Ist schon richtig, was Du schreibst, aber hunderttausenden anderen Arbeitnehmern ist das auch passiert im Laufe der Jahre, dass sie ihre Jobs verloren, weil ausgelagert oder ersetzt wurde durch billigere Arbeitskräfte.
Leider wurde denen das nicht mit zig- bis hunderttausenden von Euros an Abfertigung versüßt.
Und die Aufregung um Gehaltskürzungen in diesem Einkommensbereich, um den es hier geht, können Normalverdiener, die jeden Monat gerade über die Runden kommen, echt nicht verstehn.
Ich arbeite im Handel und habe jahrelang aufgrund guter Umsätze und Provisionen gut verdient. Seit Jahren wird das Einkommen bei gleicher Leistung immer geringer durch "Arbeitszeitflexibilisierung" und scheibchenweiser Provisionskürzung ...und so gehts 10.000en anderen auch....da kräht kein Hahn danach!
Sunny
Früher waren alle staatsrelevante Einrichtungen verstaatlicht (Infrastruktur, Wasser, Strom, Straßen, Bahn, Post, Schulen, Lehrer, Professoren, Finanzämter, Ministerien, Justiz, Polizei, Bundeswehr...) und verbeamtet (Streikverbot).
Sie alle dienten nämlich nicht dem Profit, sondern in erster Linie der Versorgung der Bevölkerung und in Notfällen (z.B. Katastrophen, Krieg) dem Staat. Beamte mussten einen Eid auf die Verfassung und den Staat ablegen; bei Amtsmissbrauch und Verstößen drohte nicht nur die Entlassung, sondern auch die komplette Streichung der Pension. Da sie eine gesonderte spezielle Ausbildung für ihren Job erhielten und der Staat das Monopol auf diese Jobs hatte (sie also damit nirgends sonst arbeiten konnten) war der besondere Kündigungsschutz logisch und fair.
Während in der Privatwirtschaft jeder Arbeitgeber für seine Leute den Arbeitsgeberbeitrag (bei Versicherungen) zu bezahlen hatte, zahlte der Staat diesen für Beamte nicht (!) sondern bezahlte Löhne, Versicherungsleistungen, Pensionen etc. immer direkt aus dem Budget (!) was man fälschlich bei der Bevölkerung immer so dargestellt hat als "würden sie viel mehr kosten". Tatsache ist, dass Beamte mit viel kleineren Gehältern anfingen aber mit den Jahren irgendwann die Privaten lohnmäßig überholten und auch mit viel mehr Pension die Laufbahn beendeten (80-100% des letzten Bezugs, bessere Witwenrenten usw.), was als "Treuebonus" mal gemeint war.
Beamte (und Vertragsbedienstete mit weniger Rechten) haben einen "schriftlichen Vertrag" mit der Republik, in der Rechte und Pflichten geregelt sind und die auch der Staat seinerseits einzuhalten hat, z.B. Kündigungsschutz bei regulärer Arbeitsleitung. Wenn also die Repubik einfach Post oder Bahn verscherbelt und die dazugehörigen Beamten dadurch ihre Beschäftigung verlieren, so war die Republik vertraglich verpflichtet (!) sie entweder bis zur Pensionierung frei weiterzubezahlen oder sich mit einer Abfertigung freizukaufen. Die Pension von freigesetzten Beamten bezahlten ebenfalls der STAAT, d.h. WIR, was diese politischen Gauner natürlich nicht bei ihrer Verscherbelungsaktion von Staatsvermögen miteinkalkuliert haben, sonst hätte das nämlich für alle ersichtlich VERLUSTGESCHÄFT zu Lasten der Bürger signalisiert. Der Staat kann natürlich versuchen, seine spezialisierten Beamten woanders unterzubringen, aber nur wenn das geht - Zöllner wurden z.B. bei Polizei, Bundesheer ua. untergebracht. Bei allen Jobs geht das nicht, man kann nicht aus einem Eisenbahner einen Lehrer machen z.B.
Gerade das Flugpersonal (vor allem die Kapitäne oder Lotsen) sind hochspezialisiert, ihre z.T.
selbst bezahlte extrem teure Ausbildung dauerte jahrelang, und sie können außerhalb der AUA nur wenig machen, da überall auf der Welt durch die Monopolisierungen der Airlines Flugkapitäne usw. freigesetzt worden sind. Sie werden also kaum einen adäquaten Job finden, na klar haben sie das Recht auf eine saftige Abfertigung. Die Erpressung durch die Lufthansa ist unverschämt! Die AUA wurde von Ö. dahingehend verscherbelt, dass die Lufthansa die meisten Jobs garantieren musste;
offenbar nur für ein paar Jahre, daher diese Mobbing-Aktion jetzt. Erinnert mich an der Verscherbelung der CA und anderen Firmen (Semperit), wo der Staat "Jobgarantieren" mit dem Neukäufer aushandelte und Subventionen bezahlt hat und schwups, Käufer kassierte, lutschte als Heuschreck die Firma aus, kündigte sobald die Mindestbehaltedauer vorbei war und verkaufte das ausgesaugte Objekt dann als Schrott.- Natürlich wussten das die Politiker vorher, aber die rechnen nur in 3-4 Jahren bis zur nächsten Wahl, das langfristige Wohl der Bevölkerung ist ihnen wurscht.
Ich selbst habe in den letzten Jahren auch kaum Lohnerhöhungen bekommen (=> indirekte Lohn- und Pensionskürzung!!!), weil das raffgierige Lumpenpack nicht mal die Inflationsrate ausgleicht. Gewinne kommen direkt den Managern und den Aktionärsgeiern zugute, und der Staat schaut willfährig zu und hat durch neoliberale Gesetzgebungen diesem Raubzug gegenüber der Bevölkerung zugestimmt. Ich gehe nämlich davon aus, dass in einer seriösen Gesellschaft jeder Rechte und Pflichten hat (nicht nur der Arbeitnehmer), und Pflicht des Arbeitgebers wäre es, entsprechend faire Löhne zu bezahlen statt seine Leute zu betrügen und zu übervorteilen und ständig mit der Arbeitslosigkeit zu erpressen.
LG - Silberwolke