Langzeitarbeitslose = Sozialschmarotzer ?

wisst Ihr was? Ich war neulich mal im Arbeitsamt, weil ich ein Formular brauchte. Und das war total toll da! Wenn ich z.B. über die Fussgängerzone laufe, dann sehe ich sehr unglückliche Menschen. Wenn ich mich im Freundeskreis über Arbeitszusammenhänge unterhalte mit den Menschen die Arbeit haben, dann sagen mir die, das sie da in vollkommen unsinnigen und schizophrenen Zusammenhängen arbeiten gehen und Menschen begegnen, die gar nicht mehr selbständig zu denken scheinen.
Dagegen im Arbeitsamt wenigstens an dem Tag als ich da war: lauter gutaussehende Menschen. Alle zu einem netten Lächeln fähig. Alle geduldig, freundlich, kein Einziger genervt. Ah ja, drum herum ein paar Männer in merkwürdigen Uniformen, die aber auch Auskünfte erteilten. Aber vor allem standen sie rum und beobachteten die Menschen, es stand meist etwa 100:2. Noch!

:liebe1:
 
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Geh auch gern zum Arbeitsamt oder zur Arge. Geniesse die dortige Ruhe zum geistigen Auftanken. Nutze die be-schwing-te atmosphäre zu einer von-herz-zu-herz-medi mit dem jeweiligen Sachbearbeiter. So wie´s hineinkRacht, so grinst´s dort wieder ´raus ...

verstehe diese ganzen schwarz-seherischen nihilistischen Negativ-Halterungen auch nicht ... wirk-ZEIT ALL-e täutschlaHm hier ;o

:liebe1: also sprach fr.färkl
 
Geh auch gern zum Arbeitsamt oder zur Arge. Geniesse die dortige Ruhe zum geistigen Auftanken. Nutze die be-schwing-te atmosphäre zu einer von-herz-zu-herz-medi mit dem jeweiligen Sachbearbeiter. So wie´s hineinkRacht, so grinst´s dort wieder ´raus ...

verstehe diese ganzen schwarz-seherischen nihilistischen Negativ-Halterungen auch nicht ... wirk-ZEIT ALL-e täutschlaHm hier ;o

:liebe1: also sprach fr.färkl

Immerhin wird man beim Arbeitsamt freundlich begrüßt von einem der fast wie ein Penner aussieht und 1 Euro dafür kriegt. Keine Satire, sondern Realität. Gewisse Maßnahmen über die man schwer abgelästert hätte, wenn die alte DDR draufgekommen wäre, ja, man hätte sogar Massenvernichtungswaffen aufgestellt und einen Atomkrieg riskiert um das zu verhindern was wir heute haben. So verändern sich die Zeiten...
 
Geh auch gern zum Arbeitsamt oder zur Arge. Geniesse die dortige Ruhe zum geistigen Auftanken. Nutze die be-schwing-te atmosphäre zu einer von-herz-zu-herz-medi mit dem jeweiligen Sachbearbeiter. So wie´s hineinkRacht, so grinst´s dort wieder ´raus ...

verstehe diese ganzen schwarz-seherischen nihilistischen Negativ-Halterungen auch nicht ... wirk-ZEIT ALL-e täutschlaHm hier ;o

:liebe1: also sprach fr.färkl

SchALKwelten......ALK-AIDA...trallallla hicks.......

Wenn man mal einmal erfassen würde, was für Arbeitsplätze eigentlich da sein müssten, um eine vernünftige Gesellschaft funktionieren zu lassen, wäre kein Einziger hier arbeitslos ;-) Wenn man z.B. einfach mal festlegen würde, wie Kinder sinnvollerweise leben müssten und das umsetzen würde, dann würde sich unsere Gesellschaft sehr schnell wandeln. Man muss gar nicht bei den Erwachsenen anfangen, meine ich manchmal- aber vielleicht auch nur, weil man denen heute so wenig zutraut. Oder sie sich selber, beides befruchtet sich da sicherlich.:escape:
 
"Langzeitarbeitslose = Sozialschmarotzer ?"

