Langzeitarbeitslose = Sozialschmarotzer ?

Tja, doch noch 2 Cents von mir.

Ich habe die Frage gestellt, ob eigentlich die Mehrzahl der Langzeitarbeitslosen nicht Arbeiten wollen - und dies mit dem Begriff eines Sozialschmarotzers in Verbindung gebracht. Das wars auch schon von meiner Seite.

Die Beurteilung, dass zB ich deswegen jemanden verurteile entspringt nicht unbedingt dem, was ist - sondern eher dem, was Menschen in das hinein interpretieren, was ich schrieb - und hätte in Bezug auf den Threadtitel als alleinstehende Aussage sicher auch seine Berechtigung.

Stimmt - ich stecke Menschen in Schubladen (= ich bewerte sie, katalogisiere sie) - die meisten sogar in mehrere - weil ich mir einfach leichter damit tue, deren Beweggründe nachvollziehen zu können, wenn ich bekannte Anhaltspunkte habe.

Und? Wer tuts nicht? Können wir leben ohne andere Menschen zu katalogisieren oder zu schubladisieren? Schublade heißt für mich nicht zwangsläufig, dass diese zugemacht und abgesperrt werden muss.

Und was ist mit der Schublade derer, die angeblich kein Mitgefühl für Andere haben? Diese Schublade kommt sicher nicht von mir - aber von wem dann? Doch nicht etwa von denen, die Schubladen ablehnen?

Irgendwie find ich euch total süss - danke für das unterhaltsame und leerreiche Wochenende.
 
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RitaMaria schrieb:
ähh.. bin da mangels eigener Erfahrung kein Spezialist, aber so weit ich weiß, werden Miete/Heizung/Strom vom Amt übernommen...

Die 350 Teuros sind also das Geld zum Leben pur. Und das schafft man mit 350 Euros...


Gruß von Rita
Ne nicht wirklich denn sie wohnte in eienr WG, da haben plötzlich die anderen mitbewohner für sie aufzukommen obwohl sie gar keine chte Beziehung zu denen hatte. Die beim Amt haben einfach gesagt das sie ja nicht überprüfen können ob einer der Mitbewohner nicht doch ihr Partner ist. So leicht machen die das. Sie hat alleine 300Euro für die Wohngelegenheit gezahlt. Eigentlich währen dann ja ncoh Strom und Heizung und ähnliches dazugekommen das haben aber dann tatsächlich die Mitbewohner übernommen weil ein wenig Geld braucht sie ja auch. Und verrate mir mal wie man mit 50Euro im MOnat Leben soll. Ihc mein es ist schafbar aber als sie her nach Österreich kam hatte sie wirklcih nur 49kg und jetzt hat sie wieder 55kg.

@Wirbelwind
Ich glaub du hast keine Ahnung von Altenpflege. Eine solche Ausage von dir das man da nur Abhängt macht mcih echt wütend. Das ist suaschwere Arbeit die selbst wenn man ausgelernt hat sehr schlecht bezahlt wird. Übrigens ist das eine der wenigen Ausbildungen die zur Zeit echt was bringen denn Altenpflger werden mehr denn je gebraucht. Also bitte informier dich bevor du solchen Mist schreibst.*ärger*
 
Chrisael schrieb:
Übrigens ist das eine der wenigen Ausbildungen die zur Zeit echt was bringen denn Altenpflger werden mehr denn je gebraucht.

Anmerkung: Es werden zwar immer Pflegekräfte gebraucht,aber leider auch auf Grund der Gesundheitsreform keine neuen eingestellt...Das Ganze Qualitätsmanagment hat dazu geführt das jetzt weniger Personal noch mehr Arbeit zu leisten hat...dadurch gibts zumindestens hier in NRW schon arbeitslose Altenpfleger...oder Examinierte müssen nach der Ausbildung nach Lohn einer Hilfskraft arbeiten...
Naja,sorry ist jetzt off-topic...

