Liebe bibbiana,
ich tue mich zwar mit Begriffen schwer, aber wenn dem so wäre, warum sollte sich Seele oder Bewußtsein zersplittern?
Und was verstehst du denn unter Matrix?
Ich kann mir darunter nichts vorstellen.
die Abwendung von der Liebe bewirkt das. Die Liebe ist der fundamentale "Kitt", der uns alle im Innersten zusammenhält. Wenn man sich weit genug von der Liebe entfernt, dann geht man buchstäblich kaputt, wie ein Glasteller, der plötzlich aus innerer Spannung zerspringt.
Das Kaputtgehen kann dabei unterschiedliche Formen annehmen. Bei "leichterem" Kaputtgehen ist man einfach kaputt, abgeschlagen, bei schwererem depressiv, bis hin zu suizidal. Das sind die "normalen" Formen. Wenn es noch schlimmer wird, dann zerbricht man innerlich sehr schwer. Die einzelnen Seelenanteile, die vorher noch genügend Liebe zueinander hatten, daß sie sich dienen konnten, z.b. das Auge dient dem Körper zum Sehen, das Ohr zum Hören, die Füße zum Stehen etc., die tun dies dann nicht mehr, sondern wollen lieber nur "Fuß" sein oder "Auge". Oder zerbrechen in noch viel kleinere Anteile. So eine Darmzotte möchte sich dann lieber als Ganzes selber inkarnieren, z.b. als Wurm. Das bitte alles nicht zu buchstäblich verstehen, doch so ungefähr, als Bild, stimmt es schon.
Aber wär ja traurig wenn wir nur über kaputtgehen reden würden, oder? Vielleicht könnte man ja in einem "Kurs über Kundalini" auch ein bißchen schreiben was hilfreich sein kann im bewußten Umgang mit diesem Erleben...
Letztlich ist so etwas ähnliches passiert wie ein Zerbrechen der Seelenmatrix, daß wir hier inkarniert sind. Wir haben den großen Zusammenhalt verloren, das Bewußtsein der universalen Liebe und des Geliebtseins. Stattdessen haben wir unser Bewußtsein darauf fokussiert, "mein Auto", "meine Gefühle", "mein Körper", etc.
Das "ich" stellt diesen Zusammenhang her, doch gleichzeitig zerstört es den größeren Zusammenhang, wenn es sich von diesem ausschließt. Es ist dann nicht mehr möglich als Gemeinschaft zu denken z.b. wie die Aborigines in der Dream-time. Dieses Gefühl, diese Art des Verbundenseins, als größerer Körper, als größeres "ich" ist zersplittert, und deshalb benutzen wir meist lieber Handys als Telepathie...
Dieses zu sehen liefert aber auch gleich den Schlüssel, wie es umgekehrt gehen kann. Das Bewußtsein des Menschen ist in der Lage, die selbstgeschaffenen Begrenzungen aufzuheben.
Genau dies geschieht in einer Kundalini-Erweckung. Der Körper, der bis dahin nur als "Materie" wahrgenommen wurde, und damit sehr sehr eingegrenzt war, wird plötzlich oder auch langsam immer mehr als Energie wahrgenommen. Energien kreisen im Körper, der Körper selbst ist Energie. Bis dahin, wo sich die Wahrnehmung der gesamten stofflichen Welt nur als eine sehr beschränkte Art der Wahrnehmung zeigt. Sie ist nur die "außenseite" von etwas, das EIN großes Bewußtseinsnetz ist.
das "ich" fürchtet, ver-rückt zu werden, und es wird ver-rückt. Buchstäblich. Der Fokus ändert sich. Das was bisher "ich" war, kann auf keinen Fall mehr die Dinge unter einen Hut bringen, die nun als Erfahrungen auftauchen. Es braucht einen salopp gesprochen viel viel größeren Hut...
Was kann man machen, wenn man auf einem Baumstamm in einem Wildwasser runterrauscht? Nicht wirklich viel, außer man erweitert sein "ich" bis dahin, wo man auch der Baumstamm und auch das Wildwasser ist, und die Felswände, und plötzlich ist es so sanft und einfach, wie das Wasser hinunterströmt und brodelt, ja, dann macht es plötzlich großen Spaß.