und wenn schon..wer hat dadurch wirklich einen nachteil ?
ich habe während meiner jugend eine lange arbeitslosigkeits-phase gehabt-aber nicht ohne grund,ich sehe das heute als eine art "bafög",ich habe all die jahre intensiv genutzt um mich in meinem metier fortzuentwickeln und zu lernen,heute bin ich selbstständiger musiker/komponist/audioengineer
hätte ich nicht "schmarotzt" müsste ich heute völlig andere sachen machen,die man mir aufgedrängt hätte,leider kann man meinen job-so umfassend wie er ist nicht in einer "ausbildung" oder in einem studium erlernen,einen wirklichen nachteil haben doch nur die jenigen,deren leben von
anpassung und kompromissen bestimmt wird,andererseits..leute die mit den paar almosen vom staat mit der pulle vorm tv alt werden,haben wohl das bedeutend schlechtere los gezogen,
man muss sich einmal fragen aus welchem topf denn schmarotzt wird,
die steuern die ich abdrücken muss verschwinden doch eh in unergründliche löcher,ich glaube solange die regierende/herrschende schicht den schlüssel zum tresor/spartopf hat ist es scheissegal wer von wem schmarotzt
und merkwürdigerweise regen sich eh nur die jenigen auf denen es wirklich gut geht..vielleicht haben sie nur langeweile und wissen nicht wie sie sonst ihr leben sinnvoll ausfüllen sollen
 
Dass jeder, der will, Arbeit findet - davon bin ich weiterhin überzeugt -
Das sehe ich ganz anders, und zwar aus eigener Erfahrung. Aber darum geht's mir im Moment nicht mal.

aber immer weniger davon, dass es auch unter Langzeitarbeitslosen viele geben könnte, die wirklich arbeiten wollen.
Das wundert mich nicht. Mal so gesagt: es geht ja nicht nur um irgendeine Arbeit. Man möchte bzw. muß dabei ja auch was verdienen (und wer hätte das Recht hier Vorschriften zu machen!?)... denn irgendwann kommt der Tag an dem man nicht mehr arbeiten kann, und wer bis dahin nicht vorgesorgt hat der wird nicht wirklich froh werden.

Am konkreten Beispiel: was nützen mir ca 1400 Pfund (ca. 2100 Euro) Nettolohn wenn mehr als die Hälfte für das Dach über dem Kopf draufgeht? Und wir reden hier nicht vom Bungalow im Grünen - ich wohne in einem knapp 4 x 4m 'großen' Zimmer mit angehängter Hufeisenküche und einem Bad das zu klein ist um darin umzufallen. Bis ich gegessen habe und zur Arbeit gefahren bin sind gute 3/4 von meinem Einkommen weg. Dazu noch die eine oder andere Rate - so ein Auto will ja auch bezahlt werden, und man hat vielleicht auch noch die eine oder andere Versicherung - und schwupp! ist am Ende des Geldes noch einiges an Monat übrig.

Dabei gehöre ich durchaus zu den besser verdienenden im Vereinigten Königreich: wer da im Supermarkt die Regale füllt, den Bus fährt oder sonst eine der sogenannte unqualifizierten Tätigkeiten ausübt, der kann sich nicht einmal eine eigene Wohnung leisten! Der Normalverdiener in diesem königlichen Lande (und das ist in D oder A nicht anders) ist im Grunde nur ein Durchlauferhitzer für Geld: was ihm der eine gibt nehmen ihm die anderen sofort wieder ab. Bei ihm selbst bleibt nichts hängen.

Warum also sollte da einer arbeiten gehen? Damit andere Leute reich werden? :eek:


Und das führt zur eigentliche Frage: Was ist eigentlich ein Schmarotzer?
Du meinst:
sozialschmarotzen... also auf Kosten des Staates sich ein schönes Leben machen.
Könnten wir uns auf die Bezeichung 'auf Kosten anderer ein schönes Leben machen? Das kommt der Bedeutung des Wortes ein wenig näher.

Wikipedia meint:
Parasit kommt von griechisch παράσιτος, pará- für neben und sitos für gemästet - ursprünglich für Vorkoster bei Opferfesten, die dadurch ohne Leistung zu einer Speisung kamen. Das deutsche Wort Schmarotzer für einen Parasiten stammt vom mittelhochdeutschen smorotzer ab, das soviel wie Bettler heißt.

Die deutsche Bezeichnung ist also ein wenig irreführend, und ich denke da liegt der Hund begraben.

Die ersten Monate habe ich hier in einem sogenannten 'shared house' gewohnt (das ist die englische Bezeichnung für Wohngemeinschaft). Der Eigentümer hatte sein Haus mit 8 Schlafräumen so ausgebaut, daß jedes davon ein eigenes Bad hat, die Küche wurde geteilt. Alleine damit hat der Mann das doppelte an Miete eingenommen was ich für's arbeiten bekam. Zusätzlich zur staatlichen Pension und der Betriebsrente.