LG,Yamina:)
 
Oje, hier ging ja heute der Fisch ab...

Heute im Spätdienst waren wir 4 Mitarbeiter in der Pflege für 50 Heimbewohner; davon 1 Schichtleitung = Pflegefachkraft / examinierte Altenpflegerin, dann 2 ungelernte Kräfte und ich als Schülerin. 12,5 Bewohner pro Pflegekraft.
Und mit 4 Leuten waren wir schon "gut" besetzt laut Aussage vom Büro. Mehr kann man sich nämlich nicht leisten, sonst wäre der Verdienst für alle noch schlechter und niemand mehr würde diese Arbeit machen.
In der Küche war noch eine Kraft, die das Essen vorbereitet hat und das Geschirr abwusch. Eine Putzkraft war gestern und heute nicht da - d.h. wenn etwas daneben ging, musste die Pflegekraft auch noch den Wischeimer bedienen oder den Staubsauger ins Zimmer holen... Heute war auch keine 1-Euro-Kraft, da ja Wochenende war. Also waren die Dementen sich heute selbst überlassen, und wir hatten ziemliche Unruhe im Haus, da wir diese nicht krankheitsgerecht betreuen konnten und sie heute nur nebenher liefen und nicht gesondert beschäftigt werden konnten.

In anderen Heimen läuft das ähnlich oder genauso.
So, das war jetzt mal in Zahlen, damit diejenigen, die sich das nicht vorstellen können, mal ein besseres Bild bekommen.
Heute war es sehr heiß. D.h. wir mussten noch mehr Trinken anreichen und noch mehr Inkontinenzversorgung durchführen, damit niemand in seinem Urin wund liegt. Es musste zwischendurch Wäsche gewechselt werden, weil die Leute nass geschwitzt waren. Es waren auch mehr Betten zu beziehen als an normalen Tagen...

Ich will nicht klagen, aber ich habe mich doch eben grade geärgert, als ich las, was hier aus Unwissenheit über meine Arbeit gesagt wird. Und ich laufe nicht mit, sondern werde als volle Kraft im Dienstplan geführt und muss auch Leistung bringen. Sogar teilweise mehr leisten, als normale Angestellte, weil ich nebenbei noch die Dinge trainieren muss, wo meine Dozentin zwischendurch immer mal wieder vorbeikommt, um mich zu zensieren. Da im normalen Dienstbetrieb dieses Training zeitlich nicht eingeordnet werden kann, mache ich das oft in meiner Freizeit NACH 8 Stunden Dienst! Auch das ein Zustand, der bei vielen Schülern so vorkommt.

Diese Umschulung ist nicht irgendeine Larifari-Maßnahme für Langzeitarbeitslose sondern eine vollwertige Berufsausbildung. Das auch nur mal so nebenbei erwähnt für die, die das nicht wissen. Ich wollte nicht als Pflegehelferin ungelernt arbeiten, weil ich schon wissen möchte, WAS ich da tue. Die Verantwortung, ungelernt an Kranke und Sterbende heranzugehen und zu versorgen, wäre für mich untragbar.

Sicher gibt es immer Umschüler, die früher oder später abspringen. Die es emotional, körperlich oder auch familiär bedingt nicht schaffen, diese 3 Jahre zu absolvieren oder die erst mit Laufen der Umschulung merken, dass dieser Beruf doch nicht ihr Lebensziel ist.
Diejenigen, die aber im 3. Jahr noch dabei sind, werden es schaffen und dann mit Sicherheit aus der Arbeitslosenstatistik raus sein, da es momentan noch genug freie Arbeitsstellen für sie gibt.
Wenn ich nicht dieses Ziel hätte, hätte ich wegen der schwierigen finanziellen Umstände auch vorzeitig aufgegeben. Aber jetzt ist das Ende abzusehen, und ich bin stolz auf mich, dass ich es schaffe.