Im Kundalinierwachen beginnt dieses Um-fühlen, Um-denken, daß nicht "ich" dieser Körper bin, sondern alles genauso ein Teil von mir und ich ein Teil von allem bin. "Ich" kann gar nicht sagen, wer nun "ich" in mir ist. "Ich" tue so, als wenn "ich" nur der Bewußtseinsfokus bin, der hier durch diesen Körper auf der Tastatur tippt, doch sehe "ich" - bin "ich" - gleichzeitig das Bewußtsein dessen der liest was "ich" schreibe. So stocke "ich" manchmal, weil es nicht ankommt, oder schreibe etwas, das "ich" gar nicht schreiben wollte, wenn "ich" denn noch etwas schreiben wollte...
ver-rückt, was? Doch es ist einfach ein "anderer" Fokus. Lernen, mit diesem Fokus zu spielen. Man kann "Kundalini" nicht beherrschen. Es ist eine 10m-Welle, die an die Felsen brandet oder an den Strand. Aber man kann lernen auf ihr zu surfen...
Stellt man sich ihr entgegen, vernichtet sie einen. Gibt man sich ihr hin, und schafft es sogar aufrecht auf dem surfbrett (dem "ich"...) zu stehen, kann man mit kleinen Bewegungen lenken wo man hingelangt.
Zur Seite zu treten, und "es", "IHN" schreiben zu lassen, ist meinem "ich" nun mühelos. "ich" bin "nichts" in mir selbst. Das Nichts ist der Behälter für Alles. Jeder Gedanke, jedes Gefühl, jede Sinneswahrnehmung könnte "mich" erfüllen. Nur wenn "ich" darauf beharre, "etwas" zu sein, "selbst" etwas zu denken, zu fühlen, etwas "anderes", "meinen" Standpunkt etc., dann kommt Reibung. Dann kommen Widerstände, die wie beim elektrischen Strom einen Leiter zum Glühen bringen.
Indem "ich"="nichts", kann alles durch "mein" Vakuum hindurchfließen. Beliebig starke Ströme können in supraleitenden Materialien fließen. Ist mein Inneres gleich diesem supraleiter geworden, dann gibt es keine Hindernisse mehr...
Naja, "ich" weiß auch nicht, warum "ich" das nun alles schreibe. Aber spüre schon, wie es diejenigen erreicht, die es erreichen soll. Wie beim Dart-Spiel, wenn man schon bevor man losläßt, bereits weiß, daß man trifft. Eigenartig, oder?
Ja, und es stimmt, die Seelenmatrix kann auch noch weiter zersplittern, doch das wollte "ich" nicht schreiben, weil es Angst macht. ist eh schon angstvoll genug das thema mit der Zersplitterung, und betrifft nur ganz wenige. Deshalb habe "ich" lieber etwas dargestellt, das alle betrifft, nämlich wie man aus der bewußten Zersplitterung zurückfindet.
Keinen Gedanken festhaltend, kein Gefühl festhaltend, keine Sinneswahrnehmung festhaltend, keine Erinnerung festhaltend, sondern alles fließt durch "mich", den Bewußtseinsfokus, den ich gerade unterhalte, hindurch, und weiter kommen neue Ein-drücke, die auch einfach losgelassen werden, indem sie bejaht werden als "sind da". Solange bejaht werden, bis sie plötzlich weg sind...
Keine Vor-Stellung festhaltend, kein Visualisieren, keine Er-wartung habend, einfach "nichts" werdend...
es ist ein Sprung in den Abgrund des "ich"...
was läßt "mich" noch reagieren? wo bin "ich" noch in-volviert? wo gehe "ich" aus der beobachter-rolle heraus in eine Selbst-behauptung? Das sind die Spielchen, die "ich" gerade spiele...
wenn "ich" solche Spielchen sehe, dann freue "ich" "mich". Freude erweitert den Blick...
was war noch? die matrix. was ist die matrix? Sieh ein schachbrett, dann siehst du eine Matrix 8x8 Felder, schwarz-weiß. Das ist das Spielfeld, auf dem Milliarden verschiedener Partien gespielt werden können. So auch ein Körper, eine Körper-Matrix, in der Milliarden unterschiedlicher Erfahrungen gesammelt werden können.
Es ist nicht schlimm, wenn man verliert. Es ist nichts großes wenn man gewinnt. Doch wenn man das Schachbrett zerhaut, weil man so große Wut hat, weil man so große Zerstörung will, dann geht kein Spiel mehr auf dieser Ebene.
Trotzdem, die Schachfiguren bleiben alle da, und warten ganz geduldig, bis die Seele wieder Zeit und Muße genug gefunden hat, ein neues Schachbrett zu bauen...
Es ist nur ein Bild, besseres kommt grad nicht, was "dich" erreichen würde.
in Liebe und Wahrheit,
eva-maria
p.s. Das ist das übrigens, Liebe und Wahrheit. Die Liebe ist der Kitt, der die einzelnen Schachfelder aneinander hält und die Figuren auf dem Brett festhält, und die gemeinsamen Übereinkünfte bezüglich Regeln darstellt, sowie die Bewußtseine der Spieler zusammenhält, und die Wahrheit ist die ultimate Matrix...