Eines der Zimmer war an eine alleinerziehende Frau vermietet die von dem dahinvegetierte was Maggie Thatcher und John Major von der Sozialhilfe übriggelassen haben (und auch Tony Blairs sogenannte New Labour ist alles andere als sozial), die Miete wurde zum Teil von der Gemeinde übernommen. Den Rest erarbeitete sie unter Bedingungen die nahe an Leibeigenschaft und Sklaverei kommen. bei ihr selbst blieb trotzdem nichts hängen.

Nun sind solche Konstellationen sind kein Einzelfall. Und nun sag mir: wer von den beiden ist der Schmarotzer?


liebe Grüße


Fuchs
 
Sehr schön, lieber Fuchs, so erkenne ich das auch. Der Schmarotzer ist unsere Gesellschaft, unsere irregeleitete Art, Zusammenhang zu regeln. Da hatte ich ein schönes Textchen zu geschrieben hier heute morgen, das in ein ähnliches Kerbchen haute wie Deines, nur zweimal tiefer. Wahrscheinlich war ein Moderator nicht zum Transfer in der Lage? Oder hat er gedacht, der Post sei hier ein Thread-Schmarotzer?:nono: maaaaaiiine Güte ey.
 
Darf ich auch noch ne Runde mitjammern?
ich habe nur eine kleine Wohnung, mit Umlage kostet sie knapp 1/4 meines Nettoverdienstes. Ich muß essen und
trinken, auch meine Katzen wollen was zu futtern.Ich habe TV, DVD-Player, ein "Ferrari"-Notebook, meine Klamotten können sich sehen lassen, habe warme Schuhe für den Winter und ne Arbeit an der Uni. Das ist, heul, kein Traumjob, wo ich mich und meine überragenden Fähigkeiten ausleben kann...
Das muß ich doch tatsächlich in meiner Freizeit erledigen, heul.
Die Unternehmer sind auch noch so unverschämt und verlangen, daß die Leute täglich zur Arbeit erscheinen, mein Chefe ist auch nicht besser. Sie stellen auch keine leute mit Laloholfahne ein, schrecklich.
Uns geht´s ja soooooooooooooo schlecht, daß über 50% der Deutschen Übergewicht haben, Kinder sind arm, wenn sie keine Geburtstagsparties mit 20 Kumpwels bei MCdreck feiern können.
Die, die in D verhungern, sind Kinder, die von den Eltern mißhabndelt und vernachlässigt werden(Schuld vom Staat?)oder Leute, die zu geizig sind, sich was zu kaufen. Nicht jeder kann Kaviar, den echten, essen, schlimm, aber auch von Brot mit Leberwurst kann man, ich hab´s getestet, satt werden.Wir haben keinen Krieg, Schule ist Pflicht, wenn man krank wird, kann man zu Arzt gehen. Ok, es gibt nicht mehr jeden erdenklichen Mist auf Schein.
Ich finde, solange es uns so schlecht geht, in diesem unserem Lande, geht´s uns noch gut.


Sage
 
Ich denke, es ist nicht immer eine Frage von nicht-arbeiten-wollen, sondern auch eine Frage des Gehaltes bei einem möglichen Job und evtl. eine Frage des Willens zur Weiterbildung. Manche Leute resignieren und trauen sich nicht zu, noch etwas neues zu lernen.
Wenn ich von einer Mittzwanzigerin höre, "ich hab den falschen Beruf gelernt, aber was soll ich machen, ich kann doch jetzt nicht noch was anderes lernen..." dann frage ich mich, wie manche Leute erst mit 40 drauf sind. In ihren eingefahrenen Gleisen, nicht glücklich, aber an ein unabwendbares Schicksal im Hamsterrad glaubend, und total verhärmt, weil sie einen Neubeginn gar nicht erst für möglich halten ... Der jungen Dame hab ich dann gesagt, daß ich mit 37 noch eine Ausbildung gemacht habe - hoffe, das hat sie motiviert.

