit.
Und in dieser Zeit mussten die Menschen noch mehr Fremdbestimmst buckeln wie heute,und wurden noch mehr ausgenutzt.
Gerade mit Beginn der Industrialisierung.

Grüsse vom Narren
 
Als Beamtin hattest du es da besser.

Naja, wie man´s nimmt...

Ich habe 10, in Worten Z E H N Jahre lang versucht, versetzt zu werden... weil, nach 20 Jahren in einem Problemviertel bist du alle..
Keine Chance!!
Dazu die Fahrerei, bei der ich eine gepflegte Klaustrophobie entwickelte, wenn ich in einen Stau kam. So kam ich dann bereits mit Herzrasen, nassgeschwitzt und ausgelaugt dort an, wo ich zu Anfang des Tages frisch hätte sein müssen..

Interessiert niemanden. Funktionier oder stirb! Als Beamter ist man noch sehr viel abhängiger und fremdbestimmter als jeder Angestellter. Ein Angestellter kann sich anderweitig einen Job suchen, umziehen, wie er mag - ein Beamter kann das nicht... er ist dem obersten Dienstherrn ausgeliefert.

Leonardo da Vinci,Goethe und Schiller haben in einer Zeit gelebt wo es z.T. noch grausame Todesstrafen gab und viele Kriege.
Sie waren Menschen dieser Zeit.

Das ist nicht wirklich ein Gegensatz zu dem, was ich sagte...
Es sei denn, du willst sagen, dass man als " reicher Sohn " geboren werden muss, um sich selber leben zu dürfen.

Gruß von Rita
 
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Zitat von goalie
zu mir ist das system auch grausam, weil ich sozialabgaben tätigen muß für "schmarotzer" jeglicher art.

@ goalie


Das Schmarotzerspiel
Die Deutschen sind vom Thema Sicherheit besessen. Dabei setzen die Eliten auf eine neue Tugend: Egoismus. Nach dem Motto: Wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht


Das Schmarotzerspiel lässt sich nämlich beidseitig spielen: Momentan behaupten die Eliten, dass die Armen die Gesellschaft aussaugen. Doch kann diese Deutungshoheit schnell dahin kippen, dass die Reichen als Parasiten erscheinen.


Um Dir Deine Erregung selbst zu befriedigen, mach doch einfach das Fensterlein in Deinem Kämmerlein auf und schallmeie in die Natur: Volk, hier ist euer König. Dann wartest Du ab, ob Dir von dort generöser Beifall und Jubel, Trubel, Heiterkeit entgegenschallt....

Hier gehts weiter für Goalie , passt wie die Faust
aufs Auge. ====>

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