Wegen der paar lächerlichen Euros, die ich nebenbei verdiene, lohnt sich eine Anzeige nicht.
Wer sich deshalb aufregt, möge doch bitte mal ein halbes Jahr in meinen Schuhen gelaufen sein unter denselben Umständen. Dann können wir noch einmal darüber sprechen, ob das wirklich so ist, wie hier angeprangert wurde.
Ich schmarotze auch meine Eltern nicht an - ich werde ihnen das Geld in Raten zurückzahlen, sowie ich eine Anstellung habe, d.h. es handelt sich um ein Darlehen innerhalb der Familie. Und sie haben es mir gern gegeben, weil sie anerkennen, was mein Sohn und ich leisten. Alles klar?
Das Geld war übrigens nicht für irgendwelche Belustigungen sondern lediglich für die Steuern und Versicherungsbeiträge für mein Auto, was mein Sohn unbedingt braucht, damit er zu seiner Ausbildungsstelle kommt, da zu den Zeiten, wie er es braucht, kein Bus fährt. Ohne Ausbildung läuft nun mal gar nichts.

Ich lasse mir hier nicht einreden, dass ich ein Schmarotzer bin. BASTA.
Liebe Wirbelwind, ich hoffe, dass du nie in die Lage kommst,
- finanziell in Schwierigkeiten zu sein, trotzdem du dich bemühst, dein Leben geregelt zu bekommen,
- dass du nie arbeitslos wirst
- dass du nie zum Pflegefall wirst

Romaschka
 
ChrisTina,
wer hat dich eigentlich programmiert?
Der satanische Neoliberalist persönlich oder was?
Und kann man das auch wieder rückgängig machen?!
Ich denk mal nicht, denn du bist wirklich stolz darauf, arbeitssuchende Menschen zu drillen und sie auf ihre neue Berufung „die neuzeitlichen Sklaven zu werden“ vorzubereiten.
Du weißt aber schon, dass du dir damit ne gaaanz schöne Karmaschuld auflädst?!
Und auch schon mal was, vom Sklavenaufstand gehört?
:-o
 
Yamina schrieb:
Anmerkung: Es werden zwar immer Pflegekräfte gebraucht,aber leider auch auf Grund der Gesundheitsreform keine neuen eingestellt...Das Ganze Qualitätsmanagment hat dazu geführt das jetzt weniger Personal noch mehr Arbeit zu leisten hat...dadurch gibts zumindestens hier in NRW schon arbeitslose Altenpfleger...oder Examinierte müssen nach der Ausbildung nach Lohn einer Hilfskraft arbeiten...
Naja,sorry ist jetzt off-topic...

LG,Yamina:)

Schaut bei uns in Östereich zum Glück anders aus.
 
Ihr Lieben,
Yamina, Chrisael, Nahatkami, ElkeB und regen...bogen,
ich habe mich sehr gefreut über Eure Beiträge.

Es tut gut, zu sehen, dass es Menschen gibt, die Hintergrundwissen haben und solidarisch für andere das Wort ergreifen.
Danke! :liebe1:

Romaschka
 
Chrisael schrieb:
Schaut bei uns in Östereich zum Glück anders aus.

Muss ich möglicherweise wohl noch zu Euch auswandern? *lach*
Wobei mir Eure Sprache ja seeehr gefällt. :liebe1:

Aus einer Vorgängerklasse ist jemand nach Holland gegangen, weil er dort viel besser bezahlt wird... Was für eine Welt... *Kopfschüttel*
 
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Romaschka schrieb:
Es tut gut, zu sehen, dass es Menschen gibt, die Hintergrundwissen haben und solidarisch für andere das Wort ergreifen.
Danke! :liebe1:

Romaschka

Leider erstrecken sich die Vorurteile und das Schubladendenken auch auf andere Themen...frag mich ob das jemals aufhört....
Ich kann dann nunmal meine Meinung nicht für mich behalten..obwohl dabei nicht selten der Schuss nach hinten losging *g*...was solls...?
Ich hasse Ungerechtigkeit...:escape:

liebe Grüße,Yamina:)
 
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