Letztes Jahr war ich selber arbeitslos, obwohl ich es nicht hätte sein müssen. Aber meine Option wäre gewesen, denselben Job, den ich vorher befristet innehatte, für eine Zeitarbeitsfirma zu machen - bei fast einem Viertel weniger Gehalt, als ich vorher hatte! Ich, vorher Sachbearbeiterin, wurde heruntergestuft zu einer "Bürokauffrau ohne Abschluß", die offiziell nur "schematische Arbeiten" zu erledigen hat, sollte aber weiterhin in meiner "alten" Abteilung tätig sein und dort Recherchen und Korrespondenzen erledigen. Nö, auch wenn ich erst gedacht habe, "besser für eine Zeitarbeitsfirma als arbeitslos", da fühlte ich mich doch ausgebeutet und über den Tisch gezogen. Ich möchte schon lieber arbeiten als arbeitslos sein, aber ich möchte dafür auch ein Gehalt, von dem ich leben kann - und unter "leben" verstehe ich nicht nur von der Hand in den Mund. Dafür bin ich nicht bereit, mich krumm zu machen. Ich dachte mir dann, als Arbeitslose habe ich zwar auch kaum Geld, aber wenigstens ZEIT, mir etwas besseres zu suchen... die ersten Suchen sind zwar fehlgeschlagen, hab dann noch einen Kurs mitgemacht und bin etwas später noch mal voll in die Selbständigkeit gegangen (eine selbständige Nebentätigkeit hatte ich bereits seit 3 Jahren). Und gerade die Praxis durch diese Nebentätigkeit und die Qualifikation, die ich aus dem Kurs vorweisen kann, haben mir jetzt geholfen, einen gutbezahlten Job zu finden, den ich auch auf selbständiger Basis machen kann.

Ich war gewiß nicht gern arbeitslos (ich HASSE es, zu Behörden rennen zu müssen und sich wie ein Bittsteller vorzukommen), aber lieber als meine Arbeitskraft unter Wert zu verkaufen war es mir dann doch.

Es gibt heute weniger Arbeit als vor Jahrzehnten - warum wird nicht die vorhandene Arbeit auf alle verteilt - je nach Fähigkeiten natürlich! - so daß jeder nur einen Teilzeitjob machen müßte, und dazu ein Grundeinkommen gezahlt, von dem man leben kann? Warum müssen die einen Überstunden schieben bis zum Umfallen, während andere gar keine Arbeit haben? Das ist doch eine absolute Schieflage - aber um dieser Herr zu werden, müßte der politische Wille vorhanden sein, unser Wirtschaftssystem grundlegend zu revolutionieren.

Der Chef der dm-Drogeriemarktkette, Götz Werner, hat es richtig erkannt, daß nicht Vollbeschäftigung das politische Ziel sein muß (dazu ist die Arbeit ja gar nicht mehr vorhanden), sondern ein menschenwürdiges Einkommen:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,386396,00.html
 
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Darf ich auch noch ne Runde mitjammern?
ich habe nur eine kleine Wohnung, mit Umlage kostet sie knapp 1/4 meines Nettoverdienstes. Ich muß essen und
trinken, auch meine Katzen wollen was zu futtern.Ich habe TV, DVD-Player, ein "Ferrari"-Notebook, meine Klamotten können sich sehen lassen, habe warme Schuhe für den Winter und ne Arbeit an der Uni. Das ist, heul, kein Traumjob, wo ich mich und meine überragenden Fähigkeiten ausleben kann...
Das muß ich doch tatsächlich in meiner Freizeit erledigen, heul.
Die Unternehmer sind auch noch so unverschämt und verlangen, daß die Leute täglich zur Arbeit erscheinen, mein Chefe ist auch nicht besser. Sie stellen auch keine leute mit Laloholfahne ein, schrecklich.
Uns geht´s ja soooooooooooooo schlecht, daß über 50% der Deutschen Übergewicht haben, Kinder sind arm, wenn sie keine Geburtstagsparties mit 20 Kumpwels bei MCdreck feiern können.
Die, die in D verhungern, sind Kinder, die von den Eltern mißhabndelt und vernachlässigt werden(Schuld vom Staat?)oder Leute, die zu geizig sind, sich was zu kaufen. Nicht jeder kann Kaviar, den echten, essen, schlimm, aber auch von Brot mit Leberwurst kann man, ich hab´s getestet, satt werden.Wir haben keinen Krieg, Schule ist Pflicht, wenn man krank wird, kann man zu Arzt gehen. Ok, es gibt nicht mehr jeden erdenklichen Mist auf Schein.
Ich finde, solange es uns so schlecht geht, in diesem unserem Lande, geht´s uns noch gut.


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Hi sage, warum machst Du dann nicht eigentlich irgenetwas, das Dir liegt?:liebe1:
 
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